Hallo Robin,
ich finde es toll, dass du auch mal den „anderen Ansatz“ ausprobierst!
Ich würde mal versuchen den von Merlin beschriebenen Ansatz für den Anfang zu verfolgen. Die Seitenruderbeimischung dient ja nicht zur “Vernachlässigung„ des Seitenruders sondern soll nur das negative Wenderollmoment ausgleichen. Da ist diese altbewährte Technik ein sehr guter Ansatz um das Mischungsverhältnis (oder die unterschiedlichen Ausschläge der Querruder) so in erster Näherung zu erfrieren.
Wenn ich dann mit dieser Einstellung zufrieden bin, gehe ich ans „Optimieren“ für den Kreisflug. Meist muss ich da nicht viel am Mischer „nachjustieren“. Bei ein paar älteren Modellen war es so, dass ich keine lineare Zumischung verwendet hab, sondern um die Neutrallage eine Spur in Richtung „mehr Zumischung des Seitenruders“ gegangen bin. Das war oft nicht viel (und vielleicht auch nur für mein gutes Gefühl) aber danach flog das Modell auch im „Wackeltest“ ne Idee besser.
Vielleicht hab ich damit nur das eigentlich nich vorhandene Ruderspiel ausgeglichen, oder das Seitenruder hat bei dem Modell in der Nulllage einfach weniger Wirkung, oder der Rumpf war zu kurz, ...
Wenn dass dann mit „Wackeltest“ klappt und das Modell stürzt immer noch in die Kurve rein, spiele ich etwas mit dem Schwerpunkt. Ich fliege am Anfang eher mit einer recht konservativen Schwerpunktlage und gehe dann schrittweise mit dem Schwerpunkt zurück und zwar bis das mit den Kreisen sehr ordentlich aussieht (wobei ich inzwischen viel am Seitenrudereinsatz trainiert hab ;-) ) Für die Feinjustierung des Schwerpunkts nehme ich gerne Textiltape, das kommt vor dem Seitenruder um den Rumpf. Irgendwann hab ich dann das Gefühl dass es für mich passt, dann fliege ich einfach mit den Einstellungen und bin soweit zufrieden.
Nach gefühlt 42 Akkuladungen (oder 42 Seilstarts) kommt irgendwann ein Tag an dem alles past, schönes Wetter, ich bin allein (oder zumindest praktisch allein) auf dem Platz und bin gut drauf. Dann opfere ich 2 Akkuladungen und schau nochmal kritisch wie es jetzt wirklich beim Wackeltest aussieht und justiere nochmal nach und freue mich anschließend dass es dann noch besser aussieht. Das ist vermutlich nur für meine Psyche ...
Und wenn dann Bernhard Klar auf dem Wettbewerb nicht mehr über meine eifrigen Kurven lästert (was mir sehr viel geholfen hat), passt es dann wohl einigermaßen.
Das ganze hab ich jetzt in dieser „Verbissenheit“ aber erst bei zwei Modellen gewissenhaft durchexerziert, einem Delphin und einer Conra (beides Modelle von Aer-O-Tec). Was mir bei der ganze Sache aber auch enorm geholfen hat, außer den Optimierungshinweisen von Bernhard, war ein PDF von Mark Drela über den korrekten Einsatz des Seitenruders beim Kurvenflug. Nicht dass ich es nicht eh schon gewusst hätte, aber die Erläuterungen und die Bilder dazu haben mir bei der Verinnerlichung sehr geholfen.
Langer Rede kurzer Sinn, wenn man die Programmierung des Modells an einer zentralen Stelle verändert und dass dann genau beobachtet muss man mehr machen als man vermutet hat.