ASW-20 (Gewalt/Riepe, früher Blue Airlines - Spw. 6,0 m): Baubericht

Fahrwerk

Fahrwerk

Hier sind einige Infos zum Fahrwerk. Wie schon gesagt ist es das 9814A von Fema mit 127mm Rad.

Fw1.jpg
Zu dem Gewicht kommen noch die beiden Z-Halter und die Servos, also am Ende ca. 900 g

Fw2.jpg
Hier sieht man den Größenvergleich mit einem Servo S3150 und einem Fw aus einem 4,5m Ventus in M 1:4 (Raddurchmesser hier 83mm).
 
Fw3.jpg
Bei diesem Bild gibt es natürlich leichte perspektivische Verzerrungen, aber das Rad wird ziemlich weit aus dem Rumpf herausstehen.

Fw4.jpg
So sieht es innen aus

Also ich bin insgesamt der Meinung, eine Nummer kleiner wäre auch okay.

Demnächst geht es voraussichtlich mit dem Bau weiter.

Viele Grüße
Marc-Oliver
 
ASW 20

ASW 20

Guten Abend Marc-Oliver,

vielen Dank für die Mühe mit den Fotos. Ich habe mich inzwischen auch belehren lassen, dass ein EZW bei diesem Modell besonders viel Sinn macht, um ein bisschen Bodenfreiheit zu bekommen. Wie dem auch sei, ich habe mich zwischenzeitlich ein wenig mit dem Thema Fahrwerk beschäftigt. Vielleicht mache ich moch noch etwas in Sachen Carbon-Fahrwerke schlau.
Im Hinblick auf dein Fahrwerk habe ich mich gefragt, ob die Dimensionierung der Dämpfung ausreicht. Bei angenommenen 12 KG Startgewicht bräuchtest du nach der Fema-Empfehlung 48 kg Dämpfung (wobei der stärkste Einzelstoßfänger 40 KG ab kann). Heißt das, dass du deutlich unter 12 KG Abfluggewicht kommst, oder planst du nur einen Einsatz auf sehr gepflegten Plätzen.

Viele Grüße

Jaochim
 
Hallo Joachim,

ich muß gestehen, daß ich in Sachen Dämpfung noch überhaupt keine Erfahrungen habe, da dies mein erstes gedämpftes Fw ist. Ich habe derzeit den stärksten Fema-Dämpfer (400 N) an dem Fahrwerk, wollte aber die rumpfseitige Lagerung so ausführen, daß ich wahlweise einen einzelnen oder zwei Dämpfer parallel verbauen kann. Ich bin mir letztlich bezüglich der Wahl auch nicht so sicher. So kann ich später bei Bedarf noch aufrüsten. Ich fliege die ASW nur im F-Schlepp und auf einem glatten, gemähten Platz. In so fern dürfte ich mit einer geringen Federhärte auskommen. Ansonsten schlägt das Fw einfach kurz durch bis in die Endanschläge, wobei auch nichts passiert, wenn diese mit der nötigen Festigkeit ausgeführt sind.

Viele Grüße
Marc-Oliver
 
Höhenleitwerk

Höhenleitwerk

So,

nun geht es endlich mal weiter. Ziel ist Erstflug am 1.Mai. Nur mal so erwähnt, um den internen Druck aufzubauen...:)

Das Kapitel Höhenleitwerk bedurfte bei mir etwas Nacharbeit. Man muß sich das so vorstellen: die SLW-flosse endet einfach oben stumpf in der ihr nunmal gegebenen geringen Dicke. Das bedeutet kaum Auflage für das HLW. Dazu kam, daß die Gewindeeinsätze zum Aufschrauben des HLW schief in die Flosse eingebaut waren. Wenn man jetzt das HLW aufschraubte war es erstens schief und ließ sich zweitens auch beliebig hin und her wackeln. Drittens stelle sich noch heraus, das die Anformung eine EWD von 2,5-3° ergab.

