Welche Servos für welchen zweck?

Hallo an alle,
ich habe durch die extrem große Anzahl verschiedener Servohersteller und -modelle den überblick verloren und hätte auch allgemeine Fragen zur Servoauslegung.
Die wichtigste Frage für mich ist diese: Gibt es Hersteller, von welchen die Servos oder bestimmte Modelle generell nicht so wirklich zu empfehlen sind, weil diese eine
z. B. höhere Ausfallquote vorweisen können? (Hab so mitbekommen, dass KST, MKS und Futaba eher hochwertiger sind, aber wie sieht es mit z. B. D-Power Servos aus)
Allerdings habe ich auch Fragen zur Auslegung von Servos für verschiedene Einsatzzwecke. Gibt es sowas wie eine generelle Empfehlung, für welche Funktionen welche Servoeigenschaften wichtig sind. Als Diskussionsbeispiel würde ich hier ein beispielloses Seglermodell mit voller Ausstattung, inkl. KTW, EZFW, Schleppkupplung und 8-Klappen-Flügel im Beispielmaßstab 1:3 voraussetzen.

Oder gibt es hier keine Allgemeine Empfehlung und es ist alles eher persönliche Präferenz?

MfG Sören
 

Verox

User
Hallo Sören,
wenn Du Dich neu in diesen Modellflug Bereich begeben solltest und diesen Frage stellst. hast Du Überlegungen zu
der Qualität von Servos. Bedenke dabei aber auch, dass es welche mit S-Bus(2)Bussystem gibt, die gerade bei vielen
Servos im Modell große Vorteile haben.
Freundliche Grüße
Joachim
 
Wenn Du noch Anfänger bist, wird es wol eine weile dauern bis Du über einen Segler mit KTW, Einziehfahrwerk usw nachdenken kannst.
Generell gilt wohl, je mehr der Flieger kostet, desto mehr kosten auch die Servos. Auswählen tust Du die dann nach Einsatzort, Einbaugröße und benötigte Stellkraft. Viel Spaß beim Fliegen lernen.
Wolfgang
 

Modellflieger0

User gesperrt
Hallo,

ich finde, das man, falls er ein Anfänger ist, was Servoauswahl angeht, schon helfen sollte. Was ist los mit Euch?

KLar, der Markt ist vielseitig und verwirrend, mir geht es nach über 53 Jahren Modellfliegen auch nicht sehr viel besser.
Als Anhaltspunkt kann man ihm raten, je größer und schwerer bzw. schneller die Modelle sind, desto höherwertige Servos braucht man.
Dabei spielen auch die Kraft und Geschwindigkeit sowie die Rückstellgenauigkeit, z. Bsp. bei Voll Cfk und auf Speed ausgelegte Modellen
eine wichtige Rolle.
Bei eher einfachen, für Anfänger geeignete Modelle, tun es auch günstige Servos, wie z. Bsp. auch bei Hobby King erhältlich.

Eine komplette Servoübersicht aller Marken wäre natürlich mal eine wertvolle Hilfe aber wer würde sich die Arbeit antun
so eine Liste zu erstellen.

Roland
 

Modellflieger0

User gesperrt
Ja, das ist schon richtig aber um mal eine Übersicht zu bekommen ist das Servo Wiki schon nicht schlecht.

Nur, über Qualität, Rückstellgenauigkeiund robustheit sowie zuverläsigkeit steht da natürlich nichts drin. Auch nicht, was es kostet.

Also ist im Netz recherchieren angesagt. Viel Arbeit, leider. Trotzdem ein Ansatz.
 

Papa14

User
ich finde, das man, falls er ein Anfänger ist, was Servoauswahl angeht, schon helfen sollte. Was ist los mit Euch?
Das ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit.

Ich habe z.B. als Wiedereinstiegsdroge vor Jahren einen Solius RR gekauft. Die Servos da drin sind wirklich Billigware, solche würde keiner für ein Flugmodell neu kaufen und einbauen. Trotzdem fliegt der Solius noch immer. Andere kaufen sich sündteure Marken-Servos, die schon im Testbetrieb verbrutzeln.

