Bau eines Junior 100 von Pilot / OK Model

Da der Baukasten jetzt schon einige Jahre bei mir liegt und ich vor ein paar Wochen mal aus Spaß den Rumpf angefangen habe, könnte ich auch einen kleinen Baubericht schreiben. Der Bauplan ist sehr übersichtlich und zeigt Schritt für Schritt den Aufbau des Modells, da lacht der Holzwurm.

Plan 1.jpg

Plan 2.jpg

Ich habe mich weitgehend für die Verwendung der "klassischen" Klebstoffe und Leimsorten entschieden, das bedeutet: Holzleim ist Trumpf, Epoxy für höher belastete Baugruppen, Sekundenkleber nur als chemischer Nagel. Für die transparenten Seitenscheiben wird ein transparent aushärtender, aber elastisch bleibender Kleber für Schaumstoffe benutzt, der sich für die Verklebung von Kabinenhauben bereits bewähren durfte. Hier verzichte ich auf Retro und nehme das moderne Zeug, da dies mir eine saubere Verklebung der Scheiben ermöglicht.

Der auch das Bugfahrwerk aufnehmende Kopfspant besteht aus 2 Lagen stabilem Sperrholz hoher Qualität, logisch, das Modell ist für Verbrennungsmotoren ausgelegt und da ist sowas nunmal stabil. Typisch Pilot Baukasten halt. Unten der "Igel". Für die Älteren von uns ein gewohnter Anblick :)

Motorspant.jpg

Der Rumpf war dann schneller gebaut als ich an die Kamera gedacht hatte, das ist "Lego für Große". Erstaunlich dabei ist, daß trotz des fortgeschrittenen Alters des Baukastens alle Holzteile genau maßhaltig sind. Das Holz wurde also vor der Verarbeitung perfekt abgelagert. Ich habe auch kein einziges verzogenes Teil gefunden, und alle Leisten sind immer noch perfekt gerade. Kein WUnder, daß diese schönen Baukästen so teuer waren, aber sie waren jeden Pfennig ihres Preises wert. Auf dem unteren Bild sieht man auch eine der Hauptnahrungsquellen des Modellbauers, den Becher mit Kaffee. Die Schokolade durfte dank des streßfreien Bauvergnügens im Kühlschrank bleiben, außerdem soll es keine Flecken auf dem Plan geben. Ob die MG90S Servos eingebaut werden, ist momentan noch offen, aber ich tendiere da zu Servos, die ohne überschwingen arbeiten. Eventuell baue ich sogar Standardservos ein, obwohl mir die Kleinen schon ganz lieb wären. Mal schauen, ob die Servokiste noch bessere Mikroservos hergibt.

Rumpfbau 1.jpg

Man sieht, was es werden soll. Für den weiteren Bau brauche ich das Höhenleitwerk, um den hinteren Rumpf fertigstellen zu können, außerdem ist es notwendig, um die genaue Gestängeführung zu den Servos zu ermitteln.

Rumpfbau 2g.jpg

Also los, die Leisten und das Mittelteil gesucht, und festgestellt: das paßt perfekt! Die Schnitte sind sauber, die Winkel stimmen, die Längen passen exakt. 3 Stege pro Seite bilden die Rippen, die werden mit minimalem Übermaß abgesägt und dann passend geschliffen.

Höhenleitwerk 1.jpg

2 Stunden und ein Telefonat mit meinem besten Freund per frei sprechen Funktion später:

Höhenleitwerk 2.jpg

Das kann jetzt in Ruhe trocknen, alles wurde sorgfältig mit Weißleim verleimt und mit sehr wenig Sekundenkleber zusätzlich fixiert. Das Höhenleitwerk ist jetzt 100%ig gerade. Morgen kann es verschliffen und der hintere Teil des Rumpfes fertiggestellt werden. Ich könnte mich ja noch um das Seitenleitwerk kümmern... der verflixte Holzwurm in mir will keine Ruhe geben, bis mir die Glotzkartoffeln zufallen :rolleyes:
 
Der Holzwurm gibt keine Ruhe :rolleyes: also habe ich ihm den Gefallen getan und die wenigen Bauteile des Seitenleitwerks gesucht.

