Robinhood
Vereinsmitglied
Ich möchte hier kurz mein Bauprojekt vorstellen und habe gleich eine Frage an die Gemeinde (am Schluß dieses Beitrags).
Vor ein paar Monaten habe ich einen gebrauchten Vagenknecht-Duo Discus X (im Vertrieb von thommys.com) erstanden:
Da auf meinem Vereinsgelände kein Schlepppilot ist und ich auch unabhängig sein will, soll der Duo mit einem Antrieb ausgerüstet werden. Aus optischen Gründen kommt nur ein Klapptriebwerk in Frage. Aber welches? Zufällig fand im Juli in Herrieden die Klapptriebwerksmesse statt, die optimal geeignet für die wichtigsten Grundinformationen war. Ich besah mir alle am Markt befindlichen Systeme und sprach viel mit Herstellern, Händlern und Piloten. Was mich etwas aus der Spur brachte, waren die Preise. Ab 1.500,- und bis über 2.000,- EUR (nur für das KTW ohne Akkus) waren gang und gäbe. Ein Haufen Geld. Ich überlegte mir, evtl. doch auf einen Schleppiloten zu warten oder nur am Hang zu fliegen. Bis ich am Stand von Dirk Merbold (Hersteller von KTW-Ansteuerungen) eine Mechnik sah, die nur als Anschauungsmodell zu sehen war. Der Konstrukteur sei aus Österreich und nicht anwesend. Aber die Visitenkarte nahm ich mit, weil mir die Grundidee des "RaBe"-Klapptriebwerks sehr gut gefiel. Es handelt sich im Prinzip um eine Scherenhebebühne, die den Motor aus dem Modell hebt und in Fugrichtung umdreht. Hier der Link zum Konstrukteur: http://www.alpinflieger.at
Per Mail nahm ich Kontakt auf, schilderte mein Vorhaben und fragte nach den Kosten. Thomas Raudaschl antwortete mir umgehend und meinte, das sein im Prinzip kein Problem, er sei noch im Prototypenstadium. Die Mechanik würde ohne Steuerung, Motor und Schraube ca. 450,- EUR kosten, was einen Gesamtpreis deutlich unter 1.000,- EUR möglich macht! Außerdem hätte einen Prototypen da, der kurzfristig fertig werden könnte. Das war schon eher nach meinem Geschmack.
Zahlreiche Mails und Vermessungen später schickte mir Thomas eine Skizze, aus der ich ein Dummy zum provisorischen Anpassen in den Rumpf baute:
Dann die erste Ernüchterung: Das an sich schon sehr kompakte KTW passt nicht in meinen "Dicken" (Rumpf), weil der hintere Rundstahl der Verdrehsicherung so hoch im Rumpf sitzt, daß das KTW selbst bei starker Schräglage mit dem Haupt-Flächenverbinder in Konflikt kommt und oben am Rumpf anstößt:
Jetzt ging das Grübeln und Hin- und Hermailen los. Wie erreicht man, daß das KTW tiefer kommt und trotzdem nicht zu weit nach hinten rutscht? Die Lösung ist ein Ausschnitt in der Grundplatte, in dem der Flächenstahl durchgeht. Zudem hat Thomas erreicht, daß die Mechanik schmäler wird und durch Umdrehen der ursprünglichen Hinterseite nach vorne in den Rumpf passt. Der sehr volumige Rumpf hat überraschend wenig Platz für eine Nachrüstmechnik!
