Baubericht 3D Druck Pulverpistole

FAB7

User
Hallo alle zusammen,

Würd mich auch gerne mit dem Pulverbeschichten befassen.
Finde das mega interresant und würde es gerne mal selbst probieren.
Für das gelegentliche pulvern ist mir eine gekaufte Pistole zu teuer, daher denk ich das ist eine ganz gute Option.
Wäre es daher möglich das ich die STL dateien fürn 3D drucker bekomme ?

LG Fabian =)
 

sskora

User
Hallo zusammen,
zwei kleine Updates:
1) ich habe ausprobiert den Erdungsdraht in der Pulverpistole zu verlängern bzw. ich habe einen neuen Draht entsrpechend zurechtgebogen und so lang wie die Teflonplatten gemacht, sprich der Draht geht durch den kompletten Lauf der Pulverpistole. Dadurch kann sich das Pulver - in der Theorie zumindest - besser aufladen. Im Praxisversuch hatte ich auch den Eindruck, dass das Pulver besser und schneller haftet. Ist aber nur subjektiv, da ich es nicht messen kann.
2) ich habe einen Halter für die Pulverpistole gezeichnet und als STL in den Ordner abgelegt :) Hilft beim pulvern, da man die Pulverpistole dann nicht auf der Seite ablegen muss

Grüße
Sebastian
 

Mi3s

User
Moin moin,

schönes Projekt hast du da umgesetzt!
Über die STL Dateien würde ich mich auch freuen.

Gibt´s Erfahrungen zum Druckmaterial?
Bzw. könnte das Material einen Einfluss auf das Pulverergebnis haben?
PLA? ASA? Nylon? CF Anteile?

Viele Grüße
 

FLS

User
Hallo zusammen,

in der aktuellen Situation habe ich auch mal wieder etwas Zeit und wollte euch mal einen kleinen Bericht meiner 3D gedruckten Pulverpistole geben.

Ich wollte schon länger Pulvern können, die Geräte waren mir aber zu teuer, nach etwas recherche habe ich dann beschlossen zu probieren, ob man sowas nicht auch selbst bauen könnte. Herausgekommen ist eine 3D gedrucke Pistole nach dem Tribo-Verfahren. Das beduetet, dass das Pulver nicht über eine hohe Spannung aufgeladen wird, sondern dass das Pulver in der Pistole an Teflon entlang geblasen wird, wodurch sich die Farb-Teilchen aufladen und dann am Werkstück haften bleiben.
Ich habe mich ans zeichnen gemacht und nach 2 Tagen kam dann ein Design bei rum.
Ich habe alle Teile auf meinem Ender 3 gedruckt. Der Drucker muss aber schon recht gut eingestellt sein, damit die Teile alle ineinander passen. Gezeichnet habe ich nämlich ohne oder mit nur geringen Toleranzen.

Dann habe ich mir noch ein paar Teile besorgen müssen:
-1x M12x1,25 Außensechskant schraube (die kommt Hinten hin, an diese wird dann eine normale Ausblaspistole angeschraubt)
-2x M12x1,25 Flache Muttern
-1x M12 Karosserie Scheiben (leider gabs Schrauben, Muttern und Scheiben nur in großen Mengen -.-)
-Teflon Platte mit 1mm stärke (gibts in der Bucht)
-2x 12mm Ringkabelschuhe
-2x 1,5m einfaches Kabel
-Schuko Stecker
-0,5L handelsübliche PET Flasche
-Dichtungsring mit 3mm innendurchmesser (in der neusten Version evtl nicht mehr nötig)
-ca 10cm Kupfer draht aus einem normalen NYM 17 kabel (war es glaub ich)
-Druckminderer für den Kompressor

