Hallo Michael,
vorweg, wenn du mal einen großen Flieger mit einer Stoffbespannung anschaust, wirst du feststellen, das die Oberfläche schon glatt ist. Wenn es sich um eine Klarlackierung handelt, so ist die Webstruktur zwar zu sehen, aber nicht zu fühlen. Und eine Ka6 wirst du nicht so einfach in Original klar lackiert finden, da man bei benutzten Fliegern die Stukturelemente du Farbpigmente vor dem UV-Licht schützt. Außerdem heizt sich eine helle, weiße Flächer nicht so stark auf wie eine dunkle.
Doch nun zum Verarbeiten der Seide:
Alle Holzteile, die mit der Seide in Berührung kommen, werden 2 mal mit verdünntem Spannlack (60 Teile Lack, 40 Teile Verdünnung) gestrichen. Vorher, zwischendrin und nachher mit immer feinerem Papier schleifen. Dann mindestens einmal, besser zweimal mit Spannlack(unverdünnt) bzw. Klebelack streichen. Im schön fein schleifen. Dann die Seide grob zuschneiden. Seide vorsichtig in Wasser einweichen, nicht walken oder auswringen. Den nassen Stoff vorischtig über die zu bespannende Strukur legen und die Falten vorsichtig glattschieben. Den noch nassen Stoff nun mit stark verdünntem Spannlack (40 Teile Lack, 60 Teile Verdünner) an allem Stellen festreiben. Hierzu wie beim Bügeln vorgehen. Erst mal die Außenkanten und dann die Flächen und immer schön auf Faltenfreiheit achten. Das Festreiben geht am besten mit einem kleinem Stoffballen, der immer wieder frisch mit Lack getränkt wird. Nachdem alle Flächen und Kanten bearbeitet sind, die Fläche fixieren, damit sie nicht krumm wird. -- Trocknen lassen.-- Es werden sich weiße Ränder und Flächen bilden, dies ist nicht schlimm. Wenn der Flügel trocken ist, wird er einmal dünn mit Wasser eingenebelt. Nach dem Trocknen kommt der erste Gesamtanstrich. Hierzu auf jedem Fall einen nicht zu harten, langborstigen Pinsel nehmen. Der erste und zweite Anstrich sollte verdünnt sein (60:40). Achtung - beim ersten Anstrich auf eine gleichmäßige und nicht zu dicke Verteilung achten. Wird mit dem Pinsel zu viel Lack aufgebracht, so bilden sich unter dem Stoff der Felder Nasen und Tropfen, die nicht wieder raus gehen. Zwischen den Anstrichen immer schön festspannen, das die Struktur sich nicht verzieht. Die Überstehenden Ränder können nach dem ersten Lackauftrag abgeschnitten oder besser noch abgeschliffen werden. Jetzt noch eine Schicht unverdünnt und du kannst fliegen. Für eine gute Oberfläche sind aber jetzt sicher noch zwei Anstriche erforderlich. Zwischen den Anstrichen immer mit feinem Papier oder Schleifschwamm glätten. Farbiger Spannlack ab der zweiten Schicht spart Gewicht. Soviel auf die Schnelle. Bei Bedarf sonst nachfragen.
Viele Grüße
Co