Baubericht einer Amazone von Eggenweiler/Aeronaut

cherry

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Hier möchte ich mein aktuelles Projekt, den Bau einer Amazone von Eggenweiler /Aeronaut vorstellen.

Vorgeschichte: Erste Berührungspunkte mit diesem Flieger hatte ich vor ca. 43 Jahren. Nachdem ich meinen
ersten Freiflieger, den Junior von Graupner, zusammen mit meinem Vater gebaut hatte und mehr recht wie
schlecht geflogen, stand eines Tages ein angefangener Baukasten der Amazone bei uns auf der Werkbank.
Der Arbeitskollege meines Vaters hatte, nachdem er die Modellbauaktivitäten mitbekam, uns das
gute Stück vermacht. Leider war ich zum damaligen Zeitpunkt mit dem Bau des Fliegers hoffnungslos überfordert,
zumal die Bauanleitung hier recht wenig aussagekräftig für einen blutigen Anfänger wie mich damals war und
zudem die handwerklichen Fähigkeiten noch sehr bescheiden ausgeprägt..
So ging das angefangene Objekt unter und konnte nie zum Fliegen gebracht werden.
Die Amazone geriet komplett in Vergessenheit.
Doch wie das in vielen Modellbaukarrieren ist, besinnt man sich oftmal nach vielen anderen Projekten auf seine
Wurzeln und kramt plötzlich wieder in alten Katalogen und Erinnerungen, so auch bei mir.
Beim Besuch einer Messe vor einigen Jahren, stand ich dann am Stand von Aeronaut plötzlich wieder vor einem Amazone Baukasten.
Sofort kamen alte Sehnsuchtsgefühle auf, die nie erfüllt wurden und wenig später wurde der Baukasten nachhause getragen.
Dort hat er dann doch noch mal einige Zeit gelegen, doch nun, nachdem ich mich 2019/2020 mit Jets und ihrer
aufwendigen Technik ein weinig ausgetobt hatte, war die Zeit gekommen. Die Amazone sollte gebaut werden.

Der Bau:
Der Baukasten ist noch eine komplette Holzarbeit, die Schachtel ist gefüllt mit allerlei Klötzchen, vorgestanzten Rippen, Brettchen und Sperrholzteilen.
Die Konstruktion stammt wohl aus den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts somit ist der Vorfertigungsgrad eher bescheiden.
Hier muss also richtig gebaut werden. Meine Vorstellung ist, das Modell soweit wie möglich nach Bauplan zu bauen, ohne größere Änderungen.
Das betrifft vor allen die damals übliche Motorisierung, die Amazone wurde ja als Motorsegler angepriesen und die auf dem wunderschönen Kartonbild zu sehenden Drehstörklappen, über die in der Anleitung keinerlei Hinweise zur Ausführung gegeben werden....aber mal sehen wie das wird.
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Laut Bauanleitung, soll mit dem Bau der Tragflächen begonnen werden, damit beim späteren Rumpfbau, die Passung der Flächensteckung mit den Flügeln gegeben ist.
Also zuerst mal alle Teile, wie Rippen und Leisten für die Montage vorbereiten.
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Die vorgestanzen Rippen, werden aus ihren Brettchen gelöst und gemeinsam im Block vorsichtig überschliffen, so können die Stanzungenauigkeiten ausgeglichen werden. Auch werden gleich alle Bohrungen in den Sperrholzrippen für die Flächensteckung zueinander angepasst.
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Nachdem alles schön bereitliegt, habe ich mir eine ordentliche gerade Bauunterlage erstellt.
Der Bauplan zeigt den Flügel nicht in der kompletten Größe, somit war klar, dass der Plan hierfür nicht verwendet werden kann (ich mag auch keine Pläne zerschneiden..)
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Also wird das Baubrett mit Zeichnungspapier belegt und die Hauptmasse wie Rippenabstände und Holmpositionen werden aufgezeichnet, dies ist auch so ausgeführt, dass der rechte und linke Flügel auf der gleichen Unterlage gebaut werden kann.
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Nun geht´s los! Zu beachten ist, dass die Amazone über ein Profil mit einer konkaven Unterseite verfügt, das heisst, dass der Hauptholm und auch die Endleisten entsprechend unterlegt werden müssen.
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Verkleben der Rippen erfolgt bei mir durch Heften mit Sekundenkleber und anschließend vermuffen mit Hartkleber.
Immer schön daraufachten, dass die Ganze Sache plan auf dem Baubrett liegt, deswegen die Gewichte..
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Nach erfolgter Verkastung und dem Ankleben der Nasenleiste, kann der erste (rechte) Flügel vom Baubrett genommen werden.
Ein wenig Mühe macht die saubere Ausführung der eleganten elipptischen Randbögen, hier muss ordenlich geschäftet werden, sonst wird es nachher unschön durch die Bespannung, die ganz sicher transparent werden soll, zu sehen sein..
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...der linke Flügel ist dann auch schnell erstellt, hier sieht man auch nochmal wie der Randbogen entsteht.
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Nun folgt ein wenig Fleissarbeit, es müssen unzählige Verstärkungsecken eingeklebt werden.
Zuerst im Wurzelbereich welche, die über die komplette Profilhöhe gehen und anschließend noch welche, im Bereich der Endleiste.
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...geschafft, die Ecken sind alle drin und es geht ans verschleifen der Flügelgerippe..
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Die Amazone besitzt Tragflächen, welche nur auf der Oberseite eine Beplankung aufweisen, im Wurzelbereich bis zur Endleiste gehend, sonst bis zum Hauptholm.
Zuerst klebe ich die Beplankung nur an den Hauptholm, dabei den Flügel auf den Rücken liegend auf das Baubrett und beschweren, somit wird die Sache gerade.
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...dann die Beplankung komplett rumziehen und wieder auf´s Baubrett heften, somit wird auch die Nasenleiste schön gerade..
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Im Randbogenbereich wird die Beplankung separat noch angeklebt.
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so, das waren die Tragflügel soweit, bis auf ein wenig Schleifarbeit sind sie im Rohbau fertig!
Das war´s erst mal, weiter geht es dann in Kürze mit dem Rumpf!
...bis dann
Thomas
 

