Belastbarkeit BEC

Hallo,

bin gerade dabei mein Winterprojekt (Warbird mit sieben Servos an 6S) fertigzustellen.
Jetzt geht es nur noch darum, welchen Regler ich verbauen sollte, um das BEC nicht zu überlasten.

zum verwendten Setup:
  • Motor: Joker 5050-7 V3 an 14*7 (zieht laut eCalc max. 65A)
  • Fläche: vier Stück D-Power DS-340 BB MG
  • Rumpf: zwei Stück D-Power DS-570 BB MG
  • Fahrwerk: D-Power DS-590 BB MG

Folgende Regler stehen zur Auswahl:
  • Hobbywing flyfun v5 60A: SBEC mit 8A/20A bei 5,2V
  • Graupner Control -T 70: SBEC mit 3A/10A bei 5.2V

Da ich leider nirgends Angaben zur max. Stromaufname bzw. Blockierstrom der verwendeten Servos finde,
mache ich mir Gedanken ob die Leistung des BEC's vom Graupner-Regler (mein Favorit da ich Hott fliege)
ausreicht oder sollte ich doch auf Nummer sicher gehen und den Hobbywing verbauen.
Würde ungern den Flieger wegen Regler-Abschaltung wg. Überlast oder sonstwas verlieren.

Viele Danken für eure hilfreichen Antworten


Grüße
Heinz
 

safty

User
Hi Heinz,

Vorschlag:
Nimm den Graupner-Regler, wenn du gern die Hott-Telemtrie davon nutzen möchtest und klemm die BEC-Leitung von dem Ding ab.
Bau dazu dann ein reines BEC mit etwas höherer Belastbarkeit ein. Die kosten nicht die Welt.
 

Auftrieb

User
Würde ich auch so sehen. Den 70er HOTT Regler habe ich in einem 4-Klappen-E-Segler drin, da sind ausschl. stromzehrende KST Servos verbaut >> keinerlei Probleme seit über drei Jahren.
 

justme

User
Nach meiner Erfahrung hat ein guter 3A Regler keine Probleme mit den Servos.
Allerdings habe ich schon 8A BEC kotzen sehen, wo ein 3A BEC noch völlig stabil war. Ich habe keine Erfahrung mit dem Graupner Regler und kann nicht sagen wo er qualitativ einzuordnen ist.
 

Baloo

User
Hallo Heinz,

in drei Seglern mit 6 bzw. 8 Servos verwende ich seit 2 Jahren den Hobbywing FlyFun V5 mit 80A. BEC ist jeweils auf 6 V eingestellt.
Überwiegend verbaut sind D-Power Servos DS-840 digital.
Da ich fast jeden Flug mit UniSens-E und FlightRecorder aufzeichne weiß ich, dass auch bei gleichzeitigem Ansteuern von 5 Servos (Butterfly) die Spannung kurzfristig um max. 0,4 V (von 6,0 auf 5,6 V) sinkt.
Bei einer gesonderten Messung der Strombelastung (im Stand) bin ich auf max. 1,5 A gekommen, wenn in allen Knüppeln gleichzeitig gerührt wird.
In einem Modell ist zusätzlich ein Kondensator eingebaut - dort geht die Spannung um max. 0,2 V im Flug zurück.

Gruß Bernhard
 
Hallo,
vielen Dank für eure ausführlichen und hilfreichen Antworten.
Wenn ich alles richtig verstanden habe kann ich den Graupner-Regler verwenden ohne
das BEC zu überlasten.

Grüße Heinz
 

justme

User
Wenn ich alles richtig verstanden habe kann ich den Graupner-Regler verwenden ohne
das BEC zu überlasten.
... wenn der Graupnerregler im wahrsten Sinne des Wortes "hält was er verspricht". Ich würde auf jeden Fall die Spannung überprüfen und mindestens einen Trockentest machen.
 

RayX

User
Hallo,
vielen Dank für eure ausführlichen und hilfreichen Antworten.
Wenn ich alles richtig verstanden habe kann ich den Graupner-Regler verwenden ohne
das BEC zu überlasten.

Grüße Heinz
Am einfachsten und sichersten ist es, wenn du das BEC testest.
Nimm dir verschieden große Glühbirnen aus dem KFZ Bereich und hänge die an das BEC, dann misst du die BEC Spannung und den Strom einmal im Leerlauf einmal mit Last.
Du kannst dabei mehrere Glühbirnen gleichzeitig anschließen bis der gewünschte Strom fließt.
Auch ganz wichtig... Prüfe dabei die Regler Temperatur, Finger Test reicht aus.
Dazu benötigt man nur ein billiges Digital Multimeter das hat vermutlich fast jeder Modellbauer irgendwo rum liegen.
Fällt die Leerlauf Spannung unter last nicht mehr als sagen wir 0,5V ab und der Regler wird dabei nicht heiß, ist das BEC soweit Ok.

