Kabinenhauben verkleben leicht gemacht
Daniel von Känel
Erstveröffentlichung 27.12.2008
Daniel von Känel
Erstveröffentlichung 27.12.2008
Wer hat sich nicht schon geärgert: Da baut man viele Stunden ein schönes Flugzeug und zum Schluss verdirbt einem eine unschön verklebte Kabinenhaube die Freude. Jeder noch so kleine Fehler beim Einkleben ist für immer sichtbar und kann kaum mehr korrigiert werden.
Deshalb möchte ich eine einfache Methode für das Verkleben von Kabinenhauben erläutern.
Benötigt werden:
- geeigneter Klebstoff (sollte nicht allzu dickflüssig sein),
- kleine aber starke Magnete ca. 5 – 6 mm Durchmesser,
- eine handliche Spritze, Inhalt ca. 5 ml,
- eine Kanüle ca. 1.2 x 40 mm.
Als Kleber hat sich bei allen Versuchen der Canopy Glue Formula 560 durchgesetzt. Dieser ist wasserlöslich (solange noch flüssig), trocknet transparent aus und bleibt elastisch.
Die Magnete sind „Super Magnete“, kleine aber sehr starke Neodym-Magnete, wie sie in anderen Formen auch in den Brushless-Motoren zur Anwendung kommen. Für eine gute Haftung werden jeweils ca. zwei Magnete pro 2-4 cm Umfang des Rahmens gebraucht, je nach Passgenauigkeit von Haube und Rahmen und Größe der Magnete.
Die Spitze der Kanüle kann mit einer kleinen Trennscheibe abgeschnitten und anschliessend abgerundet werden, damit nichts zerkratzt und eine gleichmäßige Raupe gemacht werden kann.
Zu den Vorbereitungsarbeiten
Nach dem Zurechtschneiden, Entstauben und Entfetten der Haube wird diese mit dem Rahmen verbunden. Dazu werden oben am Rahmen, sowohl vorne wie auch hinten, erst mal zwei Magnete gesetzt. So ist die Haube leicht fixiert und kann nun genau im Rahmen ausgerichtet werden, auf gleichmässige Überlappung achten. Sobald die Anpassung stimmt, können nun ca. alle 2-4 cm die Magnete innen und aussen montiert werden, je nach dem wie widerspenstig die beiden Teile in ihre künftige Lage zu bringen sind.
Um einen Verzug der ganzen Einheit bereits von Anfang an möglichst zu verhindern, sollte nun die Haube samt Rahmen auf den Rumpf montiert werden. Durch leichtes Schieben und Drücken können hier letzte Anpassungen erfolgen, bis die Haube mit dem Rahmen optimal auf den Rumpf passt. Anschließend kann die Haube wieder demontiert werden. Dies sollte aber sehr vorsichtig erfolgen, wollen wir doch die vorangehende Ausrichtaktion nicht wieder zunichte machen.
Nun geht’s ans Verkleben
Nach dem luftblasenfreien Aufziehen des Klebers in die Spritze wird die Haube vorsichtig auf „den Rücken“ gedreht (Achtung auf Kratzer), damit wir mit dem Auftragen des Klebers beginnen können. Die Kanüle wird an den Rand der Haube gehalten und mit leichtem Druck auf die Spritze wird nun der Kleber in Form einer Raupe aufgetragen, welche sowohl die Haube wie auch den Rahmen berührt. Wird dies so gemacht, kommt nun die Kapillarwirkung zum tragen: Der Kleber wird wie von Zauberhand in die Ritze zwischen Haube und Rahmen gezogen.
Tipp
- Genügend Kleber auftragen, damit ausreichend Nachschub bereit steht, um eine komplette Füllung des Spalts zu gewährleisten
- Luftblasen in der Kleberraupe vermeiden, diese wirken sehr störend!
Nachdem rundum Kleber aufgetragen ist und kontrolliert wurde, dass überall genügend aber nicht zu viel Kleber liegt, muss die Haube wieder am Rumpf montiert werden, wo sie ca. 24 Stunden zum Trocknen des Klebers verbleibt. Auch hier fördert Wärme den Trocknungsvorgang...
Gegebenenfalls kann die Trocknungsaktion mit umgedrehtem Rumpf erfolgen, um das Füllen der Ritze noch zu fördern.
Nach der Trocknungszeit können die Magnete entfernt und das Resultat begutachtet werden. Wurde sauber gearbeitet, sollten keine Leimspuren sichtbar sein; falls doch, können die Klebstoffreste meistens vorsichtig abgerubbelt werden.
Künftig viel Erfolg beim Verkleben von Kabinenhauben!