Fachwerkbauweise: Einfach vom Original kopieren

Steffen

User
Leopold wie dimensionierst dann du das?
ich würde mal als guten Ansatz sehen die maximal möglichen Leitwerkslasten anzunehmen.

Also Fluggeschwindigkeit einschätzen und dann über die Höhenleitwerksfläche und maximales cA des Leitwerks die Last annehmen.
cA von 1,5-1,8 sollte hinreichend sein.

Damit dann die Biegelasten bestimmen und Cremonaplan oder Ritterschen Schnitt anwenden. Cremonaplan ist immer etwas unübersichtlich, Ritterscherschnitt ist gut.

Dann hat man die Stablasten und die muss man gegen Festigkeit und Knicken kontrollieren.

Schwierig ist es eher, die Lasten aus Stößen zu bestimmen, also zB eine Spornradlast bei der Landung. Das dürfte aber eher für die Krafteinleitung wichtig sein, als für den Rumpf als Biegeträger.

Dokorkram ist das wirklich nicht, eher was für Techniker aufwärts.
 

myosotis

User
Ich, steht aber eh unten.



ich kann das nicht rechnen, nur schätzen nach bewährten, viel geflogenen Konstruktionen und Erfahrung damit, bzw. was nicht hält wird verstärkt.
Natürlich wäre eine Berechnung super, nur ich kann’s nicht!
A propos "Doktorarbeit"

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil:

wenn ich's richtig weiss, schrieb ich in jedem Satz gefühlt dreimal das Wort "Schätzen".

So schaut's aus.

Wer aus der Hecke heraus schießt oder likes platziert und es selbst nicht kann, .....
 
Servus
Ich berechne solche Rümpfe auch nicht.
Sind meist eh überdimensioniert.
Also mit gesundem Menschenverstand bauen und gut.
Nur baue ich die Sache aus Kohlefaserrohr.
Leicht und saustabil.
Meine ganzen 1:2er sind so gebaut und noch nie hat ein Rumpf augegeben.
Auch die Fahrwerke sind aus Kohlerohr, muss man mehr aufpassen wegen Kerbwirkung aber es geht.
 

Anhänge

  • IMG_0554.JPG
    IMG_0554.JPG
    401,2 KB · Aufrufe: 153
  • IMG_0577.JPG
    IMG_0577.JPG
    419,8 KB · Aufrufe: 152
  • IMG_0569.JPG
    IMG_0569.JPG
    423,3 KB · Aufrufe: 152

myosotis

User
Servus
Ich berechne solche Rümpfe auch nicht.
Sind meist eh überdimensioniert.
Also mit gesundem Menschenverstand bauen und gut.
Nur baue ich die Sache aus Kohlefaserrohr.
Leicht und saustabil.
Meine ganzen 1:2er sind so gebaut und noch nie hat ein Rumpf augegeben.
Auch die Fahrwerke sind aus Kohlerohr, muss man mehr aufpassen wegen Kerbwirkung aber es geht.
Hallo Franz,

großen Dank für Deinen Beitrag. Das ist mal was ganz Neues! Das macht mich neugierig, wie Du die Carbonrohre an den Knoten verbindest.

Ich habe einmal bei Zeppelin in Friedrichshafen deren Gitterträger aus Carbonrohren gesehen, die mit einer Art Schalen und Umwicklungen verbunden waren. Beim Fahrradrahmenbau wurden vor Jahren die Stöße mit sog. Igeln mit Rovings umwickelt und verbunden. Hast Du auch eine spezielle Technik gerade für die Zugbelastung oder sind die Stäbe nur stumpf eingeharzt, oder gibt es Verbinder innen drin?

Sind das gewickelte oder stranggezogene Rohre? Ich kenne mich da überhaupt nicht aus, was und wie man Fachwerk in Carbon im Modell umsetzt, aber jetzt bist ja Du im Spiel mit der Erfahrung des MACHENS ;-) Wir können wieder etwas dazulernen!

Beste Grüße
Pattex
 
Servus Pattex
Die Sache ist ziemlich komplex.
Baue Modelle auf diese Art seit ca 25 Jahren.
Selbst der erste Rumpf hält bis heute, war aber sicher zu schwer, Feigheitszugabe:-))

Kurz die Bauweise erklärt.
Würde sicher ein ganzes Buch füllen wenn ich alle Tricks uund Kniffe aufschreiben würde.