Das nächste Thema ist der Schwerpunkt. Der Segler hatte ca. 400g Blei in der Nase. Durch das KTW hinter dem Schwerpunkt muß so voel Gewicht wie möglich nach vorne gebracht werden. Schön, dachte ich mir, zwei 5s/5.000 mAh-LiPos in Serie geschaltet plus zwei Akkus für die Empfänger-Doppelstromversorgung dürften reichen. Die beiden Flugakkus hatte ich noch von meinem Heli, was die Sache ökonomischer machen würde. Aber denkste: Die tiefe Cockpitwanne verhindert einen Einbau der quaderförmigen LiPos. Die Konsequenz hieße: Raus mit der Cockpitwanne (was sehr schade wäre, weil diese recht schön ist) und einen einfacheren Deckel zur Abdeckung bauen. Mit dieser Einschränkung war ich nicht glücklich, so daß ich weiter nach einer Lösung bei der Akkufrage suchte. Das Problem war die Bauform. Eine zylindrische Form wie NiCd oder NiMH wäre optimal. Aber nicht deren Gewicht und Leistung. Bis mir ein LiFePo-Akku in die Hand kam, den ich für einen anderen Flieger gekauft hatte. Dieser 2.300 mAh-3-Zeller aus A123 Zellen ist in Stangenform aufgebaut und dadurch deutlich kompakter. Ein bischen gegoogelt und ich kam zu folgendem Ergebnis: Es müssen 10 Zellen vom Typ A123 ANR26650M1 sein, stangenförmig verlötet, 2 Sätze davon parallel für 4.600 mAh Kapazität. Da 10 Zellen hintereinander geschaltet zu lang sein würden, wird jeder 10-Zeller in zwei 5-er Stangen geteilt. Um zu sehen, was ich da überhaupt mache, fertigte ich aus Papprohren Dummys, gefüllt mit Auswuchtblei vom Reifenbetrieb, damit das Gewicht stimmt:
Meine Frau mutmaßte beim Anblick der Stangen, ich würde im Bastelkeller Dynamitstangen vorbereiten
Beim "Probeliegen" der Akkudummies stellte sich folgende Anordnung als praktikabel heraus (links wäre die Rumpfspitze):
Auf der Suche nach einem Hersteller für diese Sonderkonfektionierung stieß ich auf zwei Firmen: "akku-by-seidel" und "Modellbaufuchs" , denen ich beide meine Anfrage schickte. Akku-by-Seidel hatte den günstigeren Preis und sagte mir zu, die Packs ohne Mehrkosten mit XHR-Balancersteckern zu liefern statt der standardmäßigen EHR-Stecker. Leider dauerte die Lieferung sehr lange und ich hatte nach mehrwöchiger Verzögerung eine Mahnung geschickt. Durch ein technisches Kommunikationsproblem überschnitt sich meine Mahnung mit der Lieferung und der Lieferant schickte mir ein bitterböses Mail mit persönlichen Angriffen und ich solle mir zukünftig einen anderen Lieferanten suchen. Sehr ungewöhnlich für einen Geschäftsmann, aber ist halt so. Schade, denn ich bin mit der Arbeit sehr zufrieden. Der Preis dieser Zellen liegt etwa um das Drei- bis Vierfache höher als LiPos, haben aber den Ruf, 10x haltbarer und mit 4c auch schnellladefähig zu sein. Ich hoffe, das bewahrheitet sich auch.
So sehen die fertig konfektionierten Stangen im Flieger positioniert aus:
Vor ein paar Tagen habe ich bei einem Gespräch mit Thomas Seidel von thommys.com erfahren, daß der Schwerpunkt des Duo Discus durch die Vorpfeilung der Flächen weiter vorne als bei gewöhnlichen Flächengeometrien liegt. Er gibt ca. 50-55mm an, bei Paritech heißt es für deren Duo 65mm. Das ist meiner Meinung nach ein sehr großer Unterschied, bedarf also noch der abschließenden Klärung. Eigentlich schon komisch: Da hat man ein Modell im vierstelligen Eurobereich und bekommt keine verläßlichen Angaben zum Schwerpunkt. Bei einem 100,- EUR Styrobomber mag das ja noch angehen (aber da ist sogar meistens eine schriftliche Angabe dabei). Was ein falscher Schwerpunkt bei einem so teuren Flieger anrichten kann, mag ich mir gar nicht vorstellen!!
Das heißt aber auf jeden Fall, meine Akkus müssen noch weiter nach vorne. Zumindest die unten liegenden kann ich nach vorne schieben, was Rumpf und Cockpit gerade noch so zulassen:
Jetzt zu meiner Frage: Wie befestige ich die beiden Akkustangen, damit diese gesichert gegen Verrutschen sind? Das Sperrholz auf dem Bild kann ich entfernen, da der Vorbesitzer hier nur den Einschalter montiert hatte. Für Tipps bin ich sehr dankbar!
Heute habe ich die Servos in den Flächen getestet und bei den Störklappen ein Problem festgestellt, sie fahren ungleichmäßig aus, sowohl in der Höhe als auch der Geschwindigkeit. Das liegt am ungleichen Anlenkungsgestänge, soviel weiß ich schon. Ich weiß aber nicht, wie ich die Störklappen aus der Fläche rausbekomme, um an die Anlenkung zu kommen. Hat das schon mal jemand gemacht?
Die nächsten Bauberichte werden folgen, wenn das KTW da ist, denn danach richtet sich so ziemlich der gesamte weitere Ausbau.
Die verwendeten Komponenten zusammengefasst:
Motor: Plettenberg Orbit 25/18 XL
Luftschraube: 14x8 RASA CFK Klapp
Klapptriebwerksmechanik: RaBe (Sonderanfertigung)
Akku: 10s2p A123 ANR26650M1
KTW-Steuerung: Merbold
Empfänger: Jeti Duplex R14 + RSat2
Doppelstromversorgung: Jeti Max BEC 2D Ex
Motorregler: Jeti Spin 99 Opto oder YGE 90HV (beide vorhanden, kann mich nicht entscheiden)
Bis demnächst,
Robin
P.S.: Evtl. bin ich hier im falschen Unterforum gelandet? Bitte in Segelflug verschieben, falls möglich.
