Energija5

Hallo Sven, wird die Steckung im gekürzten Aussenflügel mit einem Passtück eingebaut? Ich finde die Idee mit dem gekürzten F3b Flügel sehr gut, weil die Proportion besser passt. Wir haben mal einen Highlander mit Mittelstück gebaut. Der hatte 4,05m Spannweite, weil es sonst merkwürdig ausgesehen hätte, Stefan
 
Vakuum

Der Vakuumanschluss kann entweder out-of-the-box (https://shop1.r-g.de/art/3901571M) (Preis ca. € 25,-) oder aus den 3-D-Drucker (Preis < € 1,-) kommen. Ich hatte zwar bereits zwei Stück von R&G herumliegen, aber nachdem ich ja mehr brauchte, war der Modellbauer in mir geweckt und ich habe die Teile für den 3D-Drucker nachgebaut. Die STL, falls jemand Interesse hat, sind hier im Thread angehängt. Die Dichtungen sind aus Silikon in ebenfalls gedruckten Formen. Das Messingrohr nicht nur einschieben, sondern verkleben. Das erhöht die Festigkeit.

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Nachbaut

@ christianh: Vielen Dank für deinen hilfreichen Anleitungen.
Eine Frage zu deinem VakuumAnschluss:
Wird aus der Matte im Bild rechts die Dichungen herausgeschnitten und sind sie aus TPU gefertigt? Wozu dient in der Mitte die Erhebung?
 
@ christianh: Vielen Dank für deinen hilfreichen Anleitungen.
Eine Frage zu deinem VakuumAnschluss:
Wird aus der Matte im Bild rechts die Dichungen herausgeschnitten und sind sie aus TPU gefertigt? Wozu dient in der Mitte die Erhebung?

Die "Matte" ist eine Form für die Dichtungsringe. Sie ist ebenfalls gedruckt. In diese Form gieße ich den Silikonkautschuk (https://www.r-g.de/art/415200), welches sich nach dem aushärten leicht herausnehmen lässt, da ja am Silikon nichts haftet ;-) Du kannst aber sicherlich auch die Dichtungsringe selbst aus einer Gummimatte, Fahrradschlauch etc. ausschneiden. Eventuell auch direkt in TPU drucken. Ich hatte eben grade das Silikon noch herumliegen...
 
Voll parametrisierte Schablone für die Ausschnitte der Flächenservos.

Die Quelldaten für Fusion 360 sind unten angehängt und können frei verwendet werden.
Wichtig: Da nur bestimmte Dateiendungen hier erlaubt sind, habe ich dem Dateinamen die Endung ".dat" angehängt. Diese muss wieder entfernt werden, sodass die Datei die Endung ".f3d" hat.

Da ich ein Fan von Werkzeugen bin, mein 3D-Drucker auch genutzt werden muss, ich meine CAD-Kenntnisse erweitern will und weil grad die Riesenmenge von 8 😏 Servoausschnitten gemacht werden musste, habe ich mir eine Schablone gedruckt, welche mit einem Fräsvorsatz benutzt werden kann.

Dafür habe ich allerdings so lange gebraucht, wie wenn ich mind. 10 Flächensätze händisch fräse. Aber darum geht's ja nicht... ist ja Hobby 😅

Wenn man aber mal die Schablone hat, dann ist ein Flächensatz in kürzester Zeit präzise verarbeitet.

Um flexibel zu bleiben, sind diverse Eckdaten (Fräserdurchmesser, Ausschnitt, Radien usw.) per Parameter veränderbar. Die Parameternamen sollten eigentlich selbstsprechend sein. Aber am besten in Fusion damit spielen und schauen, was sich tut.


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Ich wünsche viel Erfolg beim fräsen.

Grüße an die Energija Gemeinde,
Christian
 

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  • Schablone Flächenservo Ausschnitt.f3d.dat
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Wenn ich die Bilder richtig interpretiere, nimmst du als Außenlage 50gr unidirektional und darunter genähtes +/-45° Gelege, als HArtschale?
Da ich demnächst auch beginne möchte, welchen Aufbau nimmst du genau?
 
Wenn ich die Bilder richtig interpretiere, nimmst du als Außenlage 50gr unidirektional und darunter genähtes +/-45° Gelege, als HArtschale?
Da ich demnächst auch beginne möchte, welchen Aufbau nimmst du genau?

