Antikmodell "Strolch" nach Helmut Kirschke vergrößert Spw. 3,6m

M.a.x.

User
Es hat etwas gedauert, aber vor Kurzem ist dann doch die Lieferung gekommen:
Die Rede ist von nicht all zu üblichem, leichtem Holz, dem Paulownia-Holz. Das Holz des Blauklockenbaums.
Dieses Holz besticht durch Leichtigkeit aber mit deutlich höherer Festigkeit gegenüber Balsa. Ein echter
Balsa-Ersatz (je nach Anwendungszweck).
Es hat noch eine weitere angenehme Eigenschaft.
Es neigt nicht zum Verzug. Die Bretter, die ich in den Händen hatte,
waren alle gerade. Schnell noch in der Werkstatt gewesen, 2x 20x120 cm
lehnt seit etwa 1 Jahr in der Ecke, immer noch gerade.

gruß Markus
 

pazzopilota

User gesperrt
ein herrlicher Baubericht...

ein herrlicher Baubericht...

:rolleyes:
Das Holm-Thema vertage ich erst einmal, denn ich möchte Euch in der Zwischenzeit von dem rechten "Ohr" berichten.

Auch hier geht's erst wieder ans Zeichnen. Dieses Mal aber mit Hilfe des PCs und einem Zeichenprogramm (mit dem ich
auch die Fräsdaten erzeugt habe).
Wieder gilt es die gerundete Endleiste erst einmal herzustellen. Diese ist bei mir aus 2x 3x3 Kiefernleisten. Auch wieder
2 Tage gewässert und einzeln "in Form gebracht".

Anhang anzeigen 733214 Anhang anzeigen 733215 Anhang anzeigen 733216


Anschließend werden Haupt- und Hilfsholme auf dem Papier festgesetzt, denn ich baue das Ohr eben auf. Die Nasenleiste
(eine 3x8 Kiefernleiste) muss genau auf der Höhe der Nasenleiste des Innenflügels verlaufen. Damit dies gewährleistet ist, habe
ich kleine Klötzchen untergelegt. Später wird man sehen, dass damit die Endleiste langsam vom Baubrettniveau auf das
Nasenleistenniveau hochläuft (vorgegeben durch die Rippenform).

Anhang anzeigen 733222 Anhang anzeigen 733223


Wieder ist geduldiges Rippeneinkleben angesagt. Auch die Nasenleiste wird wieder eingekerbt und mit den Rippen verklebt.
Aber all das bringe ich jetzt nicht schon wieder. Das läuft "wie immer".
Viel interessanter ist das Einpassen der gerundeten Endleiste. Mit etwas Geduld fügt sie sich wunderbar an ihren Platz ein.
Und jetzt...aufgepasst: sie verläuft herrlich von unten bis hoch zur Nasenleiste.
Desweiteren habe ich auch wieder den Übergang von gerader Nasenleiste auf die gebogene Endleiste etwas abgemildert.

Anhang anzeigen 733229 Anhang anzeigen 733230 Anhang anzeigen 733242


Nun das verdiente (vorerst) Endergebnis :cool:

Anhang anzeigen 733245 Anhang anzeigen 733246


...SUPER!
Macht echt Spaß dein filigranes Werk im Entstehen zu beobachten - mach dir mal keine Sorgen der Festigkeit wegen - deine Verkastung reicht allemal, eine gute Bespannung erfüllt dann den "Rest" - bei der zu erwartenden geringen Flächenbelastung wird dein vergrößerter Oldie eh´ nur im "ambitionierten Schritttempo" vorwärts schleichen - hüte dich aber trotzdem vor Hängen mit "Hammerthermik" - wir hatten vor Jahrzehnten auch mal ein Großprojekt in Rippe (fast 6 m Spw.) - das Teil ließ sich ohne Bremse kaum noch landen, zudem hatten wir die Querruder wegen ihrer geringen Wirkung einfach "zugeklebt":D - bei auffrischendem Wind fingen die Flächen gleich einem Vogel an zu schwingen, machte trotzdem auch nur über Höhe/Seite steuern mächtig Spaß - kurz vorm Aufsetzen konnte man jedesmal wunderbar den "Bodeneffekt" beobachten, die V-Form vergrößerte sich beachtlich...
Andy ;)
 

hastf1b

User †
Diese (Voll-)Holz habe ich für das "Aufdoppeln" der Endleisten vorgesehen. Und so konnte ich es nicht lassen,
einen ersten Versuch zu unternehmen. Also zuerst einmal eine Leiste zu-/abgeschnitten

Im Bild ist doch die Nasenleiste zu sehen oder sehe ich das falsch?

