Fachwerkbauweise: Einfach vom Original kopieren

Servus
Früher Excel Rohre, kann man schön zusammenstecken, ins 10er passt das 8er da das 6er usw.
Sind perfekt gefertigt, aber leider inzwischen unbezahlbar.
Gabs im Drachenshop.
Heute kaufe ich nur noch bei Einer Firma füh Kohlefaser und Zubehör.
Hat einen Buchstaben dann ein & und wieder einen Buchstaben.
Haben Längen bis 2 Meter und verschiedene Qualitäten.
Auch die pullwindet gibts da.
Platten und gewickelte Rohre dann bei der Bucht.
Leider passen heute alle Rohre die ich kaufe nicht mehr ineinander, muss man immer schleifen.
Aussen sind die Rohre ziemlich genau, aber innen ändert sich alle 10cm das Maß.
Dadurch sind auch die Biegungen nicht mehr exakt, wie ich oben beschrieben hab.
Die schlimmsten Rohre hab ich mal in der Bucht gekauft, normal haben die Rohre ja 1mm oder 0,5mm Wandstärke.
Die hatten auf einer Seite über 1,5mm und auf der Gegenseite unter 0,5 mm.
Waren aber billig :-))
Oft kaufe ich auch ganze Bündel auf aus Hobbyaufgaben, auch in Verbindung mit Bergen von Balsa.

Da ist auch meine große Moazagotl her. In der Anzeige stand "konvolut Balsaholz"
Habs für ein paar Euro gekauft, viele Kisten mit Leisten und Brettern.
Hab ich heute noch jede Menge Balsaleisten und Kiefernleisten davon.
Der Mann hat scheinbar für einen Baukastenhersteller gearbeitet.
Waren viele Teile mit Nummern und gefräste Balsaleisten dabei.

Der Verkäufer meinte dann nach dem Einpacken. Das da gehört auch dazu.
War eine Riesenhelling mit Rumpfspanten und den Leisten. Schon aufgebaut und verleimt.
Später hab ich in den Kisten auch noch die Rippen dazu gefunden.
War der Nietzer Plan verdoppelt, also 8 Meter.
Nach Jahren in der Ecke hab ich dann ein bisschen nachgebessert und das Teil gebaut.
Segler mit 8 Meter isch schon ein Brocken.
Entgegen meiner Gepflogenheiten sogar einen Motor eingebaut.
Boost 180 und 12 Zellen 9000 brauchte es für den passenden Schwerpunkt,
Der Motor ist versteckt hinter der kleinen Alunase, diese aufmachen,Mitnehmer drauf, schon hat sie einen Antrieb.
Ist fertig aber noch nicht geflogen, muss erst Startwagen bauen, den Brocken werfen geht nicht.

Gruss Franz
 
K-FACHWERK versus N-Fachwerk? 🤔

Hallo Fachwerkler,
Warum ist K-FW besser als N-FW? Die einfache Diagonalleiste beim N-fachwerk ist doch kürzer als 2-K-Schenkel in cm zusammengezählt? Ist es wegen verbesserten Beulsteifigkeit der Querleiste zwischen den Längsguten? Diese wird ja abgestrebt durch die K-Leisten? Dann aber würde ich mir vorstellen, dass die K-schenkel mindestens im Querschnitt ausgehobelt werden sollten wie eine U-strebe.
Dazu kommen ja noch die verbindenden Sperrholzplättchen, die ja auch nicht nichts wiegen.

Bei den oben gezeigten Rohrümpfen zeigt sich die Schönheit oder eben auch der getriebene Aufwand!
Allerdings habe ich entsprechend obem gesagten den Eindruck, dass die Quer- & N-Streben gemessen an den Längsgurten ausserordentlich kräftig dimensioniert sind, worin ich einen gewissen Widerspruch in den Aussagen von Pattex sehe, der empfiehlt die Längsgurten aus kräftiger Kiefer zu fertigen und alle übrigen Streben aus deutlich schwächerem Balsaholz, das grosszügig dimensioniert werden soll wegen der sich quadratisch verbessernden Beulsteifigkeit bei Vergrösserung des Querschnittes. Das könnte in extremis wohl sogar dazu führen, dass die Verstrebungen aus Balsa im angemalten Zustand dicker erscheinen als die filigranen ebenfalls angemalten Rumpflängsgurten aus Kiefer!?