Was soll man also einem Einsteiger raten? Im Allgemeinen gilt "you get what you pay for", daraus kann man aber keine Garantien ableiten.
 

nessy

User
Hallo Sören
Bei der Vielzahl an Servos kann niemand mehr einen kompletten Überblick mehr haben.
Auch kann man nicht sagen das alle Servos von Hersteller X gut sind, oder umgekehrt alle Servos von Hersteller Y schlecht sind.
Mein größtes Vertrauen würde ich zur Zeit aber bei KST und Futaba sehen.
Mit freundlichen Grüßen
Nessy
 

akay

User
Generell ist es auch immer eine gute Idee, den Servoempfehlungen der Modellhersteller zu folgen. Zum einen kann man dann sicher sein, daß sie passen (häufig gibt es vorgefräste Servobrettchen die man ungerne verdremeln will), zum anderen bauen die in ihre eigenen Modelle keinen Blödsinn ein.
Als Beispiel kann ich hier z.B. auf Volker Klemm verweisen, der empfiehlt KST Servos für seine FS Boliden. Oder Markus Becker (aerosport Becker) - er empfiehlt MKS bzw. Futaba für seine Modelle.

Es gibt aus dieser Kategorie noch andere Hersteller wie aerotec, Samba usw. für die das auch zutrifft. Eher vorsichtig betrachte ich die Empfehlungen der Großhersteller, die im Grunde reine Vertriebe sind (robbe, DPower, ...). Dort sitzen nicht immer Leute die ihre eigenen Modelle auch fliegen.

Leider kann man in den heutigen Zeiten diese Empfehlungen nicht langfristig als gesetzt betrachten, da die meisten Hersteller in China produzieren und von Charge zu Charge die Qualität schwanken kann. Auch dafür gibt es Beispiele wie die Microservos von Dymond/Hepf (D47/H47) - die hatten mal einen ganz guten Ruf und wurden dann immer schlechter. Jetzt sind sie vom Markt verschwunden.
 
Moin

die hier und jetzt geschilderten Erfahrungen haben einen Riesennachteil, es sind persönliche Berichte die keiner statistischen Wertung standhalten. Ein Beispiel, die F5J Jungs schwören auf die MKS6110 in den Flächen. Ich habe hier eine Maxa mit 6 dieser Servos und eine Tilia FC ebenso mit 6 von diesen Dingern. Die Maxa ist ordentlich rangenommen worden (ehemaliges Wetbwerbsmodell) die Tilia ist fast junfräulich. ALLE Servos haben eine fürchterliche Nullage, das Seitenruder der Maxa muß ich bei jedem Einschalten massiv in der Mitte trimmen, ebenso die Wölbklappen. Die Tilia ist mit einem HR Ausfall gen Boden (das Servo war quasi neu) - also persönlicher Erfahrungsbericht MKS Servos - desaströs.
In meinem ältesten Elektroheli sind BLS451 auf der Taumelscheibe, die Dinger sind jetzt 8 Jahre alt, haben x-hundert Flüge und zwei kapitale Abstürze. Die Dinger funktionieren wie am ersten Tage, sind präzise, brummen nicht und haben keinerlei Spiel, obwohl sie an einem FBL System permanenter Bewegung ausgesetzt sind. Fazit, Futabaservos sind für mich (gerade im Heli) alternativlos, im Segler würde ich ebenso auch auf KST setzen

Grüsse

Gero
 
Vielen Dank für die Infos. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist der Hersteller der Servos von der Zuverlässigkeit her egal, es kann also jedes Servo jeder Marke mit defekten treffen.
Aber wie sieht es denn mit den Eigenschaften wie Stellkraft, Geschwindigkeit und Positionsgenauigkeit aus? Wofür sind Servos mit Metallgetriebe und Kunststoffgetriebe besser?
 

