Entladen aber wie?

Hallo,

ich habe einen Hota D6 Lader.
Im Menu kann ich einstellen, dass er mit 3 A entlädt.

In der Praxis entlädt er aber nur mit max. 0.2 A, auch wenn ich den Vorgang ohne Balancer durchführe.

Woran kann das liegen?
Wie bekomme ich eine höhere Entladerate?

Ich möchte gerne meine Akkus prüfen, ohne ein Modell zu nutzen.

VG

Simon
 
Wieviele Zellen hast du dran ?
 
Hallo Simon
Ich entlade meine Akkus grundsätzlich nach jedem Flugtag und bringe sie mit einem ISDT FD200 auf Lagerspannung.
Darüber hinaus lade ich die Akkus im Winter, wenn ich sie am Flugplatz nicht nutze, alle paar Wochen und bringe sie mit dem Entladegerät wieder auf Lagerspannung.
Ich denke dass die Akkus so gut gepflegt sind und ich sie lange sicher nutzen kann.
Mittlerweile hab ich mir noch ein SkyRC BD250 gekauft. Mit diesem Entladegerät lässt sich auch die Akkukapazität messen. Insofern wäre der SkyRC BD250 vielleicht sinnvoll für Dich.
Ich möchte ein Entladegerät jedenfalls nicht mehr missen.
VG Walter
 
Dafür gibt es extra Entladegeräte z.B. von ISDT.

Torsten

Edit:
Der Walter war schneller und hat es sehr gut beschrieben.
 

flymaik

User
Hallo Simon? Im Post 6 ist es passend verlinkt. Damit sind 180W Entladeleistung möglich.
 
Darüber hinaus lade ich die Akkus im Winter, wenn ich sie am Flugplatz nicht nutze, alle paar Wochen und bringe sie mit dem Entladegerät wieder auf Lagerspannung.

Hallo Walter,

das ist völlig unsinnig. LiPo, LiIon und LiFePo Akkus besitzen keinerlei Memory-Effekt, das Laden- und Entladen auf Lagerspannung erhöht die Anzahl der Lade-Entladezyklen und erhöht daher nicht die Lebensdauer deiner Akkus.


Lagerung siehe: https://batteryuniversity.com/article/bu-702-how-to-store-batteries

Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Micha

Ich hab mal wo gelesen, dass Nichtnutzung ein großer Feind eines Lipos ist. Daher dachte ich, ich lade und entlade meine Akkus alle 4 bis 6 Wochen im Winter mal, weil ich im Winter nicht fliege und den Burschen ( Akkus ) die Bewegung vielleicht gut tut 😀

Dabei bringe ich die Akkus dann auf eine Lagerspannung von 3,78 V pro Zelle um die Brandgefahr zu minimieren. Das schlägt auch Gerd Giese bei längerer Lagerung so ähnlich vor wenn ich mich nicht irre.

Die verlorenen Zyklen sind bei mir egal, da ich die Akkus bis zu ihrem physikalischen Ende eh nicht so oft nutze wie man sie nutzen könnte.

Da es viele so ähnlich wie ich machen, dachte ich bisher dass ich damit nicht so falsch liege :


Ich lasse mich aber gerne eines bessseren belehren wenn ich damit falsch liege.

VG Walter

P.S. Dass die Akkus keinen Memory Effekt haben, weiß ich natürlich.
 

BNoXTC1

User
Dabei bringe ich die Akkus dann auf eine Lagerspannung von 3,78 V pro Zelle um die Brandgefahr zu minimieren. Das schlägt auch Gerd Giese bei längerer Lagerung so ähnlich vor wenn ich mich nicht irre.
Ja genau.. aber das mit dem Laden ist komplett unnötig..

meine Akkus liegen auch Monate.. wenn sie unter 3,7V/Z sind, lade ich sie wieder auf 3,8V/Z… fertig..
 
Ich dachte halt, dass den Brüdern eine Belastung zwischenzeitlich ganz gut tut. Aber wenns das nicht braucht, dann lass ich das zukünftig. Spart Arbeit 😀

Dann werde ich zukünftig sicherheitshalber nur noch die Spannung überprüfen und bei Bedarf nachladen.
 
Ich dachte halt, dass den Brüdern eine Belastung zwischenzeitlich ganz gut tut.

Hallo Walter,

ein LiPo verliert an Leistungsfähigkeit mit der Anzahl der Zyklen, falscher Lagerspannung- und Temperatur. Selbstverständlich auch einfach mit zunehmendem Alter, die chemische Zerstörung verläuft bei optimalen Lagerbedingungen jedoch wesentlich langsamer.

Durch ein gelegentliches Laden-und Entladen auf Lagerspannung sinkt weder der DC-Ri vom LiPo, noch steigt die nutzbare Kapazität vom LiPo.

So etwas macht man bei den NiMh-Zellen so alle 2-3 Monate, der DC-Ri sinkt deutlich, der Memory-Effekt oder Lazy-Effekt wird dadurch vermieden.