Gruß Heinz
 

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Nasen-/Endleisten

Nasen-/Endleisten

Hallo Heinz,

Du hast natürlich völlig recht: zu sehen ist die Nasenleiste.
Vielleicht komme so wieder aus dieser "Nummer" 'raus, als dass die Nasenleiste ja auch ein Ende ist :D

Es werden also Nasen- und Endleisten mit dem Paulownia-Holz aufgedoppelt.

Hier noch ein weiteres Fortschrittsbild:

91.jpg
 
Bespann-Proben & Hilfholm+Auffüllen

Bespann-Proben & Hilfholm+Auffüllen

Nach doch so einigen Tagen/Wochen melde ich mich wieder zurück.
Ich war nicht untätig, sondern habe eine Bespanntechnik ausprobiert, die ich gerne bei diesem Giganten ausprobieren möchte.
Sicher ist: Es wird zuerst mit (Japan-)Papier und dann mit Organza-(Deko-)Stoff oder einer feinen Polyester-Gardine bespannt.
Das funktioniert im Versuch schon fantastisch. Nur ist mir die gesundheitliche Belastung mit Spannlack bei den zu erwartenden
großen Flächen viel zu groß. Hier muss ich mir noch 'was einfallen lassen, ob das nicht ganz ohne Spannlack geht oder zumindest
nur mit einem "schnellen" Anstrich.

Gestern habe ich dann doch wieder am Strolch weitergemacht:
Zuerst kamen die oberen Kiefernleisten (3x3) des Hilfsholms in die vier Flächenteile und anschließend wurde alles mit hartem
"stehendem" Balsa aufgefüllt. Faszinierend, wie ein solches Fachwerk mit richtig gesetztem Holz an erstaunlicher Steifigkeit
gewinnt :)

92.jpg 93.jpg
 

Tramp

User
Holmverkastung

Holmverkastung

Hallo Oliver, ich habe noch einen vorschlag für die Flügelholm Verkastung.
Wichtig ist das der Flügel an der Wurzel steif ist und nach außen, richtung randbogen gleichmäßig weicher wird.
Das ist einfach zu machen durch die Verkastung nach außen hin dünner zu machen.
Ein Flügel der außen genauso stabil ist wie bei der Wurzel wird schneller zum flattern anfangen.

Johannes
 
136 Verkastungen

136 Verkastungen

Hätte nicht gedacht, dass mich diese vielen Verkastungen doch so ziemlich an die Grenze meines Baueifers
oder besser meines Durchhaltevermögens gebracht haben...
Doch nun ist's geschafft, alle notwendigen Verkastungen sind d'rin (bis auf die wenigen für die noch zu
bauenden Steckungen).

Möchte niemanden mit Verkastungen langweilen, aber dennoch ein paar Tips weitergeben.

Trotzdem ich versucht habe, sehr genau zu arbeiten, sind doch nicht alle Rippen exakt lotrecht und exakt
im genauen Abstand. Das macht es notwendig, die einzufügenden 0,6er Sperrholzstücke sehr genau anzu-
passen. Natürlich ist mir dabei immer mal wieder ein Stück aus der Hand gefallen und dann? Wo war jetzt
vorne und hinten, wo oben und unten?
Ein kleiner Punkt schafft Abhilfe. Ich habe ihn immer in Richtung Flügeloberseite und außen (logischerweise)
gesetzt. So wusste ich stets genau, wie 'rum das Stück zu halten bzw. einzupassen ist.

94.jpg


Ebenso kann ich nur empfehlen die zu verklebende Sperrholzseite etwas aufzurauhen. So verklebt sie
deutlich besser, was der Steifigkeit nur guttut.

95.jpg
 
Aufdoppeln des Randbogens

Aufdoppeln des Randbogens

Die gesamten Nasenleisten bzw. deren Kiefernleisten werden ja mit Paulownia-Holz oben
und unten aufgedoppelt (s.weiter oben). Das Gleiche braucht es natürlich auch auf den
schön geformten/gebogenen Randbögen der "Ohren".