Denke ich falsch?
VG Werner
 

myosotis

User
K-FACHWERK versus N-Fachwerk? 🤔

Hallo Fachwerkler,
Warum ist K-FW besser als N-FW? Die einfache Diagonalleiste beim N-fachwerk ist doch kürzer als 2-K-Schenkel in cm zusammengezählt? Ist es wegen verbesserten Beulsteifigkeit der Querleiste zwischen den Längsguten? Diese wird ja abgestrebt durch die K-Leisten? Dann aber würde ich mir vorstellen, dass die K-schenkel mindestens im Querschnitt ausgehobelt werden sollten wie eine U-strebe.
Dazu kommen ja noch die verbindenden Sperrholzplättchen, die ja auch nicht nichts wiegen.

Bei den oben gezeigten Rohrümpfen zeigt sich die Schönheit oder eben auch der getriebene Aufwand!
Allerdings habe ich entsprechend obem gesagten den Eindruck, dass die Quer- & N-Streben gemessen an den Längsgurten ausserordentlich kräftig dimensioniert sind, worin ich einen gewissen Widerspruch in den Aussagen von Pattex sehe, der empfiehlt die Längsgurten aus kräftiger Kiefer zu fertigen und alle übrigen Streben aus deutlich schwächerem Balsaholz, das grosszügig dimensioniert werden soll wegen der sich quadratisch verbessernden Beulsteifigkeit bei Vergrösserung des Querschnittes. Das könnte in extremis wohl sogar dazu führen, dass die Verstrebungen aus Balsa im angemalten Zustand dicker erscheinen als die filigranen ebenfalls angemalten Rumpflängsgurten aus Kiefer!?

Denke ich falsch?
VG Werner
Hallo Werner,

das Problem beim "gesunden Menschenverstand" ist immer, dass er nichts mit der Realität der herrschenden Belastungen zu tun hat. Wie Steffen auch schon bemerkte, muss immer die Belastung eines Entwurfs mit Zahlen abgeschätzt werden. Dabei ist der Entwurf eine willkürliche Entscheidung, egal wie ich die Stäbe einbaue, wenn ich sie da haben will, gut so. Aber jetzt müssen diese Stäbe ganz einfach ausgelegt werden auf ihre jeweilige Belastung, eben Zug und Druck mit Materialwerten und Knicklasten.

Daher können verschiedenste Konzepte funktionieren, nur müssen sie eben nach den anfallenden Lasten ausgelegt werden. Jeder Konstrukteur hat da seine Vorlieben, der eine mag den Ritterschnitt nicht, der nächste liebt den Cremonaplan zur Bestimmung der Stabkräfte, wieder andere schwören auf das Knotenpunktverfahren. Andere würfeln die Lasten, was zumindest den Vorteil hat, dass die Ergebnisse statistisch abgesichert sind....

Wie oft im Leben führen viele Wege nach Rom, so auch hier. Nur MACHEN muss man es, tatsächlich ist das viel Arbeit. Im Gegensatz zu einer Stammtischauslegung mit zwei Bier braucht es dazu Zeit, Ahnung, Wissen, Verständnis und Können, um die Auslegungsverfahren richtig anzuwenden. Und immer sind Kompromisse nötig, egal wieviel man rechnet.

Auch habe ich nie vorgeschrieben, dass für Gurte Kiefer genommen werden muss. Das kann erforderlich werden, muss aber nicht. Wie das so ist mit Empfehlungen: es gibt immer solche und solche Fälle, wo es passt oder auch nicht. Daher ist es müßig, ohne jede Durchrechnung eines bestimmten Entwurfs zu meinen, was besser sei. Auch ich kann nie vorher sagen, ob dieses oder jenes Konzept leichter wird oder nicht. Es muß gerechnet werden, um schlauer zu werden, oder gebaut werden.

