Vor- und Nachteile der verschiedenen KTW-Konzepte?

Vor- und Nachteile der verschiedenen KTW-Konzepte

Es gibt ja überschaubare Anzahl an Angebote, wo liegen aber die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen KTW-Konzepte?
 
Verschiedene KTW's am Markt

Verschiedene KTW's am Markt

Hallo Eifel-Power,
Ich denke, dass es hier etwas schwierig wird, die Vor bzw. Nachteile zu finden, da jeder andere Ansichten zu den Ktw Konzepten hat und dieses oft auch argumentieren kann...
Ich muss erwähnen, dass ich selbst im Besitz eines AFT 19 ( alte Version ) bin und mein Vater ein Orbis 18,5" in Betrieb hat.
Wenn man sich die Systeme der einzelnen Hersteller anschaut, so sieht man sehr schnell, dass nicht jedes System gleich funktioniert.
Schambeck arbeitet mit Einblattpropeller, der Dom wird über eine Ritzelschiene im CFK DOM von einem Motor mit Ritzel aus- und eingefahren. Alles ist unter Putz verbaut.
Orbis system arbeitet auch mit Ritzelschiene, 2 Blattprob mit Zwangssynchronisation.
JK ist ein Arm, der über ein Servo ein- und ausgefahren wird. 2 Blattpropeller mit Zwangssynchronisation. Um die Klappen öffnen und schließen zu können benötigt man 4 kleine Servos.
Elicker wird auch über ein Servo ein- und ausgefahren. Hier liegt der Motor im Rumpf und wird über ein Zahnriehmen auf die Propellernarbe angetrieben. Hier wird kein Klapppropeller verwendet sondern ein Normaler Prop.
Ich habe mir Letztes Jahr im Sommer für ein neues Projekt auf der Segelflugmesse vier am Markt verkäufliche Ktw Konzepte genauer angeschaut und meine persönliche Meinung zu jedem einzelnen gebildet.

Angeschaut habe ich mir:
Schambeck AFT 19 alte Version
Dr. Martin Thoma Orbis 18,5 und 20 Zoll
JK Klapptriebwerk K25
Elicker 18 Zoll Triebwerk

Meine Meinung zu:
Schambeck
Vorteile:
- Optik ( Alles sauber verbaut, nichts sichtbar )
- Kleine Öffnung
- Sehr Effizient durch Einblattpropeller
Nachteile:
- nicht gerade leise
- der CFK Dom macht bei 19" MANCHMAL, NICHT IMMER, etwas Probleme ( Der Dom, in dem sich der Zahnradantrieb bewegt, weitet sich etwas. Dadurch kann es passieren, dass sich die Ritzel abdrehen. Durch eine kleine Versteifung kann dies sehr einfach behoben werden. Ganz wichtig, ALTE VERSION! Ich weiß nicht, ob es bei der EVO Version auch noch so ist!!! )

Dr. Martin Thoma Orbis 18,5"
Vorteile:
- sehr kleine Öffnung
- sehr leise
- stufenlose Gassteuerung
Nachteile:
- 2 Blatt
- Optik ( finde es nicht so schön gelöst, wie die Kabel neben dem Motor verlaufen )
Abschließend muss ich dazu sagen, dass zwischen dem 18,5 und dem neuen 20" Triebwerk 2 Sachen geändert wurden.
Zum einen ist bei dem 18,5" der Antrieb über eine Ritzelschiene mit Motor gelöst. Zum Anderen liegen die Kabel Frei neben dem Motor.
Bei dem 20" wurde die Ausfahrmechanik nicht mit einem Motor mit Ritzel realisiert sondern über ein Schneckengetriebe. ( Meiner Meinung und Erfahrung nach auf Dauer besser und wartungsfreundlicher ) Die Kabel sind hier im Arm der Sichel gelagert und schauen so nicht mehr raus.

JK Klapptriebwerk:
Vorteile:
- Effizient
- Einfach aufgebaut, dadurch kann im Betrieb nicht viel kaputt gehen oder muss gewartet werden.
Nachteile:
- Sehr großer Ausschnitt, Rumpf muss zwingend ausgesteift werden, ebenso die Klappen
- Benötigt für mich persönlich zu viele Servos.
- Optik

Elicker Klapptriebwerk
Vorteile:
- Einfacher Aufbau
- Günstig
Nachteile:
- Motor im Rumpf ( im Sommer Hitzeprobleme durch zu wenig frischer Luft im Rumpf
- sehr große Öffnung
- Optik


Abschließend muss ich zugeben, dass MIR PERSÖNLICH JK und Elicker vom Aufbau her nicht so gefallen haben und ich deshalb da nicht mehr genauer hingeschaut habe, wie die Details gelöst wurden. Hier kann vielleicht jemand anderes mehr dazu sagen.