Hier einmal ein paar Bilder, die für sich sprechen:

96.jpg 97.jpg 98.jpg

99.jpg 100.jpg 101.jpg


Jetzt kommt die Feinarbeit mit dem Zuschleifen auf die Rundung der gebogenen Kiefernleiste:

102.jpg


Danach wird die Rundung der Nasenleiste (entsprechend der Rippen) geschliffen:

103.jpg 104.jpg


Die Aufdoppelung muss dann noch nach hinten abfallend verschliffen werden:

105.jpg 106.jpg


Letztlich "alles Gerade noch verrunden"
(ich liebe diesen formgebenden Teil, ist's nicht schön :D)

107.jpg
 
Gasmaske, aber bitte mit richtigem Gasfilter

Gasmaske, aber bitte mit richtigem Gasfilter

Eine Gasmaske ist sicherlich eine Möglichkeit, sich nicht ungeschützt den (Spannlack-)Lösemitteldämpfen
auszusetzen. Man muss aber bitte darauf achten, dass es nicht irgendein Filtersystem ist, sondern eines,
das für diese leicht flüchtigen Lösemittel geeignet ist.

Der im vorigen Bild zu sehende Filter A1 ist für Spannlackdämpfe NICHT AUSREICHEND.

Spannlack enthält leicht flüchtige Lösemittel mit einem Siedepunkt unterhalb 56°C.
Diese Dämpfe müssen mit einem AX-Filter ausgefiltert werden.

Viele verharmlosen die Wirkung dieser Dämpfe. Es geht hier nicht um einen "Rausch". Diese Lösemittel schädigen
leider viel schlimmer, weil sie sehr leicht durch die unsere Haut und auch durch das Einatmen in unseren Körper
eindringen können. Dort können sie unter Umständen dann Nerven angreifen und für ziemlich üble Schädigungen
sorgen. Manche reagieren darauf fast nicht, manche aber sehr sehr stark.

Also bitte lieber vorsorgen, als hinterher sich mit solchen gesundheitlichen Themen beschäftigen zu müssen.
Unser Hobby soll doch stets ein positives Bleiben.

In diesem Sinne :)
 
Vielen Dank für den Hinweis. So etwas weiß der Verkäufer im Baumarkt natürlich nicht. Früher ist man ja auch sorgloser mit dem Zeug umgegangen, ich seit mehr als 50 Jahren, allerdings natürlich nur als Hobby, und meine Leber und mein Gehirn (hoffentlich täusche ich mich da nicht) haben' zum Glück ausgehalten. Aber Du hast recht: die Leute reagieren sehr verschieden auf diese Gifte.

Typisch ist ja auch, daß man sich als Bastler gern die Hände mit Aceton oder Nitro säubert. Da kann man sich dieselben Probleme zuziehen. Aber was soll's: eine Kreissäge in der Hand eines Nicht-Fachmanns, der nicht schon als Lehrling entsprechend gedrillt wurde, ist auch gefährlich.

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufdoppeln & Verschleifen der Endleisten

Aufdoppeln & Verschleifen der Endleisten

Zwar hat das heute den gesamten Tag gebraucht, doch ist diese gleich beschriebene Arbeit
eine vergleichsweise angenehm schnelle :)

Alle Endleisten (Mittelstück ü Ohren) wurden von mir mit 1,5mm hartem Balsa "oben" aufgedoppelt.

108.jpg 109.jpg


Danach werden die überstehenden Balsastreifen mit der Kontur der Kiefern-Endleisten verschliffen.

110.jpg 111.jpg


Und jetzt folgt feinfühliges Verschleifen. Zuerst etwas grober die Schräge (entlang der Rippen) anschleifen.
Dann -und jetzt muss man sehr langsam bzw. sorgfältig arbeiten- langsam und fein weiterschleifen,
bis man mit dem Schleifpapier die Rippen "berührt". Das gibt ein ganz eindeutiges Geräusch. Dann ist Schluss.
Schön, wenn dann die Rippen ganz sauber in die Aufdoppelung übergehen.
Geschafft !

112.jpg 113.jpg
 

Tucanova

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Filiigran!

Filiigran!

.... da bekommt das Wort filigran noch mal eine ganz neue Bedeutung! :) Respekt vor Deiner Ausdauer!
Karl-Heinz
 

Tramp

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Oliver, das ist ja ein Augenschmaus!
Es freut mich wenn ich sehe das handwerkliches Geschick noch immer lebt.