Das ist einfach mit Hausmittel zu machen, geht schnell und danach weis man ob es was kann oder eine Mogelpackung ist (Leider gibt es heute viele Mogelpackungen, Speziell was die Strombelastbarkeit angeht).
 

onki

User
Hallo,

hier mal ein Telemetriebild aus meinem RayX:

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Da sind 4 X10 in den Flächen und noch 2 weitere im Rumpf. Wetter war an dem Tag recht bockig mit entsprechender Knüppelei.

Der "Einbruch" um 40mV ist einem schnellen Platzüberflug und dem damit verbundenen Ruderdruck geschuldet. Das ist aber alles nur nicht relevant.
Graupner T-Regler sind schön stabil und flach. Kein Grund diese vorab zu diskreditieren.

Die ganzen Bedenken hier sind für etablierte Marken ziemlich unnötig. Es gab vor vielen Jahren noname-Chinaregler, deren Angaben doch mehr als optimistisch bis hin zu illusorisch waren.
Die aktuell erhältlichen Markenregler (Graupner, Jeti, Sword, YGE) sind über diese Zweifel erhaben.

Gruß
Onki
 

RayX

User
Hallo,

hier mal ein Telemetriebild aus meinem RayX:

Anhang anzeigen 12192637

Da sind 4 X10 in den Flächen und noch 2 weitere im Rumpf. Wetter war an dem Tag recht bockig mit entsprechender Knüppelei.

Der "Einbruch" um 40mV ist einem schnellen Platzüberflug und dem damit verbundenen Ruderdruck geschuldet. Das ist aber alles nur nicht relevant.
Graupner T-Regler sind schön stabil und flach. Kein Grund diese vorab zu diskreditieren.

Die ganzen Bedenken hier sind für etablierte Marken ziemlich unnötig. Es gab vor vielen Jahren noname-Chinaregler, deren Angaben doch mehr als optimistisch bis hin zu illusorisch waren.
Die aktuell erhältlichen Markenregler (Graupner, Jeti, Sword, YGE) sind über diese Zweifel erhaben.

Gruß
Onki
Wie groß war der Strom zu dieser Zeit ?
 

onki

User
Der wird nicht geloggt beim T-Regler (nur der Motorstrom im Motorbetrieb).

Da der RayX aber eine höherwertige Servoausstattung (und viel größere Ruderflächen) hat, kann das als Praxistest durchgehen.

Man kann daraus aber auch durchaus eine Doktorarbeit machen, um eine Mickymaus-Servokonfiguration mit einem bewährten BEC-Regler zu betreiben.
Der Graupner-Regler hat AFAIK auch noch einen Elko mit im Lieferumfang, der sich gut an einem freien Empfänger-Steckplatz macht.

Bei solchen Modellen und Servokonfigurationen ist mit einem Durchschnittsstrom von 300-500mA zu rechnen.

Als Maximalbeispiel sei hier mein Skywalker (8x KST X10) angeführt. Durchschnittlicher Gesamtstrom im Bereich von 500mA mit kurzen Spitzen auf 1A. Maximalstrom im Landeanflug mit voll Butterfly 2.8A für 1 Sekunde. Max. Spannungseinbruch 170mV.

Gruß
Onki
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Onki nur Recht geben, hier gibt es ja schon etliche Diskussionen um das BEC Thema.
Solange du bei den gängigen Marken-Reglern bleibst wirst du keine Probleme bekommen.
Die Blockierströme sind natürlich erheblich, aber wieso sollten die auftreten.
Schon garnicht bei mehreren Servos gleichzeitig.
Um solche Dinge würde ich mir höchstens bei einem Einziehfahrwerk Gedanken machen.
Da gibt es solche elektronischen Sicherungen die man in die Servoleitung einschleifen kann.

Sollten tatsächlich mehrere Servos auf Block fahren hast du ganz sicher ein Problem außer dem Strom für die Servos.
 

k_wimmer

User
Servostrom_Landung_ASG29.jpg


Hier mal ein Logging vorm Servostrom während der Landung einer 6m ASG29 mit 12Servos, Einziehfahrwerk und Radbremse !
3,2A Spitzenstrom !

