ex4: Meine Auslegung

@Hans
... wenn ich das mit der Ex3 Vergleiche ( Click ) so frage ich mich, was Du erreichen willst.
Geht es um einen kompakteren Flieger?
Spannweite auf 4,05m reduzieren ginge ja einfach durch verkürzen des Mittelteil. Ansonsten deuten die Daten auf eine vielleicht minimal geringer Grundwölbung hin, aber nicht in einem Ausmaß, das ich deswegen eine neue Form machen würde.
... die Profilauslegung geht jetzt eindeutig in die schnellere Richtung, was am Hang super passt und den Charakter zu Ex3 deutlich verändern wird .
Mit dem zweiten Zitat hast du deine erste Frage schon selbst beantwortet.
Wenn die Umsetzung des Projekts ex4 vollends gelingt, sollte ich mit den beiden Fliegern eigentlich hervorragend aufgestellt sein, decken sie doch dann meine Ansprüche an ein Segelflugzeug, insbesondere für den Hangeinsatz, komplett ab.

Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag.

Wilhelm
 
Hallo zusammen,

hier mal meine Vorstellungen von einer optimalen Gewebebelegung der Fläche:

Belegung Innenflügel0001.JPG
Belegung Außenflügel0002.JPG

Die Vorteile liegen auf der Hand:
  • Das 40-er Carboweave kommt in den Leitwerken als Außen- und Innenlage rein.
  • Für die Schalen kommen nur zwei verschiedene Gewebe zum Einsatz.
  • Saubere Gewebeabstufung von innen nach außen.
  • Dadurch sehr leichte Außenflügel, Konzentration der Massen schwerpunktnah.
  • Das erhöht die Wendigkeit um alle Achsen.
  • Die zusätzliche Verstärkung der D-Box ergibt eine festere Vorderkante des Flügels.
Die Nachteile allerdings auch! 😪

Grüße
Wilhelm
 

lkas2205

User
Moin Wilhelm,
ich verstehe nicht so ganz, warum du drei Lagen 50er Carboweave nimmst statt einer Lage 160er Köper oder Biax, gibt es da Vorteile?
VG
Lukas
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

meine Gründe (Wilhem hat ein die meisten davon selbst schon genannt) wären:
  • möglichts wenig verschiedenen Sorten, weil die sich alle etwas anders verarbeiten lassen (für Hobbygelegenheitsbauer hilfreich)
  • nur Schichten aus gleicher Faser (gleiches E-Modul), damit alle gleich zum Tragen kommen
  • keine Gewebe (Köper oder Leinen) sondern Gelege (BIAX oder SpreadTow, Carboweave), weil die Fasern planer liegen (wird steifer)
  • je niedriger die Grammatur, desto feiner und angepasster kann abgestuft werden, sowohl in Spannweitenrichtung als auch in Flugrichtung (D-Box, Holm bis Klappensteg, Klappe). Damit wird der Flügel leichter.

Der Plan von Wilhelm ist schon so ziemlich das Beste, was man machen kann. Arbeitszeit ist für ihn nicht wichtig und so viel teurer auf das Gesamtmodell bezogen wird es ja auch nicht, außer man würde auf ganz preiswerte Sorten gehen. Bei meinen aktuellen Projekten setze ich 100gr. Biaxgelege ein. Für mich das Preisleistungsoptimum für ein ausreichend robustes Freizeithangmodell (keine Wettbewerbsambitionen).

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

es macht natürlich nicht nur bei der Schale Sinn, das Gewebe möglichst sauber abzustufen,
sondern auch bei den Flächen-Innereien, z. B. beim
Unbenannt 10001.JPG

und sogar beim

Unbenannt 20002.JPG

Überall lässt sich Gewicht sparen. Das ist umso gewinnbringender, je weiter es weg vom Schwerpunkt liegt.

Grüße und ein schönes Restwochenende.

Wilhelm
 
Hallo Wilhelm,
Danke für die Infos.
Beim Rumpf verstehe ich die Kommentare für die Teile 10+11 nicht - scharnierseitig (?) Spaltabdeckung (?). Auch kann ich keinen Bezug für Teil 12 in deiner Zeichnung finden.
Lieber Gruß aus Graz
Volker
 
Hallo Volker,
danke für's Nachfragen. Oft ist's ja so, dass erst beim (Korrektur-)Lesen Unklarheiten sichtbar werden.

Also:
  • zu Pkt. 10 und 11: Die Kommentare ganz rechts in der Tabelle stehen in keinem direkten Zusammenhang zu den linken Spalten. Sie beziehung sich nur auf das HLW.
  • zu "scharnierseitig": Das HLW-Gelege ist ja sehr dünn. Um den Scharnierbereich zu verstärken, lege ich da einen zusätzlichen Gewebestreifen unter die Klappenstege.
  • zu "Spaltabdeckung". Auch dort ist das Gelege sehr dünn. Damit sie nicht so schnell einreißt, wenn die Klappe mal hakt, bekommt sie auch einen Verstärkungsstreifen.
  • zu Pkt 12: ist eigentlich aus Versehen in der Tabelle stehen geblieben. Möglicherweise lege ich aber noch zwischen Servobrett und Flächenauflage einen zusätzlichen "Angstgewebe"-streifen ein. Das wäre dann Lage 12.
und noch was:
  • das Seitenruder wird mit Silikon angeschlagen (E41). Konstruktionsbedingt gibt es mit einem Scharnierband durch die gekrümmte Scharnierlinie Verspannungen. Diese verzeiht das Silikon leichter. Beim HLW ist das durch eine leicht elliptische V-Form anders gelöst. Das sähe aber beim SLW m. E. merkwürdig aus.
  • zur Gewebebelegung: auch hier wird natürlich abgestuft. Im vorderen Bereich ein Sandwich aus Glas/Kevler für störungsfreien Empfang. Beide Kevlarlagen sind in Glaslagen eingebettet (bessere Verklebung), die Grammatur ergibt sich aus dem gewünschten Gesamtgewicht. Im Leitwerksträger dann natürlich Kohle (+/- 45°) gegen Torsion und UD gegen das Biegemoment. Insgesamt will ich darauf achten, mit möglichst wenig unterschiedlichen Geweben auszukommen.
Viele Grüße nach Graz.
Wilhelm
 
Hallo zusammen.

Nach dem Motto "man gönnt sich ja sonst alles!"
;)

kann man die Optimierung der Rumpf-Gewebe-Belegung auch noch weiter treiben.
Zum Beispiel so:
Carboweave-Rumpf0001.JPG

  • wieder eine bessere Abstufung
  • durch höherwertiges Material leichtere, aber mindestens gleich stabile Rumpfröhre und schöner Übergang zum SLW
  • weitere Reduzierung unterschiedlicher Fasern (siehe dazu auch Beitrag #204)
Grüße
Wilhelm
 

Koziol

User
Ich würde die Abstufung des Gewebes im Flüge jeweils parallel zur Flugrichtung schneiden, statt 45°, so dass die Torsionsboxen immer geschlossen sind. Bei manntragenden Segelflugzeugen wird das auch so gemacht.
 
Hallo ex4 Leser,
Damit es euch nicht wie mir ergeht und den Start des neuen Themas ex4 - die Umsetzung der Ideen verpasst, hier der Hinweis.
Ich schaue halt nicht jeden Tag nach ob es neue Themen gibt und die Suche nach "ex4" wird nicht akzeptiert da das Suchwort zu kurz ist.

Hallo Wilhelm,
jetzt bin ich wieder dabei und finde es toll dass du den ex4 umsetzt ... bin schon gespannt wie er dann fliegt.

Lieber Gruß aus Graz
Volker
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Ich würde die Abstufung des Gewebes im Flüge jeweils parallel zur Flugrichtung schneiden, statt 45°, so dass die Torsionsboxen immer geschlossen sind. Bei manntragenden Segelflugzeugen wird das auch so gemacht.
Hallo,
wir haben immer Rippen aus 10mm Styrofoam geschnitzt (Sperrholzschablonen und mit dem Cutter untermaßig rumgesäbelt) und alle 30cm mit PU-Kleber eingesetzt. Die Rippen segmentieren den Flügel und verhindern Beulen der Schale und damit Torsion nochmal ein Stück. Das wäre auch ein guter Abschluss der Box am Ende einer Lage.

Dann kann man in der D-Box /Nase auch eine Lage mehr rein legen bzw. ein Segement weiter laufen lassen. Das bildet dann auch einen geschlossenen Kasten mit dem Holm und das Gewicht ist weiter vorn als bei durchgehenden Lagen. Es steigt eben der Aufwand beim Schneiden und laminieren etwas.

Hans
 
...immer Rippen ...Die Rippen segmentieren den Flügel und verhindern Beulen der Schale und damit Torsion nochmal ein Stück. Das wäre auch ein guter Abschluss der Box am Ende einer Lage.
Dann kann man in der D-Box /Nase auch eine Lage mehr rein legen bzw. ein Segement weiter laufen lassen. Das bildet dann auch einen geschlossenen Kasten mit dem Holm und das Gewicht ist weiter vorn als bei durchgehenden Lagen. Es steigt eben der Aufwand beim Schneiden und laminieren etwas.
Hallo Hans,
das war eh der Plan.
Trotzdem danke für den Rat und Grüße nach Lenningen.
Wilhelm
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Wilhelm,
dank deiner super Dokumentation ist es ja für weniger Erfahrene die irgendwann was ähnliches bauen wollen eine Anleitung, wie sich ziemlich sicher schon beim ersten Wurf zu einem guten Ergebnis kommen. Da wollte ich einfach an der Stelle die Tipps mit einfügen.
Hans
 
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