Baubericht StingRay (3,2m)

Hey Stephan!!!
Mit meinem aller ersten Beitrag in diesem Forum muss ich dich gleich mal loben für so einen erstklassigen und vorbildlichen Baubericht!!!
Bau noch viele schöne Flieger....;)
Weiter so!!
Gruss Sven
 
10. Arbeitsschritt: Unterseitenbeplankung

Auch bei diesem Schritt fehlt mir leider die Zeit um Bilder zu machen. Allerdings läuft es hier fast analog zur Oberseitenbeplankung ab. Es müssen lediglich die Ruderstege, das Aramid-Band (60g) fürs Elastic-Flap und die Rovings an der Nasenleiste zusätzlich eingelegt werden.

Ich hatte mir lange überlegt, ob ich zusätzliche Rippen zur Torsionsverstärkung einbauen soll. Bin dann aber zum Ergebnis gekommen, dass diese Rippen bei einem Vollkern-Flügel, anders als bei einem Schalenflügel, keinen großen Effekt haben dürften (der Kern trägt hier ja auch mit). Sollten hier aber gegenteilige Erfahrungen vorliegen, dann lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen :) !

Anbei zwei Bilder von der Vorbereitung des Elastic-Flaps (danke dafür Achim!).
DSC06552.jpg
DSC06553.jpg

Mit dem fertigen Ergebnis bin ich ganz zufrieden. Im Bereich der Wurzelrippe ist die Beplankung auf der Unterseite aufgrund des recht breiten Holms etwas "eingefallen". Hier muss ich etwas aufspachteln.

Mir fällt aber auch keine Möglichkeit ein, wie ich das zukünftig verhindern könnte. Ich hatte zwar schon angedicktes Harz auf den Holm gespritzt, aber das hat nicht viel gebracht.... Wenn jemand ne Idee hat, nur raus damit :)!

DSC06606.jpg

Als nächstes müssen die Fläche an den Rumpf anpasst und die Randbogen angebracht werden.
 

sualk

User
Hallo Stephan,

Mir fällt aber auch keine Möglichkeit ein, wie ich das zukünftig verhindern könnte. Ich hatte zwar schon angedicktes Harz auf den Holm gespritzt, aber das hat nicht viel gebracht.... Wenn jemand ne Idee hat, nur raus damit
Eventuell hätte das etwas Schaumtreibmittel im Harz geholfen.
 
Hallo Stephan,

wirklich ne saubere Arbeit. Schaut sehr fein aus.

Was denn eingefallenen Bereicht betrifft, glaub ich nicht das Schaumtreibmittel etwas gebracht hätte. Ich hab das bei mir auch etwas nachgespachtelt bzw. nachgeschliffen.

Ich freu mich schon auf weitere Bilder - achja, da fällt mir grad ein, ich bin dir ja auch noch ein paar Fotos schuldig, brauchst du die noch (Stichwort: Anlenkung)?

Schönen Gruß
Jochen
 
...ob Schaumtreibmittel hier eine Verbesserung bringt, bezweifle ich eigentlich auch. Hast Du das schon mal probiert?

@Jochen: Jau, wenn Du noch ein paar Bilder hast, dann schick sie mir bitte per Mail :)!
 
Schaumtreibmittel

Schaumtreibmittel

Hallo Stephan,

probiert nicht, aber wenn ich mir vorstelle, das Schaumtreibmittel gegen den Druck des Vakuumsackes ankommt und es schaft diese "Welle" aufzufüllen - was ist dann mit den anderen Stellen zwischen Styro und Abachi, da müsste das Schaumtreibmittel ja auch aufgehen und einen Abstand zwischen Kern und Schale bilden. Glaub ich also kaum.;)

Aber sag niemals nie - nur weils ICH mir nicht vorstellen kann.:D

Bilder schick ich dir heute oder morgen mal ein paar durch.

