Tag zusammen,
nachdem an meinem letzten Wochenende mal so richtig Zeit und Muße vorhanden war, konnte ich gestern Abend gegen 20 Uhr endlich sagen: Der Rumpf des E-Diamant ist flugbereit!
Neben dem eigentlich lächerlichen Innenausbau galt es noch die Verkabelung analog dem Segler-Rumpf herzustellen, den Antrieb einzubauen, alle Kabel zu verlegen und natürlich den EagleTree Flight-Data-Recorder Pro samt seiner Sensoren einzusetzen.
Tja, und nachdem ich heute nach der Fürhschicht im Regen nach Hause fuhr, nach dem kurzen Mittagschläfchen aber die Sonne schien, war es klar: Heute muss er dran glauben! Noch kurz eine Freundin eingesammelt (zum Filmen, man will ja Beweise haben
- danke Sandra!), und ab zum Platz. Die Akkus (s.o.) waren schon fast voll geladen, also noch kurz die letzten 300 mAh reingepumpt, das Teil aufgebaut und dem zufälligerweise anwesenden Vereinskollegen Thomas erklärt, wie er die knapp 7 kg wegzuwerfen hat. Der kurz zuvor noch vorhandene Wind war übrigens just zu Flugbeginn gänzlich eingeschlafen ...
Nun ja, man kennt das ja. Zusammenbauen (da ich jetzt endlich mal die Steckung in stundenlanger Arbeit ausgeschliffen hatte, ging das auch alleine und ohne Hammer und Brecheisen), Reichweitentest, wobei ich mich dann dazu entschieden habe, die Antenne außen zu verlegen. Das brachte am Boden gute 30 m mehr, bevor es anfing zu zucken. Fingerchen beruhigen und:
Naja, und dann war es soweit! Thomas läuft los, ich schalte den Motor an (Schalter, Hochlaufzeit 4 s), Thomas rutscht der Vogel aus der Hand und der Diamant macht Messerflug in ca. 2 m Höhe, dazu noch fällt mir genau in dem Moment der Sendergurt aus der Halterung. SCH...E! Schnell den Sender aufgefangen und irgendwie gegengesteuert, mein Diamantito fängt sich, und fliegt kreuzbrav und mit ca 45° Steigwinkel dem Abendhimmel entgegen! Meine Fresse, das war knapp, sieht man schön auf dem Video!
Nach 30 s Motorlaufzeit abschalten, durchatmen, Sendergurt einklipsen und genießen. GEIL! Die 500 g weniger gegenüber der Seglerversion (Fahrwerk, Schleppkupplungsservo und EZFW-Servo nebst Ausbauten fehlen eben) merkt man, er lässt sich noch zahmer fliegen als sonst. Ok, zahm genug, Wölbis negativ und erstmal schön über den Platz kacheln
. Zwei enge Kurven in Bodennähe, Motor wieder an und ab nach oben. Leider sind meine beiden LPDs seit dem Wettbewerb verschwunden, also heute ohne Variounterstützung.
Da ich zum Kreisen eh keinen Bock mehr habe, wird eben Höhe gemacht, abgeheizt, Höhe gemacht ... usw. Gut, so ein zwei Kreise zwischendurch kommen auch mal vor. Nach 5 Minuten Gesamtmotorlaufzeit und rund 20 Minuten Flugzeit komme ich zur Landung, da uns die Bremsen (Blinden, Pferdefliegen ...) so langsam auffressen. Butterweich und bei Fuß gelingt die Landung, alles heile, Pilot glücklich
Anamnese: Akkus gerade mal handwarm, Spannungen aller 6 Zellen innerhalb von +/- 0,005 V, nur den Motor kann man nicht mehr anpacken, es riecht nach Hitze und Strom! Der muss also dringend gekühlt werden, dazu noch ein kleinerer Prop, sonst kann ich ihn bald wegschmeißen
. Aber das war fast klar, im Keller mit halbvollen Akkus zog er schon gute 56 A, mit vollen Akkus und im quasi Dauerbetrieb... 55 A ist max, ich will so bei 50 A mit guter Kühlung landen, reicht dicke. Steigwinkel bei Mindestfahrt ist momentan ca. 50-60°, allemal ausreichend
Leider hat der FDR weder Strom noch Spannung aufgezeichnet, aber die restlichen Charts stelle ich mal mit rein.
Wie geht's weiter: Startwagen bauen! Flitschen mag ich nicht, und wenn kein Wind ist, ist die Methode mit Wagen allemal sicherer als den Brocken selbst zu schmeißen. Kühlung hatte ich schon, ansonsten passt alles. Der Schwerpunkt wurde von der Seglerversion übernommen, die AUsschläge passen logischerweise ebenfalls.
Ich bin absolut begeistert, und endlich kann ich meinen Diamant auch ohne Schleppmaschine fliegen!
Ein kleines Video wurde auch per Digicam gedreht, ich stelle es die Tage noch rein.
Und jetzt verschwinde ich mit einem breiten Grinsen im Bett