Beluga zickt vor dem Erstflug

Beluga

User
Moin Zusammen,

ich weiß, ähnliche Themen sind hier schon öfter diskutiert worden. Teilweise habe ich schon dort dargestellte Lösungen ausprobiert, aber irgendwie habe ich noch keine Lösung für das Problem. Vielleicht mache ich ja auch einen Gedankenfehler, aber es hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen, den ich von ähnlichen Modellen und dem Beluga- Vorgänger so nicht kannte.

Seit kurzem beobachte ich an den Querrudern das Phänomen, dass die Servos nach normalen Steuerbewegungen (kein Zurückschnalzen des Knüppels) für einige Sekunden nachschwingen, teilweise bis zu einem Viertel des Ruderweges (auch bei abgeschalteten Antriebsmotoren). Die Höhenruder- und Seitenruderservos verhalten sich normal (keine Schwingungen). Und es ist ab und zu zu beobachten, dass die Motoren nach dem Einschalten der Anlage bei einer leichten Berührung des Gasknüppels sofort auf Vollgas laufen und nach ein paar Sekunden wieder runterregeln (Kabel der Motorversorgung und der Regler verlaufen in einer Ecke relativ eng beieinander (ca. 1 cm Abstand auf 6 cm Länge).
Diese Beobachtungen, zuerst auf den Bastelkeller beschränkt (evtl. der Stahlbeton der Decke), zeigten sich aber auch bei den ersten Rollversuchen im Freien.
Das Phänomen der ungewollten Ruderausschläge trat zum erstenmal auf, nachdem ich die RC- Verkabelung komplett installiert hatte. In Einzeltests mit dem Servotester (Simprop) gab es keine Probleme mit den einzelnen Servos bzw. mit den Verlängerungskabeln.
Auch im Einzeltest der Motorgondeln mit den gleichen Empfängern, Akkus und Sender auf einem Teststand war Alles vom Feinsten. Die Motoren liefen ohne Probleme und ließen sich sauber regeln, ohne irgend eine Störung.

Die Anlage ist folgendermaßen aufgebaut:
Alle Servokabel (0.25 mm² pro Servo) sind verdrillt und mit Ferritkernen vor dem Empfänger und dem Servo ausgeführt. Höhenruder- und Seitenruderkabel sind ca. 1,3 m lang und werden direkt in den Empfänger eingesteckt. Querruder- und Reglerkabel sind 1,2 m bzw 0,6 m lang und sind unterbrochen durch eine gemeinsame 9-Pol Steckverbindung zwischen Tragfläche und Rumpf. Akku ist ein 4- zelliger Sanyo 2400 SCRC.
Verwendete Servos:
Höhenruder- und Seitenruder: Hitec HS85MG
Querruder: Graupner Standardservo C677

Antrieb: Regler YGE HEX 70A Bürstenregler an HP290/30/6; 2:1 und 12x GP3300 NiMh
Antennenverlegung: von dem Empfänger in der Rumpfmitte nach oben und dann auf der Rumpfoberseite nach hinten führend.

Ein Austausch der Empfänger brachte nur geringe oder keine Verbesserung (verw. Empfänger: Graupner C17, ACT Multiscan, Schulze Alpha 8.35). Auch bei dem inzwischen neu zugelegten Sender Graupner MC 19 trat das Problem auf (vorher MC 15), ebenso wie bei neu gekauften C677- Servos.
Ich habe schon diverse Threads und Antworten hier im Forum durchgelesen, aber irgendwie die richtige Antwort habe ich noch nicht gefunden, zumal ich einige der vorgeschlagenen Möglichkeiten schon ausprobiert habe. Und bei dem Empfänger C17 kann ich noch sagen, dass er kurz vorher noch zusammen mit den verwendeten Quarzen bei Graupner zur Überprüfung war.
Da sich die Fehler nur auf den komplett installierten Zustand beschränken, möchte ich nicht ausschließen, dass sich irgendwo in der Elektrik ein Fehler einschleicht, der nur die Anlage im Gesamten betrifft (vielleicht eine elek. Resonanz oder auch Induktion). Bei anderen Modellen, auch mit ähnlichen Kabellängen und Abständen, habe ich die Probleme nicht.
Zuerst dachte ich noch, ich bekomme das Problem allein gelöst, aber nach diversen Versuchen und Möglichkeiten brauche ich nun doch die Hilfe und Erfahrung von Profis. Und unter diesen Umständen möchte ich erstmal kein Erstflug ansetzen.

Ich bin für jeden vernünftigen Vorschlag zu haben und danke für jede Antwort, die mir weiterhelfen kann.

Viele Grüße
Bill Kleinbrahm
 

RD

User †
Hi Bill,
hat der Regler ein BEC, das Du nicht gekappt hast?
Wäre das Einzige, was mir auf die Schnelle einfällt.
Gruß,
RD
 
Na da haste ja schon einiges probiert . . . .

