Gedanken zum F3J-Start

Hallo,

wenn ich so etwas lese:

RetoF3X schrieb:
... eine Gruppengrösse von 14 Piloten. Dies sorgte Leider für etliche Kollisionen mit teilweise alptraumhaften Abstürzen (es regnete öfters Kohlefaser-Konfettis).

RetoF3X schrieb:
Das Fly off selber begann gleich mit einer Massenkollision beim Start (vier Flieger verschrottet)

dann wird mir ganz übel. Ich frage mich, ob es nicht auch mit geringerem Risiko ginge.

Mein Vorschlag dazu (auch wenn er keine Chance besitzt, jemals ins FAI-Reglement übernommen zu werden):

  1. Jede Startergruppe wird aufgeteilt in Teilnehmer mit ungerader Startplatzzahl (1, 3, 5, …) und Teilnehmer mit einer geraden Startplatzzahl (2, 4, 6, …).
  2. Beim ersten Hupton beginnt die Rahmenzeit für die „ungerade Gruppe“.
  3. 10 Sekunden später folgt ein zweiter Hupton und es beginnt die Rahmenzeit für die „gerade Gruppe“.
  4. Auch das 8-Minuten-Signal und das Ende-Signal erfolgen zweifach mit 10 Sekunden Abstand. Mit einem MP3-Player dürfte das kein Problem darstellen.
Vorteil: Da der benachbarte Starter jetzt doppelt so weit entfernt ist, wie beim gleichzeitigen Start aller Teilnehmer der Gruppe, dürften Startkollisionen weitgehend ausgeschlossen sein.

Die thermischen Verhältnisse solllten durch den geringen Abstand von nur 10 Sekunden für alle Teilnehmer nach wie vor gleich sein.

Die Spannung des direkten Gegeneinanderfliegens ist immer noch gegeben. Da man bei der Landung ohnehin nicht 10 Modelle gleichzeitig im Auge behalten kann, ist es vielleicht sogar spannender, 2 mal 5 Modelle kurz nacheinander im Finish zu betrachten. Der Sieger der Gruppe steht natürlich erst nach der Auswertung der gestoppten Zeiten fest, aber das ist heute auch nicht anders.

Was haltet ihr von dem Vorschlag?

Gruß
Gerald
 

Klaffi

User
Weyershausen schrieb:
Was haltet ihr von dem Vorschlag?

Unsinn!

Ich denke, dass Du auch schon den Ein oder Anderen F3J Wettbewerb besucht hast - von daher solltest Du wissen, dass es zu Rahmenzeitbeginn schon genug Anspannung und auch Nervosität gibt - jetzt stelle man sich mal vor ich muss mir noch Gedanken machen, ob ich beim ersten oder zweiten Hupen starte!!!??? Und denke auch mal an den Veranstalter / Wettbewerbsleiter, der Frühstarts und "zu späte Landungen" etc. kontrollieren soll... wie soll das denn gehen???
In Frankreich war der weitentfernteste Teilnehmer mehr als 150m von den "Hauptverantwortlichen" entfernt...

Die Franzosen müssten sich wohl eher mal Gedanken machen, ob sie nicht (leider) die Anzahl Teilnehmer nach unten beschränken, dann gäbe es ein wenig mehr Platz zwischen den Punkten...

Wenn überhaupt irgendwas gemacht werden könnte, dann wohl eher F3B-like mit 2min mehr Rahmenzeit...

... aber ich denke, dass würde die Faszination "F3J" auch sehr einschränken.

Gruß
Thorsten
 
Hallo Gerald,

es gibt noch ein weiteres Problem bei deiner Startmethodik:
Bei Seiten- oder Schrägwind (kommt leider sehr oft vor) fallen die Seile der ersten Gruppe natürlich auch entsprechend schräg mit dem Wind nach unten. Die zweite Gruppe startet dann genau in diese fallenden Seile hinein, was jede Menge Line-Crossings ergibt. Entweder fängt dabei ein Modell eines der herunterfallenden Seite ein und wird dabei beschädigt oder ist nicht mehr kontrollierbar oder die Seile fallen übereinander und das unter Spannung stehende Seil wird abgeschnitten.

Diese Problematik tritt übrigens auch bei einer Rahmenzeit = Max-Flugzeit + 2 min auf, wie das bei der Aufgabe "Zeitflug" in F3B organisiert ist. Aus diesem Grund befindet sich auch möglichst immer ein zusätzlicher Helfer pro Pilot an der Umlenkrolle, um das Seil beim Einziehen zu führen und von den anderen Seilen fernzuhalten. Bei Elektrowinden geht das Einziehen wenigstens schnell, bei Handbetrieb dauert es natürlich deutlich länger. Rechne dir selber aus was dann alles passieren kann.

