DMFV Stellungnahmen ( bzw: "Modellflug vor dem Aus" )

spitty

User
Autonom fliegende Drohnen für den Passagierverkehr werden sich die nächsten Jahrzehnte nie und never durchsetzen, wer das als Hersteller Glauben machen will, belügt und betrügt seine Geldgeber. Und das sage ich als begeisterter SF-Leser.
Ich bin zwar nur Turboprops geflogen, aber einer meiner besten Freunde fliegt einen Airbus, er findet das Ding einfach
nur abstoßend.
Der Grund für die Entmündigung der Besatzungen ist nachvollziehbar und die Statistik gibt den Konstrukteuren sogar
recht. Unfälle aufgrund "Übermut und Angeberei" sind mit einem Airbus praktisch nicht möglich, da es vom System
verhindert wird.Auch andere Kontrollmechanismen sind im stressigen Flugalltag hilfreich. Es wurden aber ganz andere, neue Unfallarten generiert, verursacht durch Nichtverstehen oder Fehlinterpretation des Systems,
oder durch Systemfehler.
Und solange es die gibt, wird kein vernünftiger Mensch in ein autonom fliegendes Luftfahrzeug ohne Besatzung
einsteigen.
Der Grund hierfür ist einleuchtend. Sich täglich in sein Auto oder auf sein Motorrad zu setzen ist normal, jeder glaubt, die Sache im Griff zu haben, die Wahrscheinlichkeit, schwer zu verunglücken, wird vollständig ausgeblendet.
Wovor hat der Nutzer Angst? vor Dingen, die er nicht beeinflussen kann. Vom Gegenverkehr gerammt zu werden,
Reifenplatzer etc...also immer von ihm unbeeinflussbare Gefahren, denen er hilflos ausgeliefert ist.
Daher auch der Wunsch , eine kompetente Besatzung im Flugzeug vorzufinden, die für den Passagier Gefahren abwendet.
Bestes Beispiel: brutaler Sinkflug des in Bilbao gestarteten Lufthansa Airbus, von der Crew hervorragend gemeistert:
http://www.aero.de/news-20930/Lufthansa-Piloten-beenden-abrupten-Sinkflug.html
Ohne Crew wäre es ein Totalverlust geworden.
Also, meine feste Überzeugung, davor brauchen wir so schnell keine Angst zu haben.
Andy
 
Und was das Sicherheitsempfinden betrifft: Bei Trikes dreht der Propeller auch frei. Und die starten und landen auch auf jedem X beliebigen Acker. Von Gyrocopter auch abgesehen. (Also hier jedenfalls. Hatten wir beides auf unserm Platz schon zu Gast...)

Mit dem Unterschied zum autonomen Drohnentaxi, dass Du für den Betrieb dieser Dinge eine Fluglizenz brauchst und als Pilot in vollem Umfang für die Absicherung verantwortlich bist.
Desweiteren volle Zustimmung zu dem Beitrag von Andy gerade eben.

