Hallo Bernhard,
sagen wir mal so, schriftlich tauge ich wohl nicht zum Erklärbär wenn es tiefer in die Materie gehen soll, schau mal hier:
http://walter.bislins.ch/aviatik/index.asp?page=Aerodynamische+Bezugspunkte
Die Bearcat mit deiner Sweet oder der Surprise zu vergleichen ist wie Formel1 mit Traktor Pulling zu vergleichen, das hinkt. Die aerodynamischen Anforderungen sind völlig unterschiedlich, kannst ja mal versuchen mit einer Surprise einen Combat zu verfolgen. Die Cat ist auf aerodynamischen Hochauftrieb in einem Geschwindigkeitsbereich gelegt der deine Surprise zum Absturz bringen würde. Anders herum, würde ich die Materialstärken und Profile deiner Surprise oder Sweet in die Bearcat verbauen würde die wohl nur so weit fliegen wie man werfen könnte. Das RG15 deiner Sweet oder das MH30 deiner Surprise sind schon für viel mehr Speed von Grund auf ausgelegt und sie müssen auch nicht die Anstellwinkel eine Combatfight verkraften, rein auf den Auftrieb gesehen.
Unser Combat Race hat gezeigt das nicht jedes Modell zum Speeden taugt und Modelle die im Combat sehr schnell unterwegs sind, können wenn sie von der Motorleistung mal eben auf das doppelte gesetzt werden einfach platzen, weil der Rumpf zu weich ist, die Flügel das Flattern bekommen oder sie sich einen Wirbel ins Leitwerk ziehen der sie unsteuerbar werden lässt. Meist ist der Schwachpunkt einer der hintern Kanten am Flügel oder Leitwerk, da sie dem dort ansteigenden Druck nicht mehr Stand halten können, bzw. ihr Winkel nicht mehr zu der Geschwindigkeit passt.
Das Thema Aerodynamik im Flugzeugbau ist irre Umfangreich und könnte es jemand in wenigen Zeilen erklären, so hätte er wohl irgend so einen hoch dotierten Preis sicher in der Tasche, anders herum, wenn das jeder einfach kapieren würde, wäre es doch völlig langweilig Flugzeuge zu bauen
, wäre doch keine Herausforderung mehr. So hat jeder so sein Geheimrezept, basierend auf gemachte Erfahrungen, etwas Mathematik, etwas Glück und die Erfolge und Misserfolge anderer sollte man auch nicht immer ignorieren.
Gruß, Daniel
PS: meine Thun schafft so knapp 360km/h, drüber wird sie kritisch, denn dann habe ich ihre Umschlagpunkt überschritten. Die 360 schafft sie aber nur mit ihren Voll-CFK-Flügel und drüber sind die Belastungen für ihre Querruder zu groß und sie reißen heraus oder die Servos platzen. Bei der polnischen Reppu ist schon bei unter 300 Schluß und ihr Rumpf knickt ein, da der Druck am Leitwerk zu groß wird, bzw. das Leitwerk von Wirbeln getroffen wird.