Fusion 360: Hülle um Rippenmodell erzeugen lassen?

Hallo,

weiß jemand, ob es möglich ist, mit (der freien Version von) Fusion 360 um ein Rippenmodell eine Hülle erzeugen zu lassen?
Ich habe von einem speziellen "Rumpf" scheibenweise ein Modell erzeugt, versuche gerade, dieses in Fusion 360 zu konstruieren, um anschließend daraus einen Körper erstellen zu lassen, der entweder als Positiv- oder Negativform gefräst werden kann.
Am Ende soll also ein Körper stehen, bei dem die Zwischenräume der Rippen so aufgefüllt werden, als ob sie bespannt wären.
 

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wersy

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Hallo Stefan,

benutze für die Hülle aber so wenig Profile wie möglich, sonst bekommst du Unebenheiten ohne Ende.
Am besten du erstellst dir dazu Leitlinien, nur die zwängen die Erhebung un Form.

Dazu findest du hier viele Infos:
https://www.rc-network.de/threads/fusion-360-erhebungen.11952284/

Ohne Erfahrung mit Erhebungen ist das nicht so einfach hinzubekommen.
Am besten, du lädst mal die Datei hoch wenn alle Rippen gezeichnet sind.
 
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Am besten, du lädst mal die Datei hoch wenn alle Rippen gezeichnet sind.
Hier kommt die Datei. Am Ende muss das .pdf entfernt werden und ich hoffe, sie hat nicht zu viele grundlegenden Fehler. Leitlinien habe ich schon mal versucht, aber da muss ich mich noch etwas mehr mit den Grundlagen befassen.
Mit 2D komme ich einigermaßen zurecht, 3D ist komplett neu für mich.
 

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wersy

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Hallo Stefan,

Du hast schon mal ordentlich Fleißarbeit geleistet. Alle Kurven sind vorbildlich mit so wenig Punkte wie möglich gezeichnet.
Leider kann ich keine einzige Linie verwenden – die Skizzen lassen sich nicht bearbeiten.
Was hast du da gemacht, wie sind die Skizzen dahin gekommen?
Ich sehe auch keine Ebenen. Skizzen müssen immer Ebenen zugeordnet sein. Wenn Skizzen verschoben werden sollen, verschiebt man die Ebene.
Fusion ist ein parametrisches Programm, somit kann an jeder Stelle geändert werden. Hier musst du unbedingt „nach Vorschrift“ arbeiten, sonst hast du keine Freude mit Fusion.

Für eine erste Erhebung habe ich die Profile mal genommen wie sie sind.

Erhebung 1.jpg

Erhebung 2.jpg


Mit weniger Profile wäre es schon besser geworden, braucht man aber nicht weiter verfolgen.

Hier also die Arbeitsweise, bei der die Profile zunächst nur zur Orientierung dienen, um Leitlinien zu erstellen.

Für die seitliche Außenkontur habe ich einen Höhenschnitt angelegt.

Höhenschnitt 1.jpg

Höhenschnitt 2.jpg


Der Schnitt durch die Profile (Schnittmenge) zeigt, wie wenig die Profile fluchten. Ganz aus der Reihe tanzt das vorletzte Profil rechts.

Die Konturen in der Seitenansicht habe ich neu gezeichnet, und zwar geteilt in obere Linie und untere Linie. Für eine Erhebung ist das wichtig. Die Linienzüge dürfen nicht über die Endpunkte wieder zurückgehen.
Später habe ich gemerkt, dass die Erhebung nicht in einem Zuge möglich ist. So habe ich die Linien nicht bis zu den Enden ausgenutzt. Im Gegenteil, für die Enden habe ich die Kurven anpassen müssen.

Kontur Seite.jpg


Nun müssen die Profile in die Leitlinien „eingehängt“ werden. Wenn sich Profile und Leitlinien nicht schneiden, werden sie bei der Erhebung nicht akzeptiert. Das geht am besten mit „Schnittmenge“.

Probiert habe ich es erst einmal mit nur 2 Profile.

Profile für Erhebung.jpg


Wird der Rumpf nur zur Hälfte gezeichnet werden, braucht man an der Symmetrieachse Hilfsflächen. Die sorgen beim Spiegeln dafür, dass an der Symmetrieachse weder Furchen noch Kanten entstehen.

Symmetrieführung.jpg


Bei der Extrusion wird nun statt der Linien, die Flächen als Verlaufsführung gewählt.
Wichtig hierbei, die Schienen auf „Tangential“ umschalten.

Extrusion 1.jpg


Der Vergleich zwischen Profile und Hülle zeigt, dass hier zwei Querschnittsprofile durchaus reichen können.

Profil Vergleich.jpg



Um für die Extrusionen an den Enden die Leitfläche als Profil nutzen zu können, habe ich die Leitfläche geteilt.