Und dann kommt es auf die drei Begriffe mit völlig unterschiedlicher Bedeutung an: Festigkeit, Steifigkeit, Stabilität. Alle drei Kriterien müssen erfüllt oder beachtet werden. Man kann systematisch rangehen, dann ist es viel Aufwand und das Ergebnis ist eher vorhersehbar, oder man arbeitet ins Blaue hinein. Das kann bei genügend Teilnehmern auch mal zu einer gelungenen Konstruktion führen, ohne Frage. Und die zweite Variante ist viel spannender bis zum Schluß!

Da es sich um ein Hobby handelt, darf jeder machen, was er will, um glücklich damit zu werden. Helmut Schmidt hat ja auch geraucht wie ein Schlot und wurde alt. Statistisch sieht das aber schon ganz anders aus....

Mein Bestreben ist es hier nur, ein paar Impulse aus dem richtigen Flugzeugbau zu geben, um alternative Lösungen auszuprobieren und aus eingefahrenen Pfaden herauszukommen. Aber auch ich betreibe Modelle ohne Schubsteg, D-Nase, Rumpffachwerk und sogar mit Stahldrahtverbindern und Gummiringen. Weil's Spaß macht und es Jugenderinnerungen sind.....

Wie Franz das gemacht hat mit den nur eingeklebten "Messstäben" , fand ich richtig klasse. Genau so kommt man ohne Berechnung drauf, dass an der losen Bruchstelle größere Zugkräfte gewesen sein müssen. Früher hat man Reisslack auf die Teile gepinselt und dann nachgeschaut, wo die Lastkonzentrationen hoch waren, oder hat Plexiglasmodelle gebaut und mit Spannungsoptik über Polarisationsfilter kritische Spannungskonzentrationen experimentell bestimmt. Das ist heute leider vergessen, nur noch Computerberechnungen sind in Mode.

Also Werner, einfach mal einen schnellen Rumpf in 4x4 Balsa nach verschiedenen Konzepten z'sammbabbn und testen ;-) wo es fatzt.....

Beste Grüße
Pattex

PS: Sperrholzplättchen: diese dienen nur dazu, die Stabkräfte über die geleimte Schubfläche in angrenzende Stäbe/Bauteile zu leiten. Stäbe (aus Holz) müssen nicht passend am Ende eingepasst werden, wenn Sperrholzplättchen verwendet werden. Das spart enorm Arbeit. Perfekt eingeschliffene Stabenden sehen zwar schön aus, bringen aber für die Kraftübertragung nur wenig Vorteile.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welches Fachwerk? 🤔

Hallo Myosotis,
Ok, dem Drang der Faulheit folgend entscheide ich mich mal für den N-Fachwerkbau, sh diesbezüglich auch Beitrag 75, wo ein wunderschönes Rumpfgerüst aus Alurohren mit Popnieten (!) und Blechen verbunden wird, was ofenbar genügt und hält. (Grundsätzlich frage ich mich, ob die Pops nicht im weichen Aluminium sich durch die Motorvibration einarbeiten und wenn ich richtig gelesen habe, halten Nieten nur durch den Pressdruck, die sie erzeugen.)

Nächste Frage zur Abschätzung der Rumpflast: Genügt es die Höhen- & Seiten-Ruderfläche mit dem max. möglich Auftrieb, der bei gegebener Fluggeschwindigkeit wie Flächenbelastung des ZB. HLW bei Ca hlw von 1 zu quantifizieren? ZB.: Ca flügel 1,0 G/F 85g/dm2. HLW 20% vFlügelfläche, ebenfalls mit 85g/dm2 bei max. Ausschlag belastet ergibt ein Drehmoment auf den Rumpfkörper unter/über dem Flügel. Dann kann ja direkt die Längsholmlast aus der gegebenen Rumpfgeometrie in Seitenansicht hergeleitet werden und somit die Dimensionierung der Kieferleisten in mm2 bestimmt werden?