Gruß
Jochen
 
probiert nicht, aber wenn ich mir vorstelle, das Schaumtreibmittel gegen den Druck des Vakuumsackes ankommt und es schaft diese "Welle" aufzufüllen - was ist dann mit den anderen Stellen zwischen Styro und Abachi, da müsste das Schaumtreibmittel ja auch aufgehen und einen Abstand zwischen Kern und Schale bilden. Glaub ich also kaum.;)
Ist genau der Punkt. Die Gesetze der Hydraulik gelten immer noch. Schaumtreibmittel erhöht das Volumen der gesamten Harzmasse. Wohin dieses sich verteilt ergibt sich aus den Strömungswiderständen und den vorhandenen Räumen. Wenn die Beplankung einfallen will und das Harz findet anderswo geringeren Widerstand, dann läuft es dahin.
 

sualk

User
@Stephan, Jochen, Markus

Warum wettert man gegen etwas, wenn man es nicht kennt.

Ich nehme doch an, dass die Fläche mit den Styrogegenstücken im Vakuum war. Wenn das Vakuum dann nur etwa 0,2 bis 0,3 beträgt, werden die Gegenstücke nur anliegen und nicht in die leichte Delle hineingedrückt.

D.h. zwischen Beplankung und Gegenstücken ist etwas Luft. Dort wir das Schaumtreibmittel die Beplankung gegen die Gegenstücke drücken und fällt somit nicht mehr ein.

Ich habe das schon erfolgreich so gemacht. Wohlgemerkt geht es hier um leichte Eindellungen.

Das Schaumtreibmittel wird nicht alles zerdrücken (es sei den man mischt zu viel ein), denn dann würde eine Fläche mit PU-Leim beplankt auch „aus der Form geraten“.

Aber bitte, wenn hier nach Tipps gefragt wird und eigentlich gar keine gewünscht sind, werde ich mich hier halt raushalten. :(
 
Hi Klaus,

ich habe deine Vorschlag ja nicht abgelehnt, sondern nur gefragt, ob Du das schon mal getestet hast. Manchmal ist es einfacher, nicht immer gleich alles persönlich zu nehmen.

Ich war eben auch der Meinung, dass das Harz den Weg des geringsten Widerstandes wählt. Wenn Du aber bereits positive Erfahrungen damit gesammelt hast, dann ist das natürlich was anderes :). Mehr wollte ich ja gar nicht wissen.


Und Tipps sind, wie oben geschrieben, immer gerne gesehen und erwünscht!

Also Klaus, danke dafür und bitte weitermachen :)!
 

Space

User
Cool bleiben...
Markus hat das sehr schön erklärt. Der Raum zwischen Beplankung und Holm ist nicht Gasdicht zum Rest des Flügels abgeschlossen. Wenn das Treibmittel ausgast, wird das Gasvolumen samt Harz irgendwo hin entweichen, nur nicht dort wo es gewünscht wird.

Ich denke bei deinem Bauprojekt, war der Hohlraum nicht so ausgeprägt, als das er auffällt.
 

Regloh

User
Ich würde es mal anders probieren.

1. ggf. den Unterdruck etwas reduzieren.
Es reicht völlig, wenn die Beplankung anliegt. Mehr Unterdruck verursacht
allenfalls schäden. 0,3 war bei mir teilweise schon zu viel.
2. Rollglas zwischen Beplankung und Oberschale. Das Rollglas ist
etwas störrischer als eine 0,7mm Abachibeplankung und sorgt dafür,
dass sich der Hom nicht durch Abflachung abzeichnet.
3. Lücken muss man natürlich füllen, sonst gibts bei Belasung böses erwachen
Also Leicht eingedicktes Harz mit Schaumtreibmittel auf den Holmbereich.

(4. Immer schön knapp bauen. Dann gibts keine Dellen sondern Berge.
Und kleine Berge kann man aus der Beplankung schleifen. Täler leider
nicht! ;-) )

Für alle dies nicht glauben,
Bei meiner 4,7 m Salto hat es prima funktioniert. Jedenfalls, war bei der zweiten Fläche die Spachtelarbeit wesentlich reduziert.

