Operation durchs Nasenloch
Operation durchs Nasenloch
Hallo,
so habe ich meine Pike-Superior-Tragfläche repariert, nachdem ich leider einen Baum übersehen hatte:
Zunächst habe ich die zerstörte Schale weggeschnitten.
Im Randbereich habe ich innen auch den Stützstoff entfernt, damit ich später gegen die äußere Schale laminieren kann.
Unmittelbar neben der beschädigten Stelle erstelle ich mir eine Negativform. Vorher die Tragfläche schön einwachsen und mit Trennlack versehen.
Die Kohlerovings dienen der Stabilisierung.
Hier sieht man, wie die obere Form die Reparaturstelle abdeckt. Die Form ist innen gewachst und mit Trennlack versehen, weil ich von innen dagegen laminiere.
Von innen habe ich 3 Schichten Glasgewebe 80g/dm² (diagonal) in die Negativform laminiert. Die Rovings erhöhen die Drucksteifigkeit ähnlich wie Rippen. Das ist nötig, weil an der Reparaturstelle kein Stützstoff mehr vorhanden ist.
So sieht es dann aus, wenn die Negativform entfernt wird.
Das gleiche mache ich auch an der Tragflächenunterseite. Die besondere Herausforderung dabei: Die Gewebestücke müssen durch die Öffnung an der Nasenleiste in die D-Box gezirkelt werden. Ein Geduldspiel.
Zum Schluss kommt vor die Öffnung eine Nasenleiste aus Balsa, die entsprechend dem Profil verschliffen wird.
Kleine Löcher werden mit Spachtelmasse verschlossen, die Balsanasenleiste wird mit Porenfüller glatt gemacht. Wo später lackiert werden soll, wird der Untergrund angeraut.
Die Lackierung ist nicht ganz einfach. Es ist mir nicht gelungen, die Mikrolöcher im Laminat zu schließen, weil der Lack sie einfach nicht überdecken will.
Wer es perfekt haben möchte, hätte in dem Falle sicherlich Kohle-/Kevlargewebe verwendet und sich mit der Lackierung mehr Mühe gegeben.
Auf jeden Fall fliegt der Superior bereits wieder.
Gruß
Gerald