Denke ich diesmal richtig?
VG Werner
 

myosotis

User
Welches Fachwerk? 🤔

Hallo Myosotis,
Ok, dem Drang der Faulheit folgend entscheide ich mich mal für den N-Fachwerkbau, sh diesbezüglich auch Beitrag 75, wo ein wunderschönes Rumpfgerüst aus Alurohren mit Popnieten (!) und Blechen verbunden wird, was ofenbar genügt und hält. (Grundsätzlich frage ich mich, ob die Pops nicht im weichen Aluminium sich durch die Motorvibration einarbeiten und wenn ich richtig gelesen habe, halten Nieten nur durch den Pressdruck, die sie erzeugen.)

Nächste Frage zur Abschätzung der Rumpflast: Genügt es die Höhen- & Seiten-Ruderfläche mit dem max. möglich Auftrieb, der bei gegebener Fluggeschwindigkeit wie Flächenbelastung des ZB. HLW bei Ca hlw von 1 zu quantifizieren? ZB.: Ca flügel 1,0 G/F 85g/dm2. HLW 20% vFlügelfläche, ebenfalls mit 85g/dm2 bei max. Ausschlag belastet ergibt ein Drehmoment auf den Rumpfkörper unter/über dem Flügel. Dann kann ja direkt die Längsholmlast aus der gegebenen Rumpfgeometrie in Seitenansicht hergeleitet werden und somit die Dimensionierung der Kieferleisten in mm2 bestimmt werden?

Denke ich diesmal richtig?
VG Werner
So wie Steffen das beschrieben hat, ja. Und wenn die Festigkeit reicht, folgt die Knickberechnung für JEDEN Stababschnitt, auch für die Gurte, mit der Euler-Formel. Mache Dir am Besten ein Excel-Sheet, dann geht das ratzfatz.

Viel Erfolg
Pattex
 
Spezifische Festigkeit von „Balsa“

Hallo Myosotis,
noch immer „sitze ich in Thailand fest“, aber es ist wunderschön. Solange habe ich weder PC noch Excel…. 🤢

Frage: Du erwähntest, dass Cellulose annähernd die Festigkeit von Stahl hat. Balsa ist auch Cellulose mit wechselndem Feststoffanteil.
Kann man demzufolge nicht aus dem spezifischen Gewicht auf die Zug- & Druckfestigkeit schliessen und dafür eine einigermassen verlässliche Festigkeitstabelle formulieren? (Völlig unabhängig von der Beulfestigkeit, das ist dann ein anderes Kapitel).

VG Werner
 

myosotis

User
Hallo Werner,

Ja, die Dichte des Holzes ist tatsächlich gekoppelt mit der Festigkeit. Im Flugzeugbau ist aber eben Festigkeit oft gar nicht entscheidend, drum wird recht wenig deutsche Eiche verwendet....Auch zunehmende Feuchtigkeit im Holz reduziert die Festigkeit, vermutlich wegen der schlechteren Verbindung Cellulose-Lignin, da die Wassermoleküle in die Verbindungen eindringen. Bei Trocknung wird es wieder besser, d.h. der Vorgang ist voll reversibel.

Es gibt viele verschiedene Holzarten, jede eben für den gerade erforderlichen Zweck: Festigkeit, Steifigkeit oder Stabilität. Daher gibt es auch nicht "das beste Holz ist...", denn der Zweck fehlt. Geauso wenig gibt es "die optimale Konstruktion...", denn ein Optimum kann immer nur bezüglich eines Kriteriums angegeben werden. Alles andere sind ja Kompromisse. Erle ist z.B. für sehr leichte Füllklötze verwendbar, Esche für schlagzähe Lasteinleitungen, Buche für hohe Flächenpressungen.

Eine Korrelationstabelle ist aber nicht möglich, denn das Holz im Wald wächst, wie es will, und je nach Jahr sind die Jahresringe mal enger mal weiter, oder die Zellwände mal dicker mal dünner, und je nach Bereich des Baumes variiert alles nochmal. Daher ist es ja so wichtig, das Holz wirklich nach den wichtigen Kriterien aussuchen zu können (im Baumarkt, beim Holzhandel) und am besten noch irgendwie prüfen zu können. Deshalb hatten Jacobs/Lück ja auch den Zerreissbock als Plan ins Buch aufgenommen. Das ist heute noch genauso wichtig, wie Lima Bravo geschrieben hat, dass auch gut aussehendes Holz nicht tragfähig sein muss.

