Martin Greiner schrieb:
Hi!
Brechen wir es auf das Übliche runter...wer den 400er nicht einstellen kann nimmt den 401.
(Schliesst im vorliegenden Fall zwar einen Gyrodefekt mal nicht aus, aber ich denke, es ist ein Einstellungsproblem)
@Guido,
ich kann nicht nachvollziehen was Du vorschlägst, weil einige Punkte nicht zusammenpassen mit der Funktionsweise dieses Gyrotyps.
Trimmen im NM Mode ergibt immer ein driftendes Heck im HH Mode...das war so, ist so, wird immer so sein!
Es ist völlig unerheblich ob man den Gyro nun im HH Mode oder im NM einschaltet ("initialisiert"). (ungefähr so egal wie ob es Tag oder Nacht ist!)
Rein schon davon ausgehend kann da was nicht stimmen - macht aber nix, meine funktionieren perfekt, auch rückwärts im Kunstflug.
Und du bist dir ja absolut sicher, dass du alles richtig machst, ja? Du kommst gar nicht auf die Idee, dass bei dir irgendetwas falsch laufen könnte, gell? Nun, ein Hoch auf dein Selbstbewusstsein, aber das ändert nichts daran, dass du falsch liegst.
Ich will ers mal ein bisschen drastischer formulieren, vielleicht überdenkst du ja doch noch, was du da so unbeirrbar hingetackert hast:
Deine Methode funktioniert zwar, stammt aber aus der Modellhelisteinzeit! Was ich dort oben geschrieben hatte, ist jedoch deinen "Regeln" um Lichtjahre voraus - willkommen in der Gegenwart.
Zu den Gründen: Damals, als die ersten elektronischen Gyros auf den Markt kamen, waren die Funken noch längst nicht so weit. Man konnte zwar schon alles Mögliche am Heli über Mischer vorausregeln, aber zumindest ein entscheidender Punkt waren nicht möglich: Man kannte zwar recht bald programmierbare Flugzustände, aber keine speicherbare Trimmung! Wer also im NM trimmte und DANN in den HH-Mode ging, dessen Heck drehte umgehend weg. Aber das wäre kein Problem gewesen, wenn man den Heli einfach nur nochmal absetzte, neu initialisierte und dann weiterflog. Aber viele haben das als zu mühselig empfunden und somit einfach mal die Regel aufgestellt "im Normalmode trimmt man nicht" und jedem, der es hören wollte (oder nicht), sein Heck doch gleich perfekt mechanisch einzustellen. Und genau das wird auch heute noch so gemacht. Doch heute bringt das nicht die geringsten Vorteile mehr. Es ist ein Relikt!
Heute, mit den modenen Sendern hat man 2 wichtige Features, die einem alle Möglichkeiten eröffnen und das ganze Gyrogezipfle sehr einfach machen:
man programmiert für den HH und den NM schonmal je eine Flugphase. Das hat zwei Vorteile. Zum einen kann ich im NM alle Mischer benutzen, die ich will, weil sie im HH wieder weg sind. Und ich kann im NM trimmen was ich will, das kommt nicht beim HH an.
Ergo nochmal: Man kann heutezutage, richtiges Programmmanagement vorausgesetzt, im NM machen was man will, das wird NICHT in den HH übernommen und das SOLL ES AUCH NICHT! Und so schließt sich der Kreis. genau das war es ja, was ich oben dementierte. Wer seine NM-Werte in den HH-Mode übergibt, hat entweder noch ne Steinzeitfunke oder eine falsche Programmierung.
Und nur der Vollständigkeit halber: Es ist im HH schietegol, was man an der Neutralstellung von Kanal 4 ändert oder ob man trimmt oder nicht. Es muss nur sichergestellt sein, dass sich NACH dem initialisieren NICHTS MEHR an dem Kanalausgang 4 (Heck) ändert ausser dem, was der Pilot steuert - also auch KEINE Mischer. VOR dem Initialisieren kann ich machen, was ich will, es interessiert den Gyro schlicht nicht. Er merkt sich nur die aktuelle Position nach dem Einschalten und ab da reagiert er nur noch auf
Änderungen am Kanal4.
Zur Info: es gibt nicht wenige Piloten, die machen sich genau diese Eigenheit des HH zunutze: sie stellen ihr Heck in keiner Weise mechanisch und im NM auf Vorspur. Einfach auf etwa 0° einstellen und den Extent justieren - fertig. Einen Normalmode kennen diese Piloten gar nicht erst - warum auch. Heli hinstellen, einschalten, abheben. Wo das Servo davor stand, ist absolut schnuppe, der Gyro erledigt das. Und sollte es sich um Piezogyros handen, die gerne etwas driften, dann kann man das ohne Probleme mit der Trimmung im Flug korrigieren. Wenn das Heck wieder steht, hat man ja, was man will. Da kann man noch so oft veraltete Regeln rauf- und runterzitieren, die Ergebnisse sprechen halt eine andere Sprache.
Was auch immer, jedem steht es frei, alles was ich sagte, an seinem Gyro selber auszuprobieren. Geht in den HH-Mode, trimmt bis zum Anschlag und schaltet DANN den Heli ein. Das Servo wird stehen bleiben, wo es gerade ist und nach dem Abheben wird der Heli ebenfalls diese Position halten.
Anmerkung: wer es übertreibt, muss im Moment des Abhebens damit rechnen, dass der Heli erstmal wegdreht - das liegt in der Natur der Sache. Der HeRo macht zunächst irgendetwas, nur nicht den geforderten Drehmomentausgleich. Der kann sich erst einstellen, wenn sich der Heli bewegt hat. Das triggert den Gyro zur Korrektur und falls der Heli immer noch am Boden ist, wird diese zu heftig werden. Das ist genau der Grund, warum manche beim zu zögerlichen Abheben im HH-Mode einen recht unruhigen Heli haben. Zügiges Abheben hilft da ungemein.
Alternativ hat man einen sauber eingestelltes Heck für den Normalmode, damit steht das Heck schon auf Vorspur und das Abhebegezapple bleibt aus. Aber unbedingt notwendig ist das nicht, es erleichtert die Praxis hat.
Fazit: was ich da geschrieben habe, habe ich auch in über 2 Jahren der Praxis so gemacht, warum sollte ich Märchen erzählen? Gleichwohl hat Martin auch nur aus seiner Praxis geschrieben und ich weiß, dass es bei ihm genau so funktioniert. Der Fehler war nur zu glauben, dass es NUR so geht. Das ist definitiv falsch.
Wer es trotzdem nicht glaubt und was riskieren will, kann gerne mit mir eine Wette eingehen, ich liefere den Beweis vor laufender Kamera. Der Verlierer schuldet dann dem Gewinner eine dauerhafte Erwähnung in seiner Signatur: "Ich habe keine Ahnung von Gyros!"
PS: Nein, ich bin kein gottverdammter Theoretiker,
zuerst konnte ich meinen Gyro einstellen und
dann erst habe ich kapiert, warum es geht.