Gruss Holger
 

Mefra

User
Hallo Stephan,

eine Frage zum Tränken des Gewebes bzw.Holmgurt habe ich:
Die Torsionsverstärkungen wird ebenfalls mit leichtem Übermaß zugeschnitten und später zwischen zwei Folien getränkt.
und
Als nächstes pinsel ich den Holmausschnitt mit Harz ein. Die erste Holmgurtlage wird extern zwischen zwei Folien vorgetränkt und.....

Wie meinst Du das ?

Tränkst Du das Gewebe / Holmgut auf einer Folie und deckst diese dann mit einer weiteren Folie ab? Was möchtest Du damit erreichen?

Vielleicht stehe ich etwas auf dem Schlauch ;)

Vielen Dank für eine Info. :)
 

Wandsi

User
Hi Stephan
Genau wie Frank grübel ich auch schon eine ganze Weile darüber wie man Gewebe zwischen
2 Folien tränkt.Oder kommt die zweite Folie erst nach dem tränken?
Trotzdem finde ich die Baudoku einfach Spitze.

Beste Grüße Holger
 
@Holger (Regloh): Danke für die Hinweise. Das mit dem Rollglas könnte ich das nächste mal probieren, evtl. ist dieses wirklich steif genug um ein Einfallen zu verhindern.

@ Frank und Holger

Also kurz zum Tränken zwischen zwei Folien:

Ich schneide mir immer aus dünner Malerfolie zwei Folien, die etwas größer sind als das zu tränkende Gewebe /Gelege, zu. Abhängig von der Sorte, wird das Gelege aber ja schon auf einer bzw. zwischen zwei Trägerfolien geliefert – da kann dieser Schritt natürlich entfallen.

Danach lege ich das Gelege/Gewebe auf einer Folie aus, mische mir die benötigte Harzmenge an und verteile eine Teilmenge davon mit einer Spritze möglichst gleichmäßig. Im Anschluss daran wird das Harz mit einer alte Kreditkarte verstrichen.
Nun kommt die zweite Folie als Abdeckung oben drauf. Mit einer Hartplastik/gummirolle walze ich nun das Harz ins Gewebe und verdichte dieses gleichzeitig etwas. Dank der Abdeckfolie kann ich auch einfacher erkennen, wo das Gelege bereits gut getränkt ist und wo noch etwas Harz fehlt. Nun wende ich das Gelege/Gewebe und schaue mir die Tränkung auf der Rückseite an – auch hier hilft mir die Folie dabei den Tränkungsgrad zu erkennen. Da ich mir am Anfang noch eine kleine Menge Harz übergelassen habe, kann ich dieses nun an all den Stellen verteilen, wo noch keine hundertprozentige Tränkung erreicht wurde.

Für mich ergeben sich daher folgende Vorteile aus dem Tränken zwischen zwe Folien:
  • Tränkungsgrad lässt sich leichter erkennen
  • Gewebe kann besser verdichtet werden (v.a. bei schwerem Gewebe sinnvoll)
  • Das bereits getränkte Gelege/Gewebe kann sehr einfach ohne Verzug gewendet werden – so kann die Rückseite sehr einfach nachgetränkt werden
  • Wenn man zum Gelege/Gewebe Zuschnitt eine Schablone einsetzt, so wird diese nicht mit Harz eingesaut.

Das Ganze ist aber auch keine Erfindung von mir – ich habs mir ebenfalls nur abgeguggt ;) .
 

Mefra

User
Hallo Stephan,

danke für die Info. ;)

Das ist eine gute Idee und nach Deiner Erläuterung nachvollziehbar.

Bisher habe ich das Gewebe immer direkt auf der Schale (z.B. Abachi) getränkt und abschließend mit einer Walze gerollt.
Gerade bei Cfk-Gewebe hat man dabei jedoch keine Kontrolle über das vollständige Tränken der Gewebelagen (Vorder- und Rückseite).

Da bei mir demnächst wieder ein Flächenbau ansteht, werde ich mal nach dieser Anleitung vorgehen.