Vor ein paar Monaten habe ich einen gebrauchten Vagenknecht-Duo Discus X (im Vertrieb von thommys.com) erstanden:
Da auf meinem Vereinsgelände kein Schlepppilot ist und ich auch unabhängig sein will, soll der Duo mit einem Antrieb ausgerüstet werden. Aus optischen Gründen kommt nur ein Klapptriebwerk in Frage. Aber welches? Zufällig fand im Juli in Herrieden die Klapptriebwerksmesse statt, die optimal geeignet für die wichtigsten Grundinformationen war. Ich besah mir alle am Markt befindlichen Systeme und sprach viel mit Herstellern, Händlern und Piloten. Was mich etwas aus der Spur brachte, waren die Preise. Ab 1.500,- und bis über 2.000,- EUR (nur für das KTW ohne Akkus) waren gang und gäbe. Ein Haufen Geld. Ich überlegte mir, evtl. doch auf einen Schleppiloten zu warten oder nur am Hang zu fliegen. Bis ich am Stand von Dirk Merbold (Hersteller von KTW-Ansteuerungen) eine Mechnik sah, die nur als Anschauungsmodell zu sehen war. Der Konstrukteur sei aus Österreich und nicht anwesend. Aber die Visitenkarte nahm ich mit, weil mir die Grundidee des "RaBe"-Klapptriebwerks sehr gut gefiel. Es handelt sich im Prinzip um eine Scherenhebebühne, die den Motor aus dem Modell hebt und in Fugrichtung umdreht. Hier der Link zum Konstrukteur: http://www.alpinflieger.at
Per Mail nahm ich Kontakt auf, schilderte mein Vorhaben und fragte nach den Kosten. Thomas Raudaschl antwortete mir umgehend und meinte, das sein im Prinzip kein Problem, er sei noch im Prototypenstadium. Die Mechanik würde ohne Steuerung, Motor und Schraube ca. 450,- EUR kosten, was einen Gesamtpreis deutlich unter 1.000,- EUR möglich macht! Außerdem hätte einen Prototypen da, der kurzfristig fertig werden könnte. Das war schon eher nach meinem Geschmack.
Zahlreiche Mails und Vermessungen später schickte mir Thomas eine Skizze, aus der ich ein Dummy zum provisorischen Anpassen in den Rumpf baute:
Dann die erste Ernüchterung: Das an sich schon sehr kompakte KTW passt nicht in meinen "Dicken" (Rumpf), weil der hintere Rundstahl der Verdrehsicherung so hoch im Rumpf sitzt, daß das KTW selbst bei starker Schräglage mit dem Haupt-Flächenverbinder in Konflikt kommt und oben am Rumpf anstößt:
Jetzt ging das Grübeln und Hin- und Hermailen los. Wie erreicht man, daß das KTW tiefer kommt und trotzdem nicht zu weit nach hinten rutscht? Die Lösung ist ein Ausschnitt in der Grundplatte, in dem der Flächenstahl durchgeht. Zudem hat Thomas erreicht, daß die Mechanik schmäler wird und durch Umdrehen der ursprünglichen Hinterseite nach vorne in den Rumpf passt. Der sehr volumige Rumpf hat überraschend wenig Platz für eine Nachrüstmechnik!
Das nächste Thema ist der Schwerpunkt. Der Segler hatte ca. 400g Blei in der Nase. Durch das KTW hinter dem Schwerpunkt muß so voel Gewicht wie möglich nach vorne gebracht werden. Schön, dachte ich mir, zwei 5s/5.000 mAh-LiPos in Serie geschaltet plus zwei Akkus für die Empfänger-Doppelstromversorgung dürften reichen. Die beiden Flugakkus hatte ich noch von meinem Heli, was die Sache ökonomischer machen würde. Aber denkste: Die tiefe Cockpitwanne verhindert einen Einbau der quaderförmigen LiPos. Die Konsequenz hieße: Raus mit der Cockpitwanne (was sehr schade wäre, weil diese recht schön ist) und einen einfacheren Deckel zur Abdeckung bauen. Mit dieser Einschränkung war ich nicht glücklich, so daß ich weiter nach einer Lösung bei der Akkufrage suchte. Das Problem war die Bauform. Eine zylindrische Form wie NiCd oder NiMH wäre optimal. Aber nicht deren Gewicht und Leistung. Bis mir ein LiFePo-Akku in die Hand kam, den ich für einen anderen Flieger gekauft hatte. Dieser 2.300 mAh-3-Zeller aus A123 Zellen ist in Stangenform aufgebaut und dadurch deutlich kompakter. Ein bischen gegoogelt und ich kam zu folgendem Ergebnis: Es müssen 10 Zellen vom Typ A123 ANR26650M1 sein, stangenförmig verlötet, 2 Sätze davon parallel für 4.600 mAh Kapazität. Da 10 Zellen hintereinander geschaltet zu lang sein würden, wird jeder 10-Zeller in zwei 5-er Stangen geteilt. Um zu sehen, was ich da überhaupt mache, fertigte ich aus Papprohren Dummys, gefüllt mit Auswuchtblei vom Reifenbetrieb, damit das Gewicht stimmt:
