Der Elektromotor hat Geburtstag !

bendh

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Ich bin aus mehrern Gründen immer skeptisch bei US-Erfindungsmeldungen, da die USA extrem nationalistisch, bestenfalls "ganz toll patriotisch", US-Flaggen allüberall, sind.
Das kommt auch daher, dass ich auch häufiger eben Techniksendungen aus den USA sehe und da diesen "Patriotismus" präsentiert bekomme, was leider 1:1 und nicht "auf europäisch" übersetzt wird. Diese Tendenz gibt es, wenngleich viel schwächer, auch bei den Briten/BBC. Da sah ich sogar mal eine schnelle untertitelartige, nachträgliche Einblendung, offenbar des ZDF, die auf die Fragwürdigkeit der etwas selbstbesoffenen Darstellung hinwies, so à la "auch in anderen Ländern wurde seit Längerem auf ähnlichem Niveau daran gearbeitet" (sinngemäß).

Dann gab es noch bis 2009 eine für einen weltweit totalitär andere nationale Industrie intensivst überwachenden Staat langsam peinlich werdende Besonderheit des US-Patentrechts, nämlich die Tatsache, dass dort auch dann noch ein Patent (mit weltweiter Wirkung!) patentiert werden konnte, was andere bereits in anderen Ländern angemeldet hatten ("first-to-invent" gegen "first-to-file").

USA: Datum der Erfindung, Restwelt: Datum der Patentanmeldung.

Natürlich musste der Amerikaner dann belegen, dass er die Erfindung aber doch vor der Patenteinreichung des bspw. Europäers gemacht hatte, bspw. durch datierte (Bleistift-?)Skizzen und (national/patriotische?) Zeugen und (nationalpatriotischen?) US-Patentprüfern mit US-Flagge auf dem Bürotisch.

Und hätte das US-Patentamt damals, 1837, Wikipedia gelesen 😉, hätte sie das Patent wohl nicht erteilt:

1820 entdeckte der dänische Physiker und Philosoph Hans Christian Ørsted die magnetische Wirkung des elektrischen Stroms, ein grundlegendes Phänomen des Elektromagnetismus. Ein Jahr später veröffentlichte Michael Faraday seine Arbeitsergebnisse über „elektromagnetische Rotation“. Er konstruierte eine Vorrichtung, bei der ein elektrischer Leiter um einen festen Magneten rotierte und im Gegenexperiment ein beweglicher Magnet um einen festen Leiter. 1822 entwickelte Peter Barlow das nach ihm benannte Barlow-Rad. Der britische Wissenschaftler William Sturgeon erfand 1832 einen weiteren Motorvorläufer.[1] Auf dem europäischen Kontinent wirkten Ányos Jedlik (1827) und Hermann Jacobi an der Weiterentwicklung des Gleichstrom-Elektromotors. So entwickelte Jacobi bereits 1834 den ersten praxistauglichen Elektromotor in Potsdam und stattete 1838 in Sankt Petersburg ein zwölf Personen fassendes Boot mit dem von ihm entwickelten 220 Watt starken Motor aus,[2]was somit zugleich die erste Anwendung eines Elektromotors in der Praxis darstellte. Auch der US-amerikanische Grobschmied Thomas Davenport entwickelte in Vermonteinen Kommutatormotor. Auf sein Design wurde ihm am 25. Februar 1837 ein Patent erteilt.
 
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