Na, wenigstens hat der Beluga noch postum für Diskussionsstoff gesorgt. Ich bin der Erbauer und Pilot des Beluga- Modelles. Und da viele Fragen dabei auftauchten nun ein paar Antworten:
1. Mit der Landerichtung hatte ich auf vergangenen Meetings nie Probleme gehabt. Nur, der Beluga hat einen stark ausgeprägten Bodeneffekt. Deshalb muß ich ihn bei der Landung flach reinholen, damit er mir keinen Wanderpokal beschert. Aus dem Grund wählte ich die Landerichtung so, damit ich nach hinten in den Acker genug Platz habe, wie Philipp es auch macht. Außerdem, wieviele Modelle sind kurz vor der Steinbruchkante zum Stehen gekommen, dank der Graskante.
2. Der Nickmoment kommt von der leichten Kopflastigkeit, die der Beluga noch hatte, trotz der EWD von +2°. Die sollte deshalb im Winter noch vergrößert werden (hat sich nun erledigt).
3. Im Landeanflug fahre ich das Fahrwerk im Queranflug aus und halte den Knüppel noch auf 1/3 Schub. Diese Procedure hat bei vergangenen Landungen immer funktioniert und keine großen Nickmomente ergeben bzw. den zusätzlichen Widerstand ausgeglichen. Genau diesen Anflug habe ich auch in Aspach gemacht. Nur mag es noch eine Sache geben, die ein wenig abenteuerlich klingt, für die ich aber eine Bestätigung bekommen habe.
Durch die unterschiedlich intensive Einstrahlung der Sonne in den Steinbruch können an den unterschiedlich erwärmten Felswänden lokal und kurzfristig begrenzte Luftströmungen entstehen, trotz Windstille. Fliegt man hoch oder schnell genug an, ist das kein Thema. Aber bei einem flachen und langsamen Anflug kann es verheerend wirken.
Der Beluga reagierte noch nicht mal, als ich Vollschub und Tiefenruder gab. Durch Überzieh- und Abkippversuche weiß ich, daß er darauf normalerweise reagiert. Meine Vermutung geht eher in die Richtung, daß er durch den flachen Anflug in ein lokales Abwindfeld über dem Steinbruch kam und damit die Anströmung über den kritischen Punkt verringert wurde. Und ich weiß, ich habe zu dem Zeitpunkt nicht gezogen, sondern nur Quer- und Seitenruder gegeben, weil er auf den Zuschauerbereich zudriftete. Genaueres hätte in dem Falle eine Telemetrie- Anlage gebracht, die ich leider nicht an Bord hatte.
Außerdem, es handelt sich bei dem Beluga um eine reine Eigenkonstruktion mit ungewöhnlicher Rumpfform. Die hat nun mal Überraschungen auf Lager (auch negative), die ein Fertigmodell nicht hat.
Ein Dank an Jürgen für die Fotos. Auch wenn sie wenig tröstend aussehen, interessant sind sie dennoch.