Die M12x1,25 Schraube wird mit einer Karosseriescheibe und einer Mutter versehen und von innen durch die große, gedrukte Überwurfmutter gesteckt und von außen mit einer Mutter fest gemacht. Vorher noch zwei Ringkabelschuhe mit etwas Kabel versehen von außen auf die Schraube stecken.
Die beiden Kabel verlaufen so:
Schuko stecker (angeschlossen an die ERDUNG!!!) -> Ringkabelschuh an der Pulverpistole -> zweiter Ringkabelschuh an der Pulverpistole -> Krokodilklemme (wird an das zu pulvernde Metallstück zur erdung geklemmt)
Das stückchen Kupferdraht aus dem NYM Kabel wird durch das Innenteil derPulverpistole geschoben, sodass es hinten bei der Überwurfmutter raus kommt und auf der anderen Seite in den Gang mit den Teflonbändern reicht. Es dient zum Erden. Der Draht muss die Schraube berühren, welche über die Kabel mit der Erdung einer Steckdose verbunden ist.
Die Teflonplatte in Streifen geschnitten passte perfekt in die Führungen in die Innenteile der Pulverpistole.
Die beiden Teile werden dann aufeinander gelegt und in den Lauf geschoben.
Anschließend kommt von oben der Dichtungsring in das tropfen-förmige Loch im Lauf gelegt und die Aufnahme für die PET Falsche wird aufgesteckt.
Jetzt wird die Überwurfmutter hinten auf die Pulverpistole geschraube, die PET Flasche mit Pulver gefüllt in die Aufnahme gedreht.

Klingt vielleicht etwas verwirrend, ist aber eigentlich recht easy :)

Dann nur noch die vorbereitete Pulverpistole an den Kompressor mit Druckminderer anschlißen und den ersten Versuch gewagt. Natürlich muss das zu pulvernde Teil gut vorbereitet und vor allem entfettet sein!

Das pulvern ging erstaunlich gut. Ja die Pistole ist nicht perfekt, man muss viel mit dem Druckminderer spielen, aber wenn man es raus hat, kommt ein relativ konstanter Strom an Pulver vorne raus. Das Pulver haftet sehr gut am Werkstück. Ich habe einen alten kleinen Pizzaofen (so einen den Studenten haben :P ), das hat zum einbrennen gereicht.

Bestimmt ist meine Konsturktion nicht mit einem professionellen Produkt vergleichbar, aber ich finde für das kleine Geld sind die Ergebnisse tageslichttauglich.

Ich habe damit jetzt schon einige Teile gepulvert, bis jetzt ist nichts abgeplatzt und sieht gut aus. Ich werde das Teil künftig wohl oft für Teile an meinem Oldtimer verwenden, da die Vorteile gegenüber 2K Lackierung (1K mache ich nicht mehr, hält nicht gut genug) enorm sind. Man muss nicht auf ein mal eine ganze Dose 2K Lack verwenden, es ist 'sauberer', die Reinigung ist sehr einfach (man muss nur alle Einzelteile mit dem Kompressor ausblasen). Die Pistole verschwendet zwar auch einiges an Pulver, es ist aber trotzdem um ein vielfaches billiger als 2K Lack, da ich den Rest des Pulvers einfach wieder einlagern kann.

Und ja, natürlich trage ich eine Atemschutzmaske beim pulvern ;)

Hoffe mein kleines Projekt gefällt euch und falls jemand Interesse an den STL Files hat, kann ich die auch gerne teilen :)

Beste Grüße und in diesen Zeiten: bleibt gesund
 

FLS

User
Hallo zusammen,

in der aktuellen Situation habe ich auch mal wieder etwas Zeit und wollte euch mal einen kleinen Bericht meiner 3D gedruckten Pulverpistole geben.

Ich wollte schon länger Pulvern können, die Geräte waren mir aber zu teuer, nach etwas recherche habe ich dann beschlossen zu probieren, ob man sowas nicht auch selbst bauen könnte. Herausgekommen ist eine 3D gedrucke Pistole nach dem Tribo-Verfahren. Das beduetet, dass das Pulver nicht über eine hohe Spannung aufgeladen wird, sondern dass das Pulver in der Pistole an Teflon entlang geblasen wird, wodurch sich die Farb-Teilchen aufladen und dann am Werkstück haften bleiben.
Ich habe mich ans zeichnen gemacht und nach 2 Tagen kam dann ein Design bei rum.
Ich habe alle Teile auf meinem Ender 3 gedruckt. Der Drucker muss aber schon recht gut eingestellt sein, damit die Teile alle ineinander passen. Gezeichnet habe ich nämlich ohne oder mit nur geringen Toleranzen.

