Es gibt gute Nachrichten.
Mir ist heute mit dem Versuchsaufbau ein regelrechter Durchbruch gelungen.
Zu meiner großen Freude und Erleichterung, muß man sagen, ich war an dem Logger schon am Verzweifeln. Der Logger war es aber nicht.
Das ganze ist irgendwie wie ein Detektivspiel. Man hat alles vor Augen, sieht es aber nicht.
Ich habe versucht, die vielen Hinweise hier so zu verarbeiten, daß ich alles berücksichtige.
Detektivspiel:
RWA hat bemerkt, Signale in Z sind unlogisch, da sie von + nach - durchschlagen, und daß das Fahrwerk das nicht kann. Was soll man dazu sagen? Völlig richtig.
Jemand hat bemerkt, die Eigenresonanz der Stange würde die Meßergebnisse beeinflussen, man müßte die rausfiltern.
Dann der Hinweis, das Gewicht in der Mitte würde die Stange in Vibration versetzen.
Meine eigenen Beobachtungen bezogen sich vor allem auf die Y-Werte. Die Stange kann ja in Y fast beliebig vibrieren.
Als Hauptverdächtigen faßte ich die Stange ins Auge. Vor allem wegen Y, daß die uns in Z auch zum Narren gehalten hatte, kam erst anschließend heraus.
Nachträglich kann man sagen, was wir bisher gesehen haben, war zu 50 % das Vibrationsverhalten der Stange. Von der kommen die X- Werte, und bei den Z-Werten ist sie für die Doppelung im Minus-Bereich verantwortlich.
GElenk in Lager setzen, war der erste SChritt, aber noch nicht ausreichend.
Daher: um die Anlenkung wirklich stabil zu machen, Dreiecksanlenkung.
Dazu wurde der Doppelkugellagerbock zersägt, heraus kamen 2 Lagerböcke. Die sind schön gefluchtet mit einer 12mm Messingwelle, das läuft alles butterweich und präzis.
Soll man die, um den Drehpunkt höher zu legen, auf Stelzen setzen? Soll man nicht! Das sind nur unnötige Instabilitäten, direkt auf der Platte sitzen die Lager am besten.
Material ist Alu 12x12 (vorher hatte ich STahl Flach versucht, kann man vergessen, Flachmaterial vibriert wie verrückt).
Am Ende steht ein massives Frästeil um 10 Grad anguliert (damit es beim Aufprall der Fahrwerke horizontal steht), was das Bleigewicht, das Fahrwerk und den Sensor aufnimmt.
KLeine Bemerkung zu den Y-Werten: ja, die sind real, weil das Rad gegenüber der Aufnahme einen Seitenversatz hat. Fehler bei der Konstruktion des Fahrwerkes, man sollte sowas vermeiden, da der Seitenschub tatsächlich auftritt.
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SO,nach den ganzen Vorbereitungen hat der Weihnachtsmann auch die Belohnung nicht vergessen.
Man sieht hier die besten Logger-Diagramme aller Zeiten (bzw. bislang).
FMS Fahrwerk Corsair 1700, mit Feder, ohne Dämpfer.
Zu den Diagrammen:
ENDLICH MAL SAUBERE SIGNALE!
Bei allen Fahrwerken ist die Fallhöhe 100mm, aus dem Bauch würde ich schätzen v_vertikal = 1 m /sec (was ja eine schon recht knackige Landung darstellt).
Jetzt kann man die Meßwerte logisch zuordnen, bzw. in den Meßwerten lesen und Schlüsse ziehen. Die Z-Werte bewegen sich oberhalb 0, keine Dopplung im Minus-Bereich (das war die Stange!). Wenn der Z-Wert ins Minus geht, wie bei dem FMS, heißt das, das Fahrwerk hüpft zurück, wie das bei Federfahrwerken sein kann.
Die Y-Werte sind real, siehe oben.
Und jetzt kann man endlich mal eine Aussage treffen zu den Fahrwerken mit Dämpfung im Vergleich zu gefederten Fahrwerken:
Bei den hier getesteten Fahrwerken nehmen die Dämpfer die Spitze der Belastung weg.
Das heißt, nur ein Teil der kinetischen Energie schlägt auf die Flugzeugzelle durch.
Anders beim FMS-Fahrwerk (Anmerkung: die Corsair 1700 wiegt ja immerhin 6 kg, und im Versuchsaufbau haben wir vielleicht 2 kg, also sehr wenig):
Die Feder knallt auf den Anschlag, und die Flugzeugzelle wird von der vollen Dröhnung getroffen, oberhalb 15g, das können aber auch 25 oder sonstwas sein ...
Dann hüpft das Fahrwerk (siehe Video) zweimal wieder zurück und vibriert endlos nach.
Klarer Erfolg für die Dämpferfahrwerke! Ich wußte es!
Hab´s nochmal im Video zusammengefaßt (Aufnahmen mit 200 fps):
https://youtu.be/tNFthJUfL2Y
Xeno