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cherry

User
Hallo Kai,
ja, man findet meiner Meinung nach zu wenig zu diesem wunderschönen Modell.
...deswegen möchte ich meine Begeisterung dafür teilen..😀
Thomas
 

cherry

User
So, es geht weiter mit dem Rumpf.
Der Rumpf ist eine einfache Kastenkonstruktion. Begonnen wird mit dem Ausschneiden der beiden Rumpfseitenteile.
Dem Baukasten liegen nur einfache Brettchen dafür bei, d.h. hier muss die Rumpfkontur zuerst vom Bauplan auf die Brettchen übertragen werden.
Dann die rechte und linke Hälfte gemeinsam ausschneiden, das ergibt schöne gleichmäßige Bauteile. Zum Anpassen der unteren gerundeten Rumpfkontur, habe ich den schon vorgefrästen Rumpfboden (liegt so im Baukasten) verwendet.
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Als nächstes werden die Rumpfgurte, welche aus Kiefernholz bestehen, vorbereitet. Da sie im vorderen Bereich gebogen sind, ist es sinnvoll diese vorzubiegen. Also Wässern und anschließend bis zur vollständigen Trocknung gemäß der Rumpfkontur auf dem Baubrett fixieren.
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Nachdem die Positionen der Spanten aufgezeichnet sind, kann´s auch schon losgehen mit dem Aufleimen der Rumpfgurte. Oben ist dazu eine Schäftung der Leisten auszuführen.
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Mit dem unteren Gurt habe ich nun leichtes Spiel, da er ja vorgebogen ist...zum Vorbiegen der Gurte steht auch etwas in der Bauanleitung, allerdings wird dort empfohlen zu wässern und mit einer Spiritusflamme zu arbeiten...ich finde persönlich das gerichtete Trocknen auf dem Baubrett die bessere Lösung, braucht halt ein klein wenig mehr Zeit..
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...nachdem die Rumpfgurte erledigt sind, kommen auch schon die beiden zentralen Spanten an die Reihe.
Die beiden Spanten liegen in meinem Baukasten als fertige Laserteile bereit. Ich muss zugeben, dass ich zwischenzeitlich nicht nur einen Baukasten der Amazone mein Eigen nennen darf, sondern mehrere 😉...und soweit ich noch weiß, musste bei den alten Kästen das noch von Hand ausgesägt werden.. zum Bauen, habe ich einen der neueren Baukästen verwendet, der Verpackungskarton dazu ist nur noch schlicht weiß, ohne das ursprüngliche schöne Bild.
An die Spanten werden die Befestigungstähle "angenäht", das habe ich mit dünnen Draht gemacht. Das Ganze darf aber noch nicht verklebt werden, sodass man noch die Möglichkeit von geringfügigen Korrekturen hat, es muss ja später mit dem Flügel zusammen passen.
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Nachdem die Durchgangslöcher in den Seitenwänden (Abstand von den Flügelaufnahmen unbedingt einhalten) gebohrt sind und die Spanten trocken zusammengesteckt passen, geht´s ans Verleimen der beiden Rumpfseiten mit den Spanten. Ich zeichne mir dazu auf dem Bautisch eine Mittellinie auf und spanne dann entsprechende Beispannklötze auf den Bautisch. Vorher probeweise alles nochmal zusammensetzen und erst wenn alles passt, wird geleimt. Dabei kann dann schön der Rumpf durch die Mittellinie gleichmäßig hinten und vorne zusammen gezogen werden und der Nasenspant und Endklotz gleich auch eingeleimt werden.
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so, nun geht es schon weiter mit dem Rumpfboden, der liegt ja schon vorgefräßt dem Baukasten bei. Durch die Zuhilfenahme beim Ausschneiden der Rumpfseiten, passt die Kontur perfekt und das Aufkleben geht ruck zuck. Zum Ablegen auf dem Baubrett, verwende ich als Unterlage wieder meine Holzklötze, und so kann der Rumpf schön auf der Bauunterlage plaztiert werden. Auch hier nutze ich wieder zum Ausrichten meine Mittellinie auf dem Baubrett und peile mit einem Winkel hoch zum Rumpf...weil noch ist der Rumpf ziemlich labil..
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Nachdem der hintere Rumpfboden im aufgespannten Zustand auch gleich noch mit aufgeleimt wurde, sieht die Sache nun so aus.
Ich habe auf dem Boden hinten gleich noch ein paar Querstringer eingesetzt, ebenso an den Seitenwänden, das wiegt nicht viel, bringt aber enorm viel Druckfestigkeit. Die Bowdenzugröhrchen haben auch schon ihren Platz gefunden. Für das Seitenruder ist das klar, aber für das Höhenruder habe ich erst ein wenig gegrübelt..da die Amazone über ein T-Leitwerk vefügt, muss ich ja da irgendwie hoch. Meine Entscheidung ist gegen einen Umlenkhebel gefallen, zugunsten eines gebogenen Bowodenzugs. Der Umlenkhebel birgt mehr Spiel im System und ist meiner Meinung nach aufwendiger und schwerer..
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Die Amazone ist ja in ihrer Beschreibung ein Motorsegler. Um das umzusetzen wird der Flieger mit einem Pylon ausgerüstet. Der Clou bei der Amazone ist, dass dieser Pylon nicht dauerhaft und fest verbaut wird, sondern variabel auch demontierbar ist. Somit kann der Flieger sowohl als Motorsegler wie auch als Segler eingesetzt werden. Das ist ja an sich nichts Neues und wohlbekannt von Amigo, Dandy und Co.
Aber! bei der Amazone ist das genial gelöst, durch einen Aufnahmekasten, welche den Pylon aufnimmt und nur mit einer kleinen Schraube fixiert.
Der Flieger ist in Bruchteilen von Sekunden vom Motorsegler zum Segler umgebaut und umgekehrt, ganz zu schweigen von der Eleganz gegenüber mit Gummiringen aufgeschnallten Motoraufsätzen...
So nun aber zur Ausführung..
Der Hauptträger hat hinten eine Aufnahme. Das Gegenstück kommt in einen aus Balsaholz gefertigen Kasten.
Den Träger habe ich gleich noch ein paar Erleichterungsbohrungen verpasst, ist er doch mit 5mm Sperrholz ausgeführt recht schwer..
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...nun kann das Ganze an der entsprechenden Position schon mal Probesitzen...der Rumpf hat auch zwischenzeitlich seine Nase in Form eines Dreischichtklotzes aus Balsa/Erle/Balsa erhalten (mit integrierter Bleikammer), auch habe ich noch die quergemaserten Rumpfverstärkungen im Kabinenbereich angebracht. Was man noch sieht, sind beigespannte Holzleisten im hinteren Rumpfbereich. Die habe ich schon beigespannt beim Aufkleben des Rumpfbodens unten und damit es gerade bleibt, müssen die für das Aufbringen der Oberseite logischerweise nochmals benutzt werden.
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...aber halt, vor dem Einleimen der Aufnahme müssen noch die Flächenstähle entgültig mit Epoxy vermufft werden.
Dazu hatte ich die Flügel aufgesteckt, alles ausgerichtet und die Stähle mit Sekundenpapp fixiert. Anschließend kommt das 10 Minutenharz mit ein wenig Baumwollflocks zum Einsatz.
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Nachdem die Pylonaufnahme sitzt, geht es mit dem Rumpfrücken weiter. Um ohne die hinderlichen Beispannleisten weiterarbeiten zu können, habe ich mir mit dem Aufkleben von Stringern geholfen und zwar in dem Bereich, wo ich schon welche im Boden und Seitenbereich eingesetzt habe. Nun bleibt der Rumpf schon mal in der gewünschten Position und ich kann weiterbauen. Das besondere bei der Amazone ist, dass sie einen dachartigen Rumpfrücken besitzt. Das macht etwas mehr Mühe als ein flach aufgeleimter...
Zuerst wird der obere Abschluss, 5mm Brett, sauber zurecht geschnitten. Auch die notwendige Schräge wird gleich passend angebracht. Dazu habe ich meine kleine Proxxon Kreissäge benutzt.
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...dann wird der Rumpf noch vor dem Aufleimen des oberen Deckels vorbereitet. Anbringen der Sperrholzverstärkung für die Pylonbefestigung und Anschrägen des unteren Dachabschlusses.
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...dann kann der Rumpfrücken drauf.
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...anschließend können die seitlichen Dachflächen angebracht werden. Dazu habe ich auf den Rücken, damit er gerade bleibt, noch eine Leiste angeheftet.
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Nach dem Beschleifen der Rohkontur, kann man nun schon mal alles bis dahin Gebaute zusammenstecken und sich am bisher erreichten erfreuen...
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so, das war es für heute, weiter geht es in Kürze mit dem Fertigstellen des Rumpfes (Seitenleitwerk etc.)
bis dahin..
Thomas
 