Leitfläche trennen 1.jpg



Die horizontalen Leitlinien nach Gutdünken gezeichnet.

Leitlinien an Enden horizontal.jpg



Extrusion vorn

Extrusion vorn.jpg


Extrusion hinten

Extrusion hinten.jpg


Gespiegelt

gespiegelt hinten.jpg


gespiegelt vorn.jpg


Hier gefällt mir aber nicht die Delle, da müsste man noch dran basteln.

Delle.jpg



Du kannst dir das ja erst einmal anschauen, ob das in etwa das ist, was du dir vorstellst.
 

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Hallo Michael,
wow, ich weiß gar nicht, wie ich dir für die Arbeit danken kann. Das klären wir am besten per PM.
Was hast du da gemacht, wie sind die Skizzen dahin gekommen?
Ich sehe auch keine Ebenen. Skizzen müssen immer Ebenen zugeordnet sein.
Für die einzelnen Rippen habe ich Komponenten angelegt und dann für die Skizze die Ebene an den Flächen der Einschnitte des Trägers (vorher extrudiert) ausgewählt.
Bei der ersten Datei habe ich den Verlauf entfernt, um sie kleiner zu machen. Das ist wohl der Grund, dass die Skizzen nicht mehr bearbeitet werden können. Hier ist sie noch mal vollständig angehängt.
Du kannst dir das ja erst einmal anschauen, ob das in etwa das ist, was du dir vorstellst.
Ja, ziemlich genau ist es das.

Alle anderen Fragen oder Punkte muss ich mir erst noch ansehen und verstehen.
Schon mal vielen Dank und schönes Rest-Wochenende!
 

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wersy

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Hallo Stefan,
kein Ding, wir alle helfen gerne, einfach weil’s auch Spaß macht.
Für mich auch, um in Übung zu bleiben. Und üben muss ich wohl hin und wieder mal, denn hier habe ich geschlampt...
Spätestens, beim Erzeugen von Rippen aus dem Rumpf, ist die Mulde nicht zu übersehen.

Im Prinzip geht das mit Schnittmenge. Entweder um Skizzen zum Fräsen zu bekommen, oder wie in diesem Beispiel, Volumenkörper nur zur Darstellung.

Bei Schnittmenge für Volumenkörper braucht man Volumenkörper
Mit Reihenanordnung kann man Platten setzen.

Rippen 1.jpg



Durch Kombination mit „Schnittmenge“ entstehen die Rippen.

Rippen 2.jpg


Jetzt sieht man deutlich dass bei der Erhebung eine Delle entstanden ist.
Nur mit Anfangs- und Endprofil wölbt sich die Fläche oben ein. Dazwischen muss also mindestens noch ein Stützprofil.

Rippen 3.jpg


Morgen gehe ich da noch mal dran.
 
Hallo Michael,
eigentlich ist das Ergebnis schon perfekt. Der Vergleich mit meinem analog gefüllten Modell sieht sehr gut aus.
Und zwei Lagen Negativform in 30 mm Styropor auch. Quick & dirty, daher habe ich es mit der Höhe nicht so genau genommen und einmal ist mir das Fräsprogramm abgestürzt, daher die überflüssigen Kanten.
 

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wersy

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Hallo Stefan,
im Nachhinein bin ich doch recht froh, dass du mit der Mulde zufrieden bist :)
Ich habe mich nämlich noch mal dran gemacht.

Ein Stützprofil reicht nicht aus. Mit einem weiteren Stützprofil hat Fusion ein Problem.
Deswegen habe ich es mit einer zusätzlichen Leitlinie versucht.
Das ist eine 3D Kurve, die sich aus der Draufsicht und Seitenansicht mit „Schnittkurve“ ergibt.

3D Schnittkurve 2.jpg


Mit 4 Schienen wird die Hülle besser gestützt.

Erhebung 4 schienen.jpg


Nun sieht die Fläche zwar aus wie vorgesehen, nur bekommt jetzt die Abrundung an der rechten Seite eine noch stärkere Mulde als beim ersten Entwurf.

Delle 2.jpg


Mit meinem Konzept bekomme ich das jedenfalls nicht gebacken.
 
Hallo Michael,
vielen Dank, dass du das als Herausforderung siehst und dir die Mühe machst. Morgen fange ich an, ein Modell zu fräsen und sehe dann, wie gut es passt. Auf jeden Fall sind Korrekturen viel einfacher als bei meinem analogen Weg. Und eine CNC gefräste Form wird erheblich sauberer, denn Spachteln und Schleifen, bis die Oberfläche perfekt ist, liegt mir nicht so sehr.
 