Die beiden Lagen stimmen, aber dann nicht mehr 😏 das ist kein Hartschalen- sondern ein Sandwichaufbau.

Aufbau (außen nach innen):
  1. 50er CFK Uni
  2. 100er CFK Biax
  3. 80er Neocore
  4. 90er CFK Biax
Damit bekomme ich eine richtig harte Schale. Mein vorheriger Aufbau war bis auf die Innenlage gleich (da hatte ich 50er GFK) und im Grunde auch schon ausreichend, aber diesmal wollte ich noch ein Schäufelchen bezüglich Torsion drauflegen. Sollte etwas sein, das in der Luft - außer durch Feindeinfluss - unzerstörbar ist.

Der Mix zwischen 100er und 90er Biax war nur dem Umstand geschuldet, dass ich nicht genügend vom 90er hatte.

Die beiden Außenlagen resultieren einfach aus einem Top Preis-Leistungsverhältnis und bringen einen enorme Schlagfestigkeit. Ich fliege fast ausschließlich in den Bergen und meine erste Energija hat bis jetzt erst drei Kratzer auf der Flächenunterseite die auf eine gröbere Steinberührung deuten. Keine Dellen dort, nur die Kratzer.

Verarbeitung ist auch sehr einfach. Erste Lage wird trocken (mit Schablone) zugeschnitten und ebenso trocken in die mit Harz eingestrichene Form gegeben. Die weiteren Lagen außerhalb der Form auf Folie tränken, zuschneiden und einlegen.

Grüße,
Christian
 
Hallo, was wiegt der Aufbau? Das ist ja schon ziemlich "betoniert". Schlägt die Struktur des Biax durch die 50er Aussenlage und wartest Du einen Moment mit dem weiteren Lagenaufbau oder ist das nicht nötig?
Stefan
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Neocore kannste ich nicht - sieht aber sehr vielversprechend aus - das abschrägen mit Folieneisen und schneiden mit Laser - kommt mir sehr entgegen.
 
Hallo, was wiegt der Aufbau? Das ist ja schon ziemlich "betoniert". Schlägt die Struktur des Biax durch die 50er Aussenlage und wartest Du einen Moment mit dem weiteren Lagenaufbau oder ist das nicht nötig?
Stefan

Na ja, "betoniert" ist Ansichtssache 🥺, aber die Fläche wiegt knapp unter 800g. Es war ja auch nicht Ziel hier was Leichtes zu kreieren sondern was Festes. Und wie gesagt, ich fliege hauptsächlich am Hang, sehr oft im Hochgebirge und da bist sowieso meist zumindest leicht ballastiert unterwegs. D.h. meist mit mind ca. 2,8 kg.

Derselbe Aufbau mit 50er Glas innen wiegt übrigens ca. 670g.

Das Biax kommt nicht durch. Was man nach einiger Zeit im Gegenlicht erkennen kann, sind die Bindfäden der Außenlage.

Für die Außenlage verwende ich einen kurzen Härter (R&G "L") und lasse die dann auf allen Flächen vielleicht 15 Min durchziehen. Das ergibt sich aber eh automatisch, da ich die Flächen nacheinander abarbeite. Bis ich mit der Außenlage in der vierten Fläche fertig bin und mit der zweiten Lage weitermache, vergeht eh die Zeit.

Weiter geht's dann mit einem langen Härter (GL1+GL2 gemischt mit ca. 1/3 + 2/3).

Christian
 
Neocore kannste ich nicht - sieht aber sehr vielversprechend aus - das abschrägen mit Folieneisen und schneiden mit Laser - kommt mir sehr entgegen.

Ich hatte vorher das 75er Airex, bekam da aber eine sehr schlechte Qualität geliefert. Von den fünf Bögen waren nur zwei zu gebrauchen. Die restlichen drei waren schwammig und fast durchsichtig. Das Neocore dagegen war qualitätsmäßig einwandfrei. Es gibt dazu eh einige Threads die das Neocore thematisieren. Mir gefällt es auf jeden Fall gut und die nächsten Flächen (leichte Ausführung mit 80er SpreadTow außen) erhalten u.a. das 60er Neocore.

Für das Abschrägen verwende ich das Teil vom Kölleteam (https://www.koelleteam.de/wordpress/composite-helferlein-auf-thingiverse/) siehe auch Post 211.
 
