Hallo Achim,
auch wenn mir hier die Profilexperten auf die Finger hauen werden, werde ich meinen Senf dazu abgeben:
1. Original-Profil: ich habe vor 27 Jahren eine Ka8 im Maßstab 1 : 4 mit dem Originalprofil Gö 533 gebaut. Die einzige Änderung gegenüber dem Original war die Reduzierung der Dicke von 16,5 (glaube ich) % auf 13,5 %. Das Modell fliegt (heute noch!!) in der Thermik und am Hang sehr gut. Die Geschwindigkeit ist bei einem Gewicht von 4,2kg nahe am Vorbild. Auch bei etwas auffrischendem Wind geht es noch. Die Leistungen sind dann aber ntürlich nicht berauschend. Übrigens genau wie beim Original: bei 170 km/h steht man schon förmlich in den Seitenruderpedalen. Ich habe da so etwa 50 Stunden Erfahrung...
2. Ich fliege auch eine selbstkonstruierte Ka6E im Maßstab 1 : 3,5 mit einem auf 3% aufgedickten MH32. Die Dicken sind 13,5-12-12 %. Das Modell fliegt ebenfalls sehr gut (sehr langsam bei 5,9kg Gewicht und angemessen schnell). Diese Profilbasis hat mich so überzeugt, dass ich sie bei meinem Condor IV auch gewählt habe; hier bei durchgehend 12% Dicke.
Man muss bei der Profilwahl für Oldtimer immer berücksichtigen, dass die bei Rippenbauweise erreichbare Baugenauigkeit immer begrenzt ist. Ein annähernd gerader Verlauf in den bespannten Bereichen, wie bei Mark Drela´s Profilen verringert zwar die Ungenauigkeiten, aber man möchte doch auch zeigen, das man eine Rippenfläche gebaut hat...
Man sollte die Flugleistung beim Bau von Oldtimern auch nicht so in den Vordergrund stellen. Die letzten paar Prozent merkt meistens sowieso nicht. Wenn Thermik da ist, geht es ja oft mit 1,5 oder 2 m/sec (oder mehr) hoch. Ob ich dann 5 oder 8 Minuten kurbeln muss, um "oben" zu sein, spielt für mich keine Rolle. Lange Thermikflüge sind auch mit den Oldies möglich.
Da soll halt jeder entscheiden, was er möchte.
Gruß
Walter