FLAMINGO H.W. 4 - ein 6m Knickflügel-Segler von Schneider-Modell, Kufstein

Im Sinne dieser Diskussion, wäre es jetzt klasse, wenn Mike zumindest beschreiben würde, wie er die Schäftungen anfertigt.

Bei Sperrholz nehme ich den Fingerschleifer von Proxxon Micromot BS/A und komme gut und gerne auf 1:10 und mehr, schadet aber nicht, wenn man es vorher 2x geübt hat.

Bei Holmen nutze ich diese Methode:
Ich habe den großen Proxxon Tellerschleifer mit 25cm Durchmesser, da ist dann aber bei 12,5 cm Schäftlänge Schluss, aber immerhin
 
Schäftung Sperrholz:
Linie (Ende der Schäftung in Länge und Tiefe) anzeichnen mit Bleistift
Sperrholzplatte absolut plan auflegen und fixieren, Vorderkante je nach Sperrholzstärke ca. 3mm von der scharfen Tischkante
Fixieren geht auch gut mit Nagelleiste
Metallsägeblatt 24Z/" ohne Sägebügel für groben Abtrag, damit kann man durch Biegen des Blattes schon eine gute Planfläche erzeugen
Ziehklinge (superscharf abgezogen!) für feinen Abtrag
Feinschliff mit Korn 150, Sandpapier auf Holzklotz aufgeklebt
ob die Schäftung plan ist sieht man gut am Verlauf der Leimfugen
Ebenheit prüfen mit Haarlineal
Fertig

Schäftung Kieferleisten:
Leiste fixieren, wenn klein (Modellbau) mit VHB Klebeband
Schlichthobel oder bei Modellbauleisten Balsahobel mit fein eingestelltem Span
Ziehklinge
Schleifpapier siehe oben
Fertig

Es gibt auch spezielle Schäftmaschinen für Sperrholz, sind wenn ich mich recht erinnere auch bei Jacobs beschrieben.
Sonstige Maschinen sind völlig ungeeignet für taugliche Schäftungen.
Obwohl, wenn Sperrholzschäftungen sehr lang sind nehme ich auch gerne eine drehzahlregelbare Flex mit Schleifscheibe auf Stützteller für grobe Vorarbeiten.
Wenn man sich traut.....

Gruß
Mike
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir sind 2 Dinge aufgefallen.

1 . Mit dem schäften und den Klebstoffen das hat der Mike Super erklärt .Bei den Rumpf Abwicklungen ist es ein bisschen schwieriger mit dem schäften.

2. Man sollte von hinten und vor allen Dingen unten anfangen.
 

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knzin

User
Also das stellt sich mir so dar, daß ich fast alles falsch gemacht habe. Lediglich "von hinten" anfangen habe ich geschafft. Aber dann nicht zuerst unten, sondern zuerst oben.

Mann mann mann. Ich glaube, ich baue jetzt doch lieber einen AMIGO V mit Balsa-Kastenrumpf.

Bis dann.
Knut
 
Knut,
Übung macht den Meister......

Worum geht es eigentlich bei der Schäfterei?
Bei Klebungen sollte die Klebestelle mindestens die Festigkeitswerte des Grundmateriales (hier: Holz) erreichen. Besser noch etwas mehr.
Durch ungleiche Spannungsverteilung in der Klebung (speziell Spannungsspitzen am Anfang und am Ende der Klebestelle) ergeben sich dann relativ große Schäftverhältnisse. Es kommt auch auf die Belastungsrichtung an. Durch Schälen kann man jede Klebung mit kleinen Kräften zerstören.

Beim Leimen rechnet man mit Sicherheiten um die Unwägbarkeiten beim Klebeprozeß berücksichtigen. Das sind vor allem werkstattmäßig nicht besser ausführbare Deckungen der Klebestelle.

Das alles dient nur dazu dass bei Grenzbelastung der Bruch nicht in der Klebung sondern im benachbarten Holzwerkstoff stattfindet.

Was nutzt ein prima Holzwerkstoff wenn man ihn so zusammenfügt dass die Klebung weit weniger erträgt wie der Werkstoff an sich?