Übrigens, so oft kommt ein Crash beim Start auch wieder nicht vor, ist aber spektakulär und wird deshalb immer entsprechend kommentiert und kommuniziert. Natürlich ist aber Start und Landung bei F3J durch die vielen Modelle kritisch. Deshalb sollte ja auch der seitliche Abstand zwischen den Startplätzen wenigstens 15 m betragen.
Die Franzosen haben in den letzten Jahren den Hals nicht voll bekommen, d.h. sie haben sich vorher zwar ein recht generöses Limit von 150 Piloten gesetzt, aber dieses Limit immer wieder überschritten. Man muß sich als Veranstalter eben abhängig von den Platzverhältnissen ein sinnvolles Limit setzen, wie das auch bei den deutschen Veranstaltern praktiziert wird (Beispiel: Limit bei Leverkusen und Ludwigsfelde liegt bei 99 Teilnehmern).

Gruß, Karl Hinsch
 

stobi

User
Hye,

wenn das so eine 'Schlacht' wird, werdens eh bald weniger Teilnehmer....??
Für mich nicht erstrebenswert.
 
Hallo Peter,

tja, das ist ja das komische dran, die Szene gerade in Deutschland lebt und wird immer größer. Es gibt keine andere Modellflugklasse mit einem so hohen Anteil von Jugendlichen (teilweise bis zu 25% des gesamten Teilnehmerfeldes). So unattraktiv scheint das derzeitige Reglement wieder nicht zu sein, auch wenn es sicher Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Am besten wäre es natürlich, wenn sich jeder selber mal Gedanken für sinnvolle Verbesserungsvorschläge machen und diese auch gleich mal zu Hause ausprobieren würde. Dann müssten sich nicht immer dieselben Leute ihren Kopf zerbrechen.

Gruß, Karl Hinsch
 

RetoF3X

User
Hallo Zusammen

Tut mir leid, wenn ich mit meinem Bericht wieder eine alte Diskussion losgetreten habe. Natürlich bin ich auch persönlich voreingenommen, da es in unserem kleinen Team drei mal gekracht hat. Aber mein Eindruck war schon, dass es in Arbois ein bisschen öfters gekracht hat als normal.

Wichtig ist zu sagen, dass wir uns des Risikos bereits vor der Anreise bewusst waren. Denn 14 Piloten pro Slot sind schon grenzwertig viel für den Platz. Dies wird weiter bestätigt, wenn man weiss, dass die Franzosen eine Startlinie direkt vor die Zelte und Modell-lager gelegt haben und eine ins "Buschwerk" am anderen Ende des Platzes. Auch das fand ich nicht sonderlich gut.
Das der "Blutzoll" eher etwas hoch war, liegt meines Erachtens mehr am Veranstalter als am Reglement. In Lodi z.B. hielten sich die Zusammenstösse in Grenzen (nur die Hälfte der Teilnehmer auf ähnlich grossem Feld). Seitenwind hatten wir dort aber auch.

Ach ja, in F3B kracht es an einem grossen Wettbewerb (über 100 Teilnehmer) auch öfters mal, wer Wettbwerbe fliegt, muss ein gewisses Risiko auf sich nehmen.

viele Grüsse:
Reto
 
Hallo Reto,

RetoF3X schrieb:
Tut mir leid, wenn ich mit meinem Bericht wieder eine alte Diskussion losgetreten habe.

du hast doch nur die Fakten berichtet. Losgetreten habe ich das Thema ja. :D

Klaffis Einwände sind meiner Meinung nach nicht grundsätzlich. Wenn man sich an einen anderen organisatorischen Ablauf gewöhnt hätte, käme man sicherlich damit klar.

Das Seil-Kreuzen wäre natürlich ein Problem, das man nochmals überdenken müsste.

Wieviele Zusammenstöße akzeptabel sind, muss wohl jeder selbst entscheiden. Solange es nicht mein Modell betrifft, ist mir das auch immer egal. Das dumme ist nur, dass man sich dem nicht entziehen kann, wenn der Nebenmann plötzlich querschießt. Oder es kann einem ja auch selbst passieren, dass man querschießt und unfreiwillig das Modell seines Partners schrottet.

Bei den Wettbewerben, die ich bisher miterlebt hatte, kam es eigentlich immer zu Startkollisionen.

Gruß
Gerald
 

Klaffi

User
Weyershausen schrieb:
Klaffis Einwände sind meiner Meinung nach nicht grundsätzlich. Wenn man sich an einen anderen organisatorischen Ablauf gewöhnt hätte, käme man sicherlich damit klar.

Das Seil-Kreuzen wäre natürlich ein Problem, das man nochmals überdenken müsste.

Man soll ja nie nie sagen und der Mensch gewöhnt sich an alles... Aber ich habe ja nicht nur schon einige Wettbewerbe besucht sondern auch schon 3 als Wettbewerbsleiter durchgeführt und bin daher der oben dargelegten Meinung.

Nur als ein Beispiel, stell Dir mal vor, die "ungerade" zuerst gestarteten kommen alle zu Ihrer Landung kurz vor Signal, darunter gesellen sich 3 "Frühlander" der später gestarteten "geraden" - 2 der 3 landen kurz nach Signal der "ungeraden" aber deutlich vor Signal der "geraden" - wer zum Geier soll das auseinander halten???

Dann müsste jeder wieder seinen eigenen Zeitnehmer auch in der Vorrunde dabei haben - aber das ist nunmal (leider) kaum zu realisieren - wüsste nicht ob und wo ich das zuletzt hatte...

Hinzu kommt natürlich der viel schwerlastigere Einwand von Karl mit den Seilen...


Weyershausen schrieb:
Wieviele Zusammenstöße akzeptabel sind, muss wohl jeder selbst entscheiden. Solange es nicht mein Modell betrifft, ist mir das auch immer egal. Das dumme ist nur, dass man sich dem nicht entziehen kann, wenn der Nebenmann plötzlich querschießt. Oder es kann einem ja auch selbst passieren, dass man querschießt und unfreiwillig das Modell seines Partners schrottet.


Absolut Deiner Meinung!

Aber man darf das denke ich auch nicht zu sehr überbewerten - insbesondere nicht Frankreich... Wie bereits erwähnt, die Abstäde untereinander waren sehr gering und am Sonntag war Seitenwind, in Böen ziemlich stark...


Mal sehen, wie es in Leverkusen wird - da können wir ja bei einem Bierchen Samstag Abend das ganze nochmal erörteren :-)

Gruß

Thorsten
 

RetoF3X

User
Hallo Zusammen

Man könnte sich sicher auch technische Lösungen für die genannten Probleme überlegen. Bei den F5B Jungs wird ja das Ein- und Ausschalten des Motors auch elektronisch gemessen und nicht von einem Helfer.
Vielleicht könnte man auch den Ausklink-Zeitpunkt und den Landezeitpunkt mit einem Sensor messen. Gleiche Ueberlegungen gibt es ja auch in F3B, wie man die Anzahl Helfer und Messfehler reduzieren könnte.

Nur eben, F3J ist so weitverbreitet, weil es nach F3K für den Veranstalter die geringste Komplexität hat. Bei unseren kleinen Winter-Trainigs-Wettbwerben kann sogar der Veranstalter selber mitfliegen, er muss nur am morgen den MP3-Player starten und am Abend wieder abstellen und that's it.
Daher muss man aufpassen, dass man diesen Vorteil nicht wieder kaputt macht.

viele Grüsse:
Reto
 
RetoF3X schrieb:
Nur eben, F3J ist so weitverbreitet, weil es nach F3K für den Veranstalter die geringste Komplexität hat. Daher muss man aufpassen, dass man diesen Vorteil nicht wieder kaputt macht.

150%ige Zustimmung! Wir veranstalten in Ludwigsfelde im Schnitt alle 2 Jahre einen größeren Wettbewerb (Contest bzw. schon zweimal die Deutschen Meisterschaften) und so ein Event ist auch ohne hochkomplizierte Technik recht aufwändig in der Organisation und Abwicklung.

Wie Karl schon geschrieben hat ist es dann eben wichtig, die Anzahl der Teilnehmer an die vorhandenen Möglichkeiten anzupassen, um das Risiko zu minimieren.
Ganz ausschließen kann man es eben nie, aber das gilt wohl für alle Lebensbereiche und letztendlich muß jeder selbst enscheiden, ob er sich dem aussetzen möchte.
 
Hallo,

zunächst mal vorweg: Ich habe größten Respekt vor jedem, der die Organisation eines F3J-Wettbewerbs auf sich nimmt. Einen kleinen Wettbewerb mit etwas mehr als 20 Teilnehmern hat unser Verein auch schon durchgeführt, was aber im Vergleich zu einem offiziellen Wettbewerb nichts ist.

Klaffi schrieb:
Dann müsste jeder wieder seinen eigenen Zeitnehmer auch in der Vorrunde dabei haben ...

Thorsten, wieviele Personen überwachen bei eurem Wettbewerb, ob jemand nach dem Hupton gelandet ist? Ich denke, dass bei gleichzeitiger Landung von 10 bis 12 Modellen mindestens 3 Personen erforderlich sind, oder?

Gruß
Gerald
 
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