Genua-steuerung mit 2 Winden

Diese alten Teile funktionierten.
Sehr gut. Ohne Software.

Das da mal nach x Jahren was kaputt geht,
ist ok.
Die neuen Dinger gehen doch auch kaputt.
Mit Software.
Ja sie funktionieren auch.
Fest steht, früher brauchte man die heutige Software nicht.
Heute wird sie gebraucht.
Bald ist ja auch schon 2023.
 
Hallo,
da bin ich anderer Meinung. In seiner Beschreibung zur Genuawinde ist zu lesen, das die Schotweglänge mittels Tastendruck eingespeichert wird.
Ich werde die Winde ´mal genauer untersuchen. Es gibt im Netz mittlerweile einen Baustein (www.momo-sauerland.de), mit dem man eine Genua steuern kann. Vielleicht wäre das ein Ersatz, falls die Elektronik ihren Geist aufgibt. Meine Idee ist, das ich die Elektronik von der Winde entferne und in einem wasserdichten Gehäuse unterbringe. Falls an der Mechanik etwas kaputtgeht, läßt sich das leichter richten als die Elektronik.
Gruß
Peter
 

molalu

User
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da ein Bauteil installiert ist, das mit Software versehen ist.

Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Robert Schepp hat seine geniale Genuawinde vor ca. 20 Jahren erstmalig in einem 1:5 Lacustre verbaut. Meines Wissens war Robert Schepp Elektronik-Ingenieur. Ich hatte in dieser Zeit viel persönlichen Kontakt mit Robert, allerdings null Ahnung von Elektronik. Ich kann mich nicht daran erinnern dass er jemals von einer programmierten Genuawinde gesprochen hat.

Für alle, die es interessiert würde ich an dieser Stelle gerne die Funktion der Genua-Winde erklären. Vorab ein Foto im verbauten Zustand in dem besagten 1:5 Lacustre:

1659690239453.jpeg


Das besondere an dieser Winde - die Winde hat eine eigene 12V Stromversorgung plus Ein-/Aus-Schalter und der Antrieb erfolgte über einen Faulhaber-Motor. Weiterhin, und für viele Interessenten ein Ausschluß-Kriterium, der Schotweg jeder Trommel musste bei neuerlicher Inbetriebnahme über einen der beiden auf dem Foto sichtbaren roten Tast-Schalter eingestellt werden.

Über das mittig auf dem Gehäuse sitzende Servo wurde z.B. die Steuerbord-Trommel geschlossen und wurde durch spezielle Kupplungsbeläge gehalten, während die Backbord-Trommel geöffnet war und einen Freilauf hatte. Um die Schoten auf Zug zu halten, waren 2 Rückholautomatiken verbaut.

In der Praxis sah das dann so aus - Die Steuerbordtrommel war aktiviert und der Motor hat die Schot gefiert oder dicht geholt. Der Schotweg war sehr viel präziser und nahezu auf den Millimeter vom Sender aus einzustellen, anders als bei den bekannten, handelsüblichen Segelwinden.

Bei einer Wende oder bei einer Halse hat man das Genua-Servo auf neutral gestellt (ich hatte das bei meinem Sender über einen 3-Wege-Schalter programmiert), die Steuerbordtrommel löste sich, lief frei und die Rückholautomatik sorgte für eine gespannte Schot.
Danach die Backbordtrommel über das Servo schließen, in der Zwischenzeit sollte die Genua den Bug gewechselt haben, und dicht holen.

Im Prinzip die selbe Vorgehensweise wie auf dem manntragenden Boot.
 

molalu

User
könnte eine Platine aus einem ausreichend starkem Servo hilfreich sein.

Kleiner Nachtrag - ich erinnere mich, dass die beiden konischen Alutrommeln beim Dichtholen langsam anliefen. Der Motor lief dann immer schneller und durch die konische Wicklung konnte die Genua relativ schnell dicht geholt werden, ohne das das Segeltuch zu lange ausgeweht hat.

Dehalb könnte ich mir vorstellen, dass eine Elektronik verbaut war, wie wir sie von den Vor-/Zurück - Reglern in Motorbooten kennen.

Aber bevor ich hier gesteinigt werde, dass ist nur eine Annahme besseren Wissens🤔
 
Hallo,
ich bin auch der Meinung, das Herr Schepp einen programmierten Baustein in der Windensteuerung verbaut hat. Ich werde mir die mal genauer ansehen, vielleicht kann man das Programm aus dem Baustein auch auslesen um zu verstehen wie er es sich gedacht hatte. Ich selbst habe die Variante der Genuawinde mit Elektromagnetkupplung, welche eine zusätzliche Spannung von 24 V benötigt. Für den "kleinen Epilektriker" kein Problem. Da die modernen Fernsteuerungen schon kleine Computer sind, wird es sicherlich möglich sein, die Funktionen in der Winde notfalls nach zu vollziehen. Mir war es damals besonders wichtig die Mechanik mit den konischen Windentrommeln zu bekommen, den damals war es mir unmöglich so etwas selbst herzustellen. Mit den heutigen CNC-Maschinen ist das sicherlich möglich.
Gruß
Peter
 