Ich möchte gerne wissen warum du die Nasenleiste und Randbogen mit Paulownia-Holz hast aufgedoppelt und die Endleiste mit hartem Balsa.
Das interessiert mich!

Johannes
 
Paulownia / hartes Balsa

Paulownia / hartes Balsa

Hallo Johannes,

Am liebsten wäre ich dem "Paule-Holz" treu geblieben, auch für die Endleisten. Doch habe ich nur 8mm dickes und das war
mir viel zu aufwendig, um es auf 1,5mm zu trimmen. Deswegen hartes Balsa, das ich standardmäßig bei mir rumliegen habe.

Im Übrigen geht's rund um die Endleisten bald noch weiter. Das soll noch nicht alles gewesen sein.

Bis bald,
Oliver.
 
Kleine Versteifungsstücke

Kleine Versteifungsstücke

Sollte beim Landen einmal ein Flügelteil einen ungünstigen Schlag bekommen, weil er zum Beispiel "zu früh" den Boden berührt,
dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, die Rippenenden an den Endleisten werden zu stark beansprucht und brechen.
Hier ist die schwächste Stelle. Um dem entgegen zu wirken, müssen noch kleine Versteifungsdreiecke angebracht werden.
Doch die Rippen stehen ja nicht senkrecht zur Endleiste, was das Ganze scheinbar etwas schwieriger macht. Doch eben nur
scheinbar. Es lässt sich verblüffend einfach eine schöne Lösung finden.

Begonnen wird mit einer Leiste. In meinem Fall war diese 15mm breit:

114.jpg


Nun die Schräge bzw. den Winkel auf einen Winkelmesser "übertragen". Diesen Winkel dann wiederum auf die Leiste übertragen:

115.jpg 116.jpg

117.jpg 118.jpg


Ich möchte ebenfalls 15mm lange Dreiecke bekommen. Also markieren und wieder den Winkel übertragen (etwas "Schneidzugabe"
mit berücksichtigen). So entstehen Parallelogramme (also keine Quadrate oder Rechtecke):

119.jpg 120.jpg 121.jpg


Je nach dem, wie man jetzt diese Stücke diagonal durchtrennt (im Bild mit 1 und 2 markiert), bekommt man die passend winkligen Dreiecke
für die linke bzw. rechte Seite an der schrägen Rippe:

122.jpg 123.jpg


Man kann sich sogar entscheiden, den Faserverlauf entweder längs der Endleiste (rechts im Bild) oder längs der Rippe (links im Bild) verlaufen
zu lassen. Viele werden wohl entlang der Endleiste wählen.
Ich muss aber auch einmal ausprobieren, wieviel Aufwand es ist, wenn das Ganze um 45° gedreht wird. Das würde mir am besten gefallen.
Bin mir allerdings (noch) nicht sicher, ob das für die zu erwartenden Kräfte (z.B. schlechte Landung) gut/besser wäre.
Hat jemand da Erfahrung?


124.jpg
 
45° Faserverlauf (so am besten?)

45° Faserverlauf (so am besten?)

So sieht das aus, wenn der Balsa-Faserverlauf um 45° "verdreht" ist.

125.jpg 126.jpg


Ich vermute:
Teilstück.1 kann am besten auf Druck und Zug belastet werden, weil dort die Zug- und Druckkräfte
quasi stirnseitg auf die Fasern treffen.
Bei Teilstück.2 hingegen werden die Zugkräfte die Faser zu leicht aufspalten können, weil nur noch
die "Verbindungen" zwischen den Holzfasern Gegenkräfte aufbringen können. Bei Druckkräften erscheint
es mir unkritisch.

Werde mich sehr freuen, wenn ein "Faserverlauf-Experte" dazu bitte Stellung nimmt, welcher Faserverlauf
nun in diesem Anwendungsfall der beste ist.
Danke im Voraus :)
 

hastf1b

User †
Hallo Oliver, so wie die Nr. 1 im letzten Bild ist es richtig.

Hatte die kleine Skizze schon vor deinem letzten Beitrag gemacht darum stelle ich sie auch ein obwohl eigentlich nicht mehr nötig.:)

Noch ein kleiner Tip, wenn du die untere Ecke wegnimmst erleichtert es das einkleben da sich meist eine kleine Leimmuffe in den Verbindungsecken befindet. Das tut der Stabilität keinen Abbruch im Gegenteil dann liegen die Ecken sauber an Rippe und Endleiste an.

Gruß Heinz
 

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