Epoxy-Fehlerbild

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

bin mal wieder am Laminieren und es zeichnen sich in der 2. Schicht Epoxy unregelmäßig „Zeichnungen“ auf der Oberfläche ab. Was ist dafür die Ursache?

R&G Harz+Härter 100:35 gemäß Anleitung, 20° Werkstatttemperatur, 55% Luftfeuchte.

Laminataufbau: 1,5mm Balsa, 25g/qm Glasfasergewebe, erste Schicht Epoxy mit 10% Spiritus

IMG_5157.jpeg


IMG_5158.jpeg
 

Eisvogel

User
Bedeutet "2. Schicht Epoxy" daß du auf auf die ausgehärtete Beschichtung mit dem Gewebe nochmal Harz aufbringst?
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Bedeutet "2. Schicht Epoxy" daß du auf auf die ausgehärtete Beschichtung mit dem Gewebe nochmal Harz aufbringst?
Richtig: 1. Schicht mit Gewebe und 10% Spiritus, dann Zwischenschliff und dann 2. Schicht ohne Spiritus
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Und warum dann 100:35?

Hast Recht, ist ja bei dem System ja 100:40. Schreibfehler…

Was ich noch nicht erwähnt habe: das Gelb ist eine Farbpaste von RuG direkt in den Harz gerührt.
 

Buxus

User
Wenn es darum geht das es Dünnflüssiger sein soll würde ich eher mit EPH 161 mischen, statt mit Spiritus, scheint das da was aus dünstet.
 
Also lieber Thomas,
der generelle Fehler den du gemacht hast ist, du hast mit Spiritus verdünnt !
Spiritus gibt es in den unterschiedlichsten Reinheitsgraden....sogar mit fast 6% Wasseranteil.
Da kannst du dir gut vorstellen, wie lange es braucht bis das verdunstet ist, oder auch garnicht. Da ist das Harz schon lange im vortgeschrittenen
Aushärte Zustand.
Deshalb deine Schrumpfeloberfläche. Habe ich anfangs auch erfahren müssen.

Gut gelingts es mir immer mit Methanol verdünnt, egal ob jetzt giftig oder nicht. LÜFTEN IST IN JEDEM FALL ANGESAGT !!! Und auf gar keinen Fall im Raum ohne Absaugung.

Was soll die zweite Schicht bringen, außer viel Gewicht?
Wenns wegen der Optik ist, warum kein KlKlarl
Ein erfolgreiches Ergebnis mit relativ geringem Aufwand kann erzielt werden, wenn du folgende Arbeitschritte beachtet.

Gewebe 29g/qm auf Oberfläche mit verdünntem Harz (Methanol im Verhältnis 50/50) satt aufbringen. Keine Angst, die Oberfläche sieht dann nach paar min. relativ trocken aus, weil das Methanol rasch verdunstet. Und das ist das gute an Methanol !

Nach ca 1 bis 2 Stunden Wartezeit (Gewebe lässt sich nicht mehr verschieben...honigtrocken) wird mit dem Schaumroller unverdünntes Harz aufgetragen. Kann auch mit geeigneter Farbpaste eingefärbt werden.
Und das auch wieder satt und im Kreuzgang mehrmals hin und her gerollt bis optisch das Harz gleichmäßig verteilt ist. Da ist jetzt auch die Farbe im Harz hilfreich. So kann gut die aufgerollerte Harzmenge eingeschätzt werden.

Nach Aushärten (min 2 Tage) kann nun die Oberfläche nass geschliffen werden. Wenn du ein gutes Auge dafür hast, ist deine Oberfläche so gut wie lackierfertig, oder polierfertig wenn du keine zusätzliche Farbe willst.

Hast du sauber gearbeitet, ist dein Gewichtszuwachs kaum über der einer Oracoverfolie belagerten Fläche.
Die gleiche Vorgangsweise kann natürlich auch mit dickerm Gewebe angewendet werden. (Ab 2x 160g Gewebe ist es nicht mehr ratsam, da dann auch das Methanol nicht rechtzeitig verdunsten kann.)
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Danke Hans, das ist doch mal eine zielführende Antwort.

Da ich die "Schrumpeloberfläche" erst beim zweiten Auftrag nach ca. 48 Stunden habe erscheint mir das zwar etwas seltsam, werde es aber mal austesten...

Gewebe 29g/qm auf Oberfläche mit verdünntem Harz (Methanol im Verhältnis 50/50) satt aufbringen

Das meint, das Harz in 100:40 anmischen (sagen wir 100g in Summe) und dann noch mal so viel Methanol nach Gewichtsanteilen?
 
