Es geht doch gar nicht um rationale Argumente hin und her wie Unfälle, Tote, Verletzte, CO2, Umwelt oder sonst was. Es geht schlicht darum, noch etwas zu finden, das noch nicht verboten ist und dessen Verbot (mit finanziellem Gewinn!) kontrolliert werden kann. Sie würden auch Rauchen, Sex, Biertrinken, auf Bäume klettern usw., usw. verbieten, wenn es sich kontrollieren ließe und man damit etwas verdienen könnte.
Daher ist auch jede rationale Argumentation (wieviele BAB-km sind überhaupt noch unbeschränkt, welcher Verkehrsanteil wird dort abgewickelt, wie hoch ist der Anteil von Unfällen über Tempo 140, was ist mit LKW etc.) völlig wirkungslos.
Bestes Beispiel: Die aktuelle NOx Diskussion mit aus dem hohlen Bauch aufgestellten Grenzwerten, die zu von einer bestimmten Klientel freudich begrüßten Fahrverboten führt . Es geht nur ums ständige Regeln und Verbieten. Wenn Politiker und Beamte (bin selber einer!) ihre Arbeit getan haben, müssen sie sich was Neues einfallen lasen, um sich nicht dem Vorwurf der Tatenlosigkeit auszusetzen. Diesel ist durch, dann eben jetzt 130!
Nebenbei: Ich selber fahre seltenst über 130, fast immer mit Tempomat, sehr entspannt, aber ich wehre mich dagegen, dass alles verboten wird, was ich nicht selber auch machen möchte. Ich fahre > 20T km im Jahr, davon 40% BAB, ich spüre keinen Stress. Lichthupe? Schon ewig nicht mehr erlebt, Drängler höchst selten. Ich muss aber sagen, dass ich viel in den Rückspiegel gucke, einfach weil meine Fahrtplanung nicht nur bis 10m vor die Motorhaube reicht und ich wissen will, was sich hinter mir tut. Daran fehlt es wohl den meisten, die sich gefühlsmäßig Tempolimits wünschen.
Was mich nervt und stresst, ist der teilweise extrem dichte Verkehr und die vielen Staus. Aber das würde durch 130 auch nicht anders.
Gruß
Michael