Die Längsträger werden mit Stahlstiften auf dem Baubrett befestigt, also nicht durch das Rohr sondern
links und rechts des Rohres.
Die Streben und Diagonalen werden auf Passung geschnitten und geschliffen, eigentlich wie Stahlrohrbauweise.
So, jetzt kommt schon der erste Trick oder Spezialwerkstoff.
Balsastaub:-))
Dazu eine kurze Erklärung.
Es gibt verschiedene Arten von Balsastaub.
Querschliff, Längsschliff, leichtes Balsa und schweres Balsa.
Der Staub hat dadurch verschiedene Eigenschaften, was wir hier brauchen ist Längsschliff mit 60er oder max 80er Papier.
Der Längsschliffstaub ist nicht fein sondern so wollig, schwer zu beschreiben, sind ja längere Fasern.

Dieser Staub wird in die Rohrenden eingefüllt, so ein Kügelchen wies halt reinpasst.
Durch das wollige fällt er nicht raus.
Dann wird das Rohr eingepasst, also exakt positioniert, und mit !!kapillarem!! Sekundenkleber verklebt.
Das ist die zweite wichtige Sache. Der "dünne" Sekundenkleber ist hier zu dick, dringt nicht weit genug ein.
Kann man testen. In eine Ecke(2 Brettchen zusammenhalte reicht) wird Querschliffstaub eingepresst.
Also mit dem Finger festdrücken, dann dünnen Sekundenkleber drüber.
Ist der Kleber ausreichend dünn dringt er bis nach unten durch.
Jetzt die Klebestelle brechen, wenn alles bis unten fest ist gut.
Ist unten noch freier Staub ist der Kleber zu dick.

Das so festgeklebte Rohe ist fest genug zum weiterarbeiten.

Auf diese Weise werden die Rumpfseitenwände fertiggestellt.

Nun die Seitenwände aufstellen und fixieren ( Hellin, Winkel)
Dabei darauf achten dass ein gerader Rumpf entsteht.
!! Die kohlerohre sind da leider nicht exakt genug von der Wandstärke.
Sie biegen sich also nicht exakt gleichmäßig.
Hier also sauber arbeiten sonst wirds krumm.

Jetzt die Querrohre zuschneiden und einpassen, wenns ein einfacher Kasten wird immer 2 gleiche
für oben und unten.

Zum Einkleben wieder die Sache mit dem Staub.
Achtung!! Vor dem Einkleben alle Winkel kontrollieren, ein mit diesem Staub eingeklebtes Rohr geht nicht mehr
zerstörungsfrei raus.

So wird der komplette Rumpf verklebt.
Der oben gezeigte Rumpf der Decathlon war bis hier ein Abend.

Den Rumpf nochmal vermessen bevor weitergearbeitet wird.
Sollte was nicht passen kann man hier noch nacharbeiten.
Sollte ein Rohr nicht passen und nochmal gelöst werden hilft wieder ein Trick.
Ein kurzer trockener Schlag mit kleinem Hammer direkt neben der klebestelle löst das betreffende Teil wieder.
Den Schlag längs zu den Eckrohren führen, nicht von oben bzw unten.
Wenn dann alles passt kommt die eigentliche Verbindung der Rohre.
Sollten Seilverspannungen eingebaut werden jetzt die Bügel für die Seilhalterung aus 1,5 m Eisendraht biegen
und einkleben, dabei logisch vorgehen so dass die Bügel gleichzeitig eine Verstärkung des Rohrrumpfes sind.

Das eigentliche Verkleben wird mit Rovings durchgeführt.
Nicht das dicke Zeug von der Rolle sondern je nach Größe des Modell max aus 200g Matte rausziehen.
Ein Ende des Rovings festkleben und dann die betreffenden Rohre festwickeln.
Die Wicklungen hier wieder so einbringen dass eine Krafteinleitung in alle Richtungen gegeben ist.

Diese Wicklungen wirklich fest einbringen, ist also immer ein Arbeiten kurz vor dem Abreissen des Rovings.

Wenn die Wicklung als ausreichend erachtet wird kommt wieder der !!kapillare!! Sekundenkleber.
Er muss durch alle Wicklungen durchdringen.
Hier steht und fällt die Festigkeit des Rumpfes.

So jetzt einen Tag warten und nochmal alle Klebungen nachkleben, hierdurch werden die letzten Freiräume gefüllt.

