Antriebsauslegung
Antriebsauslegung
Hallo zusammen,
ich habe mir Zeit genommen ein paar Propeller zu schnitzen und wollte euch mal an meinem Vorgehen bei der Antriebsauslegung teilhaben lassen.
Mein bevorzugtes Tool für die Antriebs- und Propellerauslegung ist ecalc. In meinem speziellen Fall war der verwendete Motor Emax RS1306 3300kV nicht in der Datenbank verfügbar. Als nahe liegenden Vergleichsmotor verwendete ich den Turnigy SK3-2118-3100kV. Aufgrund der geringeren kV Zahl muss ich davon ausgehen, dass er weniger Drehzahl und damit Leistungsaufnahme liefert bzw. benötigt als der verwendete Motor.
Bezüglich maximalen Strom habe ich mir das Limit von 7A gesetzt, was ich bei dem verwendeten Akku (Turnigy Nano-Tech-370mah 2S 25 ~ 40C) als sinnvolle Obergrenze erachtet habe. Bezogen auf den oben benannten Vergleichsmotor bin ich dann auf Werte zwischen 5 und 5,5 A gegangen.
Und so sieht das dann aus:
Der von mir verwendete Einfliegpropeller 4,1x4,1 ist weit und breit der einzige, bedingt verwendbare Propeller den man direkt unverändert aus der Schachtel anschrauben kann - hoher Standschub, hohe Beschleunigung zulasten der erreichbaren Geschwindigkeit. Für eine saubere Antriebsanpassung kommt man an einer Modifikation (Kürzung) bestehender Serienpropeller mit höherer Steigung nicht herum.
Aus der Tabelle erkennt man, dass wenn ich an das mir gesetzte Stromlimit von 5-5,5A rangehe die Drehzahl soweit abfällt, dass die erreichbare Geschwindigkeit gegenüber dem kleineren Propeller selber Steigung geringer ist. Es kann gut sein, dass ich für das Erreichen der maximalen Geschwindigkeit gar nicht die maximal potentiell zur Verfügung stehende Leistung ausnützen kann.
Weiterhin interessant ist, wie weit der Wert der Stallgeschwindigkeit des Prop von der erreichbaren Geschwindigkeit entfernt ist. Bei zu kleiner Differenz erreiche ich gar nicht die Maximalgeschwindigkeit, da in den darunterliegenden Geschwindigkeiten die Antriebsleistung wegen schlechtem Propellerwirkungsgrad verpufft und ich gar nicht in den Geschwindigkeitsbereich komme, wo der Propeller „greift“. Wie beim Auto, wenn man mit zu großem Gang den Berg hinauf will. Da hilft auch nur runterschalten und beschleunigen, bis man dann den höheren Gang einlegen kann. Nur leider hat das Flugzeug kein Schaltgetriebe (Verstellpopeller).
Die gelb gekennzeichnete Props werde ich mir erst erstellen, wenn sich bei der Flugerprobung herausstellt, dass Props mit hoher Leistungsaufnahme tatsächlich Vorteile bringen.
Als Fazit lässt sich sagen, dass ich durch gezielte Propelleranpassung die Geschwindigkeit um mindestens 15km/h steigern kann. Ich berichte euch von den Eindrücken aus der der Flugerprobung. Und letztendlich geht es nicht nur um die maximale Geschwindigkeit, sondern um den maximalen Spassfaktor.
Viele Grüße
Christoph