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cherry

User
...weitergehts mit der Amazone
Als nächstes kommt nun das Leitwerk an die Reihe. Das Seitenleitwerk wird frei schwebend direkt am Rumpf aufgebaut. Ich habe die beiden Holme entgegen der Anleitung aus Kiefer gemacht. Die Ausführung in Balsa schien mir zu schwach, da ein T-Leitwerk doch schon größere Kräfte an der Seitenflosse verursacht. Zudem ist das Gewicht jetzt auch nicht exorbitant größer...
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Da ich beschlossen habe die Höhensteuerung als Pendelleitwerk auszuführen muss natürlich auch gleich in der Seitenflosse die Lagerung dafür eingebaut werden. Die Seitenflosse ist dazu innen mit einem Balsaklotz aufgefüllt und aussen sind zwei Sperrholzscheibchen angebracht, welche das 4mm Messingrohr abstützen und zusätzlich etwas mehr an Lagerbreite bringen. Das Bowdenzugrohr wird auch gleich im eleganten harmonischen Bogen mit möglichst großem Abstand zur Lagerung nach oben verlegt (großer Hebel).
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Nachdem das Seitenleitwerk soweit steht, geht es mit einer etwas mühseligen Arbeit weiter, dem Anpassen und Anbringen der Rumpf-Tragflächenübergänge. Diese müssen aus Vollbalsaklötzen herausgearbeitet werden. Sie sind ein markantes Detail an der Amazone!
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....erste Schritt, mit Hilfe von Plankopien werden die Klötze zuerst auf die größte Kontur gebracht..
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...dann Löcher für den Durchgang der Stähle bohren und auf den Rumpf lose aufstecken.
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...anschließend kann man mit Hilfe einer kleinen Hilfsleiste, die die maximale Spaltbreite abdeckt, die Rumpfkontur anzeichnen..
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...nun wird ausgeschnitten..
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...anprobieren, passt! Jetzt kann man die Klötze an den Rumpf leimen.
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Was dann folgt ist klassische Oberammergau-Schnitzerei, es muss vom Flügelprofil zum großen Rumpfprofil ein schöner Übergang hingearbeitet werden. Also zuerst Sperrholzabschlussrippe anzeichnen, auschneiden, aufkleben und dann geht es los...
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....schnitz, schnitz, schnitz..
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...nun die Unterseite, die macht etwas mehr Arbeit, da es ja ein Hohlprofil ist.
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...so sieht es dann fertig aus.
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weiter geht es in Kürze mit den restlichen Arbeiten am Rumpf und Leitwerk!
Thomas
 