Seitenleitwerk 1.jpg

Da sind sie ja, ganze 3 Teile.

Seitenleitwerk 2.jpg

Also das nenne ich Passung. Man beachte die nahezu perfekte Übereinstimmung der Unterkante mit der Zeichnung, auch das Ruderblatt paßt perfekt. Schwingen wir also nochmal den Weißleim, und da es sicher auch weniger erfahrene Retro-Modellbauer gibt, zeige ich bei dieser einfachen Baugruppe Schritt für Schritt, wie ich das mache. Diese Methode ist schon sehr alt, aber sehr zuverlässig und macht solche Verleimungen einfach.

Zuerst wird auf der Rückseite, die nachher auf dem Baubrett aufliegt, ein Streifen Klebeband genau auf der Verbindungsstelle aufgeklebt. Wichtig: hier muß die Passung schon stimmen, und es darf kein sichtbarer Spalt mehr vorhanden sein.

Seitenleitwerk 3 Klebestreifen.jpg

Jetzt drehen wir das Teil um und haben eine Art Ruderscharnier, das wir gleich nutzen werden. Wichtig: der Klebestreifen sollte etwas länger sein als die Leimstelle.

Seitenleitwerk 4 Spalt.jpg

Es wird eine kleine Leimraupe auf eine Kante aufgebracht...

Seitenleitwerk 5 Leimraupe.jpg

... und diese mit einer Fingerspitze verstrichen. Keine Angst, Weißleim ist hautfreundlich und geht ohne Hilfsmittel wieder problemlos ab.

Seitenleitwerk 6 Leim verstrichen.jpg

Jetzt klappen wir das zu und drücken die Baugruppe mit dem Klebestreifen nach unten sanft auf das Baubrett, der überschüssige Weißleim quillt heraus.

Seitenleitwerk 7 Leim quillt raus.jpg

Jetzt nehmen wir wieder eine Fingerspitze und wischen den überschüssigen Weißleim weg. Dabei fahren wir mit der Fingerspitze mit wenig Druck mehrmals an der Klebestelle entlang, somit wird auch wieder etwas Weißleim in eine eventuelle Lücke hinein gebracht. Bei der Passung hier gibt es aber keine Lücke, die aufgefüllt werden müßte. Der kleine Versatz an der oberen Kante wird später beim schleifen verschwinden. Wichtig ist es, eine saubere Unterseite zu haben, da diese auf dem Höhenleitwerk aufliegen wird.

Seitenleitwerk 8 Leim verstrichen.jpg

Auf die nun wieder saubere Baugruppe packen wir etwas Gewicht, damit sie absolut gerade aufliegt und sich während der Trockenzeit nicht verzieht. Als Elektroflieger ist man um solche Gewichte nie verlegen, Akkus sind perfekt, besonders Lipos mit ihren geraden Linien. Der Weißleim verbindet sich nicht mit dem Schrumpfschlauch des Lipos, keine Sorge.

Seitenleitwerk 9 Trockenzeit.jpg

Und so kann die ganze Sache über Nacht in Ruhe trocknen.
 
Das Getränk ist Kaffee mit Milch und Zucker, und es war zu dem Zeitpunkt bereits ein "Bastlerkaffee" geworden - nämlich vergessen und eiskalt. Wenn alles paßt, kommt man gar nicht so recht zum Kaffee trinken.

Wegen meinem Geburtstag gab es weniger Baufortschritt, heute habe ich dann die Fläche angefangen.

