Festigkeit Skymaster Aermacchi

Gestern ist bei uns eine wunderschöne 2,4m Aermacchi von Skymaster abgestürzt.
Eingebaut war in das Modell eine 160er Jetcat, so dass man nicht von einer Übermotorisierung sprechen kann. Das Modell hatte auch schon zahlreiche unfallfreie Flüge hinter sich. Da gestern einige Kollegen bei dem Flug zugange waren, konnte der Ablauf sehr genau rekonstruiert werden.
Die Maschine flog einen geraden Überflug mit Vollgas in ca 20m Höhe entlang der Piste, als plötzlich das gesamte Seitenleitwerk abriss. Etwa 5 cm über der Verschraubung. Das Modell flog noch ca 50m gerade weiter, dann ging eine Tragfläche ab. Da die Fläche noch relativ sanft fast ohne jede Beschädigung zu Boden segelte, konnte man gut erkennen, dass das Steckungsrohr direkt an der Wurzelrippe abgeschert war. Der Rest schlug dann noch ca 200m weiter in gerader Linien ein.
Die einzelnen Teile fanden wir in einer absolut geraden Linie neben der Landebahn wieder. Zuerst das Seitenleitwerk, 50m weiter eine komplette Fläche, und nochmals 200m weiter den Rumpf mit komplettem HLW und einer Fläche.
Schade um diese wunderschöne Maschine, aber sowas darf doch nicht passieren
 

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airtech-factory

User gesperrt
Naja,

ich sage immer solche Modelle sollten "scale" geflogen werden, dazu gehören keine Vollgas - LowPass - Orgien.

Wenn ihc schnell fliegen will kaufe ich mir Modelle die dafür konstruiert sind, dazu zählt aber sicher keine MB339....

Zudem sehe ich immer wieder wie viele Modellflieger ihre Modelle am Seitenleitwerk - weil es ja bequem ist - durch die Gegend schieben. Schonmal jemand Gedanken darüber gemacht welche Belastung da auf´s SLW wirkt wenn man mal nen Mauseloch trifft oder ne nicht so gepflege Graspiste hat und 15kg oder mehr am SLW darüber schiebt?


Meine Meinung dazu.......

J.
 
Das Modell wurde nicht angestochen und hatte (subjektiv gesehen) keine besonders hohe Geschwindigkeit (wobei man sich bei einem Modell dieser Grösse schon leicht verschätzen kann). Was mir aufgefallen ist, ein Holm im SLW war nur ca 5cm lang, und knapp darüber ist das SLW abgebrochen.
 
Ich bin jetzt absolut kein Fachmann, aber die Art und Weise der Bruchstelle am Alurohr sieht schon komisch aus. Ich kenne solche Brüche nur von minderwertigen Baumarkt-Aluprofilen. Es sieht auf den Bildern wie Guß aus, was aber nicht sein kann. Ist Strangmaterial, richtig? Auch erinnert mich das an einen Ermüdungsbruch. Ein Haarriß (durch unsauberes / nicht lunkerfreies Material) der sich schön langsam durchs Material "gefressen" hat.
 
Hallo,

Ermüdungsbruch trifft wohl am ehesten zu.

Die Idee mit dem sternförmigen Verstärkungsprofil ist ja ganz nett, nur werden da auch Spannungsspitzen "mit eingebaut".

Meine Empfehlung ist immer wieder die Petrausch Rohre, ggf. mit einem zusätzlich eingeklebten- in der Länge abgestimmten (also etwas breiter als der Rumpf)- zweiten Rohr.

Oder zumindest einem hochkant eingeklebten Spant im Rohr (muss dann aber gegen Verdrehen gesichert werden.)

Zum Schieben am Leitwerk:
da kann ich dem Jörg nur zustimmen!

Schade um die Maschine.......
 

Lobi

User
Naja,

ich sage immer solche Modelle sollten "scale" geflogen werden, dazu gehören keine Vollgas - LowPass - Orgien.

