Dauerhafte Formstbilität - Wovon abhängig?

Hallo,
Hab schon öfter die Erfahrung gemacht, dass sich ein Teil nach einem halben Jahr oder mehr verzogen hat. Wie muss man bauen, damit das nicht passiert? Insbesondere würde mich das für sehr dünne Teile, so 0,1mm Wandstärke, interessieren.

VG Björn
 
Was baust du?
ist der Gewebeaufbau Symetrisch? Sind die Teile richtig ausgehärtet, damit die Temperaturstabilität erreicht wird. Bei den meisten Harzsystemen ist eine Temperaturbehandlung (Tempern) wichtig, damit die Teile vollständig härten und keine Harzschrumpfung bei höheren Einsatzbedingungen erfolgen kann. Werden die fertigen Bauteile über das Temperaturmaximum belastet, können diese sich verziehen oder das Gewebe zeichnet sich ab.
Das erreichbare T Max hängt vom verwendeten Harz und den Verarbeitungstemperaturen inkl der Wärmenachbehandlung ab.
Gruß
Martin
 
Eine aerodynamische Verkleidung für das Rad meines Liegerads. Es soll so dünn sein, damit nicht unnötige Masse sich lockerrüttelt und falls es in mein Rad gelangt, es kaputt geht und das Rad nicht blockiert.
Form sieht so aus:
01022012177.jpg

Bei den meisten Harzsystemen ist eine Temperaturbehandlung (Tempern) wichtig,
Vor ein paar Tagen die Form mit einem Abzug ins Gewächshaus gelegt. Da haben sich die Luftblasen in der Deckschicht ausgedehnt. Deshalb will ich diesmal nur bei Zimmertemp. aushärten lassen.
ist der Gewebeaufbau Symetrisch?
Gewebeaufbau soll nur aus einer Lage 70iger Gewebe bestehen.
Ich hatte schon mal einen Abzug gemacht vor längerer Zeit und hab gestückelt. Und dann lag das Teil auf dem Dachboden (im Sommer wird es da vllcht. 40°C) und nach einem halben Jahr hatte ich an den Kanten ein paar Beulen, die vorher nicht da waren.
 

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Gideon

Vereinsmitglied
Geringe Laminatdicken sind in diesem Zusammenhang suboptimal, selbst mit Kohlenstofffasern. Die Beulsteifiigkeit bei 0,1 mm ist aber selbst hier oftmals ungenügend, die Faserorientierung selbst spielt hier aber natürlich auch eine große Rolle. Wenn leicht und steif, dann Sandwich. Die Bauhöhe haste ja selbst bei einem Liegerad.

Wenn das Harz Temperaturen über der Tg (Glasübergangstemperatur) sieht, dann erweicht es und Spannungen in den Faserlagen entladen sich, was wiederum zu Verzügen führt. Die Tg liegt in der Regel so 25 bis 30 °C über der Härtungstemperatur.

Wenn Du keine großen Experimente mit Faserorientierungen machen möchtest, dann wäre ein sogenanntes Flugzeugbaulaminat ein guter Anfang. Dieses kann z.B. aus zwei Gewebelagen bestehen, die in einem Winkelunterschied von 45° übereinander abgelegt werden = 0°/90° und ± 45°. Bei einem Sandwich würden bereits dünnste Gewebelagen mit 25 g/m² ausreichend sein, wenn der Abstand dazwischen groß genug ist (ab 1 mm macht für mich Sinn).
 
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