E Segler programmieren

Hallo
Mich interessiert vor allem wie ihr eure 4Klappensegler programmiert. Nicht die Einstellwerte.
Folgende Punkte interessieren mich.
Welche Flugphasen werden verwendet?
Mit welchen Schaltern werden sie geschaltet?
Welche funktionen mischt ihr. ( Mischer)?
Zb. Bei Start wölbklappen zuschalten. Mit Mischer oder Flugphasen? Vorteile Nachteile
Was fliegt ihr für Konfigurationen?
Danke für eure Tips

Gruss
 

Mario12

User
Hallo Emanuel, ich kann dir sagen, wie ich das mache. Ist aber nicht der Mainstream, das sage ich dir vorab dazu.
Ich mache da gar nichts mit Flugphasen, alles "normal".

Butterfly Mischer so, dass WK so weit wie möglich nach unten geht. QR soweit hoch, dass noch Querwirkung zum Steuern erhalten bleibt.
Ich mische dann soviel Tiefe (per Kurve) zu, dass der Segler bei jeder Butterfly-Stellung immer schön auf die Nase geht.
Ich mag es, bei allen Modellen die Landung zu ziehen und keinesfalls nachzudrücken.
Die Butterfly Funktion habe ich auf einem -100/0/+100 Schieber.
Kurz vor Bodenkontakte Butterfly wieder einfahren, damit die Wölbklappen nicht im Gras einhaken.

Dann noch einen Mischer der gesamt verwölbt/entwölbt mit entsprechender HR-Kurve nach Bedarf und Modell. Ist immer verschieden.
Und damit ist es auch schon per Pflicht soweit.
Die Verwölbungsfunktion habe ich auch auf einem -100/0/+100 Schieber.

Kür:
Einen 100% Differenzierungsmischer zuschaltbar, damit nur noch das QR hochgeht, welches auf der kurveninneren Seite ist. Damit fliege ich oft und gerne Thermik.

Einen Snapflag Mischer, der beim Ziehen von Höhe auf der gesamten Tragfläche 1mm Verwölbt. Tiefe mit entwölben ist (für mich) meistens nicht nötig. Auch dieser Mischer per Schalter zuschaltbar. Der Mischer ist auch beim Thermikkreisen sehr hilfreich.


Weil du extra E-Segler ansprichst. Da ist meistens zuwenig Motorsturz im Spiel, wenn es beim Nasenantrieb noch gefällig aussehen soll.
Daher haben die meisten Modelle ein paar Prozent Tiefe auf den Motor gemischt. So, das bei Vollgas ein Steigflug passiert, aber das Teil keinen Riesenlooping einleitet.

Start mit Verwölbung ist Geschmackssache. Ich mache es meistens mit Verwölbung über die ganze Tragfläche, aber wirklich nötig ist es bei keinem meiner Segler.

Der Vorteil meiner Lösung ist, dass sie einfach ist und universell einsetzbar.
Mit Flugphasen wird es meistens komplex, kompliziert oder auch beides zusammen. Das spare ich mir, weil es nicht wirklich nötig ist und keinen wirklichen Vorteil bringt. Ich fliege Segler mit Jeti und EdgeTX Anlagen.

Beste Grüße
Mario
 

swoop

User
Hi Emanuel,

es gibt glaube ich keine "richtige" und keine "falsche" Art einen 4-Klappensegler zu programmieren, es muss halt zu dir passen.

1) Flugphasen, Mischer, ... sollen beim Fliegen unterstützen und deshalb sollten man nicht zuviel grübeln müssen wenn man fliegt. Das heißt, lieber nur 3 Flugphasen anstelle von 7 mit denen du vielleicht garnicht umgehen kannst.
2) Was man für Mischer "braucht" und welche jetzt wirklich sinnvoll sind, hängt sehr stark vom Modell und vom Einsatzzweck ab. Verschiedenste Thermikstellungen sind beim Hangsegeln eher unüblich, beim F5J/F3J Fliegen schadet eine mal nicht und wenn man es beherrscht sind 2 (oder mehr) auch nicht verkehrt.
3) Die Hersteller empfehlen in der Regel immer ein paar Einstellungen, damit kann man mal anfangen und dann weiter experimentieren.
4) Für den Einstieg würde ich mir im Verein bei den anderen Piloten jemanden suchen der besser fliegt als Du und dann mal mit ihm über sein Konzept reden. Jemand der einem im Zweifelsfall mit Rat und Tat zur Seite steht ist besser als "42 Experten" hier im Forum.
5) Wenn es so jemanden nicht gibt, such dir eine fundierte Quelle (zum Beispiel die Artikel von Prof. Mark Drela), schau ob es für dich passt und üb damit einfach mal.