PICT3768.JPG

Ich habe nun folgendes gemacht: Zuerst habe ich die Gewindeeinsätze mit dem umliegenden GFK komplett heraus gedremelt. Dann habe ich das HLW vorbereitet, indem ich die Servos (zwei Stück S3150 - man gönnt sich ja sonst nix) eingebaut und mit einem eingeklebten MPX-Stecker verkabelt habe. Die Streifen des Höhenruders habe ich geteilt, damit keine Spannungen auftreten können. Beide Servos werden mit einem "V-match" Kabel von Emcotec verkabelt. Damit kann man die Servos synchronisieren.

Ich würde heute nicht mehr zwei Servos einbauen, sondern (da es eher ein Thermikmodell wird) es bei Einem belassen und den zweiten Schacht schließen. DAs spart das Gewicht des einen Servos plus Anlenkung und die Kosten für den V-match.

PICT4135.JPG


In den MPX-Stecker habe ich dann die Buchse eingesteckt und das ganze schön mit Tesa umwickelt. Auch das HLW habe ich mit Tesa-Packband beklebt. Das ganze dann noch mit Trennwachs behandelt. Im Bereich der Verschraubungen habe ich kleine Sperrholzplatten gemacht, die in der Größe gut in die nun entstandene Aussparung der Seitenflosse paßten. Durch diese habe ich das HLW verschraubt (Schrauben vorher in Fett tauchen).


Über das so vorbereitete HLW habe ich nun eine Platte laminiert. Nach dem Entformen hatte ich eine passende Auflage mit eingebauter Verschraubung und integriertem Topf für den MPX-Stecker.

Nach dem Besäumen und einkleben des Steckers von der Rückseite habe ich das Modell aufgebaut und die EWD mit montiertem HLW eingemessen. Vorne musste ich etwa 2-3 mm unterlegen, um auf eine EWD von 1,5° zu kommen. So habe ich die Auflage verklebt und später noch außen eine Hohlkehle um die Seitenflosse gezogen.

So sieht die ASW aufgebaut aus:

20130127_123418-klein.jpg

Vom Bauprozeß der Auflage habe ich leider keine Bilder. Dieses hier zeigt das Ergebnis.

20130127_122832-klein.jpg


Unten hängt irgendwie noch ein unscharfes Bild als Anhang. Weiß nicht, wie ich das wieder löschen kann (?)
 

Anhänge

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Fahrwerk

Fahrwerk

Beim Fahrwerkseinbau ging es auch weiter. Zunächst habe ich das Fema mit den Servohaltern versehen und angelenkt. Die Ausfahrfunktion habe ich diesmal mit M3 Kugelköpfen angelenkt. Das funktioniert super.

Anhang anzeigen 1428629

PICT4140-Ausschnitt.jpg

Dann wurde die Position festgelegt. Ich wollte mit der Radachse mindestens 2-3cm vor die Nasenleiste. Meiner Erfahrung nach hat ein weiter vorne montiertes FW keine Nachteile, nur Vorteile. Z.B. weniger Nicken beim Bremsen. Die Position geht mit der Sitzwanne gerade eben gut.

Ich denke, daß der Einbau eines Fahrwerks in RCN schon hinreichend erklärt wurde. Daher hier nur mal eine Beschreibung, wie ich in relativ kurzer Zeit zu gut passenden Fehrwerkspanten komme. Würde mich freuen, wenn das dem einen oder anderen helfen würde.

Also, als erstes schneide ich mir eine Schablone aus kariertem Papier. Das ist der erste grobe Schritt. Dabei falte ich das Blatt in der Mitte. Für jede Korrektur der Form mit der Schere falte ich das Blatt zusammen. So erhält man eine exakt symmetrische Schablone. Wenn es irgendwo zu klein geworden ist, Kontur kopieren, korrigieren und mit einem neuen Blatt beginnen.

PICT4137.JPG

Wenn das soweit gut aussieht, übertrage ich das ganze auf feste Pappe z.B. die Deckel von Versandkartons. Das läßt sich mit Schere oder Cuttermesser gut bearbeiten. Das kann man schon ganz gut passend machen. Nächster Schritt ist, die Pappschablone auf Sperrholz zu übertragen und mit nur ganz leichtem Übermaß auszusägen. Mit der Schleifscheibe ist man im Nu bei einer 100% passenden Kontur. Mit etwas Mut kann man den Schritt mit der Pappe auch auslassen.

