Rumpf folieren
Rumpf folieren
Mittlerweile ist auch der Rumpf foliert:
Ich habe Klebefolie (Orastick) verwendet und den Rumpf zuvor in zwei Arbeitsdurchgängen
mit Lamnierharz verhärtet (Typ L).
Der Sinn besteht darin, trotz Folierung einen harten Rumpf zu erzeugen. Das vermeidet Beulen, zumal es
sich hier ja um einen Bodenlander handelt. Außerdem kann ggf. eindringendes Öl keinen Schaden anrichten.
Ist der Job gut gemacht, hat man nacher das Gefühl, einen Glasrumpf in der Hand zu haben, macht auch
auch nett "ping-ping", wenn man dagegen klopft.
Im ersten Arbeitsgang wird das Harz hochverdünnt (mit Methanol) aufgetragen, damit die notwenige
Schichtdicke erreicht wird. Denn wird lediglich eine dünne Schicht auf das Balsa aufgetragen, ist nur
wenig erreicht. Im zweiten Arbeitsgang wird das Harz unverdünnt mittels Lappen aufgewischt und verfüllt
nun die Oberfläche. Der Verarbeitung mit Lappen (od. Haushaltpapier, "Ballentechnik") stellt 1. Aufbringen
und 2. Verschlichten in einem Arbeitsgang dar, so dass hinterher keine Schleifarbeiten anfallen.
Lediglich etwas anschleifen.
Dabei ist jedoch zu beachten: Erstens weicht diese Art der Verabeitung von den Herstellerangaben ab.
Oracover weist darauf hin, dass die Folie auf offenem Holz am besten hält. Zweitens reagiert das
verwendete Harz natürlich auf die Hitze, die beim Folien anfällt. Es bildet blasen unter der Folie, wenn
Luft aus dem Holz austritt. Hier ist dann keine Korrektur mehr möglich, weil sich die Klebefolie nicht
mehr vom Holz entfernen lässt. Allerings muß sie umsichtig mit der Heißluftpistole "angezogen" werden
und an den Kanten wie üblich mit dem Eisen fixiert werden. Deshalb ist Vorsicht geboten und eine
gewisse Routine im Umgang mit Kaschierfolien ist hier von Vorteil. Etwaige Falten können später nicht per
größerer Hitze herausgeschrumpft werden!
Ermittlung der Kontur...
... und etwas Nachtrimmen für gute Überlappung der Folie von durchaus 5 mm:
Jetzt wird auch klarer, was die Aufpresserei des Glasgewebes sollte und... warum der
Flieger rot ist: Mit den roten Pigmenten (RAL) trifft man den Ton der Oracover-Folie (Ferri)
recht präzise:
Nun werden die Verklebungen der Leitwerke nachgerabeitet, die mittlerweile montiert wurden.
Dazu wird mit Aceton entfettet und abgeklebt...
... und hernach mit einem Mix aus Laminierharz, Microballoons und eben roten Pigmenten ein vernünftiger
Übergang hergestellt, was ja leider immer das Problem beim Folieren ist:
Nur einige Kleinigkeiten trennen mich noch vom Erstflug. Da wäre z. B. mal die derzeitige Außentemperatur.
Den Rest kriegt aber bekommt man mit einigen wenigen Arbeiten in den Griff.
(Wenn ich das richtig überschaue, dann ist dies das 100. Bild in diesem Baubericht... puh.)