Patrick
 
Autonom fliegende Drohnen für den Passagierverkehr werden sich die nächsten Jahrzehnte nie und never durchsetzen, wer das als Hersteller Glauben machen will, belügt und betrügt seine Geldgeber. Und das sage ich als begeisterter SF-Leser.
Ich bin zwar nur Turboprops geflogen, aber einer meiner besten Freunde fliegt einen Airbus, er findet das Ding einfach
nur abstoßend.
Der Grund für die Entmündigung der Besatzungen ist nachvollziehbar und die Statistik gibt den Konstrukteuren sogar
recht. Unfälle aufgrund "Übermut und Angeberei" sind mit einem Airbus praktisch nicht möglich, da es vom System
verhindert wird.Auch andere Kontrollmechanismen sind im stressigen Flugalltag hilfreich. Es wurden aber ganz andere, neue Unfallarten generiert, verursacht durch Nichtverstehen oder Fehlinterpretation des Systems,
oder durch Systemfehler.
Und solange es die gibt, wird kein vernünftiger Mensch in ein autonom fliegendes Luftfahrzeug ohne Besatzung
einsteigen.
Der Grund hierfür ist einleuchtend. Sich täglich in sein Auto oder auf sein Motorrad zu setzen ist normal, jeder glaubt, die Sache im Griff zu haben, die Wahrscheinlichkeit, schwer zu verunglücken, wird vollständig ausgeblendet.
Wovor hat der Nutzer Angst? vor Dingen, die er nicht beeinflussen kann. Vom Gegenverkehr gerammt zu werden,
Reifenplatzer etc...also immer von ihm unbeeinflussbare Gefahren, denen er hilflos ausgeliefert ist.
Daher auch der Wunsch , eine kompetente Besatzung im Flugzeug vorzufinden, die für den Passagier Gefahren abwendet.
Bestes Beispiel: brutaler Sinkflug des in Bilbao gestarteten Lufthansa Airbus, von der Crew hervorragend gemeistert:
http://www.aero.de/news-20930/Lufthansa-Piloten-beenden-abrupten-Sinkflug.html
Ohne Crew wäre es ein Totalverlust geworden.
Also, meine feste Überzeugung, davor brauchen wir so schnell keine Angst zu haben.
Andy

Jahrzehnte glaube ich wohl kaum wenn du dir die technische Entwicklung und die "Personalentwicklung" ansiehst.
 

rubberduck

User gesperrt
Fakt ist aber auch, dass genau diese Spielereien erst einmal als Modell angefangen haben. Ich glaube, die Multikopter-Geschichte hat ihren Ursprung sogar in D, im Ruhrgebiet.

Übrigens,
die Firma EHANG die die Drohnentaxis für Dubai herstellt, produziert auch Modell-Multikopter.
http://www.ehang.com/index.html

Was war also eher da, das Huhn oder das Ei?
 
hi Uwe,
ich habe keinem Ehrenamtlichen Bereicherung vorgeworfen, hier nicht und nicht anderswo.
Es ging allein um das Thema EMFU Meetings.

Ich habe gepostet das es mal ganz nett ist in schönen Hotels zu übernachten.
Zumindest empfinde ich das so.
....
Es ging alleine darum, ob das Thema EMFU zum jetzigen Zeitpunkt schon so wichtig ist?
So wie der DMFV schreibt, ist der Bundesratstermin momentan wichtiger. Und das finde ich auch.

Oder darf man dazu keine eigene Meinung haben?

Jürgen

Moin Jürgen,

ich denke du weißt auch von anderen Kontakten her, das ich mit anderen Meinungen kein Problem habe.
Ich nehme sie zur Kenntnis und kommentiere manchmal auch ziemlich robust - übernehmen muss ich sie nicht.

Was du gepostet hast kann man nachlesen - ich hatte nur die Frage, was das so gepostet denn sollte und im Kontext stellt es sich es auch etwas anders dar, als im Zitat wiedergegeben.
Die Reaktion war absehbar, emotional und verständlich, jedenfalls für mich.
Weder verständlich noch emotional ist das spätere Einschalten von Dädalus79 und seine Forderungen.

Du selbst gehörst zu den Leuten, die schon lange hinter der kommenden VO die Vorbereitung für ganz andere Einschränkungen vermuten, richtig?
Kennst du den Unterschied zwischen strategisch und operativ? EMFU ist für mich zur Zeit strategisch notwendig, operativ kommt noch.
Arbeitsteiliges Vorgehen ist dir doch auch nicht neu und das verfolgen der eigenen Ziele auf mehreren Ebenen zur gleichen Zeit auch nicht, oder?

Ansonsten sollten wir wirklich besser unsere Energien in den Erhalt des Modellfluges stecken.
Weiße Ritter, die zur Wahrung der vermeintlich gefährdeten guten Umgangstöne hier jemandem zu Hilfe eilen müssen, haben wir ja - unsere Modis.
Mir erschließt sich nicht, warum dritte hier jemanden mal einfach so zur Entschuldigung auffordern.
Gerade ihr beide habt diese Form der Unterstützung eher nicht nötig.
 

