Hier mal paar Aspekte aus meiner Praxis:
Empfängerakkus habe ich nur wenige, die "rotieren durch die Modelle". Sie werden vor dem Flugtag geladen, auf dem Platz unmittelbar vor dem beim Einbau ins Modell gemessen: Leerlaufspannung und Spannung unter 2 A Last. Dafür habe ich mir am Messgerät einen MPX-Stecker gemacht mit verschieden langen Pins. Beim leichten Anstecken sehe ich die Leerlaufpannung, beim weiteren einstecken kommt die Last dazu. Sinkte die Spannung um mehr als 0,1V ab, käme der Akku nicht ins Modell. Natürlich werden die Akkus auch regelmäßig getestet auf Innenwiderstand und Kapazität. Man kennt seine (wenigen) Akkus.
Kleine Modelle betreibe ich mit gepflegten 1 x 4 Eneloop. BEC habe ich ausschließlich bei Schaum und 3S Antrieben. Großmodelle haben bei mir prinzipiell 2 Akkupack 2S A123. Als Weiche nehme ich kräftige Dioden (min 2x 20 bis 2x 40A) auf Kühlkörper.
In meinen Großmodellen geht der Servostrom nicht über die Empfänger sondern über zentral zusammengefasste Lötpunkte am 1,5 oder 2,5 mm² Hauptkabel oder über meine eigene Empfängerweiche (MFI 1/2005, inzwischen weiterentwickelt), welche ich bis zu 80 A ausgelegt habe. Die "Sicherungen" sind dann auch bei mir die einzelnen Servokabel.
Eigene Elektronik macht zwar Arbeit, aber man weis dafür genau was sie kann, oder ggf. nicht kann. Beim Entwurf gilt, "weniger ist meist mehr!"
Ich teile voll die Meinung in #14 zu den Einsatzgrenzen der Bauelemente. Ich dimensioniere meine Elektronik so, dass reichlich Reserven für Spannung, Stromstärke und Temperatur bleiben.
Im Normalbetrieb wird nichts spürbar warm. Als Elkos kommen nur solche zum Einsatz, die eine Mindestlebensdauer bei höhern Temperaturen ausweisen, die kosten nur wenige Cent mehr.
Natürlich habe ich im Sender einen Zweitakku. Weil der 1 V weniger Nennspannung als der Hauptakku hat, wird der auch nie leer und braucht nur 2 x im Jahr gepflegt zu werden.
Für die wenigen noch verbliebenen 35MHz Modelle habe ich mir eine einteilige Antenne gemacht, denn die 10 gliedrigen Teleskopantennen strotzten vor potenziellen Wackelkontakten. Übrigens beäuge ich die aufgeschraubten 2,4 GHz Antennen nicht weniger skeptisch. Unaufgepasst sind die schnell mal zu falschen Seite gedrückt und dabei zieht sich der Kontaktstift aus der Buchse.
Probleme liegen halt oft im Detail. Da hilft nur kritisch hinschauen und gewissenhaft arbeiten. Fliegen verzeiht keine Fehler, Modellflug wirkt deshalb sehr erzieherisch.
Ich lasse die Vereinskollegen gerne lästern über mein vermeintlich akribisches Putzen am Ende jeden Flugtages. Beim Putzen sieht man sich das Modell nochmal besonders genau an und findet Baustellen für die außerplanmäßige Wartung.
Gruß
Rene