Vielen Dank nochmal. :)
 

Wattsi

User
Hallo,
wie Stephan bereits beschrieben, wird es auch im "echten" Flugzeugbau gemacht....
Ich habe kürzlich einen TV Beitrag gesehen, in dem der Bau eines Motorflugzeuges gezeigt wurde, u.a. der Bau der Flächen mit CF Gewebe. Dieses wurde von einer Rolle abgewickelt, von senkrecht auf waagrecht umgelenkt, lief dabei auf eine blaue Folie und wurde aus 5 paralleleln Düsen die sich mit dem Gewebe mitbewegten mit Harz getränkt. Kurz vor d. Ende des Gewebes wurde der Harzfluß gestoppt, die Düsen rasch entgegen der Bewegungsrichtung des Gewebes versetzt, danach wieder geöffnet usw. Dadurch ergaben sich lauter parallele Harzspuren auf dem Gewebe danach kam eine weitere blaue Folie drauf, und dann verschwand dieser "Sandwich" in der Rollenpresse, danach war das Gewebe gleichmäßig mit Harz getränkt und ohne Verzug. Dann wurde dieser Sandwich in die Form gehoben, positioniert und die untere Folie abgezogen. Jetzt wurde angerollert und dann die obere Folie abgezogen. Der Trick besteht in der richtigen Dosierung des Harzes, das gleichmäßige Verteilen des Harzes in der Presse, Gewebe ohne Verzug wg. der Folienabdeckung. Da ich eine CNC Schneide habe, habe ich mir schon überlegt, ob es möglich ist eine Achse als Steuerung e. Dosierpumpe zu verwenden, eine Achse als Antrieb für das Gewebe und eine Achse für die Hin- und Herbewegung der Düsen. Als Pumpe könnte eine Spritze mit großem Volumen dienen, deren Kolben über eine Gewindestange angetrieben wird.
Aber so wie es Stephan macht, ist es natürlich einfacher.
Gruß
Wolfgang
 
11. Arbeitsschritt: Flächen an den Rumpf anpassen:

Da der Rumpf keine Flächenanformung besitzt und man somit an der Wurzelrippe der Fläche keinen geraden Abschluss hat, muss der Übergang relativ aufwändig angepasst werden. Natürlich könnte der Übergang großflächig angespachtelt werden, was aber doch einiges an Gewicht bedeuten würde.

Daher habe ich die Flächen am Rumpf ausgerichtet und im Anschluss daran anhand von Papierschablonen den passenden Fläche-Rumpfübergang aufgezeichnet. Hierbei ist die Krümmung des Rumpfes in der Längs- und Hochachse zu berücksichtigen. Somit bekommt man eine relativ saubere Passung und muss später nur sehr kleine Spalte aufspachteln.

DSC06633.jpg
Anfertigen der Papierschablonen. Diese Schablone fertige ich mir sowohl für die Flächenober- als auch Unterseite an und übertrage dann deren Umriss auf die Fläche.

Damit müssen nur noch die Randbögen angebracht und die Fläche verschliffen werden. Jetzt geht´s aber erstmal mit dem Leitwerk weiter....
 
12. Arbeitsschritt: Höhenleitwerk – Unterseitenbeplankung

Das Vorgehen bei der Höhenleitwerksbeplankung erfolgt analog zur Flächenbeplankung. Als Beplankungsmaterial habe ich mich hierbei aus Gewichtsgründen für 1mm Balsa und 100g Biaxialgelege entschieden.

DSC06411.jpg
 
13. Arbeitsschritt: Steckung Höhenleitwerk

Der Verbinder meines Höhenruders besteht aus einem 10mm Perunal-Rohr ((Alu-Legierung 7075). Die Steckungshülse wurde aus zwei Kohleschläuchen direkt auf dem Verbinder angefertigt – sowohl das Perunal-Rohr als auch die Steckungshülse konnte ich dankenswerter Weise über einen netten RCN Kollegen beziehen (Danke Achim!).

DSC06642.jpg
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten