Bertram Radelow
User
hi,
ich bin bei Recherchen zur "jüngeren" Graupner-Foka 4 (1990-1995, 220cm SpW) zufällig auf folgendes Bild zum Original gestossen:
Was da mitten im Tragflügel zwischen F-F und G-G passiert kann man bzw. ich kaum glauben! Dabei hat die Standardklasse-Foka-4 bei ihrem Erstauftritt die Segler der offenen Klasse (!) übelst alt aussehen lassen...
Ist das eine Profilschränkung in extremis? Im Simons sind die Profilangaben sehr vage mit NACA 631-618 innen und (ungenau) am "Mittelflügel" und NACA 4415 an der Flächenspitze. Beide Profile passen in etwa zu der baronerosso-Zeichnung. Aus der Simons-Doku lässt sich aber nicht erahnen, wie heftig der Profilsprung ist...
Davon abgesehen ist Simons leider auch nicht heilig: Seine Version des Höhenruders ist extrem anders als in obiger Zeichnung - und die Graupner-Foka hat eine nochmals ganz andere Geometrie. Also wenn ich der Designer der Foka 4 gewesen wäre, wäre das HR sicher eher so wie oben ausgefallen und nicht wie bei Simons oder bei Graupner!
Die Eta hat einen seltsamen (für mich...) Tiefensprung, manche Modellsegler auch, aber macht es Sinn, so extreme Profilsprünge zu bauen?? Unter "Strak" stellte ich mir bisher immer einen sanften Übergang von einem Profil zum nächsten vor. Der Oldie "Bird of Time" hat ja auch so einen Tiefensprung, und wer so etwas (oder eine Minimoa) noch nicht selber gebaut hat, kann sich kaum vorstellen, was das wirklich bedeutet! Aerodynamisch kann das eigentlich nur katastrophal sein - obwohl der BoT den ersten aller F3B-Wettbewerbe gewonnen hat und die MM ja nun auch nicht gerade erfolglos war...
Interessanterweise haben die Graupner-Fokas ja einen üblen Ruf, obwohl das wohl nur auf die ältere Version zutreffen mag und auch nur wegen der völligen Unkenntnis in der man damals vor 40 Jahren geflogen ist. SpeedsterDEN fliegt ja ganz glücklich damit!
Mit der jüngeren Version war auch ich ja sehr zufrieden (wenn ich sie nicht bei einem Absteller in den Felsen am Brämabüel geschrottet hätte... ).
"Fränzn" hat sich aber mit der kleinen Graupner-Foka richtig Mühe gegeben und - trotz des sich von den NACA-Profilen des Originals extrem unterscheidenden RG8 - gerade im Mittelbereich der Tragfläche aerodynamische Probleme gefunden. Seine Lösungen werde ich aber nur teilweise nachvollziehen: Zackenband ja, extrem geschränkte Winglets nein, Grenzschichtzäune: zum Angeben und Verwirren der Kollegen evtl. ja
Beim Modell werde ich den Profilstrak kaum ändern können, trotzdem interessiert mich beim Original:
- wieso ein so unglaublicher Profilwechsel mitten in der Fläche - hat das etwas mit dem Querruder zu tun?
- hatten das auch andere Segler?
- warum haben sie das heute nicht mehr (war das Wortmann-FX-ähnliche NACA 631-618 Ruder-ungeeignet?)
Und generell: kann man ungestraft (heisst: ohne Grenzschichtzäune) dermassen verschiedene Profile aneinanderstückeln? Aktuell würde es heute bei Oldtimermodellen z.B. bedeuten: "innen" ein hübsches Hochauftriebsprofil wie Wortmann FX oder HQ 3.5 oder sogar 4.0, und dann 20cm vor dem QR umstraken auf ein flacheres HQ-Oldie, das wohl bei hohen Rudertiefen besser ist??
LG
Bertram
ich bin bei Recherchen zur "jüngeren" Graupner-Foka 4 (1990-1995, 220cm SpW) zufällig auf folgendes Bild zum Original gestossen:
Was da mitten im Tragflügel zwischen F-F und G-G passiert kann man bzw. ich kaum glauben! Dabei hat die Standardklasse-Foka-4 bei ihrem Erstauftritt die Segler der offenen Klasse (!) übelst alt aussehen lassen...
Ist das eine Profilschränkung in extremis? Im Simons sind die Profilangaben sehr vage mit NACA 631-618 innen und (ungenau) am "Mittelflügel" und NACA 4415 an der Flächenspitze. Beide Profile passen in etwa zu der baronerosso-Zeichnung. Aus der Simons-Doku lässt sich aber nicht erahnen, wie heftig der Profilsprung ist...
Davon abgesehen ist Simons leider auch nicht heilig: Seine Version des Höhenruders ist extrem anders als in obiger Zeichnung - und die Graupner-Foka hat eine nochmals ganz andere Geometrie. Also wenn ich der Designer der Foka 4 gewesen wäre, wäre das HR sicher eher so wie oben ausgefallen und nicht wie bei Simons oder bei Graupner!
Die Eta hat einen seltsamen (für mich...) Tiefensprung, manche Modellsegler auch, aber macht es Sinn, so extreme Profilsprünge zu bauen?? Unter "Strak" stellte ich mir bisher immer einen sanften Übergang von einem Profil zum nächsten vor. Der Oldie "Bird of Time" hat ja auch so einen Tiefensprung, und wer so etwas (oder eine Minimoa) noch nicht selber gebaut hat, kann sich kaum vorstellen, was das wirklich bedeutet! Aerodynamisch kann das eigentlich nur katastrophal sein - obwohl der BoT den ersten aller F3B-Wettbewerbe gewonnen hat und die MM ja nun auch nicht gerade erfolglos war...
Interessanterweise haben die Graupner-Fokas ja einen üblen Ruf, obwohl das wohl nur auf die ältere Version zutreffen mag und auch nur wegen der völligen Unkenntnis in der man damals vor 40 Jahren geflogen ist. SpeedsterDEN fliegt ja ganz glücklich damit!
Mit der jüngeren Version war auch ich ja sehr zufrieden (wenn ich sie nicht bei einem Absteller in den Felsen am Brämabüel geschrottet hätte... ).
"Fränzn" hat sich aber mit der kleinen Graupner-Foka richtig Mühe gegeben und - trotz des sich von den NACA-Profilen des Originals extrem unterscheidenden RG8 - gerade im Mittelbereich der Tragfläche aerodynamische Probleme gefunden. Seine Lösungen werde ich aber nur teilweise nachvollziehen: Zackenband ja, extrem geschränkte Winglets nein, Grenzschichtzäune: zum Angeben und Verwirren der Kollegen evtl. ja
Beim Modell werde ich den Profilstrak kaum ändern können, trotzdem interessiert mich beim Original:
- wieso ein so unglaublicher Profilwechsel mitten in der Fläche - hat das etwas mit dem Querruder zu tun?
- hatten das auch andere Segler?
- warum haben sie das heute nicht mehr (war das Wortmann-FX-ähnliche NACA 631-618 Ruder-ungeeignet?)
Und generell: kann man ungestraft (heisst: ohne Grenzschichtzäune) dermassen verschiedene Profile aneinanderstückeln? Aktuell würde es heute bei Oldtimermodellen z.B. bedeuten: "innen" ein hübsches Hochauftriebsprofil wie Wortmann FX oder HQ 3.5 oder sogar 4.0, und dann 20cm vor dem QR umstraken auf ein flacheres HQ-Oldie, das wohl bei hohen Rudertiefen besser ist??
LG
Bertram