Ich hatte mich bei meinem ersten Triebwerk für das Schambeck entschieden, das nächste wird bei mir ein Orbis 20".

ich habe bewusst immer wieder persönlich in Großbuchstaben geschrieben, da ich keinem Hersteller zu nahe treten oder schlecht reden möchte!!!

Ich hoffe, dass ich ein wenig helfen konnte.

Grüße Markus
 

Maggi

User
Naja nicht nur die Propeller Triebwerke gehören hier dazu, sondern auch die Impeller.....
Ganz außeracht darf man wohl die Kosten insgesamt auch nicht vergessen...dann fällt ein Preis Leistungsvergleich doch noch leichter.

Bei den Impellern gibt's ja quasi nur 3 Stück....
LF Technik, Ceflix und Jetec

3 Unterschiedliche Mechaniken Ansätze und auch vom Einbauaufwand unterschiedlich...mein Favorit wäre...

1. Jetec, wegen super einfacher Mechanik und simplem Einbau da der Spant von vorne und hinten gut zu erreichen ist...optisch gefällt er mir am Besten

2. Ceflix, etwas aufwendigere Mechanik, Befestigungsspant liegt hinter dem Impeller und somit nur von einer Seite zugänglich beim Montieren

3. LF Technik, aufwendigste Variante (Spindeltrieb mit Steuerung) optisch nicht mein Ding und je nachdem welcher Version Glider oder Acro (wo ist da bitte der Unterschied in der Benutzung) mehr oder weniger Gut zugänglich

Preislicher Vergleich im 90er Impeller Bereich:

Jetec Mechanik incl Impeller, Wunschmotor und Servo = 860 €
LF Technik Mechanik und Elektronik incl Impeller und Motor = 999 €
Ceflix Mechnik mit Impeller und Motor OHNE Servo = 999 € (Servo fehlt dabei noch)
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Tag,

die technischen Dinge wurden größtenteils schon genannt. Vielleicht hilft dem einen oder anderen Leser aber neben diesen Aspekten auch das Für und Wider, welches bei mir persönlich zur Entscheidung für das Orbis geführt hat. Hmm, nein, ich versuche es andersrum, das führt weniger zu Diskussionen ;). Daher ganz neutral ...

Meine Checkliste bei der Entscheidung für ein bestimmtes KTW sah so aus:

- Passend auch in enge 1:3-Rümpfe wie ASG-29, DG-303 etc.
- Kleine Öffnung, keine Verstärkung des Rumpfes notwendig.
- Einfacher Ein- und Ausbau.
- Ein-Schalter-Steuerung, die ohne zusätzliche Kanäle zu verschwenden auch die Schleppkupplung ansteuern und alle Betriebsmodi überwachen kann.
- Verwendung handelsüblicher und damit günstiger Akkupacks, ohne extrem hohe C-Raten o.ä.
- Verwendung bezahlbarer Regler.

Und für den Betrieb:

- Unbegrenzt teillastfest.
- Keine begrenzte Laufzeit.
- Volle Kunstflugtauglichkeit auch ohne zusätzliche Sicherungseinrichtungen.
- Zurückrollen mit Motorkraft möglich.
- Kein Wartungszwang.
- Keine wie auch immer geartete Einschränkung der Lebensdauer seitens des Herstellers.
- Geringe Lautstärke.
- Hoher Anfangsschub. Unser Flugplatz ist etwas speziell, daher muss es sofort richtig zur Sache gehen.
- Möglichst kurze Zeit vom Ausfahren bis zum Surren des Motors :D.

Damit fielen für mich PERSÖNLICH, um es meinem Vorredner nachzumachen ;), Elicker, JK, Schambeck und bislang auch leider jedweder Impeller raus. Das logische Endergebnis hieß somit Orbis. Nach mittlerweile 4 Jahren und 5 Orbis mit jeder Menge Betriebsstunden hat sich diese Entscheidung als goldrichtig erwiesen.