akay

User
Kunststoffgetriebe nur in kleinen leichten Modellen wo es aufs Gewicht ankommt, z.B. kleine Nuris oder sonstige Schaumwaffeln.
 

gecu

User
Was bei der Auswahl des Servos meiner Meinung nach berücksichtigt werden sollte ist die Baugröße. Ich sehe immer mehr die Tendenz das kleine Kraftzwerge an Stellen eingesetzt werden an denen ohne weiteres ein größeres Servo mit einem bauartbedingt stabileren Getriebe eingesetzt werden kann. Beispiel: ich habe vor kurzem hier einen Scale Segler, einen Oldie mit 4,2 m Spannweite erstanden. Die Flächen sind richtig dick (17%), große Wölbklappen und Querruder. Eingebaut waren 10mm Flächenservos! Hätte ich an dieser Stelle nie eingebaut! Wenn der Platz für ein größeres Servo vorhanden ist dann nutze ich den doch auch. Da wird nur auf die x kg Stellkraft geschaut, das die Kraft über ein Mini Getriebe eine große Klappe betätigen soll aber nicht bedacht.
Dieser Irrsinn wird sogar noch von den Herstellern gefördert! Beispiel: ich habe einen Baudis Wasabi (Kunstflugsegler mit Riesen Flaps). Die Flächen sind für 10mm Flächenservos vorbereitet, mehr geht an der Stelle in der Fläche auch nicht rein. Hätte man das Loch nur 15mm Richtung Holm versetzt würden ohne Probleme 13mm Servos passen. So durfte ich das Getriebe schon an beiden Servos tauschen. 😕

Grüße Georg
 
Ich verbaue grndsätzlich nur Sevos mit Metallgetriebe. In kleinen Modell wie z.B. Hallenflieger oder anderen Modelle, wo ein Servo möglichst leicht sein sollte, kommen auch Kunststoffgetriebe zum Einsatz. Eventuell nehme ich hier Karbonitgetriebe, die sind halt teurer.

Zur Positionsgenauigkeit: Meiner Erfahrung nach sind alle gängigen Servos für die Anwendung im Flugmodellbau genau genug. Wobei es da je nach Anwendungsfall durchaus auch Unterschiede geben kann.

Zur Stellkraft/Stellzeit:
Auch wieder Anwendungsspezifisch.
Beispiel:
Für einen 3D-Kunstflieger mit 67" wird ein Servo mit 5kg Stell"kraft" (die physikalisch nicht richtige, aber im Modellbau geläufige Bezeichnung/Einheit, ist hier aber Offtopic) zu gering sein. In einen Shoky/Hallenflieger ist die Stellkraft mehr als ausreichend, wobei man hier durchaus zugunsten des Gewichts auf ein kleineres, leichteres Servo mit weinger Stellkraft zurückgreifen.

Im 3D-Modell und Shoky* möchte ich ein Servo mit geringer Stellzeit. Bei den Störklappen eines Segler darf das Servo auch etwas langsamer sein.
Eine kurze Stellzeit ist in den seltesten Fällen ein Problem, kann man doch am Sender eine Verzögerung/Verlangsamung einstellen.

*hier können auch persönliche Vorlieben bzw. können eine Rolle spielen.


Edit:
Natürlich spielt ist bei der Auswahl von Servos auch deren Baugröße und Gewicht relevant.
 

Papa14

User
Was bei der Auswahl des Servos meiner Meinung nach berücksichtigt werden sollte ist die Baugröße.
Leider spielt uns da die industrielle Entwicklung einen Streich. Früher gab's nur Riesenklescher unter den Standard Servos, unter 20mm Breite kaum etwas zubekommen, meistens 24-25mm. Alle sgt. Mini- oder Micro Servos waren teuer, weil Miniaturisierung teuer war. Heute ist das kein Thema, heute geht alles nach klein-kleiner-amkleinsten. Dafür sind Rohstoffe teurer ...
 
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