Nachtrag,
ich hatte 2010 einen Rumpfbausatz mit Zubehör der Lacustre via ebay erworben. Auch ein Versuch des Langkiels und die Segel waren dabei. Die Kontaktaufnahme mit Herrn Schepp für die weiteren Baukästen waren nicht erfolgreich. Ich habe dann auch versucht den Rumpf nach der beigelegten Bauanleitung zu bauen. Das Boot sah aus wie ein Haifisch und wanderte dann in die Feuerschale. Ich habe mir dann die Originalpläne von der Lacustre Vereinigung gekauft und die Pläne in CAD umgesetzt. Das Konstruieren mach mir Vergnügen. Manches habe ich auf verbessert. Im Moment sind alle Spanten aufgestellt und die ersten Balkweger und Kielleisten verbaut. Im Gegensatz zu Herrn Schepp baue ich die Lacustre wie im Original als Langkieler.
Mit den Winden, die Genuawinde und die Großseglwinde, werde ich mich noch beschäftigen. Funktionstests habe ich bisher regelmäßig durchgeführt, weil das Bauen des Bootes doch länger dauert als ich dachte. Es gibt noch genügend sonstige "Arbeitsaufträge".
nochmals
Grüße vom Peter
 

molalu

User
Im Moment sind alle Spanten aufgestellt und die ersten Balkweger und Kielleisten verbaut. Im Gegensatz zu Herrn Schepp baue ich die Lacustre wie im Original als Langkieler.

Hallo Peter,
wäre schön wenn Du uns an Deinem Bauprojekt "LACUSTRE" teilhaben lässt. Ein Baubericht zu einem 1:5 Holz-Klassiker kommt hier nicht oft rein.
 
Hallo Ingolf,
hier ein paar Bilder von jetztigen Bauzustand. Ich wegen einer Knie-und Schulter OP eine größere Pause einlegen müssen. Bald geht es weiter.
Ich werde im Cockpit, wegen der Optik, noch weitere Spanten aus Flugzeugsperrholz einfügen. Dann kann ich endlich die Balkweger und den Kiel aufbauen. Anschließend wird mit Mahagonileisten beplankt.
Gruß
Peter
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molalu

User
Ich wegen einer Knie-und Schulter OP eine größere Pause einlegen müssen.

Hallo Peter, das hört sich nicht gut an. Ich wünsche Dir alles gute und hoffe für Dich, das alles optimal verläuft.

Anschließend wird mit Mahagonileisten beplankt.

Ich habe Dich falsch verstanden? Du wirst die Mahagonileisten hoffentlich nicht direkt auf den Spanten verkleben? Bei einem Rumpf dieser Größe und dem finalen Verdrängungsgewicht von geschätzt ca. 15 kg wirst Du ohne eine Unterbeplankung nicht auskommen.
Üblicherweise verwende ich bei einem solchen Bauvorhaben 1mm Birken-Sperrholz Leisten, die ich karvel auflege und verleime.

Hier mal ein Beispiel-Foto vom Bau einer CHICKIE IV

1659798133306.jpeg


Wie Du mir geschrieben hast, bist Du im ersten Anlauf der Mahagoni-Beplankung am Lachustre gescheitert. Deine Vermutung war, das Robert Schepp die Beplankung unter Vakuum vorgenommen hat.

Ich war sehr häufig in der Schepp-Werkstatt, aber eine Vakuum-Pumpe wäre mir aufgefallen. Ich tue mich auch schwer zu verstehen, wie eine Beplankung unter Vakuum funktionieren könnte. Immer nur mit einer Leiste????

Hier ein weiteres Beispielfoto von der Beplankung einer CHICKIE IV mit 2mm starken Mahagonileisten. Ich habe unterschiedlich dimensionierte Krimpzangen aus dem Karosseriebau verwendet. Das hat sehr gut funktioniert.

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Wenn Du wieder genesen und fit bist, wäre es schön, wenn Du einen neuen, eigenen Bau-Thread "Lacustre" aufmachst. Hier könnte dieses sehr interessante Thema untergehen.

Nochmals alles gute und dann hoffentlich bis bald😷
 
Hallo Ingolf,
ich bin auch im Forum "Freunde klassischer Modellyachten" dort werden Modellyachten im Maßstab 1:5 nach Originalvorbildern gebaut.
Alle diese Boote (durchschnittliche Längen bis 2m) werden mit Leisten, z.B. aus Mahagoni, wie bei mir, beplankt.
Und die Bilder und Videos zeigen, das es gut funktioniert. Ich habe von einem Kollegen Teile seines Mahagoni-Treppenhaus geerbt und bei meinem Schreiner meines Vertrauens Leisten 3x8mm schneiden lassen. Diese werde ich mit Epoxy auf meine Spanten kleben.
Gruß
Peter
 
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