Wenn ihc schnell fliegen will kaufe ich mir Modelle die dafür konstruiert sind, dazu zählt aber sicher keine MB339....

Zudem sehe ich immer wieder wie viele Modellflieger ihre Modelle am Seitenleitwerk - weil es ja bequem ist - durch die Gegend schieben. Schonmal jemand Gedanken darüber gemacht welche Belastung da auf´s SLW wirkt wenn man mal nen Mauseloch trifft oder ne nicht so gepflege Graspiste hat und 15kg oder mehr am SLW darüber schiebt?


Meine Meinung dazu.......

J.

Servus Jörg,

der Mann hat einen äußerst materialschonenden Flugstil. Das wird in den gut 2 Jahren wohl der erste Vollgas-Überflug gewesen sein.

Das Modell wird auch gezogen, nicht geschoben:

027.JPG

Grüße
Lobi
 
Karma?

Scherz beiseite, den wahren Grund werdet ihr da nie so recht finden. Ich mache gerade meinen UL und habe am WE das erste mal so ne richtig schöne Thermikblase "angeflogen" das scheppert so schön.......

Nie vergessen das Luft nix lineares ist! Evtl. war ein Vorschaden vorhanden und so ein Effekt hat der Klebestelle den Rest gegeben, dazu dann etwas flattern und weg isse.

Der Bruch der Steckung führe ich eindeutig auf einen Schaden in Folge des Seitenruderbruchs zurück. Das ist nur der Effekt, nicht die Ursache, also kurzzeitige Überlast bis zum Bruch?

Schade drum, scheint ein schöner Vogel gewesen zu sein bestärkt mich trotzdem in meiner meinung das selbstgebaute Flieger immer besser sind da man die konstruktiven Eigenschaften kennt, und machen wir uns nix vor, die Mädels und Jungs die in so ner Modellschmiede arbeiten haben keine Ahnung vom Fliegen. Die machen nur was auf dem Zettel steht. und wenn da halt mal ein wenig Klebstoff gefehlt hat, mein Gott, ist doch nicht so schlimm.....:rolleyes::rolleyes:

Andreas
 
Da ich den Besitzer sehr gut kenne und auch seinen Flugstill schließe ich einen Vorschaden aus! Denn immer wenn ich meine Modelle am Seitenleitwerk angreife und wegschieben will straft er mich mit einem bösen Blick!
 
Als Besitzer von eine SM MB339 macht mich diese Sache keinen Spass dies zu lesen.

Das Rohr, mit die extra Verstärkungen innenseitig hat mir speziell volles Vertrauen gegeben!
Bislang etwa 10 Flüge drauf, von wo eine harte Landung, ich werde mich mal voll um das Rohr kümmern.

Zwar wird die Maschine (auch mit ne P160) Scale geflogen, anstechen mit vollgas wird auch damit gemacht, die Maschine wird aber niemals gefährlich schnell, dabei fliegen wir immer auch mit die Zusatztanks, die extra Widerstand aufbauen.

Mein Modell ist einem Jahr alt.

Die Ursache könnte sein: Einen kurzes, heftig divergentes Flattern (sollte aber gehört konnen sein) oder ein banalisches viel zu früh versagen der Konstruktion vom SLW.

Wieso die Fläche dann gleich abscherte ist mir aber unklar. Ob da auch im Laufe der Zeit wegen ein oder zwei harte landungen(?), viel auf Graspisten geflogen, Haarrisse ins Rohr gekommen sind.....
 
Nochmal,

das Rohr ist eine Folgeerscheinung durch Überlast wegen Wegfall des Seitenruders!

Das ist nicht zeitgleich aufgetreten! Unterschätz nicht die Kräfte die auftreten wenn so eine Maschine plötzlich von Horizontal auf Vertikal "trudelt"

Da wirken mehrere hundert Kilo schlagartig auf so ein pisseliges Alumaterial.