Hier mal zwei Schablonen, oben die Papierschablone vom hinteren Spant, vorne die Pappschablone des vorderen Spant. Durch die Bohrungen hatte ich das FW sogar verschrauben können zum probesitzen. Das funktionierte super.

PICT4138.JPG

Das ist der aktuelle Stand: vorderer Spant in SPH ist fertig, hinten ist die Pappschablone grob angepasst. Noch ein Tip: in dem rechteckigen Ausschnitt des hinteren Spants laufen ja die Fahrwerksholme beim Federn auf und ab. Die untere Begrenzung ergibt demnach die Basisstellung. Hier aufpassen, daß sich eine FW-Position möglichst tief über dem Rumpfboden ergibt. Im Fall des FEMA ist der Abweiserbügel am Rad der niedrigste Punkt. Er steht 3mm über dem Boden.

Die Höhe des Ausschnitt ergibt die Endstellung beim Einfedern. Der Weg darf nicht so groß sein, daß beim Einfedern die Fahrwerksklappen beschädigt werden! Das ist bei dem 127'er Rad aber kein Problem.

PICT4141.JPG

Das linke Servo ist für die Bremse, die über den Umlenkhebel und einen Faden betätigt wird (System Fema). Ich finde das technisch sehr rustikal gelöst und es gefällt mir nicht wirklich. Daher überlege ich, das erwähnte Servo als SR-Servo zu nutzen, das habe ich bei meinem Ventus so. Das Bremsservo sitzt dann vor dem FW und betätigt die Bremse mit einem Gummiring. Der Vorteil der Fema-Lösung ist, daß das FW als eine Einheit schnell ausgebaut werden kann, ohne Anlenkungen abzufummeln. Aber das ist überschaubar und man macht das ja auch nicht sooo oft. (PS: Korrektur: manchmal hilft vorher Kopf einschalten... Das geht natürlich nicht, weil das FW ja gefedert ist. Das SR-Servo würde sich beim Federn also auf- und ab bewegen. Da geht natürlich die Anlekung eines Bowdenzuges nicht....Mist aber auch)

Überhaupt Bremse: braucht man die überhaupt? Ich meine, auf einem gepflegten Platz nicht. Ich habe sie nur für den Fall, daß ich "dat Ding" mal am Südhang der WaKu fliege und landen muß. Ohne Bremse kann das böse enden.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
ASW 20

ASW 20

Hallo Marc-Oliver,

anfangs hatte ich ähnlich wie du ein Hitec 645 MG eingebaut, das hat sich mittelfristig bei mir jedoch nicht bewährt (gestorben).

Auf Anregung eines Freundes habe ich daraufhin ein Hitec 5645 auf ca. 170 Grad programmiert und es so eingebaut, dass der Servohebel in beiden Endpositionen praktisch in einer Linie zur Anlenkung verläuft - im Ergebnis super. Im Betrieb kein Knurren, durch Nutzung des gesamten Servoweges auch sehr kraftvoll und genau.

VG

Joachim
 
Hallo Joachim,

das ist eine gute Idee. Die Programmierung auf 170° ist ja mit dem analogen Servo nicht möglich. Ich werde wohl abwarten, wie sich dieses SErvo schlägt. Bislang sind die FW-klappen noch nicht ausgeschnitten und das Fw damit nicht im eingebauten Zustand getestet. Meiner Erfahrung nach tun sich manche Servos schon schwer, die Klappen gegen den Federdruck aufzudrücken und das Fw sicher auszufahren. Sollte sich das hier so darstellen, baue ich noch auf das 5645 mit der von Dir genannten Anlenkung um. Die ist technisch zweifellos überlegen.

Hallo Dieter,

nein, kreative Pause kann man nicht wirklich sagen. Eher im Gegenteil, ich arbeite derzeit sehr regelmäßig daran. Nur ist das wie mit 5 Bällen gleichzeitig jongolieren. Man beginnt vorne beim Motor, macht dann hinten beim Fw weiter, zwischendurch bei der Schleppkupplung u.s.w... Ich wollte die jeweiligen Einzelbaustellen eigentlich jeweils erst dann zeigen, wenn sie fertig sind, um die Leser nicht zu langweilen. Werde aber heute abend mal ein paar Bilder vom derzeitigen Bautenstand einstellen. Viel Arbeit geht in die Planung. Zwar ist das ein großes Flugzeug, aber irgendwie doch wieder eng. Und schließlich soll alles nicht nur 100% funktionieren, sondern es soll auch ästhetisch aussehen. Daher baue ich sozusagen ein zweigeschossiges Arrangement, das sehr aufgeräumt aussehen soll.