So auf die Ferne nicht einfach, ich mach trotzdem mal mit. Veilleicht wirds ja dieses mal kein "ich will aber recht haben Thread" und du bekommst das Thema mit Hilfe vieler Ideen aus dem Forum gebacken.

Servoseitig:
Da es eventuell mit den Kabellaengen und Durchmessern zusammenhaengt (C677 braucht laut Graupner max 1.1A) mach doch mal folgenden Test:

A) Querruderservo direkt am Empfaenger anschliessen.
Soll heissen den Empfaenger (vielleicht 2ten Empfaenger mit 2tem Akku ? ) zum Servo bzw das Servo zum Empfaenger ueber Orginalkabel anschliessen.

B) Direkt am Querruderservo einen Akku (ueber V-Kabel) parallel mit anschliessen.

C) Querruderservo ueber Verlaengerungskabel direkt (ohne Zwischenstecker) am Empfaenger anschliessen.

D) Zweiten Empfaengerakku mal mit anschliessen.

Sollte es dann weg sein so kann es in deiner Verkabelung dazwischen liegen.


Bei grossen Fluegeln mit mehreren Servo (soll es ja auch bei Seglern geben)
lege ich mir ein "dickes" Kabel fuer Plus & Minus in den Fluegel (1-1,5 Quadrat) an welches dann die jeweiligen Plus & Minus der Servos angeschlossen werden. Der Empfaengerakku wird an die Steckverbindung der Flaechenservos im Rumpf angeschlossen und versorgt den Empfaenger ueber die Anschlussleitung der Flaechenservos mit Spannung.

Reglerseitig:
Direkt am Regler Ferritring drauf, mit 8-10 Windungen ?

Buerstenmotoren:
Dicke Schottkydiode in Sperrrichtung direkt an jedem Motor ?


Masseschleifen (an mehr als einer Stelle den Minus zusammengefasst), damit kann man sich die wildesten Effekte einbauen. Dafuer sprechen wuerde das kurze Anlaufen der Motoren:

- Servo und Reglerimplusverkabelung
Minus und Plus duerfen nur an einem Punkt zentral zusammengefasst werden. Das ist dann am Empfaenger, und nur dort.

- Motor und Reglerspannungsversorgung:
Minus und Plus duerfen nur an einem Punkt zentral zusammengefasst werden. Das ist dann am Antriebsakkustecker (bzw Reglerausgang bei mehr als 1 Motor pro Regler), und nur dort.

Bei mehr als einem (nicht Opto)Regler kann man sich auch prima Masseschleifen bauen wenn nur ein Antriebsakku drin ist. Die Masse laeuft dann vom Akku zu beiden Reglern und dort dann ueber den Reglerimpulsanschluss zum Empfaenger wo sie nochmals zusammengefasst wird. Abhilfe schafften hier nur ein zweiter Antriebsakku, Regler mit gutem Optokoppler oder entsprechend Servoweichen.

Die obigen Vorschlaege sind kein Muss oder Allheilmittel. Ich gehe jedoch in schwierigen Faellen mal gerne "back to the basics" um Fehlermoeglichkeiten ausschliessen zu koennen.

Noch viel Spass beim Testen, und lass mal wissen was dabei rausgekommen ist.

Und falls du obiges alles schon gekannt / probiert hast . . . dann hoffen wir jetzt mal auf noch ein paar gute Ideen.

Gruss Frank
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
War bei der B-2 bei uns genauso...
Problem war dass wir nen PCM Empfänger benutzt haben, bei dem ab Servo Nummer 8 die "Zugriffszeit auf die Ruder" sozusagen verdoppelt wurde...
Das hat dazu geführt, dass bei langsamen Bewegungen das Phänomen nicht aufgefallen ist, wenn man aber die Knüppel ruckartig von Anschlag zu Anschlag zB bewegt hat konnte es sein, dass Servo 9 oder 10 keinen Ausschlag mehr gemacht hat.

Wir haben dann so nen IPD Empfänger (PPM) von Multiplatsch genommen und das Problem war vom Tisch...
Evtl liegts daran...

Wenn Du nen PCM Empfänger nutzt, tausch den einfach mal aus, gegen nen normalen PPM Empfänger und versuchs dann mal.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Zuerstmal: JA ich habe den Post bis zum Ende gelesen :D

War bei der B-2 bei uns genauso...
Problem war dass wir nen PCM Empfänger benutzt haben, bei dem ab Servo Nummer 8 die "Zugriffszeit auf die Ruder" sozusagen verdoppelt wurde...
Das hat dazu geführt, dass bei langsamen Bewegungen das Phänomen nicht aufgefallen ist, wenn man aber die Knüppel ruckartig von Anschlag zu Anschlag zB bewegt hat konnte es sein, dass Servo 9 oder 10 keinen Ausschlag mehr gemacht hat.