Zuletzt bearbeitet:
Low-cost Motorvariante für die Energija: Dualsky XM3045EG-10

Ich fliege ja ausschließlich am Berg und da ist der Motor nur als Absaufversicherung gedacht. D.h. er läuft idealerweise an einem Flugtag überhaupt nicht. Eventuell am Ende des Tages, wenn ich den Akku vor einer mehrtätigen Flugpause auf Lagerspannung bringen möchte 😏

Daher ist eine zwar effiziente, aber teure Motor-Getriebekombi a la Tenshock 15xx im Grunde nicht notwendig, wenn nicht das geringe Platzangebot im Weg stünde.

Seit kurzem gibt es aber von Dualsky einen gekapselten Außenläufer, welcher reinpasst und mit einer Leistung von max. 777 W ausreichend ist. Der "Dualsky XM3045EG-10". Hier bei Leomotion.

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Er ist im Vergleich zu einem Tenshock 1520 kürzer (46mm statt 65 mm), leichter (120g statt 135g) und günstiger (ca. € 110 anstatt ca. € 195).

Ich habe die Kombi Dualsky XM3045EG-10, SLS 3S 1600mAh 40/80C, 16x9 Vladimir in einer 2,2kg Energija getestet und bin höchst erfreut. Steigrate um die 14 m/s bei ca. 630W/61A. Genauere Werte habe ich nicht notiert, da ich das Modell selbst einfliegen wollte. Eine 14x8 wäre sogar noch effizienter, aber die gibt's für den Vladimir VM Pro nicht. Die von GM passt von der Form her nicht.

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Ich habe den Motor im Moment nur bei Leomotion in der Schweiz bekommen, weiß aber, dass Eder Modelltechnik, somit in Deutschland, ihn bei Bedarf mitbestellten würde.

Hier kann man im ECalc - eingeschränkt auf Dualsky - selbst ein wenig herumspielen.

Fazit: Für mich die zukünftige Antriebseinheit in der Energija.

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, "betoniert" ist Ansichtssache 🥺, aber die Fläche wiegt knapp unter 800g. Es war ja auch nicht Ziel hier was Leichtes zu kreieren sondern was Festes. Und wie gesagt, ich fliege hauptsächlich am Hang, sehr oft im Hochgebirge und da bist sowieso meist zumindest leicht ballastiert unterwegs. D.h. meist mit mind ca. 2,8 kg.

Derselbe Aufbau mit 50er Glas innen wiegt übrigens ca. 670g.

Christian
Hallo Christian,
mit dem "betoniert" wollte ich Dir keinesfalls zu nahe treten! Ich bin mehr der "Flachlandtiroler" und hätte zu meinem 2,1 kg Highlander gerne noch eine leichtere Version für die kleinen Ecken in Westfalen und Weserbergland. Das sagt wohl alles. Ich fliege aber auch immer zu leicht.

800g bei dem Aufbau ist ein wirklich gutes Gewicht. Das verlangt eine kundige Hand am Harztopf.

Stefan
 
...
mit dem "betoniert" wollte ich Dir keinesfalls zu nahe treten! Ich bin mehr der "Flachlandtiroler"
...
Hallo Stefan,

nein, nein, das passt schon! Ich bin mit den Flächen ziemlich happy.

Ich möchte als nächstes wieder leichte Flächen (max 600g) machen. Aber wenn's wirklich nur zäh und vor allem kleinräumig geht, dann habe ich einen T-Race 23 bzw. eine von mir adaptierte V-Leitwerksversion ("V-Race"). Da hat die Fläche ein Profil mit 2,4% Wölbung. Zum Vergleich die Energija hat (von mir herausgemessen) ca. 1,4%.

Der V-Race hat bei 2.4m nur 1,4kg und ist wirklich wie ein Luftballon und sehr, sehr wendig. Dafür werde ich mir als nächstes noch einen CFK-Motorrumpf aus der "Energija Plattform" machen und dann schätze ich, dass ich auf unter 1,3 kg kommen würde.

Aber ich habe bei Vergleichen am Hang mit einer 2,5kg Energija oft schon festgestellt, dass die Energija leichter oben bleiben kann oder man mehr Flugspaß hat. Dann nämlich, wenn großräumig geflogen werden muss/kann um z.b. ein Abwindfeld zu durchqueren. Wenn es aber andererseits nur wirklich kleinräumig an der Kante oder so geht, dann spielt natürlich ein kleines, leichtes Teil seine Vorteile aus.