Rohbau fertig

Hier eine fertige Verklebung

IMG_0552.JPG
 
Sodele, weiter gehts

Der so gebaute Rumpf sieht ja jetzt wie Bambus mit den Knotenpunkten aus.
Für eine Demoiselle kann man
IMG_0554.JPG
es also so lassen:-))
Alle anderen Rümpfe sollten ja glatte Längsrohre haben.
Jetzt schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe.
Der Rumpf soll ja meist bespannt werden und die Klebestellen sollen unsichtbar werden.
Das gleiche Problem hatten die Altvorderen ja auch schon.
Bei den Fokker z.B. wurden Leinenstreifen um die Rohre gewickelt, da konnte man die Bespannung festnähen.

Wir nehmen Balsa.

Um alle Rohre die an der Oberfläche liegen, also wo die Bespannung anliegt wird dünnes Balsa geklebt.
Ein Viertelkreis reicht meist.
Die Dicke des Balsa so wählen dass auch die klumpigste Verklebung mit der Rovings darunter verschwindet.
Jetzt dieses Balsa fein verschleifen mit langem Schleifklotz.
Jetzt sind die Verklebungen verschwunden.
Aber nicht durchschleifen sonst wird die Rovingverbindung geschwächt.
2x Porenfüller drüber und schon kann Bespannt werden.

Zum verwendeten Material.
Ich nehme in der Regel pultrierte Rohre, einfach wegen dem Preis.
In speziellen Fällen Pullwindet. Diese Rohre haben einen gewissen diagonalanteil und sind dadurch fester gegen
Aufreissen in Längsrichtung
In ganz seltenen Fällen dann das gewickelte Rohr.
Wenn z.B. der Hecksporn nur an einem Rohr hängt.
Da würde zwar zum Fliegen und Landen auch ein einfaches Rohr halten.
Aber beim "Aufziehen" des unwilligen Zerknalltreibling kommen da schon Kräfte drauf.

Sekundenkleber wiegesagt "Kapillar", für die 2.Lage geht auch mittel.

Balsastaub in allen Arten und Variationen.
Sammle das Zeug beim Verschleifen eines Modells in verschiedenen Schächtelchen.
Mir ist schon passiert das er alle war und ich schnell eine Nasenleiste verschleifen musste (Längsstaub)
Erst dann konnte ich den Rumf weiterbauen.

Werkzeug eigentlich nur Proxon mit Diamantscheibe und einen passenden Schleifdorn für die Hohlkehlen an den Rohrenden wo verklebt wird.
Geht mit Hand und Schleifpapier auch, aber wers mal mit passendem Schleifdorn gemacht hat wird das Gerät nicht mehr missen wollen.
Hier mal ein Blick in den Rumpf der Decathlon
 
Dumm, das Bild sollte hintendran.

Ich hab früher noch Messpunkte eingebaut.
Das waren ebenfalls Kohleröhrchen.
an Stellen eingebaut wo ersten eine größere Belastung hinkommt und ich natürlich auch hinsehen kann.
Diese Röhrchen wurden nur eingepasst und mit Sekundenkleber verklebt, ohne Rovings.
Wenn sich bei nem "Einschlag" das Röhrchen gelöst hat sollte man den Rumpf kontrollieren.
Wenn das Röhrchen noch fest ist hat sich der Rumpf nicht verzogen bei den Bums und alles ist gut.
Erstflug_Klemm_35_011web.jpg
 
Mein schnuckliger Dreidecker hatte noch solche Messtellen drin.
Auf der Topgun bei Seitenwind mal Kopfstand gemacht auf Asphaltpiste.
Das scheppert gewaltig aber alle Messstellen waren noch an ihrem Ort.
Nur eine Füllung an einem Stiel war lose.
 
Servus
Wegen der Festigkeit, oder Berechnen der selbigen.
Meißt limitiert ja das Gewicht den Aufbau.
Siehe meine Zicke oben.
Hab den Rohbau ja übernommen.
Vermessen umgebaut usw.
Beim Auswiegen dann-----der Hintern ist zu schwer.
Ist bei mir halt so, wenn schon wenigstens in den Maßen scale.
Dafür war sie aber zu kurz hinten, verlängern ist aber immer mit Gewicht verbunden.
Also Schwanzlastig.
Was tun, Ruder geht nicht leichter, wiegen eh nichts.
Also Rumpf abgeschnitten, da wos Gitterbauweise wird und neuen Kohlefaserrumpf gebaut.
Aber mit 8er Rohren einfach zun schwer, garnicht angebaut.
Einfach nochmal mit 6er Rohr, jetzt passts.
Vom Gefühl her wäre mir der 8er Rumpf lieber gewesen, aber geht halt nicht.
Der 6er ist von der Verdrehsteifigkeit aber immer noch deutlich besser wie der Holzrumpf.
Sieht halt ein bisschen komisch aus mit den dünnen Röhrchen.