Fläche Baubeginn.jpg

Die Auschnitte der Rippen für die Holme waren ein wenig zu eng, aber mit einer kleinen Schlüsselfeile war das in wenigen Sekunden angepaßt. Jetzt passen die Rippen besser auf die Kiefernholme, sie klemmen dabei nur noch ganz leicht. Wieso ich die Rippen nicht so auf den unteren Holm gedrückt und verleimt habe, das hält doch so schön? Weil sich dabei die Rippen verziehen, sie gehen dann vor allem hinten etwas hoch und man hat unerwünschte Spannungen in der Fläche. Die wiederum zu einem Verzug führen, den man kaum mittels Bügelfolie ausgleichen kann und nur mittels Querrudern in den Griff bekommen könnte, oder man baut eine neue Fläche. Nein, in diesen kleinen Flieger kommen keine Querruder, der wird klassisch und ganz oldschool nur mit Seite-Höhe gesteuert. Dazu muß die Fläche exakt gerade gebaut werden, damit das Modell auch schön geradeaus fliegen kann. DIe Rippen wurden dann mit Weißleim aufgeleimt, das gibt Zeit für eventuelle Korrekturen.

Nachher geht´s weiter... jetzt meldet sich mein Magen ;) den habe ich heute ein wenig vernachlässigt :rolleyes:
 
Danke, Rudi, Spaß habe ich dabei garantiert :) außerdem baue ich gerne.

Auf dem Plan ist - wie üblich - nur eine Flächenhälfte gezeichnet. Man soll den Plan zum Bau der 2. Hälfte mit Öl einreiben, um ihn durchsichtiger zu machen. Das mochte ich aber noch nie, da es den Plan auf Dauer schädigen kann. Was, wenn man ihn in 5 - 10 Jahren nochmal braucht, um noch ein Modell zu bauen, eventuell für einen Freund? In den Copy-Shop gehen, um den Teil des Plans spiegeln zu lassen, natürlich. Aber leider sind hier in Cuxhaven die Repros deutlich teurer, als ich das aus Lüneburg gewohnt war, außerdem müßte ich dazu mit dem Bus in die Innenstadt fahren. Die Lösung für dieses Problem dürfte manch einem "alten" Modellbauer bekannt sein, ich hatte mir das als Jugendlicher ausgedacht, um Kosten zu sparen und den Plan zu schonen. Nachdem die erste Flächenhälfte also etwas Gestalt angenommen hatte, hätte ich mit Nasen-und Endleiste weitermachen können, aber stattdessen habe ich sie um 180 Grad gedreht unten auf den Plan gelegt. Auf dem Flächenplan habe ich dann den unteren Holm aufgelegt und die Rippen um 180 Grad gedreht aufgeleimt. Damit das gleichmäßig wird, ist die zuerst angefangene und getrocknete Flächenhälfte notwendig. Sie dient jetzt als Vergleich, um einen gleichmäßigen Rippenabstand einhalten zu können. Das sieht so aus:

Fläche Baubeginn 2.jpg

Somit erreiche ich einen konstant gleichmäßigen Rippenabstand, ohne für eine gespiegelte Repro Geld auszugeben. Jetzt sind alle Rippen bis auf die dickere Mittelrippe verleimt, nach einer kurzen Trockenzeit kann es weiter gehen.
 
Es geht weiter, dre Bau macht weiterhin viel Freude, es paßt alles oder ist mit ganz wenig Nacharbeit passend gemacht.

Fläche Bau 1.jpg

Dank sparsamer Verwendung des Weißleims ist nur wenig davon herausgewuollen. Das wurde dann mit einem Stück Küchentuch abgewischt. Danach wurde zum trocknen lassen der obere Holm eingelegt und das Gerippe mit Akkus beschwert. Dabei haben sich alle Leimstellen genau richtig gesetzt und die Unterseite der Fläche ist eben geworden.

Fläche Bau 2.jpg

Nach der Trockenpause wurden die unteren Leisten der vorderen und hinteren Beplankung auf den Plan gelegt und genau ausgerichtet, anschließend mit Akkus fixiert.

Fläche Bau 3.jpg

Auf diesen "Rahmen" wurde das Gerippe aufgelegt. Die Wurzelrippe und Endrippe wurden im Auflagebereich dünn mit Weißleim eingestrichen, dann das Gerippe aufgelegt und exakt ausgerichtet. Dann wurden die besagten Rippen zusätzlich mit etwas Sekundenkleber fixiert, das Gerippe dabei sanft runter gedrückt.