Zumindest sind das meine Erkenntnisse.

Christian

PS: Vielleicht schaffst du es ja zum nächsten Energija Meeting in den Bergen. Wir, d.h. Norbert (nko) und ich 😏, hatten richtiges Wetterglück und super Flugtage.
 
Energija E5.240 - Eine kleine Energija – Teil 1


Nachdem ich neben den typischen 3m Modellen auch ganz gerne Modelle zwischen 2-2,50m verwende – sie passen auch besser in den Rucksack – spielte ich schon länger mit dem Gedanken auch die Energija E5 zu schrumpfen.

Ein erster Versuch mit einen vorne und hinten gekürzten Rumpf, angepassten Rumpf-Flügelübergang und verkürzten Leitwerk hatte ja mit dem V-Race23 bereits bestens funktioniert. Dort wurden die Flächen des T-Race23 (Aer-o-tec) verwendet..

Also stand als nächstes eine Verkleinerung der Original Energija E5 an und so sieht das Endresultat aus.

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Spannweite 240cm, Gewicht motorisiert 2,2 kg


Die Größe von 240cm ergab sich aus…
  • Die 240er Flächen passen genau quer auf die Heckablage in meinem VW-California (Interessantes Detail, welches ich aber erst nach der Fertigstellung bemerkt hatte)
  • Ist genau um 50cm kleiner als die Original (ok, schwaches Argument 😉 )
  • 120-125cm war genau die Breite des 100er Biax-Gewebes das noch übrig war und auch verarbeitet werden wollte (Das war das Hauptargument 😀 )

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Größenvergleich Klein vs. Original


Ich wollte den Originalverbinder verwenden, um mir zumindest den Bau einer eigenen Form zu ersparen. Kleiner Vorgriff… Ich habe dann doch noch eine Verbinderform mit einer kleineren V-Form realisiert 😉

Mit dem „keine-Ahnung-wie-das-Messteil-heißt“ habe ich die Profilkontur von den entsprechenden Stellen übertragen und mit Freude festgestellt, dass der Originalverbinder passen sollte, wenn ich die Höhe des Holmgurts verringern könnte. Dies wurde erreicht einerseits durch eine Verbreiterung von 45mm auf 60mm und andererseits durch eine kleinere Anzahl, da ja die Spannweite geringer ist. Gerechnet sollte er aber immerhin noch 300km/h und voll ziehen aushalten.

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Das ist das „keine-Ahnung-wie-das-Messteil-heißt“. Irgendwas mit Kamm oder so...

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Die Original Verbindertasche hat Platz


Das Profil im Bereich Wurzel-25cm, d.h. das neue Wurzelprofil ist um 3mm kürzer. Die Dicken-Wölbungsverteilung ist nur marginal (<3/10mm) unterschiedlich, sodass der Flügel direkt an den Rumpf-Flächenübergang angesteckt werden kann.
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Die neue Wurzelrippe wurde mit allen Ausnehmungen direkt beim Verkleben der Flügelschalen eingesetzt. Durch die Ausfräsungen stimmen alle Anschlüsse überein. Den Original Verbinderdummy konnte ich natürlich nicht verwenden, aber wenn man einen 3D-Drucker hat, dann kann nichts mehr schiefgehen 😉 Den Dummy habe ich aus drei Teilen gedruckt, welche auf einem Alu-Vierkantprofil verankert sind.

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Die Flächen habe ich diesmal extra stabil gemacht – wie erwähnt, wird wahrscheinlich mein neues Scout-Modell. Soll heißen… 50CFK Uni + 100 CFK Biax + 80er Neocore + 90er CFK Biax. Auch beim Holm und bei den Stegen habe ich nicht gespart. Herausgekommen ist eine Fläche mit 600g (leer) welcher einen vertrauenserweckenden Klang beim Klopfen erzeugt. Das ist jetzt vielleicht nicht die genormte Methode um die Festigkeit einer Tragfläche zu beurteilen, aber es macht Eindruck 😉 Wie bereits erwähnt, sollte sie in der Luft, außer durch Zusammenstoß, unzerstörbar sein. Und durch die harte Schale auch am Boden einiges einstecken können.

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Bei den Anlenkungen vertraue ich auf die IDS von Servorahmen.de. Diesmal mit den verlängerten Ruderhörnern. Damit kann der volle Servoweg verwendet werden und es ist absolut kein Ruderspiel vorhanden.