Gruss Franz
 

myosotis

User
Mein schnuckliger Dreidecker hatte noch solche Messtellen drin.
Auf der Topgun bei Seitenwind mal Kopfstand gemacht auf Asphaltpiste.
Das scheppert gewaltig aber alle Messstellen waren noch an ihrem Ort.
Nur eine Füllung an einem Stiel war lose.
Hallo Franz,

boah eyh Mann! Ich bin sprachlos!!!!

Eine solch geballte Informationsquelle mit allen Details gibt es hier sooooo selten. Danke für Deine Bereitschaft, Deine Erfahrungen und Techniken mit uns zu teilen. Das ist echte Forschung und Praxis gleichzeitig.

Deine Verbindungstechnik mit Carbonfasern und dünnflüssigem Sekundenkleber (Cyanacrylat, muss ich als "Kleber" dazusagen...;-)) ist richtig gut. Die wolligen Celluloseklümpchen sind ebenfalls ein interessante Idee der Krafteinleitung. Mir fallen dazu sofort die langen "Fasern" des Japanpapiers ein, was ebenfalls hochfest ist, oder die Flachsfasern. Vielleicht kann das im Notfall Balsa ersetzen? Baumwollflocken sind zu kurz und saugen sich innen voll, was dann wohl zu schwer wird (wie Mumpe).

Bei einer Modellbaumesse in Stuttgart auf dem Killesberg lernte ich den Physiker Kurt Schreckling kennen, der seine erste Gasturbine zum Nachbauen vorführte. Er hatte damals die gleiche Idee, seinen mit 60.000 U/min rotierenden Sperrholzverdichter ebenfalls mit Carbonrovings zu umwickeln und als Matrix Sekundenkleber zu verwenden.

Diese Wickeltechnik ermöglicht tatsächlich sehr große Zugkräfte zu übertragen, erfordert halt manuelles Geschick beim Bewickeln. Super Lösung!
Ich bin begeistert von Deiner Lösungssuche für genau das schwierige Problem der Knotenverbindung.

Das alles muss ich erst mal verdauen. Danke für Deinen Input. Grandios......

Beste Grüße
Pattex
 

myosotis

User
Servus
Wegen der Festigkeit, oder Berechnen der selbigen.
Meißt limitiert ja das Gewicht den Aufbau.
Siehe meine Zicke oben.
Hab den Rohbau ja übernommen.
Vermessen umgebaut usw.
Beim Auswiegen dann-----der Hintern ist zu schwer.
Ist bei mir halt so, wenn schon wenigstens in den Maßen scale.
Dafür war sie aber zu kurz hinten, verlängern ist aber immer mit Gewicht verbunden.
Also Schwanzlastig.
Was tun, Ruder geht nicht leichter, wiegen eh nichts.
Also Rumpf abgeschnitten, da wos Gitterbauweise wird und neuen Kohlefaserrumpf gebaut.
Aber mit 8er Rohren einfach zun schwer, garnicht angebaut.
Einfach nochmal mit 6er Rohr, jetzt passts.
Vom Gefühl her wäre mir der 8er Rumpf lieber gewesen, aber geht halt nicht.
Der 6er ist von der Verdrehsteifigkeit aber immer noch deutlich besser wie der Holzrumpf.
Sieht halt ein bisschen komisch aus mit den dünnen Röhrchen.

Gruss Franz
Hallo Franz,

ein echter nackiger Jungmann sieht genauso komisch aus mit den dünnen Röhrchen, des g'hert aber so....

Hauptsache, es ist leicht und fest und steif. Mit Bespannung sieht das keiner mehr.

Zu schweren Rumpf absägen: Klasse Ansatz des Abspeckens...

Grüße
Pattex
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Franz,

Deine erste 1:2 in der Bauweise muss 95 oder 96 gewesen sein. Und dann jedes Jahr eine Neue in 1:2 und dieser Bauweise.
Das war eine super Zeit. 👍
Wer es nicht weiß, Franz hat in dieser Bauweise in 1:2 gebaut:
Fokker DR 1
Klemm 25
Klemm 35
Bleriot
Horten III?

Hoffe keine vergessen zu haben.

BTW: Stocki war kürzlich bei mir in der Werkstatt. Du warst natürlich auch Thema. ;)
 
Der so gebaute Rumpf sieht ja jetzt wie Bambus mit den Knotenpunkten aus.
Hallo Fachwerkbauer, spez. Franz:
Geniale Bautechnik und vorallem Verbindertechnik. das Ganze erinnert mich an Rattanmöbel, die genau so aufgebaut werden (allerdings noch vernagelt sind).

Für meine kleine B17 hatte ich ein EZF gefedert selbst gebaut aus Alurohren und sonstigen zugesägten und gebogenen Alublechen. Dort habe ich zuerst angeschliffen, dann sofort mit Dünn-Zack verklebt und anschliessend mit dünnem Stahl- & Kupferdraht bzw. auch Glasfaser“schnur“ alles satt umwickelt, in die Hohlräume überall kurze Glasschnipsel eingefüllt und mit Dünn-Zack alles getränkt.

Die Idee mit Balsastaub ist mir noch nicht gekommen, aber ich habe auch schon mit kurzen Stückchen Rund-Balsa (auch Buche) in die Enden von Alu- & Kohlerohren ausgebüchst, dann auf Mass geschliffen und mit Zack oder Epoxi verklebt, dann lässt es sich nach Bedarf Gewinde schneiden, einsägen, Verspannungsbleche etc einleimen oder mit Querstift fixieren.
Hält bombenfest! (und mit Farbe darüber siehts es echt gut aus! 🤭).

So, jetzt zurück zu Fachwerk, ZDF & Cie
Herzliche Grüsse Werner
 
Der Rumpf soll ja meist bespannt werden und die Klebestellen sollen unsichtbar werden.
Das gleiche Problem hatten die Altvorderen ja auch schon.
Hallo Franz
Eine Frage: Mit was bespannst Du oder anders gefragt, beulen Deine Längsrohre durch den Zug der Bespannung zwischen den Knotenpunkten nicht nach innen ein? (Eulerformel 🤭)
Besten Dank Werner
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

Freund Markus hat sein UL einen Doppeldecker Vagabund selbst gebaut. Damit sind wir unzählige Stunden in der Luft geflogen und haben viel gemeinsam erlebt.
Der Vagabund hat eine interessante Rumpfkonstruktion. Hier mal zwei Bilder vom Original:
IMG_7204.jpg
IMG_7205.jpg


Die Fachleute unter Euch erkennen sofort den K-Verbund. Der wurde laut Markus von Hugo Junkers erfunden. Kann sein, muss es aber nicht. Egal, der Rumpf ist natürlich komplett durchgerechnet worden.

Irgendwann vor drei Jahren benötigte ich einen Ersatz für eine Schleppmaschine. Also setze ich mich hin und zeichnete eine Planskizze. Eine gute Gelegenheit um endlich mal den K-Verbund im Modell nachzubauen. Markus war natürlich begeistert.
Hier ein paar Bilder vom Bau:
IMG_7218.jpg
IMG_7219.jpg
IMG_7307.jpg




Wie das so ist, kamen einige andere Dinge dazwischen. Inzwischen ist sie wesentlich weiter als auf dem letzten Bild. Es muss nur noch der Motor eingebaut, das Fahrwerk und die Tragflächenbefestigung eingebaut werden. Liegt alles bereit. Der Erstflug ist in jedem Fall in diesem Jahr.
 
Servus
@ Claus
Wann die 25er war weiß ich nimmer.
War ja die Antwort auf den seltsamen Styrobomber in Aspach.
Mit 10er Styrostab und diagonal Kohlerovings drauf.
"Alles berechnet, in der Größe geht nur Styro" war der Spruch von dem Erbauer.
Ist ja dann beim Erstflug zerbröselt.
Ich hatte gleich den Holm angesprochen bei der Vorstellung.
Er meinte alles berechnet.
Na ja, kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.
Hab ich ihm nach der Bergung auch so gesagt.
War dann ein bisserl beleidigt der Beste.
Und da eben das größte Elektromodell nicht aus Verpackungsmüll sein darf hab ich mich hingesetzt
und die Klemm gebaut.
Das Ding machte so einen Riesenspass und auf jedem Flugtag war es ein Riesenauflauf um das Modell.

