Dr. Frankenstein operiert wieder: Aus typfremden Einzelteilen ein neues Modell bauen!

Soooo,
jetzt habe ich dem kleinen Bastard mal ein Fahrwerk spendiert.

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klSD061.jpg

Funzt!
 
Der kleine Bursche mit dem Schaumflügel und dem Holzrumpf hat in diesem Sommer einige Motoren durch die Luft getragen. Dabei gab es auch ein paar Blessuren, die sich allerdings gut reariereren ließen. Momentan ist er in Sachen Tono unterwegs:


Inzwischen ist mir in meiner Garage beim Aufräumen ein alter Bastard in die Hände gefallen. Ich nenne ihn mal Tempestard


Als echten RC1-Flieger habe ich ihn erstmal dort vorgestellt.
Der Bericht über seine Restauration, passt aber besser hierher.

Tempestard lihi .jpg

Tempestard rehi .jpg

Tempestard revo .jpg

Bevor er wieder eine hübsche Oberfläche bekommt, muss er sich erstmal im Flug beweisen. Die Installation von Motor, RC, Tank und Fahrwerk hat etwa genauso lange gedauert, wie das Abschleifen der alten Farbschichten - und das ist noch nicht mal abgeschlossen. Die Tragfläche brauchte einige Pflaster aus GFK. Jetzt ist sie wieder fest.

Tempestard Wing lo.jpg
Tempestard Wing ro.jpg

Wer den Topp Tempest kennt, sieht natürlich sofort, dass dies der falsche Flügel ist. Ein originaler Tempest hat einen gepfeilten Flügel.

Tempestard Wing spalt.jpg

Dieser hier ist nicht nur gerade, sondern hat ein etwas dünneres Profil. Wie das Leben so spielt habe ich zwar einen überzähligen Tempestflügel, der ist aber bereits Bestandteil eines anderen Bastards mit Shadow/WikoKobra - Rumpf geworden.


Das wird nicht mehr geändert. Eine Jetfire-Tragfläche hätte ich noch übrig, die ist aber eigentlich schon für den Volat vorgesehen. Na, schaun mer mal...

Fürs erste wüsste ich gern, um was für eine Tragfläche es sich hier handelt. Jemand eine Idee?

Tempestard Wing unt.jpg

Beste Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas !

Mal wieder großes Kino ;)

Kann dir leider nichts genaues sagen, von der Geometrie her schreit der Flügel aber für mich irgendwie nach FW190 - vielleicht ne Schaumfläche nach dem Schmalzgruberplan ?

P.S.: Willst du mit dem kleinen noch den Force 3,5er testen ?

P.P.S.: Doch nicht Schmalzgruber, sondern Peter Kriz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas!
Wie groß ist der unbekannte Flügel denn?
In meinem Bestand ist eine FW 190 mit sehr ähnlich aussehenden Flächen und Fahrwerk.
LG Sebastian!
 
Aha, hier lesen die Fachleute mit.
FW 190, ach ich weiß nicht, da haben wir doch ein Trapez mit fast der doppelten Randbogenlänge an der Wurzel. Außerdem ist die Endleiste stärker vorgeneigt, als die Nasenleiste zurück.
Der Flügel oben hat aber außen 22cm und an der Wurzel 33cm. Er ist dagegen etwas mehr zurückgeneigt. Die Spannweite ist übrigens 162cm.
Neuerdings habe ich einen Cometflügel und Rumpf auf dem Speicher stehen. Da werde ich morgen gleich mal vergleichen.
Gruß Andreas
 

Antares

User
...
Fürs erste wüsste ich gern, um was für eine Tragfläche es sich hier handelt. Jemand eine Idee?

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Beste Grüße
Andreas

Ich sehe da eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Sultan-Fläche. Die Fw-190-Fläche habe ich, hat keine Endleistenquerruder und die Spannweite passt nicht.
Könnte eine andere Fläche von Topp sein. Ist das Wurzelprofil symetrisch?

LG,Harald
 
So, jetzt mal hier ein Vergleichsbild:

3trafl.jpg


Oben der Geheimnisvolle. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen symmetrisches Profil. Eigentlich hat aber die Unterseite eine stärkere Wölbung, nicht viel aber an der Schablone erkennbar.
darunter dann der Kometflügel. Pfeilung vorn stärker als hinten. Nicht symmetrisches Profil. Auf dem Bild fehlen noch 30mm Endleiste und die Randbögen. Die Flügeltiefe ist mit >37cm die größte hier.
Ganz unten dann ein Jetfire Flügel. 1,8m SW, das profil an der Nase deutlich runder mit größerem Radius als Comet und Tempest.