Gruss
Micha
 
Merci für die Infos 👍. Mann lernt nie aus und dank Fragen anderer, wie hier zum Beispiel von Simon, auch noch dazu 👍
Dann bring ich zukünftig die Akkus bei längerer Nichtnutzung ( Winter ) nur auf Lagerspannung, kontrolliere diese gelegentlich und lade gegebenenfalls etwas nach.
VG Walter
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Auf den Seiten von Gerd gibt es dazu einiges was Alterung betrifft

Der Lithiumakku ist "danach" kein Geheimnis mehr, denn auf 78 Seiten erläutert Frank Siegert sehr verständlich

und anschaulich wie Lihtuim-Akkus aufgebaut sind. Zahlreiche Grafiken erleichtern das Verständnis zur Arbeitsweise der

Energiespeicherung. Aber auch der technisch Versiertere kommt auf seine Kosten, sofern chemische Zusammenhänge keine

Unbekannte sind. Fachbegriffe werden erläutert und natürlich die Gefahren von der technischen Seite durchleuchtet und begründet.

Ergo: Eine sehr lesenswerte Abhandlung, die zu einer klareren Sichtweise gegenüber den Lithium-Akkus beiträgt!
Gibt auf der Seite als PDF
 
Bei mir ist es so, dass die Akkus weniger an den Zyklenzahlen, sondern in erster Linie durch Alterung nachlassen. Nach jeder Lagerung über Winter, ca. 3,75v/Zelle, relativ kühl gelagert, steigt der Innenwiderstand. Nach 3 Jahren hat er sich in etwa verdreifacht. Die Akkus gehen für mässige Belastungen immer noch, im Heli ist der gestiegene Innenwiderstand ein Problem, bei Vollpitch bricht trotz vollem Akku die Spannung sehr deutlich ein. Dabei spielt die Zyklenzahl eigentlich keine Rolle, ob 70 Zyklen oder 120. Während der Saison, also relativ regelmäßiges Fliegen ist kaum Veränderung bemerkbar. Und das Ganze bei unterschiedlichen Marken.
Daher halte ich das zwischenzeitliche Laden/Entladen keineswegs für so kontraproduktiv, wie es hier dargestellt wird, ist ja so eher eine Verlängerung der Saison.

Meinrad
 
Hallo,

danke für die Tipps.
Habe nun via dem „Versuchsaufbau“ wie on Post 6 entladen können.

Leider fehlt hier nur Einzelzellen Überwachung während des Vorgangs.

Bin dann zum entladen am Modell mit Telemetrie übergegangen (Impeller und Hot air Modul).

VG

Simon
 

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Beim Entladen via Telemetrie ist die Überwachung dann schon etwas „sicherer“.

Hier ist mir allerdings Folgendes aufgefallen:

Messe ich die Spannung der Einzelzellen direkt am Akku, habe ich einen akkumulierten Unterschied von ca. 3 Volt zur angezeigten Spannung am Sender via Telemetrie.

Die Spannung am Akku gemessen mit dem Lipoüberwachet, ist identisch wie am Ladegerät angezeigt - dies habe ich nochmal überprüft.

Ich frage mich nun, warum zeigt das Graupner Hot Air Modul 2.5- 3 Volt weniger an, als der kleine Lipo Überwacher und das Ladegerät?

Die Fotos der Messungen sind beide unter Last mit Abstand von 5 Sekunden entstanden.

Eins führt zum anderen bei dem Hobby … wie immer …

:-)

VG

Simon
 

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Bei mir ist es so, dass die Akkus weniger an den Zyklenzahlen, sondern in erster Linie durch Alterung nachlassen. Nach jeder Lagerung über Winter, ca. 3,75v/Zelle, relativ kühl gelagert, steigt der Innenwiderstand. Nach 3 Jahren hat er sich in etwa verdreifacht.
...
Daher halte ich das zwischenzeitliche Laden/Entladen keineswegs für so kontraproduktiv, wie es hier dargestellt wird, ist ja so eher eine Verlängerung der Saison.

Hallo Meinrad,

ein LiPo wird durch zwischenzeitliches Laden- und Entladen nicht Jünger, nach 3 Jahren ist ein LiPo 3 Jahre alt, ob benutzt oder nicht.
In dieser Zeit nimmt der DC-Ri zu und die nutzbare Kapazität ab. Durch (unnützes) Laden- und Entladen nimmt die nutzbare Kapazität weiter ab,
der DC-Ri steigt weiter an. Je höher die C-Rate beim Laden- und Entladen ist, desto mehr verliert er an nutzbare Kapazität und Leistungsvermögen (DC-Ri steigt an).

Ich hab noch zwei ca. 9 Jahre alte LiPo's, da hat sich der DC-Ri in dieser Zeit ungefähr verdoppelt, jedoch nicht verdreifacht in drei Jahren.
Ein gerade gemessener Zippy 3S 3000 mAh 20C (~ 100 Zyklen) von 04/2018 hatte am Anfang 24 mOhm, jetzt sind es 28 mOhm.
Durch kühle Lagertemperaturen und bei Lagerspannung altern normalerweise die LiPos sehr wenig. Der DC-Ri steigt nur unwesentlich über den Winter an.

Du wirst die LiPo's wahrscheinlich entsprechend hoch belasten. Zu hohe Lade-und Entladeströme verkürzen die Lebensdauer deutlich.
Durch zu hohe Belastung nimmt die Zellschädigung deutlich zu, die Alterung (Kapazität sinkt, DC-Ri steigt) beschleunigt sich.

PS: Im PDF vom Dipl.-Ing. Frank Siegert (Post #16) werden teilweise Quellen zum Thema Alterung von der batteryuniversity.com verwendet.


Gruss
Micha
 
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