Meine Frau mutmaßte beim Anblick der Stangen, ich würde im Bastelkeller Dynamitstangen vorbereiten
Beim "Probeliegen" der Akkudummies stellte sich folgende Anordnung als praktikabel heraus (links wäre die Rumpfspitze):
Auf der Suche nach einem Hersteller für diese Sonderkonfektionierung stieß ich auf zwei Firmen: "akku-by-seidel" und "Modellbaufuchs" , denen ich beide meine Anfrage schickte. Akku-by-Seidel hatte den günstigeren Preis und sagte mir zu, die Packs ohne Mehrkosten mit XHR-Balancersteckern zu liefern statt der standardmäßigen EHR-Stecker. Leider dauerte die Lieferung sehr lange und ich hatte nach mehrwöchiger Verzögerung eine Mahnung geschickt. Durch ein technisches Kommunikationsproblem überschnitt sich meine Mahnung mit der Lieferung und der Lieferant schickte mir ein bitterböses Mail mit persönlichen Angriffen und ich solle mir zukünftig einen anderen Lieferanten suchen. Sehr ungewöhnlich für einen Geschäftsmann, aber ist halt so. Schade, denn ich bin mit der Arbeit sehr zufrieden. Der Preis dieser Zellen liegt etwa um das Drei- bis Vierfache höher als LiPos, haben aber den Ruf, 10x haltbarer und mit 4c auch schnellladefähig zu sein. Ich hoffe, das bewahrheitet sich auch.
So sehen die fertig konfektionierten Stangen im Flieger positioniert aus:
Vor ein paar Tagen habe ich bei einem Gespräch mit Thomas Seidel von thommys.com erfahren, daß der Schwerpunkt des Duo Discus durch die Vorpfeilung der Flächen weiter vorne als bei gewöhnlichen Flächengeometrien liegt. Er gibt ca. 50-55mm an, bei Paritech heißt es für deren Duo 65mm. Das ist meiner Meinung nach ein sehr großer Unterschied, bedarf also noch der abschließenden Klärung. Eigentlich schon komisch: Da hat man ein Modell im vierstelligen Eurobereich und bekommt keine verläßlichen Angaben zum Schwerpunkt. Bei einem 100,- EUR Styrobomber mag das ja noch angehen (aber da ist sogar meistens eine schriftliche Angabe dabei). Was ein falscher Schwerpunkt bei einem so teuren Flieger anrichten kann, mag ich mir gar nicht vorstellen!!
Das heißt aber auf jeden Fall, meine Akkus müssen noch weiter nach vorne. Zumindest die unten liegenden kann ich nach vorne schieben, was Rumpf und Cockpit gerade noch so zulassen:
Jetzt zu meiner Frage: Wie befestige ich die beiden Akkustangen, damit diese gesichert gegen Verrutschen sind? Das Sperrholz auf dem Bild kann ich entfernen, da der Vorbesitzer hier nur den Einschalter montiert hatte. Für Tipps bin ich sehr dankbar!
Heute habe ich die Servos in den Flächen getestet und bei den Störklappen ein Problem festgestellt, sie fahren ungleichmäßig aus, sowohl in der Höhe als auch der Geschwindigkeit. Das liegt am ungleichen Anlenkungsgestänge, soviel weiß ich schon. Ich weiß aber nicht, wie ich die Störklappen aus der Fläche rausbekomme, um an die Anlenkung zu kommen. Hat das schon mal jemand gemacht?
Die nächsten Bauberichte werden folgen, wenn das KTW da ist, denn danach richtet sich so ziemlich der gesamte weitere Ausbau.
Die verwendeten Komponenten zusammengefasst:
Motor: Plettenberg Orbit 25/18 XL
Luftschraube: 14x8 RASA CFK Klapp
Klapptriebwerksmechanik: RaBe (Sonderanfertigung)
Akku: 10s2p A123 ANR26650M1
KTW-Steuerung: Merbold
Empfänger: Jeti Duplex R14 + RSat2
Doppelstromversorgung: Jeti Max BEC 2D Ex
Motorregler: Jeti Spin 99 Opto oder YGE 90HV (beide vorhanden, kann mich nicht entscheiden)
Bis demnächst,
Robin
P.S.: Evtl. bin ich hier im falschen Unterforum gelandet? Bitte in Segelflug verschieben, falls möglich.
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