Gruß
Mike
 
Damit eventuell keine Nässe in die Verklebung läuft und damit der Fahrtwind eventuell die Verklebung nicht stärker beansprucht ?
Und wenn man den Rumpf unten zuerst schließt, kann man die Einbauten gut kontrollieren.
 
Ist ja eine interessante Diskussion hier...

Warum man hinten und unten beginnt? In erster Linie wegen der Optik, denn dann zeigen die Schäftstellen eben nach unten und hinten. Da wir aber meist von oben aufs Modell schauen, sieht das halt besser aus. Macht man ja bei einer Bespannung auch so. Fahrtwind sollte da wohl keine Rolle spielen.

Aber ich meine auch, dass das Thema manchmal etwas übertrieben wird. Ich habe schon einige Beplankungen mit dünnem Sperrholz auf Stoß geklebt. Und davon hat noch nicht eine versagt. Wenn mir der Spant oder die Rippe zu schmal waren, wurde diese eben aufgedoppelt und die Klebefläche damit vergrößert. Leisten schleife ich immer gemeinsam am Tellerschleifer an, das passt immer sehr gut. Auch hier habe ich noch nie nachgerechnet, ob da irgend ein Verhältnis eingehalten wird. Ich will den Holm sehen, der bei einem Oldie einfach so platzt, wenn dieser auch nur annähernd artgerecht bewegt wird.

Knut, du hast doch nun wirklich schon genug Modelle fertig gestellt. Ich würde denken, du hast genug praktische Erfahrungen, um deine Modelle flugtüchtig zu vollenden. Ich erfreue mich immer wieder an den Baufortschritten.

Gruß Mirko
 
Ich stell jetzt mal eine Frage in den Raum: Wo ist der Unterschied vom "Kleben" und vom "Leimen"?

Guten Morgen. Ich warte immer noch auf eine Antwort meiner Frage... 🤔


Ich bin auch kein Experte aber ganz grob:
Leim wird hauptsächlich beim Leimen von Holzwerkstoffen verwendet. Beim Leim sind die Klebstoffteilchen im Wasser verteilt. Das Wasser zieht während des Klebens in das Holz ein. Bei Klebstoffen sind die Klebstoffteilchen in Lösungsmittel gelöst.
 

knzin

User
Wo ist der Unterschied vom "Kleben" und vom "Leimen"?
Ich versuche mal eine Antwort.
Ich sehe das so: das sind verschiedene Worte für ein und dieselbe Tätigkeit, nämlich das zusammenfügen von Teilen mittels einem Medium - Leim/Kleber. In Bayern heißt Leim z. B. "Papp". Man pappt etwas zusammen. Eine berüchtigte Tätigkeit im Gefängnis war "Stranitzen pappen" = Papiertüten zusammenkleben.
Im Modellbau hat sich "harzen" für das Kleben mit Epoxidharz eingebürgert oder "Sekunde" für Sekundenkleber=Cyanoacrylat. (Nicht zu verwechseln mit "hartzen" von Peter Hartz.) Eingedicktes Harz wird hier auch oft als "Mumpe" bezeichnet.
Im Deutschen haben wir oft mehrere Worte für dieselbe Sache. Im Amerikanischen z. B. hat man ein Worte für mehrere verschiedene Sachen.

Knut
 
Zum Thema schäften:
1. Bruchversuch mit einer Kieferleiste durchführen. z.B. mit Federwage belasten.
2. Kieferleiste stumpf zusammenleimen und erneut einen Bruchversuch durchführen.
3. Klebefläche verdoppeln ( Schäftverhältnis 1:2) und Bruchversuch durchführen.
4. Schäftverhältnis so lange erhöhen, bis die gleich Kraft aufgewendet werden muss dis zum Bruch führt.
Dieses Verhältnis gilt dann für das Material und den verwendeten Leim oder Kleber.
 