Wir haben dann so nen IPD Empfänger (PPM) von Multiplatsch genommen und das Problem war vom Tisch...
Evtl liegts daran...

Wenn Du nen PCM Empfänger nutzt, tausch den einfach mal aus, gegen nen normalen PPM Empfänger und versuchs dann mal.
 
Hallo,

hast Du schon mal probiert ob die Probleme auch mit einem anderen Sender auftreten? Dein Problem mit den Querrudern könnte auch von einem verschlissenen Potentiometer im Querruderknüppel kommen.

Gruß
Reinhold
 
Servus Bill
Könnte an dem Stecker der Flächenverkabelung liegen.
Meine Mossie war mal einem Gewitter ausgesetzt.Ich war einfach zu langsam beim Zerlegen.
Hinterher zeigten die Querruderservos auch Nachschwingen und eine Empfindlichkeit auf Maschendrahtzaun.Wenn ich das Modell zu nahe an den Zaun stellte liefen die Motoren an.Und die Querruder arbeiteten.
Hab die Kiste dann sauber durchgetrocknet, dann ging wieder alles.
Nur so als Idee die Steckverbindungen überprüfen.
Gruss Franz
 

Beluga

User
Checkliste

Checkliste

Moin Zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten und Vorschläge. Ich habe sie inzwischen zu einer Checkliste zusammengefaßt und werde Diese Punkt für Punkt durchgehen und abhaken.
Aber es scheint auch eine Lösung in Sicht zu sein: die C677- Servos wurden inzwischen gegen Hitec HS125MG Flächenservos ausgetauscht. Bei den ersten Versuchen war kein Zittern oder Flattern zu sehen und auch kein "Knurren" der Servos mehr zu hören. Sie liefen tadellos. Beim Umstecken auf ein C677- Servos (zur Probe) war das Problem wieder da: "Knurren und Flattern". Evtl. vertragen sich Servo und Kabellänge nicht. Auch habe ich Ferritkerne während des Servoumbaues näher an die Servos gelegt und die Kabellängen um die eingeplante Reservelängen gekürzt.

Zur Info:
- Die Regler sind Opto- Regler und haben kein BEC.
- Die C677 Servos liefen ohne Verlängerung, also direkt angeschlossen, ohne Probleme (werden wohl jetzt in einen ruhigen Elektrosegler wandern).
- Der Beluga ist zur Zeit nur mit zwei Querruderservos, zwei Höhenruderservos, ein Seitenruderservo und Bugradsteuerung ausgestattet. Die Kabelverlegung ist demnach erstmal nach dem Einfachprinzip ausgelegt, sprich, zu jedem Servo führt ein dreiadriges Kabel.
Wenn der Beluga den Erstflug hinter sich hat, dann soll eine Doppelstromversorgung eingebaut werden und dementsprechend, wenn mehr Funktionen dazukommen, die Kabelverlegung angepasst werden.

Aber erstmal werde ich die Checkliste mit Euren Vorschlägen durchgehen. Und ich bin immer noch für weitere Vorschläge zu haben (die Checkliste kann ja angepasst und ergänzt werden).

Viele Dank nochmal

Gruß
Bill Kleinbrahm
 

RD

User †
Beluga schrieb:
die C677- Servos wurden inzwischen gegen Hitec HS125MG Flächenservos ausgetauscht.

Hi Bill,
die sind sowieso viel besser ;)
Ich hab auch ein paar davon, und die (meine) haben v.a. kein Spiel...
Lass den Koffer beim Erstflug ganz! *In Aspach sehen will*
Prima, dass es jetzt geht, check's nochmal komplett durch.
Gruß,
RD
 

Beluga

User
Moin Ralf,

ich hatte die C677 noch neuwertig auf Lager liegen, daher der ursprüngliche Einbau (zumal ich mit deren Leistung und Bauhöhe bei der Ansteuerung dieser Ruder zunächst keine Probleme sah). Ich denke aber auch, dass die HS125 die bessere Wahl sind und ich die von Anfang an hätte einbauen sollen (ursprünglich für ein anderes Modell vorgesehen).
Ich werde ihn eh nochmal komplett durchchecken, bevor es losgeht. Denn bei dem ersten Gesamt- Checks und dem Roll Out hat er mir ja diese Fehler gezeigt. Und er geht auch nicht in die Luft, solang er nicht einwandfrei ist. Aber mit der Hilfe von Euch wird das schon klappen.
Mir liegt auch einiges daran, ihn heil nach Aspach zu bringen (und ihn auch dann wieder heil mit nach Hause zu nehmen ;) und nicht nochmal unter diesen Umständen den Keuper- Muschelkalk (sprich Steinbruch) aus der Nähe zu betrachen).

Viele Grüße
Bill
 
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