Ich nehme noch Vorschläge entgegen
Andreas
 
Soooo,
ich habe da nochmal ein bisschen Flügel und Rümpfe gemischt. Ein paar gute Kombinationen sind dabei übrig geblieben. Grundsätzlich sind mehr Tragflächen als Rümpf vorhanden. Hier mal ein Bild der größeren gepfeilten:

4Sweptwings.jpg


Oben einer vom Jetfire. Der kommt jetzt nicht unter den Tempest, sondern bleibt reserviert für den Volatrumpf. Dort machteine gute Figur und dafür ist er auch schon angepasst. Der Dunkelblaue vom BlueAngel 60 ist hier nur zum Vergleichen. Der Holzbeplankte mit EZFW-Vorbereitung ist ein OriginalTempestflügel. Der kommt aber nicht zum Einsatz, weil er für den noch ungebauten Tempest mit EZFW reserviert bleibt.
Dann ist da noch ein Fundstück aus dem Fundus. Vor ein paar Jahren für ein Projekt geschnitten, aber nie verwendet. Das Projekt ist gestorben, also sind die Kerne wieder frei. Wenn ich die in der Mitte etwas kürze und dabei die Pfeilung verstärke, könnten sie sehr gut zu dem alten BastardTempest, kurz: Tempestard, passen. Mit starrem Fahrwerk könnte das recht flott gehen mit dem baldigen Flugtest.

Vorher mache ich aber noch ein paar Flugtests mit dem geraden alten roten Flügel.
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Andreas
 
Jedes Mal dasselbe: 100 Flieger im Haus und keiner passt...
...Geht doch.

Nun zu den eingetauschten Tragflächen. Die beiden Capriolo-Flügel sind sehr verschieden: 660 vs 880 gr., Spannweite etwas zu viel, die müsste man kürzen. Der kleine rote Schaumflügel wiegt mit 2 Servos 144 gr., braucht aber bei 1030mm SW mindestens ein Mittelstück von 100-150 mm. Außerdem müsste man ihn mit Glas überfangen. Leitwerke habe ich einige herumzuliegen. Am besten passt eines vom robbe Cardinal.

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... Jetzt muss ich mich nur noch für einen alles verbindenden Rumpf entscheiden, dann kann es losgehen. ...

Gruß Andreas
... und dann waren da noch die beiden Capriolo-Tragflächen. Die lagen immer noch herum. Mittelgroße Retromodelle kann man eigentlich gar nicht genug haben. Also habe ich die Feiertagsflugplatzpause für ein neues "Zwischen"-Projekt genutzt. Ein passender Rumpf sollte gefunden werden. Einfach mal die einschlägigen Bauplan-Datenbanken durchstöbert. Siehe da ein Mantarumpf könnte passen.

Mantriolo001.jpg


Ein paar kleine Änderungen und Anpassungen, dann konnte es losgehen. Mit den Eckdaten im Kopf folgte dann ein Fischzug durch die Funduskisten, Balsa- und Sperrholzstapel.

Mantriolo003.jpg



Motoren in der Größe von .40 bis .60 sind ausreichend vorrätig, inklusive diverser Rückwandbefestigungen. Hier z.B. ein OS AX 55 und ein TT oder Magnum. Tanks in 300-350ml, lenkbares Bugrad und starres Hauptfahrwerk, Motorhauben vom Mäxi und vom Marauder, sogar ein komplettes neues Höhenleitwerk war schon vorhanden. Damit konnte es nun losgehen. Detailfragen werden später geklärt, wenn sie auftreten.

Beste Grüße
Andreas
 
Sooo Freunde, es geht weiter:
die Holzstücke sind miteinander verleimt, der Rumpf wurde mit 49er Glas überfangen, alle Deko- und Funktionselemente haben ihren Platz gefunden und arbeiten vorbildlich. Es lassen sich wahlweise beide Tragflächen montieren.

Mantriolo006.jpg


Die Motorverkleidung ist jetzt von einer Kwik Fly. Sie wird aber erst ausgeschnitten und montiert, wenn die Motorentscheidung endgültig ist.

Mantriolo007.jpg


Zunächst hatte ich den größeren schwereren ST G.60 FI mit Rückwandmontage vorgesehen. Inzwischen kommt er mir aber zu fett vor. Deshalb wurde die Befestigungsplatte zusätzlich mit den Bohrungen für einen deutlich leichteren ST 56 mit Kavan-Vergaser versehen. Viel ausgewogener, aber immer noch kopflastig. Ohne Finish wiegt der Bursche jetzt 2610gr. Nicht schlecht für ein 1,4m Modell.

Das Fliegerchen sieht nach einem munteren Gesellen aus. Ich werde ihn Mantriolo nennen. Damit wird in diesem Jahr auf einigen Retros herumgebolzt.