Noch Fragen ?
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin Vortex Mach-I mit acht Klappen Flügel benötigt in den BEC-Stromspitzen bis zu 4A.
Allerdings fliege ich den gerne mal zackig und dann mit aktivierten Snap-Flap.
Das BEC-Logging dazu kann gerne hier angesehen werden: https://www.elektromodellflug.de/vortex-mach-i.php
Eine BEC-Reserve bzw. Sicherheit mit Faktor zwei strebe ich stehts an und empfehle die auch.
 

Papa14

User
Ich kann auch mit ein paar Meßwerten aufwarten.
Relativ einfacher Versuchsaufbau im Stand, Stromversorgung mit Multimelter angezapft, die Knüppeln im Kreis gedreht, alles bewegt sich:
  • ASW22 5,3m, 10 Servos (6xKlappen, BK, HR, SR, außer BK alles KST), Graupner +T70 BEC: 1 Ampere
  • L213 13kg Kunstflugsegler, 11 Servos (fette DES), Jeti MAXBEC2: 3 Ampere
Dazu muss ich sagen, dass die Spannung wegen Mischbetrieb auf 6V eingestellt wurde - 5V würden auch reichen (das schont die Komponenten). Wer unbedingt HV fliegen möchte, der muss natürlich (bei gleichen Servos) auch mit höheren Strömen rechnen.

Im direkten Vergleich zu deinem ...
Winterprojekt (Warbird mit sieben Servos an 6S)
... kann man ruhig die Eflite T28 heranziehen, mit 2m, 5,5kg und 6 Servos wird die mit einem billigen 60A Regler versorgt, das BEC schafft wirklich nicht mehr als 3A. Da gabs noch nie auch den Hauch eines Aussetzers, das hätte die Hott Telemetrie sofort gemeldet.
 

safty

User
Relativ einfacher Versuchsaufbau im Stand, Stromversorgung mit Multimelter angezapft, die Knüppeln im Kreis gedreht, alles bewegt sich:

Sorry, aber ein Versuchsaufbau "im Stand" sagt nahezu nichts über den tatsächlichen Strombedarf der Servos im Flug aus.
Im Stand kämpfen die legdiglich gegen "sich selbst", die eventuelle Schwergängigkeit der Anlenkungen und der Scharniere.
Im Flug dagegen arbeiten die gegen die Anströmung und den Luftwiderstand. Das sind 2 völlig verschiedene Baustellen.

just my 2 cent
.
 

Papa14

User
Im Flug dagegen arbeiten die gegen die Anströmung und den Luftwiderstand.
Und die sind bei einer ASW22 lächerlich gering. Und es bewegen sich ja auch nicht immer alle Servos auf Anschlag.

Dieses Aufbauschen von benötigten Ruderkräften hat mittlerweile mehr Wahnsinn als Methode. Wir reden hier nicht von Highspeed DS oder 3D Zapplern mit riesigen Rudern, noch riesigeren Ausschlägen und starken Vibrationen. Im vorigen Jahrtausend hat man Servos mit durchschnittlich 1,5-2kg Stellkraft verbaut und keiner ist runtergefallen, weil die zu schwach waren.
 

onki

User
Nun - im Flug reißt man i.d.R. aber auch nicht an den Knüppeln rum. Das kompensiert dann die Praxiseinflüsse schon ganz gut.
Deshalb taugt das schon ganz brauchbar als Anhaltspunkt.

Sogesehen sind die Werte durchaus praxisgerecht und decken sich auch mit meinen Realwerten im Normalflug. Die Stromspitzen sind immer nur kurzfristig und thermisch daher ziemlich irrelevant. Das BEC muss halt in der Lage sein, diese zu liefern und da sind die aktuellen Regler-BEC gut aufgestellt.
Die Stromspitzen tauchen ansich nur im Schnellflug (schneller 200km/h) sowie bei der Landung (Butterfly, Fahrwerk, Bremse) auf.

Gruß
Onki
 

safty

User
Im vorigen Jahrtausend hat man Servos mit durchschnittlich 1,5-2kg Stellkraft verbaut und keiner ist runtergefallen, weil die zu schwach waren.

... genau.
deswegen versteh ich auch die Hersteller überhaupt nicht, warum die jetzt plötzlich deutlich stärkere Servos anbieten, die auch noch schneller sind als die im vergangenen Jahrtausend waren (sogar mit digitaler Technik drin, brauch ja scheinbar niemand).
Dann noch dem teuflisch-gefährlichen LiPo-Kram in den Fliegern und das alles dann auch noch gesteuert von (völlig überflüssigerweise auch noch programmierbaren) 2G4-Sendern.
Neumodisches Teufelszeug.

willkommen im 21. Jahrhundert. ;)
 
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