Dann habe ich mir noch ein paar Teile besorgen müssen:
-1x M12x1,25 Außensechskant schraube (die kommt Hinten hin, an diese wird dann eine normale Ausblaspistole angeschraubt)
-2x M12x1,25 Flache Muttern
-1x M12 Karosserie Scheiben (leider gabs Schrauben, Muttern und Scheiben nur in großen Mengen -.-)
-Teflon Platte mit 1mm stärke (gibts in der Bucht)
-2x 12mm Ringkabelschuhe
-2x 1,5m einfaches Kabel
-Schuko Stecker
-0,5L handelsübliche PET Flasche
-Dichtungsring mit 3mm innendurchmesser (in der neusten Version evtl nicht mehr nötig)
-ca 10cm Kupfer draht aus einem normalen NYM 17 kabel (war es glaub ich)
-Druckminderer für den Kompressor

Die M12x1,25 Schraube wird mit einer Karosseriescheibe und einer Mutter versehen und von innen durch die große, gedrukte Überwurfmutter gesteckt und von außen mit einer Mutter fest gemacht. Vorher noch zwei Ringkabelschuhe mit etwas Kabel versehen von außen auf die Schraube stecken.
Die beiden Kabel verlaufen so:
Schuko stecker (angeschlossen an die ERDUNG!!!) -> Ringkabelschuh an der Pulverpistole -> zweiter Ringkabelschuh an der Pulverpistole -> Krokodilklemme (wird an das zu pulvernde Metallstück zur erdung geklemmt)
Das stückchen Kupferdraht aus dem NYM Kabel wird durch das Innenteil derPulverpistole geschoben, sodass es hinten bei der Überwurfmutter raus kommt und auf der anderen Seite in den Gang mit den Teflonbändern reicht. Es dient zum Erden. Der Draht muss die Schraube berühren, welche über die Kabel mit der Erdung einer Steckdose verbunden ist.
Die Teflonplatte in Streifen geschnitten passte perfekt in die Führungen in die Innenteile der Pulverpistole.
Die beiden Teile werden dann aufeinander gelegt und in den Lauf geschoben.
Anschließend kommt von oben der Dichtungsring in das tropfen-förmige Loch im Lauf gelegt und die Aufnahme für die PET Falsche wird aufgesteckt.
Jetzt wird die Überwurfmutter hinten auf die Pulverpistole geschraube, die PET Flasche mit Pulver gefüllt in die Aufnahme gedreht.

Klingt vielleicht etwas verwirrend, ist aber eigentlich recht easy :)

Dann nur noch die vorbereitete Pulverpistole an den Kompressor mit Druckminderer anschlißen und den ersten Versuch gewagt. Natürlich muss das zu pulvernde Teil gut vorbereitet und vor allem entfettet sein!

Das pulvern ging erstaunlich gut. Ja die Pistole ist nicht perfekt, man muss viel mit dem Druckminderer spielen, aber wenn man es raus hat, kommt ein relativ konstanter Strom an Pulver vorne raus. Das Pulver haftet sehr gut am Werkstück. Ich habe einen alten kleinen Pizzaofen (so einen den Studenten haben :P ), das hat zum einbrennen gereicht.

Bestimmt ist meine Konsturktion nicht mit einem professionellen Produkt vergleichbar, aber ich finde für das kleine Geld sind die Ergebnisse tageslichttauglich.

Ich habe damit jetzt schon einige Teile gepulvert, bis jetzt ist nichts abgeplatzt und sieht gut aus. Ich werde das Teil künftig wohl oft für Teile an meinem Oldtimer verwenden, da die Vorteile gegenüber 2K Lackierung (1K mache ich nicht mehr, hält nicht gut genug) enorm sind. Man muss nicht auf ein mal eine ganze Dose 2K Lack verwenden, es ist 'sauberer', die Reinigung ist sehr einfach (man muss nur alle Einzelteile mit dem Kompressor ausblasen). Die Pistole verschwendet zwar auch einiges an Pulver, es ist aber trotzdem um ein vielfaches billiger als 2K Lack, da ich den Rest des Pulvers einfach wieder einlagern kann.