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Die Verkabelung in den Flächen ist so konzipiert, dass sie erst nachträglich eingebracht werden kann. Das dauert 1-2 Minuten und ich laufe somit nicht in Gefahr die Kabel beim Verbinden der Schalen versehentlich anzukleben bzw. kann die Verkabelung jederzeit wieder einfach servicieren.

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Das Leitwerk ist im Prinzip ähnlich wie die Fläche aufgebaut, d.h. gekürzt und mit Anschlussrippe.

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Hat grundsätzlich mal funktioniert :-)


Weiter geht's im Teil 2.

Christian


PS: Sollte jemand an diversen Druck-Fräsdaten Interesse haben, dann bitte einfach eine PN.
 
Energija E5.240 - Eine kleine Energija – Teil 2


Da die kleine Energija wahrscheinlich des Öfteren mein Buddy bei Neuerkundungen in den Bergen sein wird, wollte ich sie motorisieren. Wenn man allein in einem vielleicht unbekannten Gelände steht, dann lässt sich das Teil doch leichteren Herzens rausschmeißen.

Die Original E-Schnauze wäre aber zu lange gewesen und daher habe ich mir eine neue Nasenform gebaut. Ich habe den Abschnitt der Kabinenhaube als Basis genommen – damit konnte die Original Haubenform weiter benutzt werden - und hinten und vorne adaptiert. Logisch, die Teile wurden wieder 3D-gedruckt. Der neue Rumpf ist im Bereich von 30-34mm rund und hat einen weicheren Übergang auf die Maße im Kabinenhaubenbereich. Dadurch deckt der Rumpf einen großen Längenbereich durch Abschneiden für unterschiedliche Motorspant-Durchmesser ab. Ich habe sie so gezeichnet, dass sie optimal auf den VM Pro Spinner passt.

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Das Rumpfende wird einfach abgeschnitten, der V-Verbinder wieder eingeklebt und mittels der Leitwerke wieder ein Rumpf-Leitwerks-Übergang modelliert. Vom abgeschnittenen Teil trenne ich noch den Bürzel ab und klebe ihn als Abschluss wieder an den gekürzten Rumpf an. Ein paar CFK-Rovings innen zur Verstärkung, außen verschliffen und mit Klarlack beilackiert. Der Bürzel ist links und rechts vielleicht < 3/10mm kleiner. Das wird ein wenig abgeschliffen und verschwindet dann sowieso unter dem Tesa mit dem die Anlenkungsabdeckung befestigt wird.

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So sieht's dann nachher aus.

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Der untere Rumpf bekam ein völlig neues Profil (1cm kürzer und mehr Wölbung) verpasst. Der wurde für die T-Race23 (Are-o-tec) Flächen adaptiert. Durch das Uni-Gewebe und das Modellieren mit schwarz eingefärbten und mit CFK-Kurzfasern verstärkten Harz konnte das Ganze in Sichtcarbon belassen werden. Das wäre beim z.B. oberen Rumpf mit Sichtcarbon gewebe wahrscheinlich auffälliger gewesen.



Das von Norbert (@NKO) hier im Thread publizierte F3G-Servobrett ist für die KST X08 Plus ausgelegt und man muss fast ein wenig tricksen um die Servos so unterzubringen, damit nichts streift. Da ich die normalen X08 verwende, habe ich mehr Platz und mir daher ein neues Servobrett konstruiert. Die Servos sitzen dabei auch ein wenig weiter vorne und der Teil vor dem Verbinder fällt weg. Dort sitzt nämlich mein Empfänger (senkrecht). Die Bohrabstände sind gleich wie bei jenem von Norbert und es kann natürlich in einer "normalen" Energija auch eingesetzt werden.

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E-Servobrett neu


Bei der Motorisierung wollte ich auch etwas Neues ausprobieren. Da ich fast ausschließlich in den Bergen unterwegs bin, ist der Motor für mich nur eine Absaufversicherung und läuft dementsprechend selten. Aus diesem Grund ergibt es für mich wenig Sinn, einen teuren Getriebemotor einzubauen.

