Eine kleine, aber wahre Geschichte ...
Eine kleine, aber wahre Geschichte ...
Als ich das Heftchen im Zeitschriftenhandel sah, dachte ich auch nur "Naja, ob es die Auflage überhaupt bis zum Ende gibt?"
Als ich dann im Netz die Seite des Verlages aufrief und dann zusammen rechnete, was ich für die 1,2m Mücke bezahlen soll, dachte ich nur "wie bekloppt müsste ich sein, meine sauer verdiente Kohle in ein "auf Raten" Modell zu stecken, ohne auch nur Ansatzweise sehen zu können, von welcher Qualität das ganze ist und das dann noch zu Großmodellpreisen?"
Ich stimme Bernd da uneingeschränkt zu.
Für mich ist das Abzocke auf Raten und nur dazu gedacht, genügend unerfahrene zu Ködern, die sonst wohl nie in ein Modellbaugeschäft gegangen wären um sich mal für´s fliegen zu interessieren.
Am besten dann noch eine Wildflieger Karriere starten. Da kann man sicherlich voraussagen wie das abläuft:
Halbes Jahr sammeln und basteln. Starten - platsch - 900 Böller in den Sand gesetzt.
Der Frustfaktor ist dann so hoch, das derjenige welche sicherlich aufgibt. Ganz nach dem Motto: Kann ich Geld sch...ßen? Wenn das immer so geht, kann ich garnicht soviel Arbeiten wie ich ausgeben muss.
Das ganze per Verein mit fachkundiger Hilfe auf ner Trainer Kiste anzufangen ist da schon eher von Erfolg gekrönt.
Dazu jetzt die kleine Geschichte:
Als ich vor 15 Jahren mein erstes Modell (Robbe Charter) zusammengebaut hatte, wusste ich auch nicht an wen ich mich wenden soll. Ich hab einfach alles gekauft und angefangen. In meiner Tischlermäßigen Genauigkeit hatte ich dann den Motorträger gerade gesägt und nebenbei kräftig geschimpft, welche dilletantischen Schreiner das wohl gemacht haben *g* (was Seitenzug ist, wusste ich damals nicht)
Auf irgend eine Wiese gegangen, aufgeregt wie ich war, nicht alles nochmal kontrolliert, Motor an, Gas rein und was war das? Die Kiste zog sowas von nach links aber egal - gegensteuern und irgendwie abheben. Das ging dann wegen zu geringer Seitenruderausschläge nur minimal nach rechts aber heftig nach links und zum geradeaus fliegen musste ich mal locker 3/4tel rechts steuern. Das ich das Ruderhorn auf dem Höhenruderservo vergessen hatte festzuschrauben (Schraube vergessen), ist mir dann nach ein - zwei Minuten aufgefallen, als die Kiste anfing unkontrollierten Kunstflug zu veranstalten. Meine Beste Figur an dem Tag war letztendlich die "stehende Neun". Hatte zumindest den Vorteil, das ich mir über die Landung keine Gedanken mehr machen musste.
Was sagt uns diese kleine Anekdote?
Wenn man sich in erfahrene Hände begibt, bleibt einem sowas in der Regel erspart und man kann per Lehrer/Schüler sogar meist bruchfrei lernen, was der Motivation einen deutlichen Schub gibt. Das seh ich beim Schnupperfliegen auf dem Platz immer wieder.
Meine Episode im Bereich Modellflug war damals jedenfalls fürs erste beendet.
Irgendwann konnte ich super günstig einen fast fertig gebauten BIG-LIFT erstehen. Motor, RC alles dabei für 100 DM musste nur mal neu gefinished werden. Leider lebte auch der Flieger nicht lange. Nach dem Fotoshooting vor der Haustür trampelte mir der Nachbarjunge die Kiste kurz und klein. Kam heulend um die Hausecke gerast und klatsch - Farbe grad trocken - Flieger kaputt. Ich hatte damals so die Schnauze voll, das ich alles was ich hatte verkaufte.
Der nächste Versuch war dann vor gut 2 Jahren. Mittlerweile flieg ich nen kleinen 1,4m Warbird, ne 1,6m Extra, hin und wieder meinen Easystar (mit dem ich wieder angefangen hab), diverse Shockys und zwei Hubschrauber (Ne FP-Indoor-Mücke und nen 1m E-Heli - Scheiß Hobby, macht süchtiger als kiffen. Ich sag immer "Nach dem nächsten Modell ist erstmal Schluß" aber das sage ich beim übernächsten auch immer, hab ja noch ein paar Baustellen in der Ecke liegen - seufz ;-)
Ich kann derzeit nur sagen: Ich kann garnicht soviel arbeiten wie ich Geld für das Hobby ausgeben möchte :-)
Greets
Schnetty