Eisvogel

User
Ich halte z.B. einen Ablauf wie folgt für realistisch:
1. Paket-App klingelt an: "Paket kann ab sofort zugestellt werden"
2. Empfänger ruft Paket ab
3. Paket-App: "Drohne kommt in ca. 5:30 min"
4: Paket-App: Klingeling, "Drohne ist da (100m GND), bitte um Freigabe zum Absetzen, Sichern Sie den definierten Anflugpfad und Landeplatz!"
5: Empfänger erteilt Freigabe
6: Paket wird abgesetzt
Schwubs, schon liegt die gesamte Haftung für die Absicherung beim Kunden

Wenn ich als Empfänger den Anflugpfad und Landeplatz sicher muß, dann müsste ich jedesmal zu Hause sein, wenn ein Packerl kommt :(
Lustig wird's, wenn ein Paket zu einem Bewohner eines Blocks mit dreistelligen Wohneinheiten in die Innenstadt geliefert wird. Landeplatz Dach 20 Stock? Empfänger wohnt im EG, Lift defekt. Oder kann er dann einen Teil der Straße sperren um seine Zahnpasta zu empfangen :rolleyes: ?
 
Wenn ich als Empfänger den Anflugpfad und Landeplatz sicher muß, dann müsste ich jedesmal zu Hause sein, wenn ein Packerl kommt :(

Falsch rum (="altmodisch") gedacht. Du rufst es ab. Das Paket kommt zu Dir, wenn Du zu Hause bist. Analog zu video on demand. Du mußt nicht zu Hause sein, wenn der Film kommt, sondern der Film kommt, wenn Du zu Hause bist.

Lustig wird's, wenn ein Paket zu einem Bewohner eines Blocks mit dreistelligen Wohneinheiten in die Innenstadt geliefert wird. Landeplatz Dach 20 Stock? Empfänger wohnt im EG, Lift defekt. Oder kann er dann einen Teil der Straße sperren um seine Zahnpasta zu empfangen :rolleyes: ?

Richtig erkannt... Für Innenstädte und größere Wohnblöcke wird's schwierig. Hier werden eher viele Packstationen aufgestellt werden, die mit größeren Drohnen beliefert werden. Die Heimlieferung ist wohl eher am Land und für Leute mit Garten plausibel.

Patrick
 

otaku42

User
Der Einfluss einer europäischen Vertretung des Modellflugs wird sich weniger an der Anzahl der Mitglieder der beteiligten Verbände als an den Inhalten der Argumentation orientieren.
Dazu eine Frage: können sich in der EMFU auch Einzelpersonen direkt beteiligen, oder geht das nur über den Umweg der Mitgliedschaft in einem Verband, der sich seinerseits beteiligt?
 

otaku42

User
Für Innenstädte und größere Wohnblöcke wird's schwierig. Hier werden eher viele Packstationen aufgestellt werden, die mit größeren Drohnen beliefert werden. Die Heimlieferung ist wohl eher am Land und für Leute mit Garten plausibel.
IIRC Google hat sich ein Konzept patentieren lassen, bei dem eine Art "flexible Packstation" als Landestelle auf dem Dach platziert wird. Bei Amazon gab es aucb eine Entwicklung in der Richtung, meine ich. Amazon hat zudem eine Art "Lager im Luftschiff" patentieren lassen (der Hinweis kam hier im Thread) - das würde das Konzept "Lieferung on demand" sehr gut ergänzen.
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Dazu eine Frage: können sich in der EMFU auch Einzelpersonen direkt beteiligen, oder geht das nur über den Umweg der Mitgliedschaft in einem Verband, der sich seinerseits beteiligt?

Als assoziiertes Mitglied geht das. Ist so vorgesehen.
 
Bei Amazon gab es aucb eine Entwicklung in der Richtung, meine ich. Amazon hat zudem eine Art "Lager im Luftschiff" patentieren lassen (der Hinweis kam hier im Thread) - das würde das Konzept "Lieferung on demand" sehr gut ergänzen.