Bis dann!
 
Rumpfausbau

Rumpfausbau

Hier also der aktuelle Stand. Zunächst habe ich eine Planung für den Rumpfausbau gemacht, was letztlich nicht verbindlich sein konnte, weil ich die exakten Outlines des Rumpfes nicht habe. Ich habe das folgendermaßen gemacht: den Rumpf möglichst genau von der Seite fotografiert, das Bild als BMP umgewandelt, dies in AutoCAD als Rasterbild importiert und an Referenzlinien skaliert. Über das Rasterbild kann man nun Polylines ziehen und erhält wenigstens eine einigermaßen vernünftige Datenbasis für die Planung.

Das sah dann so aus:

ASW20-Gewalt-Rumpfausbau.jpg

Noch mal ein Detail der Schleppkupplung, mit der ich begonnen habe:

ASW20-Gewalt-Schleppkupplung.jpg

Eigentlich eine bekannte Konstruktion. Besonders nur, daß ich diesmal einen 3mm Federstahl verwendet habe. Zunächst wurden die Rohre der Kupplung miteinander verlötet. Um das Innenleben mit den verschiedenen Rohrdurchmessern in das Gesamtkonstrukt zu bekommen, ist ein Puzzle von Teilen in verschiedenen Dicken nötig. Teilweise sind örtlich noch 1mm Aufleimer nötig, um die Teile genau mittig zu platzieren. Die Rohre sind grob mit Übermaß, damit beim Verkleben kein Harz hineinlaufen kann. Ebenso ist die Unterseite nur grob besäumt, da sich die Teile beim Verkleben ohnehin minimal gegeneinander verschieben und das nach dem Aushärten angepasst werden muß.

Das Puzzle sieht dann so aus:

P1010844-klein.jpg


Hier ist alles mit dem Endspant und vorne zwei kleinen Hilfsspanten locker zusammengelegt. Auf den Einlegern liegen später die LiPos der Empfängerstromversorgung. Die Gewindehülsen sind für das Verschrauben des Deckels.

P1010865-klein.jpg

P1010868-klein.jpg


Geschlossen mit Deckel:

P1010848-klein.jpg


Schleppkupplungsservo:

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Der Mittelteil wird ebenfalls mit einem Deckel abgedeckt, so sind der Aluwinkel der Fahrwerksfeder, das SK-Servo und die Kabel unsichtbar. Auf der Linie, die man sieht, habe ich den Deckel zersägt. Der äußere Rand wird fest mit dem Rumpf verklebt, der innere Teil ist abnehmbar. Außen (fest) sitzen Akkuweiche (von unten) und die MPX-Ports für die Antriebsakkus, eventuell auch das Servo für das Seitenruder (eingelassen). Aber da hadere ich noch. Eventuell baue ich den Podest für das Schleppkupplungsservo noch mal um, so daß das SR-Servo gegenüber zu liegen kommt. Dann ist auch das unsichtbar.

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Anschluß der Antriebsakkus:

P1010859-klein.jpg


Soweit für heute!
 
Motoreinbau Nasenantrieb FES

Motoreinbau Nasenantrieb FES

Ich hatte mich ja letztlich doch entschieden, einen Antrieb einzubauen, um unabhängiger fliegen zu können. Nachdem mich ein Klapp- oder Aufstecktriebwerk wegen verschiedener systembedingter Unzulänglichkeiten (dazu zählt bei den Klappern auch der Preis) nicht überzeugen konnte, sollte es ein möglichst unauffälliger Nasenantrieb werden. Bitte an dieser Stelle keine Diskussionen, die mit "ja, aber... anfangen. Es war einfach meine persönliche, freie Entscheidung, andere können gerne zu anderen Ergebnissen kommen.