Fläche Bau 4.jpg

Dann wurde der obere Holm lose in die Rippen eingelegt, das ganze Gebilde dann auf dem Holm mit Akkus beschwert und die ganze Sache nochmal genau ausgerichtet. Dann habe ich entgegen meiner ursprünglichen Pläne doch zum Sekundenkleber gegriffen und die Rippen damit verklebt. Das Ergebnis ist eine schon jetzt exakt gerade Flächenhälfte, die beim weiteren Bau keine Probleme machen sollte.
 
Es ging noch etwas weiter :)

Fläche Bau 5.jpg

Da die Flächenhälften mit Sperrholzverbinder zusammengefügt werden sollen, muß das jetzt passen. Nasenleiste, Endleiste und Holm müssen auf gleicher Höhe liegen, damit es keinen Versatz und eine saubere, stabile Verklebung wird. Dazu habe ich die zuerst gebaute Flächenhälfte als Muster benutzt.

Fläche Bau 6.jpg

Das sieht schon gut aus, so wurden wieder zuerst Wurzelrippe und Endrippe verleimt und mit Sekundenkleber "chemiegenagelt".

Fläche Bau 7.jpg

Der Plan diente hierbei wieder als Maß für die Lage des unteren Holms, nach Ausrichtung wurden wieder die Akkus als Gewicht benutzt, um das Machwerk in Form zu halten. Mit etwas Übung kann man so exakt passende Flächenhälften bauen.

Fläche Bau 8.jpg

Die beiden Flächenhälften direkt gegenüber gelegt, das sieht gut aus...

Fläche Bau 9.jpg

... und auch hier paßt es. Jetzt muß ein wenig geschliffen werden, um eine genaue Passung zu bekommen, dann kann die Mittelrippe eingepaßt werden, die Sperrholzverbinder liegen auch schon bereit. Aber erstmal schlafe ich mich aus ;)
 
Heute konnte es ein bißchen weiter gehen mit dem Bau :)

Holm oben 1.jpg

Der obere Holm wird eingepaßt, da die Ausschnitte schon ein wenig nachgeschliffen wurden, paßt er ohne Druck hinein. Dabei fällt mir auf, daß er ein wenig zu weit in die Ausschnitte der Rippen geht. Also wurde der Weißleim genommen und die Ausschnitte damit benetzt, der Holm eingelegt und sanft runter gedrückt, bis er oben an den Rippen weitgehend bündig war. Danach habe ich die Fläche umgedreht und sie mit sanftem Druck auf dem Baubrett ein wenig hin und her gerollt. Dabei habe ich zuerst den Holm runter gedrückt, danach die gesamte Flächenhälfte. Dann umgedreht, und das sah dann sehr gut aus, schön bündig. Das habe ich mit beiden Flächenhälften getan und dann trocknen gelassen.

Aufleimer 1.jpg

Nach der Trockenzeit werden die unteren Aufleimer aus den beiliegenden Leisten geschnitten und eingepaßt. Es sind nicht alle auf den Zwanzigstel Millimeter gleich lang, deswegen wird jeder einzeln eingepaßt. Holz ist nunmal ein lebendiger Werkstoff mit gewissen kleinen Toleranzen, die ich so ausgleichen konnte. Die beiden kleinen Abschnitte sind alles, was von 2 Leisten über geblieben ist.

Aufleimer 2.jpg

Als alle Aufleimer ihren Platz gefunden hatten, habe ich sie sortiert abgelegt und die Rippen unten mit Weißleim eingestrichen, die Flächenhälfte dann mit der Unterseite nach oben auf´s Baubrett gelegt. Danach wurden die Aufleimer Stück für Stück auf die Rippen gelegt und ganz sanft angedrückt.