Im nächsten Jahr in Aspach meinte er dann er macht seine ein bisschen größer, also über 6,5 Meter dann
hat er wieder das größte Elektromodell.
Ging natürlich garnicht, hingesetzt und die Horten gebaut, soweit kann er den Styrobomber nicht aufblasen.
Thema erledigt, größtes Elektromodell ist meins :-))

Und nachdem die 1:2er so viel Spass machten hab ich natürlich noch nachgeliefert.

Der Udet Flamingo war dann die Grenze, inzwischen ja 25kg, aber selbst da war sie nah dran.
Auf jedem Flugtag nachwiegen, wenn die Nacht feucht war hat das Sperrholz Wasser gezogen.
In die Sonne stellen warten nachwiegen und dann erst fliegen.
War irgendwie unspassig.
Ich wollte ein Modell haben das nicht so aufwändig ist und so entstand die Decathlon.
Ein bisschen kleiner, sonst hätte das Fahrwerk nicht durch die Tür gepasst
Aber 1:2,2 ist ja auch noch schön groß.
Und die hat 20kg ohne Akku, ist mit Oracover bespannt und wirklich alltagstauglich.
An der Dh5 bin ich inzwischen wieder am werkeln.
Die Nase ist so verdammt kurz, hab immer nachgewogen wegen Schwerpunkt.
Natürlich die obere Fläche nicht drangebaut zum wiegen, dummerweise ist die aber komplett hinter dem Schwerpunkt.
Das erste Mal komplett aufgebaut, so von wegen Motivation und so.
Dann schnell Schwerpunkt nachgewogen und Sch..... was ist das?
Jetzt seit Dec. am töfteln wie ich sie hinten leichter kriege.
Vor dem Zerlegen den Rumpfschwerpunkt ausgewogen, dann das komlette Heck wegesägt und jedes
Leistchen gewogen. Auch auf dem Fahrwerk stehend am Hecksporn gewogen, was da an Last draufsteht.
Kohle-Hinterrumpf gebaut, gewogen, entsorgt.
Neuen Hinterrumpf gebaut, superleicht, an der Grenze der Festigkeit, scheint zu passen.
Seitenruder gewogen, bespannt, gewogen, lackiert, gewogen. Um abschätzen zu können was die Bespannung wirklich wiegt.
Wenn ich jetzt den von mir berechneten Schwerpunkt einstelle fällt sie fast von allene auf die Nase.
Brauch den Hinterrumpf nur ein bisschen anheben und Kopfstand.


So, war das so eine Zicke oder hab ich mich beim Schwerpunkt verrechnet.
Alle Maße sind Scale, also das Fahrwerk am richtigen Platz.
Bin jetzt irgendwie am zweifeln was hab ich übersehen.
So zu Fliegen fast unmöglich.
Mal sehen was ich da mache.
Wollte da ja einen 250er Vallach reinbauen, bin jetzt mit dem Elektroantrieb schon schwerer wie der
Stern und alles ganz vorne.
 