cobe

User aktuell gesperrt
Hallo Thomas,
Toller Baubericht den du da machst! Und sehr saubere Arbeit 👌 Weiter so, macht spaß zu lesen und zu verfolgen. Ich wünschte ich würde das bei meinen Projekten auch so hinbekommen ab einem gewissen Punkt vergesse ich aber immer Bilder zu machen und dann ist das Modell auf einmal fertig...😆 mfg, Cornelius
 

cherry

User
Hallo Cornelius,
Danke für dein Lob, das motiviert 😀
Ja, ich kenne das mit den Bildern, ist mir auch schon oft so gegangen, am Anfang brav Bilder gemacht und gegen Ende stark nachgelassen...🙈
...bei der Amazone dagegen will ich es mal besser machen, liegt sie mir doch besonderes am Herzen, da das Flugerlebnis mit diesem Flieger in der Jugend ja noch offen ist...
Thomas
 

cherry

User
...nächste Etappe.....
...das Höhenleitwerk fehlt noch. Im Bauplan und in der Bauanleitung sind zwei Möglichkeiten beschrieben. Variante A, eine tragende Version, also ein Profil mit gerader Unterseite und Variante B, eine neutrale Version, mit vollsymetrischen Profil. Material, also Rippen, liegen im Baukasten für beide Varianten dabei. Die Vor/Nachteile, vor allem aus aerodynamischer Sicht, der beiden Möglichkeiten möchte ich hier jetzt nicht erläutern.....was aber erwähnenswert ist, ist die Tatsache, dass mit einem tragenden Leitwerk, die Schwerpunktlage viel weiter zurückliegt als bei der neutralen Leitwerksversion. In der Bauanleitung wird hierzu erwähnt, dass bei Einsatz von schweren Fernsteuerkomponenten die neutrale Leitwerksversion Vorteile bezüglich Einhaltung des Schwerpunktes bringt. Ausgehend von den damaligen gewichtigen RC Anlagen ist das sicher ein Aspekt, jedoch heute nicht mehr...es wird eher so sein, dass man mehr mit Schwanzlastigkeit zu kämpfen hat als umgekehrt. Also habe ich mich entschieden, das tragende Leitwerk zu bauen. Der Bau ist einfach, da das Profil ja eine gerade Unterseite hat. Zu Beginn hatte ich ja beschlossen ein Pendelruder zu bauen, das kommt mir jetzt zu Gute, so kann ich den "kleinen Flügel" ohne etwas zu berücksichtigen gemäß Plan in einem Stück bauen. Was noch zum Höhenruder zu sagen wäre, ist die Tatsache, dass die Bauanleitung und der Bauplan keinerlei Angaben zur funktionellen Ausführung als steuerbares Höhenruder macht. Man hat wohl zur damaligen Zeit nur das Seitenruder angelenkt.
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...auch hier, wie beim Flügel, gibt es bedingt durch die schönen eliptisch runden Randbögen ein wenig zu tun.
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Während der Trockenzeit habe ich mir schon mal Gedanken, für eine Wippe gemacht. Es sollte alles in Holz/Sperrholz entstehen. Am Rumpf wurden am Seitenleitwerk ja schon die Lagerposition durch zwei Sperrholzscheibchen festgelegt. Davon ausgehend wird nun die Wippe aufgebaut.
Die Wangen sind aus 2mm Sperrholz, wieder gemeinsam geschliffen und gebohrt. Zwei aus Messing gedrehte Lageraugen ergeben eine dauerhafte spielfreie Führung. Als Achse dient ein definiert langes Messingröhrchen, welches mit einer M2 Schraube gegen herausrutschen gesichert wird. Durch die Definierte Länge des Messingsröhrchens (wenige Zehntel mm länger als die Lagerbreite) kann die M2 Schraube richtig angezogen werden und alles bleibt trotzdem beweglich.









...nun kann das Ganze unter Zuhilfenahme eines 3mm Stahlstabes auf dem Leitwerksaufnahmebrettchen geklebt werden. Damit alles schön gerade und im richtigen Abstand zueinander kommt, nutze ich einen genau auf die Lagerbreite am Rumpf geschliffenen Holzklotz. Der ist unten angefast,
damit er nicht mit dem Rest verklebt wird..ist einfacher als Folie dazwischen.
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..jetzt kann man schon mal probesitzen....passt ganz gut!
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Ein paar Kiefernleisten zur Verstärkung mit gebogenen 1,5mm Stahldrähten vervollständigen die Wippe.
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...übrigens, das Hauptbrettchen stammt aus dem Baukasten, der Rest muss logischerweise aus dem eigenen Materiallager kommen. Das muss man bei diesem Baukasten an einigen Stellen so akzeptieren....stellt aber keine großen Probleme dar.
in Kürze geht es weiter..
Thomas
 
Ausgehend von den damaligen gewichtigen RC Anlagen ist das sicher ein Aspekt [..]

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Der ganz unten ist nicht "retro", das dauert noch ein paar Jahrzehnte ;-)

Was noch zum Höhenruder zu sagen wäre, ist die Tatsache, dass die Bauanleitung und der Bauplan keinerlei Angaben zur funktionellen Ausführung als steuerbares Höhenruder macht. Man hat wohl zur damaligen Zeit nur das Seitenruder angelenkt.

Ja, höchstens!

Der Flieger ist '62 das erste Mal aufgetaucht: > klick < , war ab '64 kaufbar. Ich habe die damalige Metz 3K-Anlage auch empfangsseitig, soll ich mal nachwiegen ;-? Drei Tip-Kanäle waren damals[TM] eher schon Luxus, nur einer deutlich billiger. Gefühlt-erinnert kostete die Amazone 30.- Emmis, die extra preiswerte Metz Baby im hybbschen Geschenkekarton 200.- DM. Sicherlich ohne Akkus, zum Betrieb mit Trockenbatterien.