Ein Kommentar zu den Impellern: Hier stimmt für mich PERSÖNLICH das Verhältnis Input/Output nicht. 14s, 100 A sind es locker, in meiner momentanen "Leistungsklasse" müsste ich sogar eher 14s/200A in so einen Fön pumpen. Dann habe ich aber immer noch das Problem des mangelhaften Standschubs, und leider sehe ich überhaupt nicht ein, die notwendige Mehrleistung durch Einsatz eines Katapults noch mehr zu verkomplizieren. Regler dieser Leistungsklasse kosten auch noch ein Schüppchen mehr (und die YGE beim Orbis sind schon kein Schnäppchen - aber dafür gut), die Akkus machen das entweder nicht lange mit, oder kosten deutlich mehr.

Davon mal abgesehen, kommt es auch auf den gedachten Einsatz an. Einen Großsegler und ständig ausgefahrenem Klappfön wie einen Jet zu bewegen finde ich PERSÖNLICH extrem öde und unpassend. Start, Steigflug - dann muss das Ding da oben weg sein! Erst dann geht es los! Wo ist die Herausforderung, ein Langohr tief im Rücken über den Platz zu knallen, wenn man doch dauernd die Schubprothese mitlaufen lässt? Nee, nicht mein Ding. Aber das wird jetzt schon wieder philosophisch und führt vom Thema weg.
 

Tillux

User
Einen Großsegler und ständig ausgefahrenem Klappfön wie einen Jet zu bewegen finde ich PERSÖNLICH extrem öde und unpassend. Start, Steigflug - dann muss das Ding da oben weg sein

Kaum einer hat den Klappimpeller ständig laufen. Außer evtl. mal zum Spaß, zu Schauflugzwecken oder für Videos.

Gerade die Vielseitigkeit macht vielen Freude (es sind auch ganz hervorragende Piloten darunter).
Nicht nur Steigen und dann ist es vorbei, sondern Beschleunigen, Kunstflug, senkrechte Figuren, mal speeden oder eben nur Höhengewinn.
Wie man will. Und dazu noch die Einfachheit des Starts ohne rumeiern wie bei so manch anderen Antrieben.

Das ist wohl alles andere als öde :D

P.S. Wenn jemand bei seinen ´alten´ Konzepten bleiben möchte ist das zu respektieren, aber die Zeit geht munter weiter und erweitert auch die Möglichkeiten.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Ich habe mich auch längere Zeit mit der Frage beschäfftig welches KtW-Konzept für mich , bzw. meinen Discus 2ct das beste ist . Ich habe mich dann für das System von der kleine DG 1000 von Hype entschieden , welches ich "etwas " modifiziert in größer nachgebaut habe ; für mich kamm keine Klapp- oder 1-Blattluftschraube in Frage . Da der Motor oben am Mast sitzt liegt er auch im Luftstrom und dürfte keine Tempereturprobleme haben . Durch den " Direkt" Antrieb ohne Transmissionsriemen oder Welle wird auch hier keine Leistung verbraucht . Eine Antriebserprobung ergab dann auch ein Steigen von knapp 4 m/s bei ca 75 Watt Eingangsleistung .
 
Noch nicht ganz so bekannt sind die Triebwerke von Tobcon.
Habe sie zum ersten mal auf der Segelflugmesse 2015 in Schwabmünchen angeschaut.

http://www.tobcon.de/triebwerke.html

Auf den ersten Blick ist ein sehr fairer Preis zu sehen ähnlich den Impeller-AFT von Tillux.
Wie gut und zuverlässig die Mechanik und Technik auf dauer funktioniert, wird sich wohl erst in den kommenden Jahren abzeichnen.
Vielleicht hat hier schon jemand die Mechanik im Einsatz und kann was dazu schreiben.

Klappenausschnittgröße ähnlich JK.
Servo für Klappen.
Rumpfverstärkung empfehlenswert...
Keine Zwangssynchronisation für 2-Blatt
 
Hi

Bin kein Profi in KTWs. Bin seit längerem daran, selber ein KTW für einen Segler (max. 4 kg Eigenbedarf) zu konstruieren und dann die Teile mit der Käsefräse herzustellen.