Daher kam in diese kleine Energija der bereits hier vorgestellte gekapselte Außenläufer von Dualsky. Meine ersten Erfahrungen aus dem Einflugtag in der Ebene sind absolut positiv und ich werde diesen Motor auch bei der nächsten „normalen“ Energija verwenden. Vom Log kann ich ungefähr ein Steigen von 11-14m/s je nach Akkuladung herauslesen. Absolut ausreichend für meine Bedürfnisse und der Motor ist gegenüber einem typischen Tenshock 1520 - kürzer, leichter und günstiger.

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Mit dieser Reihenfolge, nämlich... Motor - Regler/Unisens - Akku (1600, 3S) - Empfänger - Servos war kein Blei notwendig. Anm: Links ist am Bild vorne ;-)


Nachdem dies wahrscheinlich auch meine neue „Höllenmaschine“ wird, habe ich ihr nachträglich auch einen neuen Verbinder mit nur 3,5 Grad V-Form anstatt der Original 6 Grad spendiert. Die Verbinderform wurde wieder – ich habe nur eine gaaanz kleine Fräse und da geht nichts mit Alu – mit Hilfe des 3D-Druckers entwickelt. Stabiler Boden – Alu Seitenteile – herausnehmbare Stempel in 3D gedruckt – stabile Druckplatte. Funktioniert prächtig!
Easy wäre es, wenn man zuerst mit dieser Form den Verbinder macht und davon dann die Taschen abformt. Aber da ja der Originalverbinder für die Taschen Pate gestanden hat, musste darauf dann hingearbeitet werden. Das bedeutete ein wenig nachschleifen, aber keine Hexerei.

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Meine Baby-Stepcraft. Aber 30cm sind auch drin :-)


Ein „richtiger“ Segelflieger Rumpf steht auch kurz vor der Fertigstellung. Diese Version gestaltet sich ziemlich einfach. Schnauze ein Teil herausschneiden und wieder orthopädisch korrekt anpflanzen. Eine typische Schönheits-OP eben. Die Haube kann einfach gekürzt werden und passt. Das Heckteil ist wie beim Motor-Rumpf.

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Wer genau schaut, sieht die Narbe der Schönheits-OP ;-)

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Durch die Verwendung von X08 kann auch im kurzen Rumpf ein 18650 Lion Akku verwendet werden. Zum Vergleich die "normale" Größe.


Fazit: Die Kleine war mir von der ersten Sekunde an vertraut und auf allen Achsen sehr agil. Ich freue mich schon auf den artgerechten Einsatz am Hang.


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Die Familie wird schön langsam perfekt. Von unten nach oben sind Papa (der Laute) und Mama (die Elegante), der wilde Nachwuchs mit dem (wieder lauten) Sohneman und der (ebenfalls grazielern) Tochter. Ganz droben sind Cousin und Cousine (mit anderem Profil) aus der T-Race23 Linie :-)


An dieser Stelle möchte ich mich bei Sven für sein Engagement rund um den Formenbausatz bedanken. Den nur so, d.h. mit diesem hohen Vorfertigungsgrad und des modernen Designs, gab ich mir letztendlich den Ruck, als Einzelperson überhaupt ein Modell aus Formen bauen zu wollen. Jetzt, ein paar Entformungen weiser, traue ich mich schon weiter in unbekanntes Terrain und so ist der Formenbaukasten für mich eine Art Plattform geworden. Weiters möchte ich mich bei ihm für die ausdrückliche Downloadfreigabe des Wurzelprofils bedanken. Vielleicht macht das nach dem V-JX Projekt, wo Jochen und Mario ja dezidiert im Open-Source-Gedanken entwickelt bzw. dokumentiert haben, Schule und es werden so zukünftig mehr Information geteilt.

Zurzeit bin ich ziemlich angefixt von der Leistungsfähigkeit dieser Besenstiele und Pläne für die nächsten Evolutionen schwirren mir schon im Kopf rum 😊.

Auch bei hier ungenannten RCN-Usern möchte ich mich für Eure Hilfe, Anregungen, fruchtbare Diskussionen und Artikel bedanken. Vielleicht konnte ich neben reiner Unterhaltung auch ein, zwei neue Infos transportieren.

Und natürlich sollte auch mal RCN selbst für diese Plattform gedankt werden … nicht nur, wenn ein Verkauf in der Börse klappt 😉 – Danke.

Ach, ja, wenn man von der Börse spricht. Da ich jetzt die Negativform der kurzen E-Nase habe, stelle ich das Positiv Urmodell inkl. einer Haube zum Verkauf an die Börse. Zum Gegenwert einer guten Flasche Rum gehört sie dem/der Nächsten.