Später, nachgeschaut habend: Metz Baby, 193.- DM, 1962

Metz_Baby-Set_1962.jpg


3K-Sender 192/1 "mit Steuerknüppel", aber "ohne Batterien": 148.- DM
3K-Empfänger 192/2: 168.- DM (der auf dem Bild oben)
2K-Rudermaschine 192/3: 57.- DM
1K-Rudermaschine 190/18: 29.50 DM
Das waren 1962 beachtliche Preise! Der "Motortrainer" war bei Quelle für 50.- DM zu haben, mitsamt Webra Piccolo. Der "Hübsche Kinder-Pullover" aus topmodernem Dralon je nach Größe "nur 5.90" bzw. 6.90 DM, der war in dem Quelle-Prospekt vom Sommer '63 gleich darüber ;-) Der Motortrainer kam im Jahr drauf unter dem Namen "Frechdax" bei Hegi raus.

Zur Amazone habe ich jetzt gerade keinen zeitgenössischen Preis gefunden, ich verkaufe meine zwei noch vorhandenen für 48.- EUR (oder so ähnlich ;-). Also war die damals ein Freiflieger, der auch ferngesteuert betrieben werden konnte. So wie schon ein wenig früher der Amigo von Graupner.

servus,
Patrick
 
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cherry

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Patrick, ich habe mal nachgewogen Metz Dreikanalempfänger 192/2 mit 1 Rudermaschine, wiegt schon über 300g 😅
...heute sind wir ca. um den Faktor 10 leichter..
..auch platzmäßig ist der Rumpf der Amazone mit einer Rudermaschine so gut wie voll...
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.....die Graupner Variphon/Varioton kommt da eher schlank daher...
Gewicht mit Pendler, 2 Schaltstufen und 2 Bellas 185g....das würde gehen...
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.....es wird wohl aber doch eher eine moderne Funke....
Gruß Thomas
 

cherry

User
...es geht weiter mit der Amazone. Nachdem nun Flügel, Rumpf, und Leitwerk im Rohbau fertiggestellt sind kann man sich schon mal Gedanken über die "Oberflächenveredelung" machen. Für die Flügel und das Höhenruder habe ich mich nach kurzem Überlegen für farbiges Nylon entschieden.
Das hat zwei Gründe, erstens es ist mit Abstand das strapazierfähigste Bepannmaterial und zweistens, ich hatte noch einen Rest vorrätig 😅 .
Es gibt aber auch Nachteile.....es ist nicht das leichteste Zeug und es ist nicht so einfach aufzubringen wie andere Materialen die man z.B mit dem Fön schrumpfen kann (Koverall oder Polyesterflies). Aber da es schon farbig ist, kann ich mir die spätere Farbgebung sparen und somit Gewicht..
Dadurch, dass das Nylon mit Wärme nicht schrumpfbar ist, sollte es einfacher sein, die konkaven Flügelunterseiten zu bespannen. Damit kann ich den Spanngrat und die Spannrichtung sehr gut selber bestimmen. Vor dem klassischen Aufbringen des Nylons, werden die Holzteile mit einem Klebelack vorgestrichen. Anschließend wird der Stoff mit stark verdünnten Spannlack angeklebt. Das Nylon muss dabei mit einer gewissen Spannung (dezent) aufgezogen werden. Größere Falten kann man nicht einfach nachher mit Spannlack straffen....das macht insgesamt etwas mehr Mühe, als mit dem Fön zu spannen, aber es gelingt.
zuerst Stoff zuschneiden...
20201221_090019.jpg

dann geht es los..
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So sieht dann das Ergebnis aus, nach 3 Spannlackanstrichen und mit bereits aus roten Bespannpapier aufgebrachten Zierstreifen.
Die Flächen und das Höhenleitwerk sind damit bis auf eine eventuelle Beschriftung und einem endgültigen kraftstofffesten Klarlacküberzug fertig.
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Nachdem diese Etappe geschafft ist, geht es nun mit Detailarbeiten rund um den Rumpf weiter. Der Rumpf wir erst bespannt, wenn alles soweit erledigt ist.
Spezielles Detail der Amazone sind die kleinen, im Kabinenbereich angebrachten Störklappen. Hierzu gibt es in der Bauanleitung zur Ausführung keinerlei Hinweise. Das heißt, man muss sich selber eine Lösung erarbeiten. Ein kleiner Hinweis steht in einem Aeronautkatalog aus den 70ern.
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Im Lastenheft steht: einfache Montier- und Demontierbarkeit und dabei positioniergenau, zusätzlich sollte wenig Spiel in der Anlenkung sein.
Stellwinkel mindestens 90°.
Zur Lagerung: erste Überlegungen mit einem Vierkantrohr habe ich verworfen. Ich habe mich stattdessen für ganz normales Messingrohr entschieden. Im Messingrohr treffen sich zwei überlappende 4mm Vollmessingrundstücke. Die Überlappungen habe ich mit einer Feile angebracht. Einer der beiden Rundstücke hat noch eine Schlüsselfläche an der Unterseite. Mit einem auf dem Lagerröhrchen aufgelöteten Stellring mit Madenschraube, werden die beiden Rundstücke an der Schlüssellfläche miteinander und im Lagerröhrchen festgeklemmt. D.h. mit nur einer Schraube kann ich die Störklappen montieren bzw. demontieren. Durch die Schlüsselfläche ist eine Wiederholgenauigkeit gegeben. Das Ganze habe ich in zwei Lagerböckchen aus 5mm Sperrholz auf der späteren Haubenrahmenrückwand montiert. Somit ist klar, dass die Klappenmimik in der Kabinenhaube Platz nimmt. Für die Sicherung des Lagerröhrchens sind noch rechts und links jeweils Messingsscheibchen aufgelötet, ebenso ein kleiner Anlenkhebel. Um die eigentlichen "Flügelchen" anzubringen sind in den Messingrundstücken 2mm Löcher, ca. 10mm tief, gebohrt und darin dann 2mm Stahldrähte eingelötet. Zur Überprüfung ob alles wunschgemäß funktioniert, habe ich mal ein paar einfache Balsaflügelchen anbegebracht und getestet.
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Kurzvideo vom Versuchsaufbau:

