Hallo Dennis,
da die Experten wohl noch im verdienten Weihnachtsurlaub sind, hier mal meine unqualifizierte Meinung:
Ich hatte mir zuerst die Aztek 470 gekauft, eben weil es dafür günstig Düsen in verschiedensten Größen gibt.
Für Plastikmodelle (1:48, 1:72, ...), Computermäuse usw. ist das die richtige Pistole. Aber selbst mit der größten Düse (der gelben 1,02mm Düse) ergibt sich nur ein Rundstrahl von vielleicht 3cm Breite (sofern man den Lack deckend/flüssig auftragen möchte). Damit KANN man auch eine größere Tragfläche lackieren (ich habe auf die Art und Weise einige Tragflächen der 1,60m Klasse lackiert), aber so richtig gleichmäßig bekomme ich das z.B. bei Metallic nicht hin (bin aber auch kein Experte). Bei deckenden Farben geht es, da kommt es aber auch nicht darauf an, daß die Farbe überall gleichmäßig aufgetragen wird.
Bei Klarlack (der ja naß gespritzt wird) wird es bei größeren Flächen lustig. Da ist der Lack u.U. schon angetrocknet, wenn man mit der nächsten Schicht wieder vorbeikommt. Meistens verläuft der Lack aber trotzdem noch, ansonsten muß ich eben leicht darüberschleifen. Geht aber.
Die Hauptvorteile der Aztek aus meiner Sicht sind die schnelle Reinigung und die Möglichkeit, schnell verschiedene Düsen zu verwenden.
Der Hauptnachteil aus meiner Sicht ist, daß sich die Feder für die Düsennadel in der Farbe befindet. Speziell bei Createx-Acrylfarbe setzt sich die Feder schnell zu und die Düse verstopft. Hierfür habe ich auch noch keine richtige Lösung gefunden. Wenn ich die Farbe stärker verdünne, hat sie keine Haftung mehr und perlt von der Oberfläche wieder ab (z.B. von Plastik oder Styropor). Auch ein Verstellen des Drucks hilft da nicht viel.
Der Effekt tritt allerdings bei anderen Farben (z.B. Schmincke) nicht auf, allerdings haften diese Farben auch nicht so gut wie die Createx-Farben. Im Moment bin ich teilweise dazu übergegange, lösungsmittelhaltige Farben (Revell, Humbrol) zu verwenden, diese Farben decken gut und die Düse verstopft auch nicht. Allerdings verträgt sich das Lösungsmittel nicht mit jeder Oberfläche.
Letztes Jahr habe ich mir dann noch die MiniJet gekauft (Düse 1,0mm), weil ich wissen wollte, wie der Unterschied ist. Meiner Meinung nach spielt die Sata in einer ganz anderen Klasse. Das Lackieren von Tragflächen oder Motorrad-Helmen ist überhaupt kein Problem, mit dieser Düse kann man ca. 5-7cm breit naß und zügig lackieren, ohne daß Streß aufkommt. Auch mit der HVLP-Technik hatte ich eigentlich keine Probleme, das ist wohl nur dann problematisch, wenn man schon jahrelang das "alte" Verfahren angewendet hat.
Die Hauptvorteile der Sata liegen meiner Meinung nach ganz klar in größeren Flächen. So bis ca. Bierdeckelgröße würde ich die Aztek nehmen, danach die Sata.
Der Nachteil der Sata liegt in der deutlich längeren Reinigungszeit und in dem "Mindest"-Farbverbrauch. Während man bei der Aztek durchaus 3-10 Tropfen Farbe anrühren und verarbeiten kann, verschwindet in der Sata schon mehr Farbe, bis allein die Pistole gefüllt ist. Für kleinere Arbeiten (Computermaus) ist die Pistole meiner Meinung nach (zumindest mit der 1,0mm Düse) nicht sonderlich geeignet.
Was das Flammendesign/Sternschnuppen angeht: Flammen/Sterne werden doch meistens sowieso mit Schablonen aufgetragen, das sollte dann mit jeder Pistole (mehr oder weniger gut) gehen.
Für Freihandairbrush: Mit der Sata 1,0 schaffe ich als kleinsten Punkt/Strich so ca. 1-2cm Durchmesser - mit der Aztek 0.3 so ca. 1mm... Allerdings gibt es die Sata auch mit verschiedenen Düsen ab 0,3 mm.
Zusammenfassung des Romans:
Für kleinere Flächen (bis ca. Bierdeckel oder so) ist die Aztek sicher die bessere Wahl, größere Flächen (Tragflächen bis 2,0m) gehen mit Einschränkungen (wird leicht ungleichmäßig).
Für größere Flächen/Tragflächen ist sicher die Sata mit einer großen Düse die bessere Wahl, hier sind "feinere" Airbrusharbeiten kompliziert.
Viele Grüße
Frank