Aufleimer 3.jpg

Dann habe ich die Flächenhälfte umgedreht und die Aufleimer mit den Rippen vermittelt. Das ergibt später einen guten optischen Eindruck und ist einfach sauberes bauen :)

Aufleimer 4.jpg

Dann habe ich die Flächenhälfte auf´s Baubrett gedrückt, dabei quoll erwartungsgemäß der überschüssige Weißleim heraus. Da solche Leimraupen an dieser Stelle nur Gewicht darstellen...

Aufleimer 5.jpg

... wird ein Papiertaschentuch oder ein Stück Küchenrolle genommen, um den hervorgequollenen Leim wegzuwischen.

Aufleimer 6.jpg

Dann wird die Flächenhälfte auf´s Baubrett gelegt und mit Akkus beschwert. Dadurch kann der Weißleim unter leichtem Druck durchtrocknen und stellt eine feste Verbindung her. Dabei habe ich festgestellt, huch, da ist ein Aufleimer zuviel, da soll doch die untere Mittelbeplankung hin. Da ist es von Vorteil, wenn man etwas langsamer trocknenden Weißleim benutzt, die Aufleimer ließ sich noch relativ leicht und ohne Schäden von der Rippe trennen.

Diesen Bauschritt habe ich mit der anderen Flächenhälfte wiederholt, und damit ist der Bau für heute erstmal beendet. Morgen kommen die oberen Aufleimer dran, wobei der Sekundenkleber als chemischer Nagel wieder zu Ehren kommt. Dann bleiben noch die Randbögen, die oberen Endleisten, die Nasenleisten und die Verbindung der beiden Flächenhälften - und dann die Mittelbeplankung und Schleifarbeit. Es ist also noch genug zu tun ;) der Bauspaß hat kein schnelles Ende.
 
Heute geht es weiter, die Verkastungen sind dran. OK Model hat damals beim verpacken exzellente Arbeit geleistet. Die Einzelteile sind in Tüten verpackt und werden mit Gummiringen zusammen gehalten. Wurden zusammen gehalten, denn die Gummiringe, sonst elestisch, sind jenseits von allem, die haben´s hinter sich.

Verkastung 1.jpg

Es sind nur noch Krümelchen und an den Verkastungen klebende Reste übrig. Teilweise kleben die auch noch richtig fies fest.

Verkastung 2.jpg

Mit einer scharfen Klinge kann man solche Reste aber recht gut vom weichen Balsaholz trennen. Danach leicht überschleifen, und fast alle Spuren der versteinerten Gummringe verschwinden.

Verkastung 3.jpg

Naja, nicht alle. Solange das Bauteil aber eben ist, stört das nicht weiter, da die Gummireste wie Farbreste im Holz sitzen. Teilweise waren die Gummireste noch ein klein wenig elastisch und klebrig, das hat natürlich Zeit gekostet. Egal, Zeit habe ich genug, und das Modell muß ja nicht schnell fertig werden. Dann wäre der Bauspaß ja vorbei ;)
 
Nachdem die Verkastungen gesäubert wurden, gab es eine erste Anprobe.

Verkastung 4.jpg

Wie man sieht, passen die Verkastungen zwischen präzise und etwas übermaßig.

Verkastung 5.jpg

Die Höhe paßt umso besser, die Teile sind einfach perfekt vorbereitet. Wie man sieht, sitzen die Rippen teilweise ein klein wenig schräg oder die Verkastungen sind teilweise leicht schräg. Aber da jetzt jede Verkastung einzeln eingepaßt und verleimt wird, spielt das keine Rolle. Für das fortgeschrittene Alter des Baukastens empfinde ich die Passungen als äußerst präzise.
 
Es geht voran, und jetzt ist erstmal Trockenzeit :)

Verkastung 6.jpg

1...

Verkastung 7.jpg

... und 2
 
Die Verleimungen der Holmverkastungen sind getrocknet, also weiterbasteln.

Nasenleiste 1.jpg

Die Nasenleisten sind etwas speziell, denn sie bestehen aus einer einzigen, schräg geschlitzten Leiste. Die muß erstmal aufgetrennt werden.