Da kam es gut, daß Hacker just einige ihrer Motoren mit langer Welle als "Glider"-Version anbot. Mir gefiel die unauffällige Montage, bei der man im Segelbetrieb nur den Wellenstummel aus der "Schleppkupplung" kommen sieht. Geniale Idee! Dann habe ich ja erst einmal eine schöpferische Pause eingelegt. Auf der WaKu konnte ich das diesen Sommer mal live erleben (ich glaube es war ein 1:3 Arcus?) und war wirklich begeistert, wie wenig es die Linie des Seglers zerstört - solange das Mittelstück nicht montiert ist. Dann wird es (und dem Betrachter) nämlich übel... Okay, das ist der Nachteil des Systems. Leider klappte es aus technischen Gründen nicht, vom Boden zu starten - trotz Hartpiste. Nach drei zerstörten Sätzen teurer Carbon Props schwante mir, daß das mit dem Bodenstart nicht so einfach würde...

Ich habe dann eigentlich nur noch gehadert, ob ich den A50 mit 8s oder doch lieber den größeren A60 an 10s einsetzen sollte. Durch die Größe des A60 paßte der in die schlanke ASW aber schlecht rein (bzw. weit hinten - was Schwerpunktprobleme und damit ein hohes Gesamtgewicht zur Folge hätte), so daß ich schließlich einen A50-12L Glider erstanden habe. Zu dem Thema später noch eine wichtige Anmerkung zum Punkt "fixe Wellenlänge". Das Steigen wird dann eben eher scale werden...

Da man in den ersten Planungen schon sah, daß Bodenstart der ASW nur dann möglich sein würde, wenn ich das Fahrwerk massiv umbaue (bzw. von Grund auf selbst konstruiere), habe ich darauf verzichtet, um den Rahmen des Projektes nicht zu sprengen. Irgendwann muß der Flieger ja auch mal fertig werden. Der Plan ist nun, entweder einen Startwagen zu verwenden (finde ich persönlich aber häßlich) oder den Segler vom Boden mit zwei parallelen 7m F3B-Gummis in die Luft zu flitschen, so daß man den Antrieb gefahrlos einschalten kann. Ich habe das noch nie gemacht, daher die Frage: Haltet Ihr das für praktikabel und vor allem risikoarm?

Meine Planung sah also in etwa so aus:

ASW20-Gewalt-Hacker-1.jpg

Nun sieht man, daß der A50 gar nicht so weit nach vorne montiert werden kann, wie es nötig wäre. Durch die Bauweise mit langer Welle wird er ja nicht wie üblich von vorne an einen Spant geschraubt, sondern es gibt ein Montagekreuz, das abtriebsseitig an die Befestigungsgewinde des Motors geschraubt wird und mit dem man den Motor dann vom Rumpf aus von hinten an einen Spant schraubt. Dieses Montagekreuz erhöht den Platzbedarf erheblich und müßte durch eine andere Lösung ersetzt werden. (Die mir aber nicht einfiel). Bei dem A50 ist das vordere Stützlager der langen Welle in ein motorseitiges Gehäuse integriert. Die Länge der Welle ist damit fix. Anders beim A60. Für den werden unterschiedlich lange Wellen bis 200mm Länge angeboten. Das Stützlager ist lose und muß fluchtend in die Nase eingeharzt werden. Mehr Montageaufwand, aber viel flexibler in der Positionierung des Motors. Der A60 war mir aber trotzdem immer noch zu groß... ;)

Eine vermeintlich realistische Einbaumöglichkeit wäre in Bild 3 gezeigt (siehe zu "vermeintlich" die Anmerkung ganz unten). Eine auf 20mm abgesägte Nase kam aber nicht in Frage, also habe ich mich zähneknirschend doch für die Variante mit Spinner entschieden. Ein Versuch mit einem normalen Freudenthaler Spinner habe ich schnell abgebrochen, das erinnerte eher an einen erigierten Nippel (ahhhh - böse Bilder :D). Der Scale Spinner in 40mm paßt dagegen exakt auf die Rumpfkontur und sieht sehr organisch aus (sagte ich "organisch"?). Bilder liefere ich noch nach. Muß erst kalt duschen. :D

ASW20-Gewalt-Hacker-2.jpg
Anmerkung: die Vermaßungen, die nach vorne ins Leere zu gehen scheinen, beziehen sich auf den alten Nasenpunkt des Seglers.