So, jetzt werde ich noch die obige Familie fertigstellen und danach muss erstmal die Werkstatt reorganisiert und andere offene Projekte fertiggestellt werden. Dann geht's weiter. Ich habe da so ein paar Ideen...


In der folgenden Nachricht lege ich für interessierte Kollegen die Fräs- und Druckdateien ab.

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier also diverse Druck- und Fräsdateien, welche teilweise auch für die "normale" Energija E5 verwendet werden können.
  • E5/E5.240: F3G-Servobrett
  • E5/E5.240: Segler-Servobrett
  • Motorspant Dualsky XM304xEG mit 32mm
  • Motorspant Dualsky XM304xEG mit 34mm
  • E5/E5.240: Wurzelrippe Tragfläche
  • E5/E5.240: Wurzelrippe LW
  • E5.240: Verbinderdummy
Grüße,
Christian
 

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  • Motorspant Dualsky XM304xEG (32mm).dxf
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  • Motorspant Dualsky XM304xEG (34mm).dxf
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  • E5 - F3G Servobrett (hinten).stl
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  • E5 Servobrett (3D-Druck).stl
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  • E5.240 Verbinderdummy - Außen.stl
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  • E5.240 Verbinderdummy - Innen.stl
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  • E5.240 Verbinderdummy - Mitte.stl
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  • E5 Wurzelrippe (1.25 Schale).dxf
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  • E5 Wurzelrippe (0.75 Schale).dxf
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  • E5 F3G-Servobrett.png
    E5 F3G-Servobrett.png
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  • E5 Servobrett (3D-Druck).png
    E5 Servobrett (3D-Druck).png
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  • E5.240-Verbinderdummy.png
    E5.240-Verbinderdummy.png
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  • Motorspant Dualsky XM304xEG (32mm).png
    Motorspant Dualsky XM304xEG (32mm).png
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  • Motorspant Dualsky XM304xEG (34mm).png
    Motorspant Dualsky XM304xEG (34mm).png
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  • E5 LW-Wurzelrippe.dxf
    23,3 KB · Aufrufe: 76
  • E5 Servobrett.dxf
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aurel

User
Hallo

Das Rätsel um die Problematik am Leitwerk hat sich wohl gelöst. Es hat sich, wie es aussieht, ein Fehler in die Verbinderform geschlichen. Es gibt einen Achsversatz welcher dazu führt das die Querkraftpins mit den Löchern im Rumpf nicht fluchten. Dadurch drück es auch immer ein Leitwerk, beim Trockentraining, aus dem Rumpf. Ich war bereits mit Sven in Kontakt und es wird ein neues Förmchen geben.
 

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RayX

User
Voll parametrisierte Schablone für die Ausschnitte der Flächenservos.

Die Quelldaten für Fusion 360 sind unten angehängt und können frei verwendet werden.
Wichtig: Da nur bestimmte Dateiendungen hier erlaubt sind, habe ich dem Dateinamen die Endung ".dat" angehängt. Diese muss wieder entfernt werden, sodass die Datei die Endung ".f3d" hat.

Da ich ein Fan von Werkzeugen bin, mein 3D-Drucker auch genutzt werden muss, ich meine CAD-Kenntnisse erweitern will und weil grad die Riesenmenge von 8 😏 Servoausschnitten gemacht werden musste, habe ich mir eine Schablone gedruckt, welche mit einem Fräsvorsatz benutzt werden kann.

Dafür habe ich allerdings so lange gebraucht, wie wenn ich mind. 10 Flächensätze händisch fräse. Aber darum geht's ja nicht... ist ja Hobby 😅

Wenn man aber mal die Schablone hat, dann ist ein Flächensatz in kürzester Zeit präzise verarbeitet.

Um flexibel zu bleiben, sind diverse Eckdaten (Fräserdurchmesser, Ausschnitt, Radien usw.) per Parameter veränderbar. Die Parameternamen sollten eigentlich selbstsprechend sein. Aber am besten in Fusion damit spielen und schauen, was sich tut.


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Ich wünsche viel Erfolg beim fräsen.

Grüße an die Energija Gemeinde,
Christian
Finde ich eine gelungene Idee.
Allerdings finde ich den Parametersatz nicht in Fusion, Modell und Skizze sind Ok.
Wo finde ich die Parameter ?
 
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