Extra 300 von Hyperion, Bau- und Erfahrungsbericht

Das CFK-Fahrwerk ist ausgehärtet. Die Masse beträgt 19 g, das originale Alufahrwerk kommt auf 32 g. Gut 4 Stunden Arbeitseinsatz um 13 g einzusparen.

Die U - Form des Fahrwerks ist sehr stabil, eine Lage Kohlefasern hätte man einsparen können. Nach hinten federt das Fahrwerk etwas, hier fehlen im Verbund mit den Kohlerowings mehr Querfasern.

Für den Nachbau ist folgender Schichtaufbau besser:

200 g Kohlegewebe als Deckschicht
5 Kohlerowings 32 cm lang
200 g Kohlegewebe, halb hoch an den Schenkeln
5 Kohlerowings
200 g Kohlegewebe

So wirds leichter und der Schichtaufbau enthält neben den Längsfasern der Rowings deutlich mehr Querfasern.
 
Heiko :)

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19 g, bei etwas besserer Materialeinteilung sind 15 g realistisch.
 

Arne

User
Moin Gerhard,

Kompliment, sieht gut aus. Noch nen Tip, auf den Bildern wirklt, es würdest du die Kohle ziemlich nass verarbeiten. Wenn du trockener arbeitest, bekommt du einen besseren Fasergehalt und wirst leichter. Dazu kannst du zumindest die getränkten Roving zwischen Küchenkrepp vom überschüssigen Harz befreien. Die abschließende Lage 93er tränkt sich dann auch noch aus den Rovings.

Gruß Arne
 
@Arne, das war mein erstes CFK Fahrwerk, das nächste wird leichter. In der Tat sind die Rowings gut getränkt.
Das montierte Fahrwerk ist im U-Bogen sehr stabil. Montiert, federt es nach hinten auch nicht mehr viel, jedoch mehr als das steife Alufahrwerk.

Eine CFK-Haube zu laminieren, ist angenehmer. Man sieht viel schneller ein Erfolgserlebnis und es dauert nicht so lange.

Extra 300L 093.jpg


Preisfrage: welches Bauteil ist gerade in der Mache ?
 
@ Gerhard - Sissi hats erraten, es ist die CFK - Haube! :)

@ all - hatte den Rumpf mit CFK Haube heute begutachtet.
Es wird wieder ein hansmannscher light Himmelsstürmer.
Freue mich schon auf den Erstflug.

Gruß Michael
 
Schaut gut aus !
Mal wieder ein klasse Baubericht, da kann man nur staunen !! :)

- Bin mal gespannt, wie oft du jetzt angerufen wirst........ ;) :D

Grüßle,

Alex
 
Arne schrieb:
Moin Gerhard,

Wenn du trockener arbeitest, bekommt du einen besseren Fasergehalt und wirst leichter. Dazu kannst du zumindest die getränkten Roving zwischen Küchenkrepp vom überschüssigen Harz befreien.
Gruß Arne


Ja Arne, so hab ich`s beim 2. Fahrwerk gemacht. Rowings auf Zeitungspapier getränkt und dann zwischen Küchenpapier ausgewringt.
Schichtaufbau:

93 g Kohlegewebe als Deckschicht
4 Kohlerowings 32 cm lang
93 g Kohlegewebe
4 Kohlerowings
93 g Kohlegewebe
2 Kohlebänder 120 g halb hoch an den Schenkeln


Das Fahrwerk passt jetz gut von der Härte zur Modellmasse von ca. 510 g. Es kann etwas federn. Das erste Fahrwerk ist wie das mitgelieferte Alufahrwerk sehr steif.

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Bin doch noch lernfähig.
 
Akku

Akku

Als Akku wird ein 3s1p Hyperion 1200 mAh Akku verwendet (99 g), er ist baugleich zum Polyquest 1200 (107 g).
Der Hyperion ist leichter, weil er ohne Lötplatinen und mit leichterer Verkabelung aufgebaut ist.

Der Hyperion-Akku läßt sich noch um einige Gramm abspecken. Das 1 mm^2 Kabel des Hyperion Akkus hat eine recht dicke Isolation. Die hochflexible 1 mm^2 Silikonlitze von Nessel ist deutlich leichter. Auch das Balancerkabel des Hyperionakkus (4 g) läßt sich deutlich leichter ausführen. Nessel´s Schrumpfschlauch ist auch leichter.

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Massenvergleich:

3s PQ 1200: 107 g
3s Hyperion: 99 g
3s Hyperion abgespeckt 94 g


Die 1 mm^2 Verkabelung ist für die Anwendung in der Extra ausreichend.
Selbst bei Anwendungen mit Spitzenströmen um 20 A und Durchschnittsströmen von unter 10 A, wie z.B bei JJ, QS, Groove, Mini Katana ist dieser Kabelquerschnitt noch vertretbar.
>>Berechnung des Spannungsabfalls (Gegi)<<
 
Fertigstellen der Tragfläche

Fertigstellen der Tragfläche

Die S 1108 Micro Servos (4,7 g), baugleich zu Dymond D 47 Servo werden zur Anlenkung der Querruder verwendet. Diese Servogröße ist auf Grund der kleinen Querruder gerade noch vertretbar.
Die Servoverbindung zum Empfänger wird durch MPX-Stecker und Buchsen selbststeckend ausgeführt. Die Servoverkabelung wird zum Teil mit 0,3 mm^2 Kupferlackdraht realisiert.

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Servo und Verkabelung haben eine Masse von 7 g.