Letztlich hat sich gezeigt, daß die Zeichnung um einige Millimeter zu optimistisch war. Es war in real nur grenzwertig möglich, den Motor überhaupt so weit vorne unterzubringen, daß man den Spinner sicher montieren kann. Das Montagekreuz ist einfach im Weg. Aber es hat eben so geklappt. Die Position aus Bild 3 wäre dagegen nur in der Zeichnung, aber eben nicht real machbar gewesen, hier lügt die Rumpfoutline in der Zeichnung etwas. Wie gesagt, Bilder kommen.
 
Hallo Marc-Oliver,

super Baudetails und Bilder.
Da ich noch einen zweiten, noch nicht ausgebauten ASW Rumpf habe,
hilft mir dein Baubericht schon sehr.

Leider plagt mich gerade eine Erkältung und ich liege flach statt im Keller zu arbeiten.

Freu mich schon auf die Fortsetzung..........

Grüße
Dieter
 
"Sehr geehrter Herr Freudenthaler...

"Sehr geehrter Herr Freudenthaler...

Zuerst durfte der Motor am angehefteten Spant Probesitzen. Die Verschraubung reinzufummeln hat meine Nerven schon etwas strapaziert, aber wir lieben ja den Modellbau, gell? ((Krutzifixdeifinochamoi)) Für alle, die auch diesen Motor einbauen wollen: er muß gaanz nach vorne. Neben den seitlichen Verschraubungen ist null Luft. Guckst Du:

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Das ergibt dann mit dem Scale Spinner eine wirklich hübsche Silhouette, wie ich finde. Und das Blatt liegt 100%ig an. In dem Punkt bin ich wirklich sehr zufrieden. So hatte ich es mir gewünscht, toll!

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So, und nun zu meinem Ärger: So ein Set aus Spinner und Prop kostet fast 100 €, aber die LS-Blätter lassen sich nicht montieren! Sie passen weder in die Aufnahme des Mittelstücks, noch lassen sie sich nach vorne oder nach hinten klappen. Nun hatte ich an anderer Stelle schon mal gelesen, den Spinner müsse man sich passend machen. Und es stimmt. Nun ist es äußerst schwierig, den Spinnerausschnitt noch zu bearbeiten nachdem das Mittelstück bereits eingeklebt ist. Das geht so gut wie mit keinem Werkzeug, außer einem Fräser in der Dremel. Nacharbeit gaanz vorsichtig mit der kleinsten Schlüsselfeile und - tatta! - abgerutscht, Riesen Kratzer. Toll!

So, und am LS-Blatt (wir erinnern uns: weiß lackiert!!) muß auch noch Anpassarbeit investiert werden, denn der Radius des Blatthals ist zu groß und paßt so nicht in das Mittelstück. Nach der Prozedur paßt das Blatt und klappt und liegt auch ganz wunderbar an.

Ich persönlich würde mir angesichts der Preisgestaltung aber wünschen, daß der Hersteller das so liefert, daß es funktioniert.

P1010910.jpg

So sieht die Blattwurzel aus, wenn sie dann endlich paßt. Ich persönlich finde: Dafür brauche ich mir kein weiß lackiertes Blatt zu kaufen! Übrigens war es für mich auch keine schöne Vorstellung, an einem Blatt im Bereich der Aufnahme herumzuschleifen, welches später nahe seiner erlaubten Höchstdrehzahl rotiert.

P1010920.jpg

So wird der Spinner geliefert:

P1010915.jpg

Und so mitgenommen sieht er aus, wenn das Blatt paßt. Und ich habe mir Zeit genommen und äußerste Mühe gegeben! Ich könnte heulen... Ich frage mich, wenn der Ausschnitt sowieso herstellerseitig eingefräst werden muß, warum dann nicht gleich so wie benötigt? Vielleicht irre ich mich, aber der Ausschnitt ist doch für alle Blätter gleich. (Oder?)

P1010917.jpg

Naja, aber wie gesagt: passen tut es wirklich gut. Muß ich jetzt Spinner und Blätter eben neu lackieren. Nichts für ungut....ich beruhig mich auch wieder! (Zirbenschnaps, man bringe den Zirbenschnaps!)
 