Nasenleiste 2.jpg

Mit einem scharfen Teppichmesser ist das kein Problem. Der an einer Nasenleiste verbliebene Grat wurde mittels eines Balsahobels entfernt. Das klappte so gut, daß kein nachschleifen notwendig war.

Nasenleiste 4.jpg

Auf den Plan geschaut, die Nasenleiste ragt außen etwas über die untere Beplankung hinaus.

Nasenleiste 3.jpg

Der Überstand ist sehr wichtig, denn später wird dieses überstehende Stück passend zum noch anzubringenden Randbogen verschliffen. Wieder wurde der Weißleim bemüht, um die Nasenleisten mit der unteren Beplankung und den Rippen zu verleimen. Etwas Sekundenkleber als chemischer Nagel dazu, dann wurden die Flächenhälften auf´s Baubrett gelegt und beschwert. Die Nasenleisten sind beide gegenüberliegend, somit konnten beide gleichzeitig mit Akkus beschwert werden. Jetzt kann das in Ruhe trocknen.

Morgen habe ich einige Dinge auf dem Zettel und werde sicher erst spät zum basteln kommen, wenn überhaupt.
 
Die letzte Woche war anstrengend, habe meinem Freund geholfen, seinen Bastelkeller nutzbar zu machen. Die Hausverwaltung hat ihm seinen Abstellraum auf dem Dachboden ersatzlos weggenommen, außerdem mußte er in wenigen Stunden alles von oben in den Keller schaffen. Wie sowas be ieinem langjährigen Modellbauer endet, kann man sich vorstellen, da war kein Platz mehr, es herrschte das ultimative Chaos. Aber zu zweit haben wir es geschafft, den Bastelkeller begehbar zu machen und dann mittels Regalen mehr und mehr Platz zu schaffen. Werkzeug konnte in die Schränke eingeräumt werden, Tragflächen, Rümpfe und Leitwerke fanden sichere Plätze. Jetzt kann man wieder daran denken, dort zu basteln, aber ganz fertig sind wir noch nicht mit der ganzen Aktion. In dieser Zeit war ich abends nur noch kaputt, essen, Forum stöbern, fernsehen, schlafen, zu mehr reichte es nicht mehr. Und ich hatte mehrere Tage lang Besuch vom Urgroßvater aller Muskelkater :rolleyes:

Aber heute Abend ging es einen kleinen Schritt weiter, ich habe die Flächenhälften in der Mitte auf Passung geschliffen und einseitig einen Flächenverbinder aufgeleimt.

Flächenverbinder 1.jpg

Für mehr hat´s heute nicht mehr gereicht, ich bin aber sicher, morgen wieder etwas mehr zu schaffen.
 
Keine Sorge, der Bau ist nicht eingeschlafen oder abgebrochen worden, ich habe dank einer defekten SD-Karte einige Fotos verloren. Ich habe deswegen den Bau erstmal pausiert, um hier weiter berichten zu können.

Heute ist der Stand, daß die Flächenhälften zusammen sind, die Sache ist schön gerade gelungen. Momentan geht es mit dem beplanken der Unterseite weiter, erstmal auf einer Seite und trocknen lassen.

Fläche Beplankung unten 1.jpg

Der Holzleim ist am trocknen, in ca. 1 Stunde kann es weiter gehen.
 
So, es ging weiter, die Trockenzeiten bremsen ein wenig. Aber das macht nix, das verlängert den Spaß am bauen :)

Fläche Beplankung unten 2.jpg

Die untere Mittelbeplankung ist dran, inzwischen ist das auch getrocknet. An dieser Stelle ist die Anleitung übrigens ausnahmsweise sehr undeutlich, da steht nicht genau, wo wie weit beplankt wird. Da muß man mehrmals Plan und Fotos vergleichen, um durchzusteigen. Für den erfahrenen Modellbauer eine Kleinigkeit, für Anfänger aber schwierig. Auch *damals* ™ war eben nicht alles perfekt. Nicht perfekt war auch ich, als ich die untere Endleiste abgelängt habe, da habe ich auf einer Seite etwas viel weggenommen. Wer mißt, mißt Mist, manchmal jedenfalls. Kein Problem, da wurde ein Stück vom Restematerial abgeschnitten und eingesetzt. Das wird nach dem schleifen kaum noch zu sehen sein und nach dem bespannen ganz verschwinden.