Zur Bespannung.
Ich hab auf manchen Modellen Oracover drauf, siehe Decathlon.
Die meisten haben Koverall und Spannlack.
Man siehts ja auf den Fotos, da beult nichts ein und ich bespanne wirklich trommelfest.
Ist auch klar, eine Holzleiste die auf längere Zeit quer belastet wird gibt irgendwann nach.
Wenn man so eine Holzleiste nach längerer Zeit ausbaut wird sie nicht mehr gerade, sie behält
die Form so wie sie eingebaut war.
Ein Kohlerohr kann man nach 20 Jahren rausbauen, die ist danach wieder gerade.
Ich baue ja ziemlich viel und probiere da auch rum.
Dann gibts schon mal einen griff ins Klo, das Modell tut halt nicht so wie gedacht.
Wenn ich dann mal Rohre brauche, so auf die Schnelle, schneide ich oft solche Rümpfe wieder auf.
Da sehe ich dann eben dass die Rohre da gerade sind nach dem Ausbau.
Bei meiner Dh5 habe ich ja den hinteren Rumpfteil rausgebaut und zerlegt zum Wiegen.
Da blieben die Holzleisten genau so wie sie eingebaut waren, exakt in Rumpfform.
Da beults dann schon eher ein wenn man bespannt.
Und ich schaue ja immer dass ich den Rohrplan von der Echten kriege.
Ok, meist ja Stahlrohr im Original, aber wenn man sich dran hält sind ja keine zu langen freien Rohre vorhanden.
Ich kontrolliere das auch immer mit der Hand nach, vor allem bei sehr leichten Rümpfen.
Wenns irgendwo zu "weich" ist kommt halt noch ein Querrohr rein.
Kann man sogar noch nach dem Bespannen machen. Der Boden kriegt ja zuerst die Bespannung
Wenns dann irgendwo beult kann man immer noch ein Rohr einsetzen, mit ein bisschen spannung,
gerade so viel dass es die Beule wieder rausdrückt. Ein bisschen festkleben und gut.
Muss ja nur auseinander drücken.
Ist mir wiegesagt nur bei superleicht Konstruktionen passiert.
Meine Erang Ultimate war da so ein Kandidat. 1,8 Meter Ultimate mit 2 kg Startgewicht.
Da ist der Rumpf aus 3mm dünnwandigen Rohr, war am Anfang mit fiba-Film bespannt.
Da hats gepasst, dann irgendwann Oralight drauf. Da musste ich dann nachbessern.
Hat jetzt 2,6kg mit 10s Antrieb, geht im Leerlauf senkrecht :-))
Genau in der Bauweise hab ich eine Extra 260 mit 2,2 Meter.
Wiegt 2,3 kg mit 8s Antrieb, mehr hält der Verstellprop nicht aus.
Ist aus einem Heckrotor gebaut, kann man Ping-Pong fliegen damit.
Durch das geringe Gewicht bleibt sie wirklich sofort stehen wenn ich auf Gegenschub gehe,
Dann wieder vorwärts, rückwärs usw. Sind dann so 2-3 Meter die sie hin und her hüpft.
Sieht eben aus wie Ping-Pong..

Gruss Franz
 

myosotis

User
Hallo Fachwerkbauer,

hier mal das Fachwerk einer Ka8. Blick nach hinten in den Rumpf.

IMG_0248.JPG
Das Stahlrohrtragwerk besteht aus einem dreieckigen Querschnitt mit zwei Gurten oben und nur einem Gurt unten. ALLES andere sind nur Formgebungsleisten ohne tragende Funtion. Das ist extrem leicht. Haben Modelle Sperrholzrahmen und wie hier einen achteckigen Querschnitt mit tragenden Leisten, wird das unnötig schwer (vgl. Ka8 Blog Modell Schneider 6m und 3m), was vor allem hinter dem Schwerpunkt zum Problem wird, wie Franz ja eindringlich geschildert hat.
IMG_0249.JPG
Hier ist das vordere Querkraftrohr mit den zwei Bolzenlöchern zu sehen, weiter hinten die beiden Zapfen für die hinteren Querkraftbeschläge, die in Buchsen im Flügel Widerhalt finden. Dazwischen ist NICHTS: hier laufen die beiden Holmstummel völlig frei und ohne jeglichen Kontakt mit dem Rumpf durch und nehmen gegenseitig über die zwei Hauptbolzen das Biegemoment auf.

So sind fast alle Flugzeuge mit Einzelholmen konzipiert. Hält man sich an das Original, muß fast zwangsläufig ein strukturell gesundes und auch leichtes Modell herauskommen.

IMG_0253.JPG
Hier noch die HLW-Befestigung: Hinten zwei einfache Zapfen zum Einfädeln in Buchsen des HLW, vorne eine Schraube mit Sicherung durch Fokkernadel. Fertig. So einfach kann es gemacht werden, auch im Modell. Franz's Wickeltechnik kann da ungemein hilfreich sein, kleine Buchsen zu befestigen!

Gerade Seglerrümpfe haben nicht die Möglichkeit duch einen schweren Motor oder Akku vorne etwas auszugleichen. Aber auch jedes gesparte Gramm reduziert die erforderliche Leistung und VERBESSERT zu 100% die Gleitleistung beim Segeln. Daher immer darauf achten, wo sind tragende Fachwerke mit Gurten und wo sind nur Formgebungsleisten verbaut.

Beste Grüße aus dem Gebälk
Pattex
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten