Servus Pattex
Die Sache ist ziemlich komplex.
Baue Modelle auf diese Art seit ca 25 Jahren.
Selbst der erste Rumpf hält bis heute, war aber sicher zu schwer, Feigheitszugabe:-))
Kurz die Bauweise erklärt.
Würde sicher ein ganzes Buch füllen wenn ich alle Tricks uund Kniffe aufschreiben würde.
Die Längsträger werden mit Stahlstiften auf dem Baubrett befestigt, also nicht durch das Rohr sondern
links und rechts des Rohres.
Die Streben und Diagonalen werden auf Passung geschnitten und geschliffen, eigentlich wie Stahlrohrbauweise.
So, jetzt kommt schon der erste Trick oder Spezialwerkstoff.
Balsastaub:-))
Dazu eine kurze Erklärung.
Es gibt verschiedene Arten von Balsastaub.
Querschliff, Längsschliff, leichtes Balsa und schweres Balsa.
Der Staub hat dadurch verschiedene Eigenschaften, was wir hier brauchen ist Längsschliff mit 60er oder max 80er Papier.
Der Längsschliffstaub ist nicht fein sondern so wollig, schwer zu beschreiben, sind ja längere Fasern.
Dieser Staub wird in die Rohrenden eingefüllt, so ein Kügelchen wies halt reinpasst.
Durch das wollige fällt er nicht raus.
Dann wird das Rohr eingepasst, also exakt positioniert, und mit !!kapillarem!! Sekundenkleber verklebt.
Das ist die zweite wichtige Sache. Der "dünne" Sekundenkleber ist hier zu dick, dringt nicht weit genug ein.
Kann man testen. In eine Ecke(2 Brettchen zusammenhalte reicht) wird Querschliffstaub eingepresst.
Also mit dem Finger festdrücken, dann dünnen Sekundenkleber drüber.
Ist der Kleber ausreichend dünn dringt er bis nach unten durch.
Jetzt die Klebestelle brechen, wenn alles bis unten fest ist gut.
Ist unten noch freier Staub ist der Kleber zu dick.
Das so festgeklebte Rohe ist fest genug zum weiterarbeiten.
Auf diese Weise werden die Rumpfseitenwände fertiggestellt.
Nun die Seitenwände aufstellen und fixieren ( Hellin, Winkel)
Dabei darauf achten dass ein gerader Rumpf entsteht.
!! Die kohlerohre sind da leider nicht exakt genug von der Wandstärke.
Sie biegen sich also nicht exakt gleichmäßig.
Hier also sauber arbeiten sonst wirds krumm.
Jetzt die Querrohre zuschneiden und einpassen, wenns ein einfacher Kasten wird immer 2 gleiche
für oben und unten.
Zum Einkleben wieder die Sache mit dem Staub.
Achtung!! Vor dem Einkleben alle Winkel kontrollieren, ein mit diesem Staub eingeklebtes Rohr geht nicht mehr
zerstörungsfrei raus.
So wird der komplette Rumpf verklebt.
Der oben gezeigte Rumpf der Decathlon war bis hier ein Abend.
Den Rumpf nochmal vermessen bevor weitergearbeitet wird.
Sollte was nicht passen kann man hier noch nacharbeiten.
Sollte ein Rohr nicht passen und nochmal gelöst werden hilft wieder ein Trick.
Ein kurzer trockener Schlag mit kleinem Hammer direkt neben der klebestelle löst das betreffende Teil wieder.
Den Schlag längs zu den Eckrohren führen, nicht von oben bzw unten.
Wenn dann alles passt kommt die eigentliche Verbindung der Rohre.
Sollten Seilverspannungen eingebaut werden jetzt die Bügel für die Seilhalterung aus 1,5 m Eisendraht biegen
und einkleben, dabei logisch vorgehen so dass die Bügel gleichzeitig eine Verstärkung des Rohrrumpfes sind.
Das eigentliche Verkleben wird mit Rovings durchgeführt.
Nicht das dicke Zeug von der Rolle sondern je nach Größe des Modell max aus 200g Matte rausziehen.
Ein Ende des Rovings festkleben und dann die betreffenden Rohre festwickeln.
Die Wicklungen hier wieder so einbringen dass eine Krafteinleitung in alle Richtungen gegeben ist.
Diese Wicklungen wirklich fest einbringen, ist also immer ein Arbeiten kurz vor dem Abreissen des Rovings.
Wenn die Wicklung als ausreichend erachtet wird kommt wieder der !!kapillare!! Sekundenkleber.
Er muss durch alle Wicklungen durchdringen.
Hier steht und fällt die Festigkeit des Rumpfes.
So jetzt einen Tag warten und nochmal alle Klebungen nachkleben, hierdurch werden die letzten Freiräume gefüllt.
Rohbau fertig
Hier eine fertige Verklebung