Forsetzung folgt, bis dahin...
Gruß Thomas
 
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Hallo Thomas,

Hierzu gibt es in der Bauanleitung zur Ausführung keinerlei Hinweise.[..] Ein kleiner Hinweis steht in einem Aeronautkatalog aus den 70ern.
Da ich von zwei Aero-Nauten keine Antwort dazu erhielt, hatte Uwe Gewalt mir zu helfen versucht, wobei leider aber auch nix bei rauskam. Dafür fand ich vorgestern zufällig einen Absatz im Bericht zum Uhu-Lehrgang für die Fachhändler im "modell" von Juli '63. Daß ich nicht alles nochmal schreiben muß, werf einen Blick ins Paralleluniversum.

BTW: Da ich drüben zu monologisieren scheine, werd' ich solche Erkenntnisse im Zukunft besser hier neischreim.

BTW 2: Aus Deiner Ausführung glaube ich zu erkennen, daß Du die Kondensstreifen und den Lederhelm des Piloten vom Amazonenkartondeckel ernst nimmst ;-)

BTW 3: Wieso isses einklich keine Pilotin auf'm Kartonbild ..?

BTW 4: Unten ein Bild des Fotomodells in Deinem Katalogbild, ausgestellt im Segelflugmuseum Wasserkuppe im Sommer '16.

servus,
Patrick
 

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Elfman

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Respekt Thomas für die sauberen Fläche-Rumpf Übergänge 👍 Ich hätte das niemals so sauber hinbekommen. Wahrscheinlich hätte ich mir die Übergänge drucken lassen müssen🙄
 

cherry

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Respekt Thomas für die sauberen Fläche-Rumpf Übergänge 👍 Ich hätte das niemals so sauber hinbekommen. Wahrscheinlich hätte ich mir die Übergänge drucken lassen müssen
Hallo Ralf,
danke für das Lob!
Okay Drucken wäre heutzutage eine Option 😂....aber es war konventionell auch nicht sooo schwer 😅...nach ca. 1h war ich damit fertig und soweit mit dem Ergennis zufrieden..., man muss halt behutsam vorgehen.
Gruß
Thomas
 

cherry

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Da ich von zwei Aero-Nauten keine Antwort dazu erhielt, hatte Uwe Gewalt mir zu helfen versucht, wobei leider aber auch nix bei rauskam. Dafür fand ich vorgestern zufällig einen Absatz im Bericht zum Uhu-Lehrgang für die Fachhändler im "modell" von Juli '63. Daß ich nicht alles nochmal schreiben muß, werf einen Blick ins Paralleluniversum.

BTW: Da ich drüben zu monologisieren scheine, werd' ich solche Erkenntnisse im Zukunft besser hier neischreim.

BTW 2: Aus Deiner Ausführung glaube ich zu erkennen, daß Du die Kondensstreifen und den Lederhelm des Piloten vom Amazonenkartondeckel ernst nimmst ;-)

BTW 3: Wieso isses einklich keine Pilotin auf'm Kartonbild ..?

BTW 4: Unten ein Bild des Fotomodells in Deinem Katalogbild, ausgestellt im Segelflugmuseum Wasserkuppe im Sommer '16.
Hallo Patrick,
sehr interessante Recherche! Ich habe mal im "Paralleluniversum" geschmökert.
Schauen wir mal wie meine Amazone in Kürze daherkommt 😉
Klasse, dass die Amazone auf der Wasserkuppe ausgestellt ist/war...ich muss da wieder mal hin..wohne ja nur ca. 90km von der Wasserkuppe entfernt,
ein Besuch dort ist quasi fast ein Heimspiel für mich.
Gruß
Thomas
 
N'Ahmd Thomas!
Klasse, dass die Amazone auf der Wasserkuppe ausgestellt ist/war...
Das ist die "Aktionsfläche" für spezifische Ausstellungen. Danach hatte z.B. Multiplex ihre ollen Pötte dort hängen bzw. im Glaskastl stehen. Das letzte war wohl die Nietzer-Ausstellung, wo ich gern hingefahren wäre. Ich kenn' ihn zwar auch so, aber es hätt' mich schon interessiert, wie der VTH seinen "Mr. Modell-Bauplandienst" darstellt und was Klaus von seinen ollen Pötten noch herfinden konnte.
ich muss da wieder mal hin..wohne ja nur ca. 90km von der Wasserkuppe entfernt,
ein Besuch dort ist quasi fast ein Heimspiel für mich.
Grad ned! Klaus' Ausstellung findst', wenn Du dort e weng runterscrollst.

servus,
Patrick
 

cherry

User
Hallo Patrick,
Grad ned! Klaus' Ausstellung findst', wenn Du dort e weng runterscrollst.
...ja, du hast recht, grad net....sch. C..

okay, dann berichte ich mal bis dahin weiter von meinem Baufortschritt:
..nachdem, das Störklappenthema soweit abgearbeitet ist und nur noch auf den finalen Einbau wartet, gilt es nun die Frage des Antriebs zu klären.
Zu Anfangs hatte ich ja geschrieben, dass ich die Amazone stilecht bauen und auch in die Luft bringen will.
Der Antrieb wird also von einen Zerknalltreibling übernommen. Überlegungen was für ein Triebwerk es wohl werden wird, hat mich einige
Zeit beschäftigt. So nebenbei bin ich den kleinen Triebwerken sehr verfallen und nenne auch einige Exemplare mein Eigen.
Cox, Webra, OS, Taifun...hmm...was nehmen.., Irgenwie konnte ich mich nicht entscheiden. Wie es dann so ist, habe ich mir doch ein
neues Motörli geangelt.. Ich habe mich für einen P.A.W Selbstzünder mit 1ccm entschieden.
Er hat folgende Kriterien für mich erfüllt:
-sparsamer Verbrauch
-leicht
-die Amazone wird voraussichtlich gemäß steigen und nicht so rasant daherkommen..

Okay, nachdem das geklärt ist, geht es nun an die Fertigstellung des Pylons mit passenden Motorträger.
Erste Baustelle, ist der Tank. Der Motor soll schon ein Weilchen laufen, 8-10 Minuten ist so meine etwaige Vorstellung.
Das sollte so mit ca. 30ccm Tankinhalt mit einem Selbstzünder von 1ccm machbar sein.
Pylon ausgemessen und gerechnet...puhh, das wird eng. Meine mir zur Verfügung stehenden Tanks waren entweder zu groß oder zu klein oder hatten die falsche Form....also bleibt nur noch der Selbstbau in Form eines Blechtanks.
Blechtanks sind kein Hexenwerk und schnell gemacht.
Zuerst habe ich die 30ccm so umgerechnet das mit passender Verkleidung noch ein formschöner Pylon herauskommt.
Ergebnis: Ø26x55 mm müsst gerade noch so unterzubringen sein..
Nun zur Umsetzung:
Solche Tanks fertige ich aus 0,3mm Weißblech, das lässt sich wunderbar einfach biegen und löten..
Auf der Blechtafel werden für den Mantel die Abwicklungsmaße +5mm Überlappung am Umfang angerissen und ausgeschnitten. Ebenso auch gleich die Deckel mit ca. 8mm mehr im Ø .
20201214_175243.jpg

Als erstes wird der Mantel in Form gebogen und zwar mit Hilfe eines passenden Rundholzes. Das Holz sollte schon genau rund sein, sonst gibt es evtl. nachher Probleme mit der Passgenauigkeit der Deckel. Ich habe den "Besenstiel" dazu in meiner Drehbank auf Maß gebracht.
Der Mantel wird nun auf dem "Besenstiel mit Bindedraht fixiert dann wird schon gelötet.
20201214_181038.jpg
20201214_185724.jpg

Als nächste kommen die Deckel an die Reihe. Diese benötigen eine umgebörtelte Lötfläche. Das kann man mit einem passenden Rundeisen, Holzstück oder ähnlichen machen. Ich habe mich für die elegente Methode entschieden und eine kleine Prägfrom erstellt. Das dauert, wenn man eine Drehbank besitzt, nicht länger als ein viertel Stündchen. Vorteil der Sache ist, man kann dann perfekte Deckel drücken..Nachteil, alle Maße wie
Mantelumfang und Prägeform müssen zueinander passen sonst geht der Deckel nicht rein, oder klappert herum...
Mein Tankmantel ist ja bereits fertig, also muss ich das Teil schon genau machen..

20201215_203516.jpg
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So sieht es dann in Aktion aus: Form einfetten,
Blechdeckel einlegen, ausrichten und mit der Ständerbohrmaschine, (ich habe leider noch keine Hebelpresse) vorsichtig anpressen.


























....der Rest muss dann mit dem Schraubstock gemacht werden:

So sieht dann der Deckel fertig aus.
20201216_184954.jpg
20201215_204547.jpg

Nun können die Deckel eingesetz und verlötet werden.
Abschließend noch zwei Röhrchen für´s Befüllen und die Saugleitung einsetzen und nach gründlicher Reinigung noch eine Dichtigkeitsprüfung durchführen.
Fertig ist der genau nach Maß gemachte Tank!





















Jetzt kann der Pylon fertiggestellt werden. Zwei Seitenverkleidungen aus Balsaklötze werden passend zum Tank Ø aus gebohrt, mit verdünnten Epoxy imprägniert und angeklebt. Vorne brauchst noch einen runden Spant für die Motorträgermontage,zusätzlich dient er auch später als Schleifschablone für die Balsastücke.
20210104_113944.jpg

20210104_121044.jpg

Jetzt ist wieder Spänemachen angesagt 😄....und fertig iss dat Dingens
20210105_094821.jpg

Den eigentlichen Motorträger habe ich aus Buchensperrholz gemacht, im Gießereimodellbau auch als Delignit bekannt.
Und nun kann der Motor sich schonmal dazu gesellen..
20210105_131627.jpg

Fertig für Heute, weiter geht´s in Kürze
Gruß
Thomas
 
..nachdem, das Störklappenthema soweit abgearbeitet ist und nur noch auf den finalen Einbau wartet,
Da bin (nicht nur) ich neugierig!
[..] Amazone stilecht [..] neues Motörli [..] Ich habe mich für einen P.A.W Selbstzünder mit 1ccm entschieden.
Er hat folgende Kriterien für mich erfüllt:
-sparsamer Verbrauch
[..] soll schon ein Weilchen laufen, 8-10 Minuten ist so meine etwaige Vorstellung.
Das sollte so mit ca. 30ccm Tankinhalt[..]
.. was mir spontan reichlich erscheint.

Aeronaut hatte damals[TM] einen Fuji 1cc-Glühzünder im Portfolio. Den fand ich bislang nicht zum "Mitnahmepreis", dafür den optisch recht ähnlichen Allyn Sky Fury (*)

Amazonenaufsatz_mit_passendem_Motor_k.jpg


Den Motoraufsatz hatte ich schon vorher auf elektrisch umgestrickt, ihr seht den MPX6-Stecker im Fuß. Die "Himmelsfurie"(*) sollte eigentlich nur als Wellenverlängerung dienen. Nur hat dieser Motor unerwartet viel Kompression, wenig Spiel und die Kerze glüht sogar -> der wird nicht zum Zombie gemacht!

(*)
Komm mir jetzt keiner mit der Rohheit "unserer heutigen Zeit". Dieses Motörli kann ein Pfund Motorflugi einigermaßen durch die Luft zuppeln, wird dafür als "Furie" geadelt. Roland Emmerich kann sowas besser ...
:eek:

servus,
Patrick
 

cherry

User
Hallo Patrick
Da bin (nicht nur) ich neugierig!
...ich bin auch gespannt 😅
.. was mir spontan reichlich erscheint.
ja, lieber ein bisschen mehr als zuviel 😂
...für den Dieselvernichter ist das reichlich, aber fall´s mich der Hafer sticht und evtl. doch ein Cox Medallion o.ä an den Pylon kommt, bin ich vorbereitet..
...ich hatte zu meiner Anfangszeit einen Zechmann-Aufsatz im Einsatz mit ca. 60ccm Inhalt, damit bin ich mit Cox Tee Dee 051 glaube ich 25Minuten rumgeschwirrt..😄

Den Motoraufsatz hatte ich schon vorher auf elektrisch umgestrickt, ihr seht den MPX6-Stecker im Fuß. Die "Himmelsfurie"(*) sollte eigentlich nur als Wellenverlängerung dienen. Nur hat dieser Motor unerwartet viel Kompression, wenig Spiel und die Kerze glüht sogar -> der wird nicht zum Zombie gemacht!
...das habe ich mir auch überlegt..elektrisch..aber einen Verbrenner zum E-Motor-Junky umbauen...nee, das ist für mich wie Vegane Wurst 🤪
Gruß
Thomas
 

cherry

User
...es gibt wieder was zu berichten von der Amazone.
Nachdem der Motoraufsatz ja im Rohbau fertig war, kann er nun auch gleich farblich fertig gemacht werden.
Grundierung mit Porenfüller aufbringen und verschleifen, dann kann das Tapezieren beginnen.
Da der Pylon spherisch ist, habe ich die Tapeziererei in Streifen unterteilt. Hilfsmittel eine kleine Schneidschablone,
somit wird es dann faltenfrei möglich das Papier zu applizieren.
20210124_121216.jpg

20210124_121224.jpg

















....aber halt, nachdem ich damit fertig war, habe ich mir das Vorlagebild nochmal angeschaut...so ein Mist, das Ding ist rot und nicht gelb..
...also alles wieder runter und nochmal von Vorne..😭😭😭

Aber jetzt passt es!
20210125_190515.jpg
20210126_190826.jpg

Fuß noch komplett gelb machen, schwarzes und weißes Ziergedöns drauf und fertig ist das Teil für den 2-K Überzug.

20210207_182502.jpg

Nächste Etappe ist das Einkleiden des Rumpf. Ich wollte erst auch mit dem Nylon wie beim Flügel arbeiten, habe das aber wegen der Widerspenstigkeit des Materials verworfen und damit nur den im Flugbetrieb strapazierten Rumpfboden bespannt. Für die restliche Oberfläche sollte wieder eingefärbtes Bespannpapier zum Einsatz kommen. Leider war meine Vorratskammer bezüglich gelben Papier erschöpft.
Nachdem ich früher schon Papier selber gefärbt habe, wollte ich diesemal das Zeug aus Faulheit fertig kaufen..kurz die Suchmaschine angeworfen und auch rasch fündig geworden.. 18Gramm Papier habe ich entdeckt bei einem namhaften Händler..sofort gekauft...kaum da sollte die Bespannorgie beginnen. Doch das Zeug war in Verbindung mit Tapetenkleister derart empfinglich und bei der kleinsten Berührung zerfetzt, dass ich das Zeug spontan in die Aschetonne entsorgt habe. Also doch wieder selber färben...
Das 21g Papier ist gegenüber dem vorher beschriebenen Papier derart reißfest, dass beim Färben und auch späteren Bespannen nichts passiert, halt einfach so wie es sein soll.
Batikfarbe anrühren in einem Topf, Papier rein, 20 Minuten drinlassen und dabei immer wieder bewegen.
Anschließend ausspülen und zum Trockenen auf der Wäschleine von der Holden trocknen....dabei vielleicht vorher einen Slot bei ihr erfragen😅.
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Nach dem das Papier trocken ist, können die Falten und Unebenheiten mit dem Bügeleisen auf der Chefin ihrem Bügelbrett entfernt werden. Anschließend geht´s mit der Bespannerei weiter. Zuerst Unterseite:
20210124_112549.jpg

dann etappenweise die Seiten..und zum Schluß die Oberseite.

20210124_114218.jpg
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So sieht es dann fertig aus.
20210129_154633.jpg

Nachdem mir der Farbton des Papiers etwas zu fahl erscheint, grübele ich über eine nachträgliche Lackierung mit gelben Universallack nach.
....ein Versuch auf einem Probestück hat dann die Entscheidung herbeigeführt..es wird nochmal nachgepinselt..
Jetzt bin ich zufrieden..😀
20210202_210622.jpg

so, Grundfarbe trocken, dann geht es ohne Unterbrechung an die Farbgestaltung, als erstes Rot
20210203_172413.jpg

Universallack lässt sich auch vorzüglich spritzen und trocknet auch extrem rasch. Das hat dann es den entscheidenden Vorteil, wenn man in dünnen Schichten spritzt, man gegenüber Pinseln, keine Unterläufer fabriziert.
20210207_201721.jpg
Gut, bis dahin! Zierstreifen etc. und weiteres in Kürze
Gruß
Thomas
 
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