Seitenruderwippe

Seitenruderwippe

Und weil ich mich beruhigen musste - OMMMMMMMM - habe ich einen Wippenhebel für die Seitenruderanlenkung mittels Stahllitzen gebaut. Der soll seitlich des Kabinenausschnitts angebracht werden, kurz hinter dem vorderen FW-spant. Er wird dann mit einer kurzen Schubstange vom Servo angelenkt (langer Hebel), die Litzen sitzen auf den kürzeren Anlenkbohrungen.

Ich hätte gerne die Standardlösung eines mittigen SR-Servo mit Doppelhebel darauf gehabt, aber ich wußte nicht, wie ich mit den Litzen sauber am FW vorbei kommen sollte. Und dahinter ist es viel zu fummelig. Also probier ich es mal so.

Zum Bau: aus Lust an der Sache habe ich eine kugelgelagerte Ausführung gebaut. Das Lager hat 5x11x4 und ist aus dem RC-Car Bereich (bei Conrad gekauft). Ich hatte daraus mal Gegenlager für Flächenservos gebaut und hatte das noch liegen. Der Hebel ist aus Platinenmaterial mit der Laubsäge ausgefidelt. Wehe, irgend einer dieser Fatzkes mit Fräse macht jetzt nen Spruch! :) (Buuhuhu! Will auch ne Fräse!!!:cry:) Ähemm - Contenance!

Die Achse ist eine gekürzte M4 Hülsenmutter, von hinten in ein 3mm Birkensperrholz eingeklebt (vorher Metall aufrauen, mit Endfest 300 kleben). Die Hülsenmutter hat außen D=5mm, das Lager paßt also genau darauf und wird mit einer M4 Schraube gesichert (unbedingt Loctite verwenden!). Die Distanzhülse ist aus Polyamid gedreht und die Länge so lange angepaßt, bis das Lager kaum Spiel hat.

P1010876.jpg

P1010886.jpg
 
Innenausbau

Innenausbau

So, und der Ausbau wurde gefüllert, geschliffen und lackiert.

P1010887.jpg
 
Hallo Marc-Oliver,

Toller Bericht und sehr schöne Detail Lösungen.

Das mit dem Starten würde ich mit einem geeigneten Gummi direkt vom Boden machen. Einfach Fahrwerk raus , Flitsche einhängen und spannen.
Habe das Jahre lang mit meinem 5,33m Duo mit Nasenantrieb gemacht.
Mit einem Startwagen habe ich bisher nur im Schlepp Erfahrungen gemacht, und die waren nicht besonders positiv.

Gruß Daniel
 
Danke

Danke

Hallo Daniel,

danke für das Feedback. Ich habe inzwischen auf Youtube auch schon mehrere Videos vom Alpinfliegen gesehen, wo das starten vom Boden praktiziert wurde - und es sah sehr entspannt und sicher aus. So werde ich es also machen.

Mit dem Bau gebe ich mir Mühe, aber dadurch dauert es auch gefühlt ewig... :) Schön zu hören, daß noch jemand mitliest, das freut mich!

Greetz
Marc-Oliver
 

Locke

User
soso...

soso...

Hallo Marc-Oliver,

schöner Bericht den Du da machst.

Vielleicht irre ich mich, aber der Ausschnitt ist doch für alle Blätter gleich. (Oder?)
Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett? Die Wurzelbreite liegt bei 8mm, das drumherrum ist bei jedem Hersteller anders.
Evtl. hättest Du einen anderen Blatthersteller vorher probieren sollen.
Daher leider Deine ärgerliche "Umgestaltung". Aber die Erfahrung muss jeder macher. Gut, dass ich mir nicht diese teuren Teile kaufe.

Warum hast Du das Montagekreuz beim Motor verwendet? Es liegt kein Grund vor.

Bei der Größe der ASW, sollte ein Bodenstart mit einer 15" LS möglich sein.

Die Multiplexanschlüsse sind ja schön, sind aber unterdimensioniert, lassen sich m.M. schlecht greifen und wenn sie gut sitzen darfst Du am Kabel ziehen...

Ich hätte mir diesen ganzen - ausserordentlich schön gemachten - Bretterverschlag verkniffen.
Aber gottseidank darf jeder sein Modell so gestalten wie er es für richtig hält.