Und ja, natürlich trage ich eine Atemschutzmaske beim pulvern ;)

Hoffe mein kleines Projekt gefällt euch und falls jemand Interesse an den STL Files hat, kann ich die auch gerne teilen :)

Beste Grüße und in diesen Zeiten: bleibt gesund
 
Hallo Ihr,

beobachte schon eine ganze Weile diesen Chat. Da nun die Winterzeit ansteht, würde ich für meine kleinen Projekt auch gern diese Pulverpistole drucken. Wäre es möglich, das mir jemand die STL-Datei zukommen lassen könnte. Wäre Euch sehr dankbar dafür.

Euch allen einen schönen 1. Advent und weiterhin viel Spaß beim Modellbau und drucken.

Gruß Heiko
 

XHX92

User
Servus miteinander. Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, bekomme keinen konstanten materialfluss hin.

Es kommt immer nur kurz das raus was aus der pistole gelaufen ist und dann kommt nur noch Luft.

Ich muss also mit luftstößen arbeiten.
Wenn ich die flasche abmache istbdas Pulver teilweise richtig fest im trichter drin 🤨
 

ASW29

User
Hallo,
habe jetzt mal die Weihnachtstage genutzt, um mir auch eine Pulverpistole zu drucken. Alle Teile sind super geworden, nur die Teile mit Gewinde nicht.Die Gewindegänge lassen sich nicht vom überschüssigen Material befreien.
Laut Sebastian soll man wohl ohne Stützstruktur drucken.
Drucke gerade mal neu.......
 

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Hallo ,
ich bin durch den Kollegen 20vt auf diesen Thread aufmerksam gemacht worden und
würde auch ganz gerne das Pulverbeschichten ausprobieren.
Wäre sehr erfreut über STL Dateien um selbst mal eine Pulverpistole zu bauen !

Ich bin nach langer Zeit mal wieder am schauen was so im Modellbau los ist und
finde es echt super was hier alles so vorgestellt und geteilt wird.

Gruß
Hubi
 

ASW29

User
Hallo,
schreibt doch einfach den User sskora (Sebastian) an. Dort bekommt ihr alle Daten seiner Pulverpistole.
 
Hut ab von der Arbeit und Ingenieureskunst.
Die Umsetzung gefällt mir sehr und die Funktion wird wie ich sehe auch echt gut erfüllt 👍🏼
Würde mich ebenfalls über die STL freuen (E-Mail: alexander.safonov99@web.de ).
Nur eine Frage hätte ich noch, aus welchem Material sollte man diese am besten drucken ? Reicht stink normales PLA oder doch lieber ABS oder ASA ?
 
Hallo Sebastian, dürfte ich wohl auch einmal freundlichst nach den Druckdateien fragen? Wenn Du die CAD Daten herausgeben würdest, wäre ich zudem dankbar denn dann könnte ich eigene Ideen einfacher einfliessen lassen :-) Ich habe neben Filament und Resindrucker auch eine cnc fräse und das eine oder andre Teil könnte ich da ggf. drauf machen.

Danke Andreas
 
Hallo,

VIELEN DANK an sskora für das tolle Projekt und die Zeit, die er in Vorbereitung, Design, Druck und Testen investiert hat!!!

Ich bin gerade dabei die Einzelteile zu drucken und stehe beim Gehäuse vor einem kleinen Dimensionsproblem, da mein FLSUN Q5 nur 20x20x20cm hoch drucken kann ... ich habe das Gehäuse schnell via Tinkercad gekürzt und hoffe, dass es auch in dieser beschnittenen Größe funktionieren wird ... ansonsten muss ich mir den 30x30x30cm Drucker meines Sohnes ausleihen.

Ich denke, dass ich noch 3-4 Tage mit dem Drucken beschäftigt bin und zeige später gerne meine Ergebnisse.

Grüße,
schlicky
 
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