Darauf habe ich gewartet Christian! Einfach und treffend Erklärt! Sehr gut!
Jetzt lass ich dann nochmal einen Los. Warum zuerst die untere Rumpfschale Beplanken und dann auch noch von Hinten nach Vorne?
Für einen "Modellbauer" eine frage die sich für "Ihn" eigentlich nicht stellt. Aber fangen wir mal an.
Von Hinten nach Vorne hat mit der Schäft-Überlappung zu tun wie schon in einem Post vorher Erwähnt wurde. Das hat damit zu tun das: Sollte sich eine "Verleimung" (im Holzflugzeugbau spricht man vom Verleimen und nichts Anderes) lösen,(da gibt es ungeahnte Möglichkeiten) die darüber liegende Beplankung die Untere Mechanisch halten kann. Warum? Das ist Sache der Flugrichtung! Das ist auch kein daher Geplappere ,das sagt die "Bauvorschrifft" für Holzflugzeuge! (Die letzte BvS hat noch ein Gewisser Erhard Milch Unterzeichnet,bitte selber Googeln)
Jetzt kommt das von warum erst die Untere Schale bauen. Das ist eigentlich die Geschichte des Konstruktion. Bei genauerer Betrachtung ist die untere Schale die "Durchgängige" Seite der Baugruppe Rumpf, und somit die Logischere da sie sich kaum werfen oder etwa Knicken kann wegen der fehlenden Ausschnitte ,wie Cockpit oder der offene Rumpfhals an dem Irgendwann mal der Flügel sitzen wird.
Ich las auch was von wegen "Aerodux-Leim" der einzigst Zugelassene...... Ja das stimmt! Aber nur in Deutschland und auch nur für Segelflugzeuge,Motorsegler und Motorflugzeuge! Bei UL`s ist das etwas anderes! Zudem ist das mit dem Aerodux auch so wie Christian schon schrieb... Leim geht ins Holz und muss gepresst werden! Da is nix mit "Kleben,Bappen,Festmumpen. Bei Aerodux gibt es quasi keine Spaltüberbrückung! 3/10 mm ist maximal zulässig!
Das ganze was ich da nu Geschrieben habe dient nur der Verständniss des Was,Warum,Wieso.
Der Modellbauer muss sich (Noch) nicht um so Sachen kümmern mit was er Leimen,Kleben oder Bappen MUSS!
Halten muss es und auch noch Kaufbar sein. Am besten noch Anwenderfreundlich! Ob der geneigte Modellbauer nu von vorne,hinten ,unten oder in der Mitte anfängt ist seine Sache. Wenn derjenige sein Hirn benutzt,wird er aus allem etwas Lernen!
Damit will ich Niemandem ans Bein Pinkeln oder Mies machen etc. Ich wollte lediglich wissen (bei soviel vorhergehendem Fachwissen) ob mir jmd ganz einfach den Unterschied vom Leimen und Kleben erklären kann.;) Ich bin hier auch mit niemandem Verwand oder Verschwägert!
So Knut, und jetzt hau rein! Das der Flamingo noch fertig wird!
 
Ich las auch was von wegen "Aerodux-Leim" der einzigst Zugelassene...... Ja das stimmt! Aber nur in Deutschland und auch nur für Segelflugzeuge,Motorsegler und Motorflugzeuge! Bei UL`s ist das etwas anderes!

Wo kann man das nachlesen dass Ultraleicht anders geklebt / geleimt werden dürfen?
Und welche anderen Länder lassen welche Leime neben Aerodux beim Holzflugzeugbau zu?
 
Wo kann man das nachlesen dass Ultraleicht anders geklebt / geleimt werden dürfen?
Und welche anderen Länder lassen welche Leime neben Aerodux beim Holzflugzeugbau zu?
Wo das steht? In den BvS für UL und wenn man da nicht direkt fündig wird gibt es spätestens bei deinem freundlichen UL-Prüfer die Auskunft.
Welche Länder? Eigentlich alle lassen andere Leime zu. Die Tschechen Leimen z. B. mit Epoxyd Harzen. Nicht ein US Amerikaner leimt mit Aerodux. In UK darf sogar der Amateur Flugzeugbauer mit Aerolight Leimen was in Deutschland nicht zugelassen ist. Die Deutsche BvS ist eben nur für Deutsche.
Ich werde hier sicher nicht jede Vorschrift aus jedem Land verlinken und dann auch noch übersetzen?
 
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