Mal ganz kurz was ich bei meinen F5J Modellen so alles programmiert hab:
1) Ich bin Rechtshänder und fliege einen Handsender (Jeti DS 16), also sind bei mir die Flugphasen auf einem der linken Schalter.
2) Ich folge den Lehren von Mark Drela. Das negative Wenderollmoment wird bei meinen Modellen nicht über Querruderdifferenzierung ausgeglichen sondern mit Hilfe eines zugemischten Seitenruderanteils.
3) Bei dem Ver- und Entwölben halte ich mich auch an die Empfehlungen und die Vorgehensweise von Mark Drela. Die Wölbklappen nehmen die Querruder mit.
4) Snap-Flap (sowohl nach oben als auch nach unten) ist auch über einen Mischer realisiert. Da gehen die Querruder auch mit ... Bei Butterfly wird natürlich Snap-Flap ausgeschaltet.
5) Angefangen hab ich mit 3 Flugphasen (Speed/Normal/Thermik), inzwischen weiß ich mich auch, wann ich eine zweite Thermikphase sinnvoll einsetzen kann und soll.
6) Die Flugphasen sind fix programmiert, irgendwas über Schieber "nachzujustieren" halte ich nicht für zielführend. Alle F5J Piloten mit denen ich geflogen bin, haben auch feste Flugphasen. Und die Jungs wissen wie es geht ;-)
7) Flugphasen werden nicht abrupt umgeschaltet sondern mit einer "Verschleif" von knapp einer Sekunde (die Zeit ist modellabhägig)
8) Ich kann keine Mischer separat an-/um- oder wegschalten. Wenn ich so etwas flugphasenspezifisch brauche, dann wird es durch die Flugphasenumschaltung miterledigt.
9) Butterfly liegt nie auf einem Schalter, auch keinem 2-stufigen.
10) Gas kann man auf einen 2-stufen Schalter legen oder auf einen Schieber/Drehregler.
11) Ich habe einen dedizierten Motor-Aus-Schalter, der kommt nach der Landung immer rein!
12) Bei Fail-Safe geht der Motor immer aus. Die Ruderstellungen werden dann wohl eher durch die persönlichen Vorlieben und das Modell vorgegeben.

Das war jetzt viel zu Lesen und noch mehr zum Üben
Peter
 

Milan

User
Hallo.
Flugphasen sind eine feine Sache. Für jede einzelne bringst du die jeweiligen Ruder in die gewünschte Neutralposition und die erflogenen Trimmwerte werden automatisch abgespeichert.
Das Ganze schalte ich über dreistufige Stickschalter und Taster. Vorteil: Ich muss meinen Blick während des Fliegens nicht auf Sender richten um Schieber, Knöpfe, Schalter zu "suchen". Permanentes Umtrimmen ist nicht mehr erforderlich. Butterfly schalte ich mit dem Gasknüppel. Den Motor mit einem Stickschalter in Reihe mit einem Drehknopf (Sicherheit) ein oder aus.
LG Harry
 
Ich mache das ähnlich wie Peter: 3 Flugphasen (Speed-Normal-Thermik) auf einem Schalter. Mehr gibts bei mir aber wirklich nicht.
Motor und Bremse steuere ich über den Gasstick. Zwischen beiden Zuständen wird mit einem Schalter umgeschaltet, welcher auch gleichzeitig der Motor-Aus-Schalter ist. Damit kann ich beide Geschichten proportional steuern, was ich sehr angenehm finde. Und am Boden bleibt der Schalter immer auf "Bremse ein", weil damit der Motor nicht ungewollt anlaufen kann. Den lege ich erst zum tatsächlichen Starten um.

Ich brauche also für die gesamte Steuerung nur 2 Schalter und natürlich die Knüppel. Die Flugphasen sowie Motor/Bremse ein lasse ich mir ansagen. Die zwei Schalter finde ich aber auch so blind und muss nicht nach unten schauen. Zwischen den Flugphasen schaltet mein Sender (MZ-12 PRO) automatisch verzögert um, das ist sehr angenehm.

Ich habe einige Sachen ausprobiert und mich jetzt aber auf das absolut Wesentliche beschränkt. Mit mehr als zwei Schaltern und 3 Phasen kann und will ich mich beim Fliegen nicht beschäftigen. Die Umschaltung zwischen Landen und Motor (also Steigen) funktioniert tadellos. Ich fliege fast ausschließlich auf unserem Platz. Da eine Landung komplett zu vergeigen, ist schon schwer. Und wenn ich tatsächlich mal durchstarten muss, bleibt beim Segler immer so viel Zeit, die Bremse einzufahren, Schalter umzulegen und den Motor hochzufahren. Das Schreiben des Satzes dazu hat deutlich länger gedauert...

Gruß Mirko
 
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