Klein, warum nicht auch fein?
Klein, warum nicht auch fein?
Hier ist es schon länger still geworden, deshalb mal wieder etwas Neues.
Auch weil es der "Jens-Fighter" einfach verdient hat.
Er ist mit das Feinste, was man in dieser Größe bekommen kann.
Mit toller handwerklicher Leistung gebaut; fest und leicht mit vielen zu Ende gedachten, praxisgerechten Detaillösungen.
Da habe ich nicht lange gezögert, als ein unberührter Bausatz hier in RCN angeboten wurde.
Nun, das ist daraus geworden .....
... und ja, er ist nicht scale lackiert, weil ich nicht auf Scale Wettbewerbe gehe und er mir so gefällt
... und ja, ich hatte Probleme mit den Decals. Ralle musste die Trägerfolie ändern und alles war wie ..... noch nie.
Zu Anfang perfekt, doch mit dem Klarlack kam das Kaos. Eigentlich verdeckte er bisher immer die Trägerfolie bis hin zum Unsichtbaren.
Hier wurden die Dinger aber wunderbar milchig!
Doch Ralle wusste ein Lösung und die Decals werden nach aktueller Methode dieser Tage noch neu aufgebracht
....alles andere passt.
Warum sollte man einem kleinen Modell nicht die Detailliebe gönnen wie den großen Pötten?
Klar macht das in dieser Größe vielleicht noch etwas mehr Arbeit und hat nicht diese Außenwirkung.
Dafür hat man aber einen wie ich finde einfach schönen, unkomplizierten Alltagsjet mit robustem Fahrwerk und kurzen Start und Landestrecken.
Und mindestens so viel Spaß wie mit den Großen, aber mit viel weniger Aufwand. Einfach ins Auto rein und mal ein paar Runden düsen.
Auch der "verpöhnte" Gasstart ist eigentlich kein Akt und die Kolibri zündet damit wie keine Kerostart-Turbine. Kein Nachteil (!!) und das Gewicht und die Kompaktheit der Düse dankt es.
Geschützt wird das Teil mit einem Einlaufsieb (warum gibt es das eigentlich nicht bei Martin??) von Jetcat Portugal. Celestino Clemente fertig die Dinger speziell für die Kolibri. Nicht ganz billig aber perfekt! Übrigens ein sehr netter Kontakt und nach 5 Tagen lag das Ding auf der Werkbank.
Ich hatte mich für den Turbineneinbau hinten ohne Schubrohr entschieden; alles nach vorne gepackt ( im übrigen trotz der Enge alles einzeln herausschraubbar) und brauchte letztlich lediglich 40 Gramm Blei.
Akkus sind die Konion von Modellbau-Fuchs ( jeweils 2s 2250 für RC und Turbine) weil sie ohne Ballancer gefahrlos hunderte Male geladen werden können. Sie liegen ganz vorne in der Rumpfspitze und passen vor den fertig eingeklebten senkrechten Spant.
Das Leergewicht des Jens-Fighters liegt exakt bei 2980 Gramm incl. dem Cortex Kreisel und Richter Tankverschluss.
Überarbeitet habe ich etwas die Kabinenhaubenpassung durch in den Kabinenrahmen eingeklebte Querstreben; die Alu-Räder sind bei weitem nicht so teuer wie sie aussehen (PAF) und haben sich in hunderten F3A-Flügen bereits hervorragend bewährt.
Nicht gefallen hat mir lediglich die serienmäßige Lagerung der Canards ( auch wenn es so vielleicht hinreichend funktioniert).
Hier wurde der Lagerspant mit einem oberen Hilfsspant verstärkt und eine einfache Gegenlagerung realisiert. (Fotos des Originalspantes stehen hier im Thread) Jetzt ist die Sache sehr schön steif und spielfrei. Auch wurde die Passung der Canards überarbeitet, in dem ich den Rumpf in diesem Bereich durch Abschleifen und glattspachteln (Wabenbauweise!) leicht begradigte. Jetzt passt das Ganze mit einem geringeren Spalt und die Rumpfmodifikation fällt auch nicht wirklich auf.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder!
Ach ja zu den Flugeigenschaften: Einfach SUUUUPER. Mit der richtigen Einstellung ohne Baumurks (Schwerpunkt laut Jens, Ruderausschläge (nach Freewing), Schubachse nun bauseits vorgegeben) hebt das Ding in flachem Winkel auf mäßiger Graspiste nach 30-40 Meter ohne "herausreißen" ab und die Landungen brauchen durch die hohe mögliche Anstellung noch viel weniger. UNKOMPLIZIERT!
Sollten Fragen sein und ihr ein wenig Geduld bei der Beantwortung habt ( die Flugsaison ist am Laufen!!!), nur zu.....
liebe Grüße
Bruno Schiffler