Mantriolo004.jpg Mantriolo005.jpg

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Andreas
 

Meier111

User
...schon seit meiner ersten Modellfliegerkarriere in den 70ern des letzten Jahrhunderts habe ich großen Spaß an der Respektlosigkeit im Umgang mit bestehenden Konstruktionen.
Sehr sympathisch. 👍

Finde es seltsam, dass es Modellflugkollegen gibt, die so eine Einstellung "sinnlos, nutzlos, Zeitverschwendung" finden.🙄
Dabei macht es so viel Spaß, wenn die eigene "Kreatur" besser fliegt als das Original...🙂
 

Christian Lang

Moderator
Teammitglied
Sooo Freunde, es geht weiter:
die Holzstücke sind miteinander verleimt, der Rumpf wurde mit 49er Glas überfangen, alle Deko- und Funktionselemente haben ihren Platz gefunden und arbeiten vorbildlich. Es lassen sich wahlweise beide Tragflächen montieren.

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Die Motorverkleidung ist jetzt von einer Kwik Fly. Sie wird aber erst ausgeschnitten und montiert, wenn die Motorentscheidung endgültig ist.

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Zunächst hatte ich den größeren schwereren ST G.60 FI mit Rückwandmontage vorgesehen. Inzwischen kommt er mir aber zu fett vor. Deshalb wurde die Befestigungsplatte zusätzlich mit den Bohrungen für einen deutlich leichteren ST 56 mit Kavan-Vergaser versehen. Viel ausgewogener, aber immer noch kopflastig. Ohne Finish wiegt der Bursche jetzt 2610gr. Nicht schlecht für ein 1,4m Modell.

Das Fliegerchen sieht nach einem munteren Gesellen aus. Ich werde ihn Mantriolo nennen. Damit wird in diesem Jahr auf einigen Retros herumgebolzt.

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Andreas
...so arg anders wie ein Capriolo ist das ja nicht. fliegt also sicher auch super.
 
Hallo Frankensteinfreunde,

...so arg anders wie ein Capriolo ist das ja nicht.

Na ja, ein Capriolo sieht doch eher aus wie eine abgemagerte Monsun. Ich sehe da schon Unterschiede.


der Erstflug rückt näher.

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Hier sehen wir gut die Konstruktion der schwingungsgedämpften (D-Locks) Motorbefestigung. Der Motor auf der Zwischenplatte ein paar mm nach oben und nach links versetzt. Mit Unterlegscheiben wird der Rechtszug und der Sturz eingestellt. Damit liegt die Propellerebene wieder in der Mitte der Zugachse des Flugzeugs. Das Bugrad hatte wohl schon länger in feuchten Kellern zugebracht, es passt aber perfekt und nach einigen Flügen mit den vorn sabbernden Supertigern sieht man den Rost nicht mehr. Dafür ist der Lagerbock funkelnagelneu, vom Profil geschnitten, extra angefertigt.

Mantriolo009.jpg

Der Inneraum zeigt keine Überraschungen: der 350er Tank aus einem von 500ml heruntergekochten Handwaschseifenspender reicht auch für durstige Tigres. Die 3 Servos sitzen gemeinsam in einem gefederten Rahmen. Sie übertragen die Ruderkräfte über Bowdenzüge mit Polystalseelen. Die Bugradlenkung hat eine Stahllitzenseele, das Gas wird über einen 0,8mm Federstahldraht gesteuert. Zum schnellen bequemen Motortausch ist der Draht 2-teilig mit einer Lüsterklemme verbunden. Nicht lehrbuchlike, aber praktisch! Wichtig! Sowas niemals für Rudergestänge verwenden!

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Das Seitenleitwerk ist eine verdrehsteife Gitterkonstruktion aus Balsa. Sie wird mit Futtertüll bezogen, mit dem Fön gespannt und dann mit verdünntem Epoxidharz gepinselt. Leicht und stabil. Für unsere Freunde des Scharnier-Holzleimens: ich lehne das ab! Bei mir wird erst der Scharnierschlitz mit verdünntem Epoxy geprimt, dann die Scharniere mit 5-Min Epokleber eingesetzt.

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Das HLW ist auch ein leichtes Balsagitterwerk mit Folie bespannt. Es war ein fix und fertiges Ersatzteil für ein ARF-Modell. Ein sehr günstiger Ebay-Beifang aus einer Geschäftsauflösung. Wichtig! An der Klebefläche die Folie entfernen. Die dünne Rumpfbeglasung reicht ca. 5-10mm auf die Folierung. Später wird alles überlackiert.

Mantriolo012.jpg

Schließlich das Cockpit. Die tiefgezogene Kanzel stammt von einer Curare! Klingt komisch, ist aber so.
Der Pilot hat früher in meinem Charly gewerkelt, dann musste er ein paar Jahre herumsitzen, jetzt darf er wieder in die Luft.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch Flugwetter
Gruß Andreas
 
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