Beim Verlöten des Kupferlackdrahts ist besondere Sorgfalt notwendig:

1.) Mit Feuerzeug ca. 1 cm Lack abbrennen (2 s).
2.) Mit ca. 300er Schleifpapier den Lack abschleifen. Schleifrichtung so, dass der Draht gespannt bleibt. Den Draht nach jeder Schleifbewegung etwas drehen.
3.) Verzinnen mit Lötstation.
4.) Kontrolle, ob der Draht ringsum verzinnt ist, sonst weiter bei 2.)
5.) Den Draht auf 5 mm verzinnte Länge ablängen.

Schrumpfschlauchlänge genügend lang machen, damit die angeschliffenen Lackstellen abgedeckt sind.


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Die selbststeckende Verbindung der Querruderservos zum Empfänger wird über geteilte MPX - Flachstecker ausgeführt. Stecker und Buchse sind in 3 mm Balsasperrholz gelagert und mit Sekundenkleber verklebt. Die vergoldeten Kontakte der Buchse sind im Kunstogffgehäuse schwimmend gelagert, so dass geringfügige Bewegungen der Steckerstifte, wie sie im Flug unter Belastung vorkommen, diese mechanisch nicht belasten.

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Die beidseitig angephasten Querruder sind mit 5 Fliesscharnieren, die mit Sekundenkleber gesichert werden, angeschlagen. Die Schlitze dazu sind exakt angebracht.
Eine 1,2 mm Stahlschubstange dient als Anlenkung der Querruder. Das Ruderhorn hat eine 1,2 mm Bohrung. Gesichert ist der Stahldraht mit einem Tropfen Stabilit.

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Der Ruderhebel des Servos hat 0,8 mm Bohrungen. Diese sollten nicht aufgebohrt werden, da der Ruderhebel von der Stabilität her schon grenzwertig ausgelegt ist. Ein z-förmig gebogener 0,8 mm Stahldraht gleicht den Dickenunterschied beim Servohebel aus. Die Verbindung der beiden Stahldrähte ist gelötet.

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Die Anlenkung ist spielfrei und kraftschlüssig.
 
Flächensteckung

Flächensteckung

Ein 2,75 mm dickes, 3 – fach schichtverleimtes Pappelsperrholz (2,5 g) ist der Flächenverbinder. In Rumpf und Fläche sind entsprechende Aufnahmen aus Sperrholz eingeklebt. Leider hat der Originalflächenverbinder von Hyperion in der Breite und in der Höhe zuviel Spiel in den Aufnahmen. Die Fläche wackelt, eine definierte V-Form lässt sich nicht einstellen.
Beim Biegetest zwischen den Fingern verformt sich das leichte Sperrholz bei mäßiger Belastung sehr stark.

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Bild: Biegetest des Hyperion-Flächenverbinders

Aus diesen Gründen liegen bei den von KD-Modelltechnik ausgelieferten Hyperionmodellen 5–fach geschichtete, cnc-gefräste ,3,05 mm dicke Buchensperrholz Flächenverbinder (6g) bei.

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Bilder: Der 3-schichtige Originalflächenverbinder( hinten), der von KD beigelegte 5 – schichtige Buchensperrholzverbinder ( vorne). Außen hat der Flächenverbinder einige Erleichterungsöffnungen

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Dieser Verbinder sitzt sehr stramm in den Aufnahmen für die Flächenverbinder und ist für die auftretenden Biegebelastungen ausreichend widerstandsfähig . Durch etwas Schleifarbeit kann der Flächenverbinder so angepasst werden, dass er leicht- bis schwergängig in die Aufnahmen geschoben werden kann. Wer das Modell selten auseinander bauen will, fertigt durch wenig Schleifen einen sehr strammen Sitz des Flächenverbinders an.

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Bild: Flächensicherung über die 4 Laschen an der Tragfläche durch Schrauben

Bei der hier vorgestellten Extra sitzt der Flächenverbinder stramm in den Aufnahmen.
Statt der 4 Sicherungsschräubchen werden 2 Paare Neodymmagnete D = 5 mm, h = 4 mm mit einer Haltekraft von 12 N verwendet.

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Bilder: 2 Paare Neodymmagnete und die Klemmpassung des Flächenverbinders halten die Tragfläche.

Die Passung des Flächenverbinders und die Neodymmagnete bewirken zusammen eine Haltekraft von über 22 N ( 1 kg entspricht auf der Erde ca. 10 N).


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Bild: 1,0 kg + 0,5 kg


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Bilder: Über 20 N Haltekraft

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Sind 22 N Haltekraft für die Tragflächensicherung genug ?

Abschätzung der Zentrifugalkraft bei Rollen

Annahmen:

Masse einer Flächenhälfte m = 0,055 kg
Abstand des Schwerpunktes einer Flächenhälfte zur Rumpflängsachse (Rotationsachse) r = 0,21 m
Haltekraft aus Magnet und Reibung durch Presssitz 22 N

Berechnung der entstehenden Zentrifugalkraft F z:

1 ganze Rolle in einer Sekunde. Die Winkelgeschwindigkeit ist dann omega = 2*Pi/T = 2* 3,14/ 1s = 6,28/s

F z = m * omega ^2 * r = 0,055 kg * (6,28/s)^2 * 0,21 m = 0,46 N ( weniger als die Gewichtskraft einer Tafel Schokolade 1 N)



4 ganze Rolle in einer Sekunde. Die Winkelgeschwindigkeit ist dann omega = 2*Pi/T = 2* 3,14/ (1/4s) = 25/s . 4 mal so hoch.

F z ist dann 4 ^2 = 16 mal so hoch, also F z = 7,36 N



Zur Erinnerung: die Haltekraft ist mindestens 22 N. Mehr als 3-fache Sicherheit.
 
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