Die Hauptanforderungen bei meinem Projekt sind:

- Geringst mögliche Gewichtsverschiebungen (Schwerpunkt) zwischen ausgefahrenem Zustand und eingefahrenem Zustand (bei vielen Angeboten gut)
- Gewicht der Einheit
- Möglichst kleine Dimension des Prop’s in eingefahrenem Zustand, um einen möglichst kleinen Ausschnitt an der Rumpfoberseite zu erreichen (Festigkeit)
- Einfachste Programmierung/ Einstellung des Ganzen am Sender
- Zurückgreifen auf käufliche Standard-Teile, wie z.B Hubi-Heck, Kupplungen, Elektronik (basierend ‚door-sequencer‘) etc. (Kosten)

Ich bin überzeugt, dass mehr Modellbauer Ihre Segler mit KTW’s ausrüsten würden, wenn es KTWs für Segler mit bis zu 4m Spannweite geben würde, die nur 300 €.- kosten würden. Bei einem 6m Segler bis zu 1‘000 €.- und mehr zu bezahlen, ergibt einen Sinn, bei kleineren Modellen fehlt irgendwie das Angebot (Einstieg) ?

Die wirkliche Verbreitung bei KTWs ist erst möglich, mit einem günstigen Angebot für kleinere Klassen. Es gab/ gibt da günstige Angebote, wie z.B auch von Thermoflügel, nur sind die Stückzahlen und einfache Verfügbarkeit nicht gegeben ?

Viele Grüsse,
Oliver
 
Bezüglich Impeller-KTWs für Segelflugzeuge, sehe ich das nicht ganz so kritisch wie @Ingo.
Ich besitze beides.
KTW/AFT seit die Dinger auf dem Markt kamen, und seit letzten Sommer auch ein 120er Impeller für eine 1:3 VALENTA L213.
Denn für die schnell fliegenden "Kunstflugsegler" VOX, SWIFT und Co...haben die Jets deutliche Vorteile.
Setze ich ein herkömmliches KTW/AFT Triebwerk bei schnellerem Gleitflug ein (was natürlich auch moderne "Langohren" können) dann wird die ganze Fuhre
durch die relativ langsam drehenden großen 1 oder 2 Blatt erst mal mehr oder weniger abgebremst um dann mit "moderaten" 4 m bis 6 m zu steigen.
Bei einem gut ausgelegten Impeller beschleunigt die Maschine in kürzester Zeit aus der Horizontalen und zieht sofort wenn ich möchte durch einen riesen Looping oder sonstige Kunstflugfiguren die höre Geschwindigkeiten benötigen.
Weitere Vorteile wie weniger Nickmoment, schnellere Ausfahrzeit, einfache wartungsarme Mechanik wenn man möchte...wurde schon erwähnt.
Und wenn man etwas Modellbauerfahrung hat kann man ein Jetsystem auch relativ einfach und kostengünstig selber herstellen, wie ich das hier mit der großen L213
getan habe.
http://rc-network.de/forum/showthread.php/59041-Inteco-L-213/page28?highlight=L213+1%3A3

In großen Superorchideen würde ich Jetantriebe jetzt auch nicht einbauen wollen.
Durch den Jet-Rausch scheint die Verführung groß zu sein solche Modelle über ihre struktuelle Grenzen zu jagen.
Kann man ja bei vielen Videos im Netz bewundern :D

LG. Michael
 

Klauso

User
Hallo, guten Abend
Gibt es denn für das Jetec Triebwerk einen zuverlässigen Bauservice der mir mein Modell
dazu umbaut?
Grüsse Klaus
 

DeeSea

User
- der CFK Dom macht bei 19" MANCHMAL, NICHT IMMER, etwas Probleme ( Der Dom, in dem sich der Zahnradantrieb bewegt, weitet sich etwas. Dadurch kann es passieren, dass sich die Ritzel abdrehen. Durch eine kleine Versteifung kann dies sehr einfach behoben werden. Ganz wichtig, ALTE VERSION! Ich weiß nicht, ob es bei der EVO Version auch noch so ist!!! )


Hallo Markus,
hast du zufällig ein Foto davon wie du diese Versteifung realisiert hast? Ich habe die alte Version.
 

funkle95

User
KTW für die 1/4 Klasse

KTW für die 1/4 Klasse

Hallo

Dass dieser Beitrag wieder ein wenig nach vorne kommt :-) wollte ich mal fragen ob mittlerweile jemand Erfahrungsberichte für
Klapptriebwerke für den Maßstab 1:4 hat?

Baue zur Zeit einen Cirrus von Gewalt Modellbau im Maßstab 1:4. Dort möchte ich ein KTW einbauen und das einzige das für mich momentan
in Frage kommt ist das

TOBCON SKY HIGH MINI


Die ''bekannten'' KTW sind leider alle zu groß für den Cirrus Rumpf.


Hat von euch schon jemand Erfahrung mit dem Sky High Mini oder gibt es in dieser Größe noch vergleichbare Triebwerke?


sg aus Tirol
simon
 
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