Fräsen mit einem 3D-Drucker

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ob man das eine CNC-Fräse nennen kann, laß ich jetzt mal offen. Für sehr einfache kleine Fräsereien scheint so ein Umbau zu funktionieren. Balsa oder Sperrholzteile sollten leicht zu fräsen sein. Dauert halt länger. Aber Wunder darf man sowieso nicht verlangen. Bei dem geringen finanziellen Einsatz für so ein Gerät sowieso nicht. Bei einem 3D-Drucker mit einem halbwegs großen Druckbett z.B. 30x30cm, könnten auch einigemaßen große Teile gefräst werden. Beispielsweise ein Cockpit mit Instrumenten.

 
Ich denke nicht, dass ein 3D Drucker das besonders lang mechanisch mitmacht, da dürfte alles recht schnell ausgeschlagen sein. Meine Selbstbaufräse war wesentlich stabiler als (m)ein 3D Drucker und da haben sich die mechanischen Probleme recht flott gezeigt. Da kommt einiges an Belastung auf das Gerät.

Mal abgesehen davon sind 5mm/sek Vorschub auch nur knapp schneller als die gute alte Laubsäge. Ich fräse 20x so schnell bei Holz/GFK/...
Der Umbau vom Hotend zur Frässpinel und vice versa ist natürlich auch ein riesen Nachteil.

Stepcraft geht den weg anders rum und bietet für die Fräse einen 3D-Druckkopf an. Das funktioniert vermutlich eher ist aber auch mit massig Nachteilen behaftet.

Gruß Manuel
 
Hallo

Könnte eine interessante Anschlußverwendung sein für meinen
Erst-Drucker, wenn ich meinen "richtige" Drucker in Betrieb nehme.
Wenn man keine Wunder erwartet. (Stahl fräsen geht wohl nicht ;) )

@Manuel
Wo siehst Du die Nachteile bei der Stepkraftlösung?
(Eine Umhausung setzte ich für Fräs- und Druckbetrieb voraus)

Gruß
Tom
 

uija

User
Mechanische Belastung kann man halt immer durch Verringerung von Zustelltiefe und Geschwindigkeit reduzieren. Das führt halt, wie schon angemerkt, dazu, dass Fräsen unendlich lange dauert. Dauert drucken zwar auch, aber im Gegensatz zu meiner Fräse, lass ich meinen Drucker alleine arbeiten.
Ein sicherlich cooler Ansatz wär es, wenn man das gerade gedruckte Teil hinter einmal überfräsen könnte, um die Oberfläche zu verbessern. Also der Druck ist z.b. 1/10 Übermaß und das nimmt man dann im zweiten Vorgang wieder ab um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Dafür wär aber eigentlich ein perfekt ausgerichteter Werkzeugwechsel-Mechanismus von Nöten, um x/y genau zu haben. Zudem erreicht man halt mit ner 3-Achs Fräse nicht mal entfernt alle Oberflächen, die beim 3D-Druck entstehen :(

Wofür solch eine Drucker-Fräse auf jeden Fall reichen wird, ist einfache Modell-Schilder zu gravieren ;)
 
Hi, ein Kollege von mir hat es genau anders herum gemacht. Er hat eine recht hochwertige Fräse um die 3D Druck Funktion erweitert.
Das funktioniert optimal. Klar kann man auch aus einem 3D Drucker eine Fräse machen aber da die Mechanik eigentlich dazu ausgelegt ist, ohne großen Widerstand ein Werkstück schichtweise aufzubauen, dürfte die Mechanik an sich und die Steppermotoren nicht dauerhaft für derartige Belastungen ausgelegt sein.

Klar kann man die Sache durch Anpassung der Vorschubgeschwindigkeit soweit hin bekommen, dass zumindest bei weichen Materialien brauchbare Ergebnisse raus kommen.
Die Anbieter haben wohl den Bedarf erkannt und bieten mittlerweile Kombigeräte an, mit denen man drucken, fräsen und lasern kann. Ein Beispiel dafür ist der Snapmaker 3D-Drucker.
Aber auch hier muss man im Fräsbetrieb Abstriche machen.
 
@Manuel
Wo siehst Du die Nachteile bei der Stepkraftlösung?
(Eine Umhausung setzte ich für Fräs- und Druckbetrieb voraus)

Ich finde die Stepcraft Lösung wirtschaftlich uninteressant. 3D-Druckkopf + Heiztisch + Kabel und Lüfter = 670€
Für das Geld kann ich mir drei Creality Ender 3 bei Amnazon bestellen.
Auch würde mich das Umbauen Fräse<->Drucker nerven.

Drucke ich viel muss ich laufend umbauen.
Drucke ich nur alle paar Wochen mal ist der Anschaffungspreis zu hoch (dann würde ich mir einen kleinen 3D Drucker neben die Fräse stellen)
 
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