Der Auslöser für den Bruch ist das wegreissen des Seitenruders, wenn ich das richtig gelesen habe war das ja der allererste Effekt.

Die Frage ist wieso das Seitenruder wegbrach. Da kann eine simple schlechte Verklebung des Holms mit der Schale reichen. Wenn ich mir ansehe wie der Hauptholm in meinem Eurofighter mit der Flächenunterseite "nicht" verklebt war, dann halte ich sowas hier auch für möglich. Und das schlimme ist, das sieht man nicht!

Aber im nachhinein werdet ihr das nicht wirklich analysieren können. Das ist halt Modellflug......
 
Hallo,


@Andreas: Klar Du hast Recht, so wird es gelaufen sein. Nur wie das Alu abgerissen ist, ist komisch, oder? Vor allem ist das Modell noch ein stück gerade weitergeflogen und dann wurde die Fläche abgeworfen. So isses von Peter im 1. Post beschrieben.
Wie Ralf auch schon geschrieben hat, bringt die sternförmige innere Versteifung schon einiges an negativen Eigenschaften mit ins Spiel. Da das Rohr eigenlich gar kein Rohr mehr ist liegt hier auch ein Problem. Wenn ein Rohr nachträglich mit einer Versteifung ausgefüllt wird, ist der Rohrmantel in sich homogen, spannungsfrei, keine Ecken. (Kann es nicht besser umschreiben) Sind aber im Strangzugverfahren die Rippen usw. gleich mit eingearbeitet ist der Rohrmantel nicht spannungsfrei in den Ecken. Ich würde es rausschmeißen.

@Peter und Lobi: ist aber jetzt nicht die MB von WD heuer Fürstenfeld und dem netten Trio aus Wörgl? Neee Burschn, so´n Sch..!
 
HI
Das Modell ist nach dem SLW Verlust absolut gerade weitergeflogen. Nix aufbäumen, denn da könnte ich das Abscheren der Fläche verstehen. Das geschah im absoluten Horizontalflug. Warum das SLW seinen Geist aufgab weiss ich nicht. Wenn man sich die Reste genauer anschaut, war sicher nicht ein Aufplatzen der Trennnaht. Was nicht sonderlich professinonell gemacht war, ist ein Holm der nur 5cm lang in das SLW ragte und die Verklebungen mit reichlich dicken Pampfenknödeln ausgeführt waren.:confused:
@ markus Doch es ist das Modell:cry:
 

ThomasE

User
HI
Das Modell ist nach dem SLW Verlust absolut gerade weitergeflogen. Nix aufbäumen, denn da könnte ich das Abscheren der Fläche verstehen. Das geschah im absoluten Horizontalflug. Warum das SLW seinen Geist aufgab weiss ich nicht. Wenn man sich die Reste genauer anschaut, war sicher nicht ein Aufplatzen der Trennnaht. Was nicht sonderlich professinonell gemacht war, ist ein Holm der nur 5cm lang in das SLW ragte und die Verklebungen mit reichlich dicken Pampfenknödeln ausgeführt waren.:confused:
@ markus Doch es ist das Modell:cry:

Dann hats geflattert, muss ja nicht so extrem werden das man es hört.
 
Markus,
Das innenleben vom Flachenverbinder ist teil von Rohr selbst, man kan es nicht heraus nehmen.
Die benahmung von dieses Prozess heisst Extrudieren meine ich.
 
Schade Schade Schade

Schade Schade Schade

Hallo Peter,

Mist! Schöne Maschine und der Pilot geht mit dem Modell wirklich sehr sanft um. Da kenn ich andere Kameraden und deren Flieger leben ewig..... That´s life, shit happens. Wie so oft wird es wahrscheinlich nicht ganz zweifelsfrei zu klären sein. Schade um die schöne Maschine.

@Richard
ja so ist es, Extrudieren, Strangziehen heißt es bei Kunststoffen (Duroplaste). Habe mal all diese Techniken zur Herstellung von Profilen usw. lernen dürfen.... vor langer Zeit....
 
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