Gruß Pierre
 
ASW 20 BA

ASW 20 BA

Hallo Marc Oliver,

danke für die schöne Beschreibung der kugelgelagerten Wippe. Nachdem ich auch "begeisterter Nutzer" der Laubsäge bin, werde ich das Prinzip demnächst mal nachbauen (vor allem nachdem ich jetzt weis, wo es passende Kugellager gibt).

Viele Grüße

Joachim
 
Gruß aus dem Bretterverschlag

Gruß aus dem Bretterverschlag

Moin Pierre,

danke für Deine Kommentare. Besonders bezüglich des Bretterverschlags :D Ja, ich neige dazu, manche Dinge lieber kompliziert zu machen. Das gebe ich auch offen zu. Aber weißt Du, als der Bretterverschlag so fertig lackiert war, hab ich ihn einen ganzen Tag neben meinem Schreibtisch stehen gehabt. Nur so zum anschauen und daran erfreuen. Mich befriedigt sowas einfach. :) Ich bewundere Menschen, die in wenigen Tagen so eine "Kiste" flugfertig machen, die Teile mit viel Mampe irgendwo hinbatschen und fliegen gehen. Ich kann das nicht und ich will das auch nicht. Wenn es fertig ist, wird es sehr aufgeräumt aussehen und ich werde denken: schön! (So zumindest der Plan ;))

Spinner: Wenn das Blatt eine Wurzelaufnahme von 8mm hat, können Blätter verschiedener Hersteller nicht maßlich so stark differieren, daß sich ein "Universal-Ausschnitt" im Spinner damit rechtfertigen läßt. Und meiner Erfahrung nach mit den Blättern von RFM, Aeronaut und den alten Graupner CFK Blättern tun sie das auch nicht. Und wenn ich ein RFM LS-Satz kaufe und der nicht in ein RFM Mittelstück paßt, die Teile innerhalb eines Herstellers nicht passen, dann ist das für mich nicht akzeptabel.

Außerdem: welche anderen Hersteller meinst Du, die ich hätte probieren können? Nicht vergessen: Die LS kann später fast 10000 U/min drehen, dafür muß sie zugelassen sein!

Motorkreuz: Du meinst, ich hätte den Motor von vorne durch das 40mm Loch mit dem Motorspant verschrauben und dadurch auf das Motorkreuz verzichten sollen? Wäre theoretisch sicher gegangen, ist aber noch fummeliger. Es geht ja und es paßt so wie es ist.

MPX Stecker: gebe ich Dir insgeheim Recht, aber es ist ja so schön bequem, alles im selben System zu haben. Und gegen 'am Kabel ziehen' gibt es bei Schambeck schöne Zugentlastungen (die ich zwar zuhause habe, aber noch nicht montiert)

Bodenstart: Du sagst "bei der Größe" sollte das möglich sein. Ich habe aber ein Standard FW drin und der Rumpf ist (siehe die ersten Posts) deutlich schlanker als scale, was beides die Bodenfreiheit einschränkt. Nach meinen jetzigen Messungen (FW ist ja aber noch nicht final drin) beträgt die Bodenfreiheit des Prop etwa 1-2cm im Stand. Wenn sich der Sporn hebt, wird sie also negativ. Wir haben zwar englischen Rasen in Tarp, aber eben Rasen. Da dürfte es auch knapp werden. Merke: nicht alles was weiß ist, ist auch ein Schaf! ;) (Wegen Rasenpflege: weißes Flugzeug, Rasenmäher vorne dran, verstehste?)


Moin Joachim,

Conrad hat eine gute Auswahl, aber da sie aus dem RC-Car Sortiment stammen, sollten sie auch in anderen Shops erhältlich sein. Mit einem Auge habe ich gesehen, daß der Himmlische auch neuerdings Kugellager ins Angebot genommen hat.

Ja, die Laubsäge...:) Da sitzt man den ganzen Tag am CAD, macht (auch) Fräsdaten - und am Abend sitzt man im Keller MIT NER LAUBSAEGE ! AArrghhh.... Aber wenn ich bei dem Betreiber einer 14x5m Portalfräse mit meinem Pertinaxwippenhebel ankomme... - obwohl - das Gesicht wäre es wert, wenn ich frage! :D
 
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