Wir als Modellbauer können es aber so machen wie die Flugzeugselbstbauer: Einen Belastungstest am Ende des Baus, KEINEN Bruchtest! D.h. es wird die für die Auslegung angenommene sichere Last geprüft, nicht die mit Sicherheitsfaktoren hochskalierte Belastung. Wenn das dann 3s hält, wird wieder entlastet und die Kiste darf fliegen....

Eine Kleinprüfanlage DIY als Ersatz für den Zerreissbock reizt mich schon sehr. Im Internet gibt es dazu einige Konzepte. Die Last selbst für kleine Proben (Holzspatel Buche) liegt aber sehr hoch und die Maschine/Vorrichtung sollte 10 kN (entspricht 1000 kg) bringen. Damit können dann auch geschäftete Kiefernleisten geprüft werden oder Fachwerkkonstruktionen gemessen werden. Sonst reichen aber auch Sandsäcke....

Beste Grüße
Pattex
 

myosotis

User
Welches Fachwerk? 🤔

Hallo Myosotis,
Ok, dem Drang der Faulheit folgend entscheide ich mich mal für den N-Fachwerkbau, sh diesbezüglich auch Beitrag 75, wo ein wunderschönes Rumpfgerüst aus Alurohren mit Popnieten (!) und Blechen verbunden wird, was ofenbar genügt und hält. (Grundsätzlich frage ich mich, ob die Pops nicht im weichen Aluminium sich durch die Motorvibration einarbeiten und wenn ich richtig gelesen habe, halten Nieten nur durch den Pressdruck, die sie erzeugen.)

Nächste Frage zur Abschätzung der Rumpflast: Genügt es die Höhen- & Seiten-Ruderfläche mit dem max. möglich Auftrieb, der bei gegebener Fluggeschwindigkeit wie Flächenbelastung des ZB. HLW bei Ca hlw von 1 zu quantifizieren? ZB.: Ca flügel 1,0 G/F 85g/dm2. HLW 20% vFlügelfläche, ebenfalls mit 85g/dm2 bei max. Ausschlag belastet ergibt ein Drehmoment auf den Rumpfkörper unter/über dem Flügel. Dann kann ja direkt die Längsholmlast aus der gegebenen Rumpfgeometrie in Seitenansicht hergeleitet werden und somit die Dimensionierung der Kieferleisten in mm2 bestimmt werden?

Denke ich diesmal richtig?
VG Werner
Zum Thema Niete:

Niete dürfen grundsätzlich nur auf Scherung und NIE auf Zug beansprucht werden. Es gibt im Großflugzeugbau Ausnahmen, da darf ein "Niet" auch Zuglasten übertragen. Das sind aber keine Niete im klassischen Sinne sondern Bolzen mit einer plastisch gequetschten Einwegmutter, die unlösbar ist.

Das ist ungefähr so wie bei Schweißnähten, die nie auf Zug beansprucht werden sollten, sondern immer nur auf Schub. Bei niedrig belasteten Konstruktion geht schon dies und das, aber wir wollen ja mal zeigen, wo der Hammer hängt.....und der Bartel den Most holt.....

Losvibrieren werden sich bei ULs diese Niete durchaus einmal, was dann an schwarzem Abrieb erkennbar ist. Daher solche Niete durchaus mit UHU Plus endfest 300 oder etwas ähnlichem nass einsetzen. In vielen Fällen können auch Vollniete gesetzt werden. Das geht einfacher als man denkt. Bei meiner in Restaurierung befindlichen ASK 14 Röhr hat der Ersterbauer viele Verbindungen mit ca. 1,5er Vollnieten Alu extrem gewichtssparend genietet. Und da ist nichts locker gewesen!

Nieten MÜSSEN übrigens gezogen werden: an den Ohren und dann aus dem Verkehr...