Klingt auf den ersten Blick interessant, Luftschiffe in 13km Höhe über den Städten, die dort dauerhaft bleiben. Z.B. hier ein Bericht dazu.

Aber genauer betrachtet ist das doch Utopie:
- Ein Luftschiff in der jetstream-Zone? Selbst wenn das Luftschiff oberhalb der Tropopause wäre, müsste der tägliche Lieferverkehr durch das gesamte Wettergeschehen darunter.
- Lieferung mit autonomen Drohnen zum Kunden in vertikaler Richtung durch alle Lufträume? Praktisch ein ständiger Hornissenschwarm?

Wenn man sich die originale Patentschrift anschaut, stellt man fest, dass dort seitenlang das Netzwerk und die Software zur Steuerung beschrieben wird, der Begriff "weather" aber nur 4x und "wind" nur 2x vorkommt. Begriffe wie "collision" oder Hinweise auf die bemannte Luftfahrt kommen nur randständig vor. Da weiß man sofort, wer sich das ausgedacht hat.
EDIT: (Das muß ich noch loswerden): Statt dessen beschreibt das Patent, wie man das Luftschiff für Werbung nutzen kann und die Auslieferung der beworbenen Angebotsartikel optimiert.


Dauerhaft betriebssicher kann nach meiner Einschätzung nur ein System sein bestehend aus:
- ein oder mehreren bodengebundenen Zentrallagern
- bodengebundenen Zwischenlagern im sagen wir 50-100km-Raster bzw. in der Peripherie von Städten
Transport Zentrallager-Zwischenlager bzw. Zwischenlager-Kunde/Packstation mit verschieden großen Drohnen.

Patrick
 
Ferner steht zu erwarten, dass es seitens EASA in Kürze eine auf den Prototype Regulations basierende A-NPA geben wird. „In Kürze“ könnte im März oder April sein. Bis dahin muss es eine etablierte europäische Vertretung des Modellflugs geben, da die EASA nicht mit nationalen Verbänden reden wird. Eine Einschätzung, dass das europäische Thema „nicht im Vordergrund steht“ ist, ist daher mehr als blauäugig. Es ist „fünf vor zwölf“ in der Sache.

Hallo Frank,

Was bedeutet dies, was ist eine A-NPA?

LG Leopold
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Hallo Frank,

Was bedeutet dies, was ist eine A-NPA?

LG Leopold

Eine A-NPA ist eine Advandced Noticed of Proposed Amendment.
Damit wird die Änderungen z.B. einer Regulierung oder Direktive angekündigt und zur Kommentierung gestellt.
Da die Kommentierungsfristen nur begrenzt lang sind, muss man "Gewehr bei Fuss" stehen, wenn so eine A-NPA kommt und man diese kommentieren will.
Und dass wird hinsichtlich der unbemannten Luftfahrzeuge unter 150 kg bald passieren.
Das ist auch der Grund, warum es mit der EMFU jetzt etwas pressiert und der Fahrplan der Aufstellung gestrafft wurde.
 

rubberduck

User gesperrt
Mal ein interessanter Artikel zu den Problemen beim autonomen Fahren:

http://www.auto-motor-und-sport.de/news/autonomes-fahren-probleme-2016-11523070.html

Ich denke, beim Fliegen wird's nicht weniger kompliziert...

Allerdings mit dem Unterschied, das man sich beim autonomen Fliegen nicht direkt in den Strassenverkehr stürzen muss.
Da fängt man jetzt schon, mit Projekten an, wie Vermessungs- oder Auswertungsflüge weit ab in der Landschaft, oder Kontrollflüge an Stromtrassen entlang und über Pipelines. Dabei ist es sehr unwahrscheinlich, das andere Personen geschädigt werden können. Wenn das UAV abstürzt, liegt es irgendwo im Feld. Die Chance dabei gerade einen Spaziergänger zu treffen, ist wohl statistisch ziehmlich gering.

Jürgen
 

UweH

User
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