Aeronaut Cessna 185 Fahrwerk

plshzo

User
Meine Cessna 185 fliegt recht ordentlich, aber die Landungen sind immer problematisch.
Der Fahrweksbügel aus Gfk ist viel zu hart. Die Cessna neigt daher stark zum Springen.

Habe die Schenkel des Bügel bereits von Trapez 45mm zu 25mm auf Rechteck 25mm zu 25mm gesägt.
Ist besser, aber noch nicht genug.

Hat Jemand einen besseren Weg gefunden, bzw. gibt es Ersatzbügel für die benötigten Maße?
Ich habe bisher nichts gefunden.

Für Tipps oder Hinweise wäre ich sehr dankbar.
 
Springen ist ein Hinweis auf zu hohe Anfluggeschwindigkeit. Dann erfolgt eine Umwandlung von Ekin -> Epot: das Flugzeug springt erst sanft, und dann, langsamer werdend, immer höher. Siehe z.B. hier:


Oder mein absoluter Lieblingsfilm zu dem Thema:


Da sieht ja ein Blinder, dass der Pilot zu hoch und zu schnell ankommt und die Landung mit Gewalt erzwingt, und dann noch völlig angststarres Nichtstun bei den Sprüngen...

Um das Springen loszuwerden, musst Du diese Punkte befolgen:
  • in ca. 200m Höhe etwa 100-200 Trudelübungen mit Ausleiten (Gas 10% und dann langsam (!!!) immer mehr Höhe ziehen, bis sie anfängt ins Trudeln zu fallen - damit Du Angst vor einem Strömungsabriss verlierst.
  • in niedriger Höhe (Anfänglich 50m, sinkend auf 2m) 100-200 Mal üben, immer langsamer (mit Flaps 20°-30° down) genau entlang der Landebahn zu fliegen - damit Du Dich völlig angstbefreit langsam zu fliegen traust.
  • Sinkrate einstellen lernen: 20-50 sehr lange finals fliegen - und dabei das 3D-Gucken auf 2D reduzieren: Geistig musst Du eine Art Leinwand vor Dir sehen, auf der ein Punkt sinkt oder steigt. Wenn er steigt, Gas etwas reduzieren und umgekehrt (nix Höhenruder!!!). Bei guten finals verändert sich die Position des Flugzeuges auf der Leinwand nicht. Der "Punkt" sieht wie dorthin genagelt aus und wird dann ab etwa 20m vor der Bahn einfach grösser.
  • NICHT LANDEN: 30m vor der Schwelle Klappen etwas grösser (Mischer Klappe -> HR muss vorher perfekt erflogen sein) und dann bei immer weniger Gas in so niedriger Höhe weiterfliegen ("ausschweben") - einfach nicht landen. Anfänglich 100x Schleppgasüberflüge ohne Abschluss (also die komplette Bahn so langsam wie möglich in 2m Höhe überfliegen und anschliessend wieder Gas und Platzrunde, ohne Landung) Dann Gas über der Schwelle immer weiter rausziehen. Irgendwann ist die Geschwindigkeit raus, die Cessna setzt sich mit sanft beginnendem Auftriebsverlust hin. So ist es bei den grossen Cessnas. Bei unseren kleinen Modellen ist das aber deutlich schwieriger, weil immer relativ hohe Abrissgeschwindigkeit und relativ hohe Turbulenzen vgl. mit Masstab 1:1. Realistisch ist also, das Modell doch mit etwas nachlassendem HR aufsetzen zu lassen, bevor wirklich der Strömungsabriss massiv einsetzt. Auf alle Fälle ist dann schon so viel Energie raus aus dem System, dass keine mehr da ist, um ein eventuelles erstes Springen in immer grössere Hüpfer umzuwandeln.
    Wenn Du bei Deinen ersten Versuchen nicht zu landen endlos über die Bahn schwebst, dann starte durch und probiere es neu. Du hast dann aber den Beweis, dass du massiv zu schnell warst - und bei einer forcierten bzw. zugelassenen Landung ziemlich sicher springen wirst.
In meiner aktiven Fliegerzeit hatte ich einmal eine Landung mit einer 172 bei heftigem Föhnsturm, Anflug gemäss Handbuch mit +10kts (oder sogar mehr). Ausgerechnet über der Schwelle war eine Böe von hinten und ich fiel schlagartig aus 1m Höhe auf die Bahn. Die Cessna sprang sofort 2m(!) in die Höhe, aber ich tat instinktiv das richtige: Sofort, schon vor dem höchsten Punkt des Sprungs nur einen kurzen HR-Stoss bis sie wieder waagerecht flog (darum geht es - falls man zu lange bis nach dem Gipfel wartet, ist ein kurzer Zug nötig. Auf keinen Fall darf man nose first landen), und dann ausschweben lassen ("nicht landen"), die Landung erfolgte dann völlig normal als ob nichts gewesen wäre. Schreck und Puls waren jedoch unendlich hoch. So ein Fall war übrigens nie Gegenstand bei meiner Ausbildung.
Viel Erfolg!

LG Bertram
 
Zuletzt bearbeitet:

plshzo

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@ Bertram : Danke für die ausführliche Beschreibung der Ursachen des Springens.

Ich hätte aber gerne eine mögliche Alternative zu Originalbügel, der viel zu hart ist.
 

Papa14

User
Ich hätte aber gerne eine mögliche Alternative zu Originalbügel, der viel zu hart ist.
Die Härte ist sekundär, auch ein weiches Fahrwerk kann springen. Wenn man das verhindern will, dann braucht man Stoßdämpfer.

Die 185 hat ein Zweibeinfahrwerk - fast alle Zweibeiner tendieren zum Springen, bei YT kannst du -zig Videos mit Fails beim Landen anschauen.

Versuch folgendes: Bei der ersten Bodenberührung des Fahrwerks sofort Höhenruder auslassen! Der Flieger wird - auch durch den Rollwiderstand - sofort etwas nach vorne nicken. Kein Anstellwinkel mehr, kein Hüpfen.
 
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