Schöne Grüße
Pattex

Vielleicht hat jemand schon Al-Rohre mit Al-Blechle vernietet im Modellbau? z.B. für Streben, Fachwerkrumpf, Fahrwerke?
 

HaWo

User
Meines Erachtens seid ihr hier auf ziemlich dünnem Eis unterwegs, theoretisch wie praktisch. Oben, unter anderem, die bauchigen Profile mit allem was dazugehörte, jetzt die auf Scherung belasteten Nieten (wohl so ein Wort wie Schraubenzieher und Büchsen), und durchgängig das Gerede von Lastannahmen und Berechnungen bei Flugmodellen. Das hat sicher an einigen Stellen, Stichwort Holmauslegung, seine Berechtigung, danach wird's aber doch schnell reine Kugelleserei. In der Modellpraxis schaut's doch eher so aus, daß das Modell bei so einer Herangehensweise mindestens einmal pro Flugtag in die Werkstatt zur Durchsicht/Kontrolle müsste, vorausgesetzt es wären überhaupt entsprechende Kontrollhilfen eingebaut.
 
Servus
Mach ich immer vorm Fliegen.
Rumpf da, Flächen da, Leitwerk da, Prop da, passt
Im Ernst: Bei großen Modellen passiert das ja beim Aufbauen.
ansonsten eine Durchsicht, Verschraubungen, vor allem Servos.
Kurze Drehbelastung des Hinterrumpfes, wenns knackt oder Falten wirft wird genauer geschaut.
Was gerne vergessen wird, Spinner runter und Schrauben nachziehen, gilt vor allem bei Holzprops.
War früher der Einflieger vom Dienst.
Passt alles war immer meine Frage.
DannDurchsicht gemacht, Servohebel ohne Schraube, Motor lose Räder lose bzw ohne Stellring.
Flug und Landeseile lose bzw nur leicht zugedrückt, nicht verpresst.
Was ich da alles gfunden hab, gruslig.
Einen Check mache ich nur wenns gebumst hat.
Ist was anderes wie Durchsicht.
Geht bis zum Austuchen, also Bespannung runter um die Verklebungen zu kontrollieren.
Holme zu kontrollieren usw.
Start.check ist wieder was anderes.
Sinnrichtigkeit der Ruder, kurzer Blick von hinten über Flächen und Ruder ob was vertrimmt ist oder verzogen.
Motor kurz hochdrehen. Dabei horchen ob ein neues Geräusch da ist.
Trotzdem schon runtergefallen wegen Kleinigkeiten.

Gruss Franz
 

Malanger

User
Ich lese hier sehr interessiert mit. Spannend ohne Ende!
Zu den Konstruktionen aus Carbonrohr kann ich eventuell etwas beisteuern. Die Bogenschützen verwenden Carbon schon lange als Pfeilschäfte. Die gibt es in verschiedenen Durchmessern von ca. 9.5 bis runter auf ca. 5mm. Kreuzgewickeltes Carbon ist eher der Standard, weil dies bei Pfeilbruch sicherer ist als längsaufgebaute Carbonrohre.
Im Schiessbetrieb verabschiedet sich auch hie und da ein Pfeil und geht kaputt. Meistens bricht das hintere oder vordere Ende auf. Damit wird er für den Bogenschützen zum Abfall und wandert meist in den Kübel.
Das bedeutet; ca. 60-70cm bestes Carbonrohr wäre noch zu gebrauchen.
Einfach mal die Vereine Fragen, wenn man Carbon benötigt.
 

UweH

User
Kreuzgewickeltes Carbon ist eher der Standard, weil dies bei Pfeilbruch sicherer ist als längsaufgebaute Carbonrohre


Ich verwende oft CFK-Pfeilschaftrohre als Rohrholme bei Flugmodellen oder als Schubstangen für Leitwerksanlenkungen, aber kreuzgewickelte Rohre habe ich dabei noch nie bekommen.
Üblicherweise sind die Kohlefasern bei Pfeilschäften nur längs orientiert und das Aufspleißen wird mit einer Zwischenlage aus einem speziellen Folienschlauch oder sehr dünnwandigem Aluminiumrohr verhindert. Wenn jemand eine Quelle für wirklich kreuzgewickelte CFK-Pfeilschäfte hätte wäre ich für eine Info dazu sehr dankbar.
Trotz meinem kleinen Widerspruch zum Rohraufbau sind gute Pfeilschäfte beim Verhältnis von Festigkeit und Gewicht sowohl pultrutierten, als auch einigen gewickelten Kohlerohren überlegen, allerdings ist es fast schon Raketenwissenschaft aus den Herstellerangaben Durchmesser, Festigkeit und sonstige für den Modellbau erforderliche Eigenschaften herauszufinden........mit Pfeilschäften Flugmodelle zu bauen gehört in der ARF und Schaummodellzeit zu den letzten lohnenden Abenteuern des Flugmodellbaus ;)

Gruß,

Uwe.
 

Malanger

User
Bei Pfeilschäften ist für den Bogenschützen der sogenannte "Spine" interessant. Dieser sagt aus, wie steif der Pfeil ist. Diese Angabe ist üblicherweise mit z.b. 300 / 400 / 500, bis ca 1300 angegeben. Je niedriger die Zahl, um so steifer das Rohr. Ergo dickwandiger. So findet man ganz weiche Pfeilschäfte (800er und aufwärts eher bei den dünneren Durchmessern (6mm und dünner), steifere Schäfte bei den ca. 8 mm Durchmesser.
Da der fertige Pfeil noch ein Insert zur Aufnahme der Pfeilspitze benötigt, und diese nicht für jeden erdenklichen Spinewert angefertigt werden, ist der Innendurchmesser der Pfeilschäfte der konstante Durchmesser. Somit ergeben sich konstanter Innendurchmesser, aber viele Außendurchmesser.
Gut für die Bogenschützen, blöd für die Modellbauer.

Kreuzgewickelten Aufbau findet man tatsächlich sehr oft. Hersteller wie Easton, Goldtip, Victory, Nijora, um nur ein paar zu nennen, verwenden diese Technologie bei vielen ihrer Produkte um das Bruchverhalten zu lenken. Ein sich in viele Längsfasern aufbrechenden Pfeilschaft will niemand. Vor allem nicht, wenn der Pfeil beim Abschuss bricht und sich in die Hand bohrt. (Der wohl bei Bogenschützen am meisten gefürchtete Unfall. Selten aber möglich.)
Bastelmaterial und umsonst?
Ob es sich für den Modellbauer lohnt, diese Quelle an Gratismaterial zu nutzen, kann jeder selber entscheiden.

Fliegergruss
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:

UweH

User
Kreuzgewickelten Aufbau findet man tatsächlich sehr oft.

Hallo Martin,

Du hast Recht, bei mir wars Gestern wohl schon zu spät um noch klar zu denken, bei Kreuzwicklung war ich gedanklich bei +/-45° Faserrichtung.
Nach meinem Post ist mir wieder eingefallen dass tatsächlich viele Rohre außen Längsfasern und innen eine Wicklung 90° dazu haben, dazwischen eine Zwischenlage ohne Fasern, also Faserorientierung 0/90°.
Ich verwende meist Rohre mit Spine 300.

Gruß,

Uwe.
 
Ausbeute von gestern Abend
 

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bronco

User
Wenns interessiert, die Klemm 25 in 1:2 vom Franz, war 1997.
 
Hallo Fachwerkbauer,
Bisher sehr interessante Beiträge, jetzt plötzlich Funkstille?

Habe heite sehr interessanten YT-Film gesehen, nämlich wie ein manntragender Rebell aufgebaut wird, alles in Alurohr und vieles in Modellbaumanier, zB Schaumrippen mit Holzrahmen, Verbindung Nasenrohr aus Alu mit Sperrholzformteil zur Schaumstoffrippe, die Rippe selbst mit Kohleroving abgestützt gegen Ausbeulung und Nasenrohr-Sperrholzformteilverbund geleimt mit Epoxi und Glasfaserbandverstärkung usw.!
Sh hier:
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