Fläche Randbogen 1.jpg

Bevor die Fläche oben beplankt werden kann, muß der Randbogen gebaut werden. Dazu wird das Balsateil für den Randbogen unten leicht schräg angeschnitten, das geht mit einem Balsahobel prima. Der wird nach dem trocknen auf der Oberseite konturgenau verschliffen und ergibt mit der oberen Nasenbeplankung dann einen stabilen Randbogen. Der hintere Keil liegt schon bereit. Der ist an der Stelle, wo er hin soll, allerdings etwas zu hoch und muß etwas gestutzt werden. Erstmal können die Verleimungen jetzt in Ruhe trocknen, bevor es daran geht. Und dann kommt der Randbogen auf der anderen Seite dran.
 
Es ging inzwischen etwas weiter, die Randbögen sind fertig zum schleifen, damit später die Beplankung paßt. Was noch fehlt, ist die Mittelrippe.

Fläche Mittelrippe 1.jpg

Die etwas dickere Mitterippe muß wegen der Sperrholzverbinder geteilt werden. Also erstmal Maß nehmen, mit der Feinsäge einritzen, ja sieht gut aus.

Fläche Mittelrippe 2.jpg

Ein wenig nachschleifen und sie paßt. Der "chemische Nagel" ist hier wieder deutlich zu erkennen.

Das trocknet jetzt, und dann ist es Zeit für den Schleifklotz und leichten Balsaholz-Nebel. Sehr viel zu schleifen ist da wirklich nicht, ich denke, das sind ca. 15 Minuten geruhsamer Handarbeit.
 

spitty

User
Ha, jetzt endlich weiß ich, wofür diese Lipos gut sind.... zum beschweren :)

Feiner Bericht, da kommen schöne Erinnerungen hoch.

Andy
 
Ja, Andy, E-Flieger haben ihre Gewichte zum beschweren immer zur Hand :) auch wenn die alten Nickelakkus dafür Vorteile hatten - die waren deutlich schwerer ;)
 
Die aktuellen Arbeitsschritte sind etwas langwieriger, die Oberseite der Fläche ist nach dem verschleifen zum beplanken dran. Zuerst muß die eine Schmalseite des Beplankungsbrettchens leicht schräg geschliffen werden, damit sie genau halb auf der Mittelrippe aufliegt.

Fläche Beplankung oben 1.jpg

Für die Nasenbeplankung habe ich eine Methode entwickelt, die bei Flächen mit gerader Unterseite zu einer verzugsfreien Fläche führt. Erstmal kommt oben auf den Holm eine Leimraupe, der Rest bleibt erstmal trocken.

Fläche Beplankung oben 2.jpg

Die Nasenbeplankung wird aufgelegt, ausgerichtet und angedrückt. Hervorquellender Weißleim wird jetzt abgewischt...

Fläche Beplankung oben 3.jpg

... und die Beplankung mit den bekannten Akkus beschwert. Es dauert ca. 1 - 2 Stunden, bis das getrocknet ist.

Fläche Beplankung oben 4.jpg

Nach der Trockenzeit nimmt man einen dieser einfachen, billigen Schulmalpinsel und streicht damit die Rippen mit Weißleim ein. Die Nasenleiste kann man direkt aus der Flasche mit einer Weißleimraupe versehen, die man etwas verstreicht.

Fläche Beplankung oben 5.jpg

Jetzt wird die Beplankung aufgedrückt. Die Akkus besorgen den Rest, sie werden durch kleine Stücke Teppichklebeband in Position gehalten.

Und schon ist wieder Trockenpause...
 
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