Formenbau - etwas unsicher durch zuviel gelesene Beiträge

Genie

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Haubenformen fertig

Haubenformen fertig

An dieser Stelle eine kurze Rückmeldung zu den ersten Formen. Sie haben ja auch gleichzeitig als Testobjekte herhalten müssen.

Das WICHTIGSTE zuerst, die Trennung hat recht einfach funktioniert. Die beiden Formenhälften sind auf jeden Fall zu verwenden und haben eine tolle und scharfe Trennnaht ( auch im geschlossenen Zustand ) . Mit dem Finger ist kein Übergang zu fühlen, lediglich ein ganz winziger an der Stelle, wo später die Kurbelwelle rausschauen wird. Der Teil wird aber sowieso geöffnet und ausgefräst, also ist es an der Stelle absolut unwichtig.

Die obere Hälfte wurde mit Mirror Glaze gewachst, keine PVA Anwendung . Die Hälfte hat sich zuerst gelöst. Nur sehr wenig Kraftaufwand.
Das war ein super Einstand, denn jetzt kann ich das Wachs auch bedenkenlos für den Rumpf einsetzen.


Die untere Hälfte wurde 6 x mit PA Wachs behandelt ( incl. den Ablüftzeiten ) , 20 Std. nach dem letzten Polieren kam dann PVA Trennfilm drauf. Die Hälfte ging schon etwas schwerer raus, aber Gewalt brauchte ich nicht einsetzen.
In der Form sind aber 2 sehr kleine Farbabplatzer geblieben , dicht nebeneinander und jeweils 1,5 x 1,5 mm groß. Die konnte ich mit dem Fingernagel " abkratzen ". Das könnte jetzt wieder alle möglichen Ursachen haben, da muss ich beim wachsen und polieren noch etwas besser aufpassen. Unter normalen Umständen hätte ich hier auch längere Ablüftzeiten eingehalten. Laut EMC sind zwischen den Aufträgen aber 15 min. ausreichend, den letzten aber 24 Std. aushärten lassen.

Mit dem Ergebnis wäre ich fast schon zufrieden, wenn ich nicht in beiden Hälften einen groben Fehler gemacht hätte. Mein letzter Formenbau ist schon eine Weile her und der Umgang mit dem Formenharz auch. Die Raumtemperatur hatte ich auf konstand 25 ° eingestellt und dabei reagiert das Formenharz schon extrem schnell. Ich habe beim Auftrag etwas getrödelt und auch einen zu kleinen Becher verwendet. Der erste Becher ( etwa 70 g ) war aufgebraucht und als ich den nächsten Becher angemischt hatte und ihn auftragen wollte, da war der vorher aufgetragene Formenharz schon sehr zäh. Wenn man dann mit dem Pinsel darüber geht, dann merkt man die unterschiedlichen Konsistenzen schon sehr deutlich und das hinterläßt später an der Formenoberflächen Schlieren.

Auf der oberen Formenhälfte habe ich die alten Reste vom Formenharz F 200 verwendet und für die untere Hälfte das ( auch noch alter Bestand ) Formenharz P mit Härter EPH 573 ( nur 15 min. Topfzeit bei 20 ° RT , ganz frisch). Beide Harzsysteme unterscheiden sich in der Konsistenz , das F 200 lässt sich leichter mit dem Pinsel verteilen. Das Auftragen und gleichmäßig dünne Verteilen des ( alten ) Formenharzes P ist mir doch schwerer gefallen, als das F 200. Dadurch hatte ich im Prinzip das gleiche Spiel wie bei der oberen Form. Der erste Ansatz war schon wieder deutlich zäher, bevor ich mit dem 2. Ansatz weitermachen konnte.

Die geschlossene Form liegt jetzt beim Tempern und danach kann ich diesen Mangel wegpolieren. Also alles nicht so schlimm, denn das Polieren hatte ich für die untere Formenhälfte eingeplant ( die Schlieren aber nicht ).
Den Auftrag des PVA habe ich in einem staubfreien Raum gemacht und trotzdem bilden sich beim Auftragen so winzige Pickel, die nach dem Austrocknen kaum zu sehen sind. Auf der Formenoberfläche aber schon. Das ist wirklich nicht schlimm und wenn die Form mehrfach eingewachst ist, dann ist es nur schwer zu sehen. Ich poliere es trotzdem sehr vorsichtig raus und verwende für die Rumpfform dann das Mirror Glaze 8. Das trennt auch ohne PVA sehr ordentlich.

Was ich bei der Rumpfform anders machen werde ist ganz klar. Raumtemperatur 20°, das frische Formenharz P mit Härter P mit 30 min. Topfzeit verwenden ( ist auch nicht so dick, wie mein sicher schon überlagertes altes ) und noch einen 2. Mann dazu nehmen, der dann ständig frische, kleine Portionen in etwas größeren Bechern an - und ständig umrühren wird.

An das Formenharz P und dessen Konsistens muß ich mich erst gewöhnen, das sollte machbar sein.

Alle denen, die mir geholfen haben möchte ich dafür danken, dass ich mal andere Materialien und erfolgreichere Wege ausprobieren konnte . Die Entscheidung, mal das Mirror Glaze 8 zu probieren für die Urmodelle war goldrichtig und auch der fachlich, richtige Aufbau des Glasgewebes ist nicht unwichtig. Passdübel und Verschraubungen erst nachträglich zu setzen spart auch jede Menge zeit und macht das Formenbauen einfacher. Diesen Teil des Formenbaus habe ich dann aber doch nur für die erste Formenhälfte angewand. Bevor die 2. begonnen wurde, waren die Stifte und Verschraubungen dann doch schon nachträglich in die erste Hälfte integriert. Aber auch das geht dann viel einfacher und schneller.

Ich habe hier bewusst meine alten Formenharzreste verwendet, auch wenn das fachlich so nicht richtig ist. Aus dieser Form kommen vielleicht mal 5 Hauben raus. Wenn sich hier im Laufe der Jahre mal etwas an der Form verändert, dann ist das kein Drama. Für den Rumpf mache ich 4 verschiedene Haubenformen, da ist dann eine eventuell nicht perfekte Form zu verschmerzen. Ich habe meinen überlagerten Harzbestand fast aufgebraucht und für den Rumpf ist frisches Harz angekommen.
 
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