Hallo Michael,
eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen, bei der ich nicht weiß, wie ich sie lösen kann.
Wenn ich den Körper fräsen möchte, gibt es wohl Hinterschneidungen, für die keine Fräsbahn berechnet werden kann.
Bildschirmfoto 2023-05-31 um 21.46.54.png
Meiner Ansicht nach müsste das an dem leichten rot umrandeten Knick in der Skizze des Körpers liegen.
Bildschirmfoto 2023-05-31 um 21.45.55.png
Für die Fertigung habe ich den Körper um ca. 6° gedreht und eine senkrechte Trennebene hinein gelegt. Es passt alles, bis auf diese Stelle. Dummerweise hatte ich eine Version hochgeladen, in der die Skizzen nicht bearbeitet werden konnten. Fällt dir eine Lösung dafür ein?
 

wersy

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Hallo Stefan,

wenn es an dem Profil läge, wäre es meine Schuld, denn deine Profile konnte ich nicht benutzen, weil sie sich nicht anpassen lassen.
Die Hinterschneidung entsteht, weil die Trennlinie gebogen ist.

Mit der Verjüngungsanalyse kann man das darstellen.

Rippenmodell V1 v5.png

Vielleicht hilft es, wenn du den Trennwinkel änderst.
Zwischen Profil 3 und Profil 14 ergibt sich ein Winkel von 8°.

Winkel.png

Was machst du mit den abgerundeten Enden, fräst du die extra?
 

wersy

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Hallo Stefan,

ich habe mir überlegt, wie das aussieht, wenn man das Modell aufteilt.
Wäre das grundsätzlich eine Alternative?

Trotzdem ergeben sich immer noch Hinterscheidungen, ganz besonders beim linken Teil.
Das müsste man entsprechend schräg abtrennen, oder die Form ändern.

Hinterschneidungen Einzelteile.png

Oh, fällt mir gerade ein, du willst ja am Ende nur zwei Formenhälften haben.
Das geht wohl nur, wenn in der Symmetrieachse geteilt wird.
Dann dürfen dort aber keine Mulden sein.
 

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wersy

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Hallo Stefan,

Noch'n Versuch.
Das Mittelteil habe ich diesmal aus dem Vollen geschnitzt. Aus Draufsicht und Seitenansicht einen Klotz geschnitten und die Kanten abgerundet.
Das rechte Teil ohne Mulde ist schwieriger anzupassen.

Es sollte nun längs teilbar sein, keine Hinterschneidungen haben.
Schau mal ob das passt, und ob du damit leben kannst.

Rippenmodell längsgeteilt v5.png
 

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Hallo Michael,
die Hinterschneidungen sind wahrscheinlich nicht weiter schlimm. Zumindest beim ersten gefrästen Modell sind zwar Kanten, aber die können verspachtelt oder verschliffen werden.
Hier liegen analoges und gefrästes Modell nebeneinander.
IMG_9904.JPGIMG_9903.JPG
Auf meiner Fräse habe ich nur 40 mm Platten verarbeiten können, da die Nutenplatte mit Vakuumtisch recht hoch ist, und auch der Fräser nur 50 mm Nutzlänge hat. Außerdem ging es mit 40 mm Platten besser auf als mit 50. Morgen verklebe ich sie und probiere dann aus, wie gut es passt.
Dann muss ich mir überlegen, wie ich weiter mache. Entweder dieses abformen oder eine Negativform fräsen. Bei Beidem habe ich kaum Erfahrung...
Schau mal ob das passt, und ob du damit leben kannst.
Dem ersten Eindruck nach, ja. Das gibt zwar noch mal ein paar Stunden auf der Fräse, aber jetzt weiß ich ja, wie es geht.
Mein Problem ist jedoch, dass ich lieber eine xy-Trennebene hätte als yz. Im Grunde so, wie ich die Platten gefräst habe, an der breitesten Stelle. Weil ich dann das Resultat in zwei Teilen aufbauen könnte, um besser ans Innere zu kommen, ohne es zu zersägen. So weit meine Theorie. Oder ich baue ein paar größere Öffnungen ein als die, die ich schon mal hinein gefräst habe. Irgendwie muss das Ganze auch noch mit Luft versorgt werden, um Motor und Controller zu kühlen.
Aber: ein Schritt nach dem Anderen. Erst brauche ich ein passendes Modell, aber dem bin ich Dank deiner Hilfe sehr nah.
 

wersy

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Dann muss ich mir überlegen, wie ich weiter mache. Entweder dieses abformen oder eine Negativform fräsen. Bei Beidem habe ich kaum Erfahrung...
Hallo Stefan,
praktische Erfahrung habe ich auch nicht, habe nur mal einen Schiffsrumpf gezeichnet, der abgeformt wurde. Da musste ich sehr darauf achten, dass keine Hinterschneidungen entstanden. Trotzdem gab es Probleme, das Teil heil aus den den Formhälften herauszulösen.

Auch in deinem Falle, wird das nur gehen, wenn an der Symmetrieachse geteilt wird.
Dafür ist aber nur mein letztes Modell geeignet.
 
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