Hallo,

Isopropanol geht auch zum verdünnen. Mit verdünntem Harz ist das Gewebe leichter zu tränken. Das dünne Gewebe saugt sich voll und bleibt liegen ohne Verzug.

Lässt man das Harz aushärten sind im Verbund kleine Löcher. Die fallen erst auf, wenn Farbe auf die Oberfläche kommt. Thomas vermutlich bei dir die 2 Lage Harz.

Um diese micro holes zu verschließen ziehe ich die Fläche mit einer alten Scheckkarte und Mumpe ab.

Den Tip von Hans nach 2 Stunden mit normalen Harz nachrollen kante ich auch noch nicht. Probiere ich aus.

Gruß Ludger
 
Zuletzt bearbeitet:
Das meint, das Harz in 100:40 anmischen (sagen wir 100g in Summe) und dann noch mal so viel Methanol nach GewiGewichtsanteilen

Ja,.... also zb. 100g Harz Härter Gebinde und den gleichen  Volumenanteil mit Methanol verdünnen.

Warum deine zweite Schicht schrumpfelt ist, weil die erste wie erwähnt immer noch ausdünstet, und die zweite Schicht hier schädigt.
Die untere Schicht schrumpft bei Ausdünstung immer noch und verzerrt deine zweite Schicht. Das Bild davon kennst du ja.


Da der zweite Harzauftrag erst nach dem aushärten der 1ten und dann ohne Verdünnung erfolgt ist, kanns das nicht sein.

Wieso überhaupt verdünnen?

Ich habe geschrieben : Auftrag der zweiten Schicht nach ca. 1 bis 2 Std. je nach Temp. !!! Da ist das Harz noch leicht klebrig und kann sich mit nachfolgendem Harz noch verbinden.  Aber der zweite satte Harzaufstrich kann nun nicht mehr vom Holz aufgesaugt werden.

Warum verdünnen..??? .damit das Holz wenig Harzanteil aufsaugen kann und es so zu keiner Gewichtsbombe kommt wie du befürchtest..
Eisvogel...diese Thematik müßte dir eigentlich geläufig sein, von meinem Bericht der "echt steifen Fläche" ;)
 

Eisvogel

User
Mit verdünntem Harz ist das Gewebe leichter zu tränken. Das dünne Gewebe saugt sich voll und bleibt liegen ohne Verzug.
Laminierharz ist dünnflüssig genug um die Gewebe zu tränken, vor allem System L von R+G zählt zu den dünnflüssigeren.
Statt verdünnen bietet sich aufheizen an. Das aufgebrachte Harz, bzw. die aufgebrachte Beschichtung abföhnen (normaler Fön ist sicherer als Heißluftfön). Hat den zusätzlichen Vorteil, daß evtl. vorhandene Feuchtigkeit (Luft) weggetrocknet wird.
 
Ludger, wenn du den zweiten Harzauftrag satt machst wie schon gewohnt, schließen sich die kleinen Löcher von alleine und du erspaarst dir damit zusätzliches Spachtel . Weil die erste Schicht eben noch nicht ausgehärtet ist, sondern nur "honig trocken" ist, verbindet sich nachfolgendes Harz .

ISOPROPANOL, ist eine Möglichkeit, aber fast so schlecht wie mit Spiritus !!!

Wer dies bezweifelt, möge doch gerne selbst eine kleine Versuchsreihe starten, damit er erkennt. Ich habe dies damals auch gemacht um schlauer zu werden. 😊
 

Eisvogel

User
Warum verdünnen..??? .damit das Holz wenig Harzanteil aufsaugen kann und es so zu keiner Gewichtsbombe kommt wie du befürchtest..
Eisvogel...diese Thematik müßte dir eigentlich geläufig sein, von meinem Bericht der "echt steifen Fläche" ;)
Ich befürchte gar nix!
Pantsche seit ca. 50 Jahren und meine Modelle zählen eigentlich immer zu den leichteren.
Balsa bzw. Beplankungsholz wird bei mir vor dem Beschichten immer mit Schnellschleifgrund abgesperrt. Wiegt so gut wie nix und das Holz kann nicht mehr aufsaugen.
 

Unifly

User
Hallo Eisvogel,
Welchen Schnellschleifgrund verwendest du, der fast nichts wiegt bzw. wie viel ist denn fast nichts auf den m2? Verwendest du diesen auch vor dem Beplanken einer Styrofläche, ist die Verklebung dann genauso gegeben wie direkt am Balsa? Auch mit Glaseinlagen?
Danke dir im Voraus und fröhliche Weihnachten.
Wolfgang
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten