Harald Lesch erklärt den dynamischen Auftrieb

Malmedy

User
Der Kommentar ist etwas ungerecht, finde ich. Ich mag Lersch auch nicht besonders, er ist ein Alles- und Besserwisser, vor allem auch in Bereichen, in denen er nicht mehr weiß als Hinz und Kunz auf der Straße.
Seine Grunderklärung zum Auftrieb nach Bernoulli ist ja nicht falsch, sie ist nur unvollständig, weil die Bernoulli-Gleichung alleine nicht den tatsächlich zu beobachtenden Auftrieb erklären kann. Den Auftrieb über die Wirbelbildung zu erklären ist aber so kompliziert, dass sie einen physikalisch ungebildeten Publikum nicht zugemutet werden kann. Dann muss man in der Populärwissenschaft eben etwas vereinfachen!

Grüße
Michael
 
Hi Michael,

der sagt da doch, dass durch die Wölbung der Oberseite die Luft einen längeren Weg zurück legen muss.
Darum müsste die Luft dort schneller Strömen als auf der geraden Unterseite. Das ist einfach nur falsch.
Bevor man etwas falsch erklärt sollte man dann lieber ganz auf eine Erklärung verzichten. Ich finde es schon
schlimm, dass Generationen von Schülern das von ihrem Physiklehrer so gehört haben. Die meisten Modellpiloten
glauben das noch heute. Aber dass Harald Lesch, als prominenter Physiker, das im Brustton der Überzeugung so sagt...
Der sollte sich schämen.

Gruß
Dieter
 
Nun, Dieter, Du wirst uns hoffentlich jetzt nicht von den Öffentlich-Rechtlichen verdummt in der Landschaft stehen lassen wollen und deshalb erklären können, warum auf der stärker gewölbten Seite eines parallel zur Profilsehne angeströmten Tragflügelprofiles besonders im 1. Drittel des Flügels tatsächlich höhere Geschwindigkeiten und geringere statische Drücke als auf der weniger gewölbten Seite gemessen werden...
Und das besser bestimmt als Herr Prof. Lesch.
 

Rüdiger

User
Was soll das Dieter-Bashing? Zu erkennen dass jemand unvollständigen Kokolores erzählt impliziert doch nicht das man es besser wissen muss. Meine Herrn!

cu,

Rüdiger
 

Rüdiger

User
Ach, nicht? Wenn man etwas nicht weiß, woher weiß man dann dass der andere es nicht weiß? :rolleyes:

Ach Uwe! ;-)

Ich könnte es auch nicht besser erklären, obwohl ich schon viele der Standardwerke wie den Truckbrodt/Schlichting, sämtliche Persekes und jede Menge aerodynamischer Beiträge in unseren Modellzeitschriften intus habe. Das befähigt mich sehr wohl, Nonsens zu erkennen, kann es aber nicht fundiert besser erkären.

Mein humoristischer Ansatz dazu: Jede Menge Wirbel werfen in jedem Moment soviel Masse an Luft nach unten dass es fliegt.
 

Dix

User
Letztlich:

Die Luft wird beim überstreichen des Flügels ein wenig nach unten abgelenkt.
Die Reaktionskraft ist der Auftrieb.

Reicht doch. ;)

Jedenfalls haben die Luftteilchen kein Handy dabei, mit welchem sie sich zu einem Treffen an der Endleiste verabreden, nachdem sie unterschiedliche Wege gegangen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dix

User
Und nach Leschs Erkärung wäre es unsinnig, die Profilunterseite eine Wölbung hätte. Sie müsste dann topfeben sein für maximalen Auftrieb.

Soll ich die Frage nach Rückenflug stellen? Oder nach dem Flugprinzip eines Papierfliegers? Oder Shockflyer?


Das Modell mit den Potential-Wirbeln ist etwas sehr abstrakt, aber unterm Strich gehts doch ganz gut, wenn man es mal begriffen hat.
 

kioto

User
Hallo,
Ich habe mir mal die Erläuterung in Wikipedia angesehen.
Der Auftrieb setzt sich wohl aus beiden Effekten zusammen, je nach Fluglage. Denn sonst würde ja ein ClarkY im Anstellwinkel 0° keinen Auftrieb liefern.
Und die Luft wird an de Oberseite des Profils beschleunigt (Relativ zu Flügel) denn der Weg ist länger. Und dann entsteht Unterdruck. Kann ich täglich beobachten, wenn ein großer Pott durch den NO Kanal fährt, dann sinkt der Wasserspiegel um fast einen Meter.
Und natürlich passt sich die Luft hinter dem Flügel wieder ordentlich zusammen, zumindest wird das angestrebt, denn sonst gibt es störende Wirbel.
Aber Hauptsache, der Vogel bleibt oben. Prost, ich genieße gerade mein Abendbier.

Gruß Werner
 

UweH

User
Und nach Leschs Erkärung wäre es unsinnig, die Profilunterseite eine Wölbung hätte. Sie müsste dann topfeben sein für maximalen Auftrieb.

Maximaler Auftrieb alleine ist bei der Profilauslegung sehr selten eine Optimierungsaufgabe :rolleyes::p
 
Hier wird das Thema populärwissenschaftlich angemessen behandelt:


Experimentell:
Ein Paddel (dünnes Brett) quer durchs Wasser ziehen. Sehen, dass an beiden Kanten Strudel entstehen. Das Brett zunehmend weniger quer durchs Wasser ziehen. Sehen, das der hintere Strudel zurück bleibt und der vordere Strudel sich um das ganze Brett legt. Der Druck wird durch die lokalen Höhen der Wasseroberfläche angezeigt und die Stromgeschwindigkeiten durch den Dreck an der Oberfläche.
Gruß Dieter
 
Bloß mal noch'n Hinweis: Wenn man das alles genau liest, findet man vor allem den Begriff des physikalischen MODELLS, also einer - im besten Sinne des Wortes - Krücke, die benutzt wird, um ein kompliziertes Stück Realität zu erklären. Im vorliegenden Fall gelangt man mit beiden Modellen/Krücken zu Formelsätzen, welche beide jeweils recht gut geeignet sind, praktische Effekte, hier: Auslegung und Nachrechnung von Tragflügelprofilen und Flugleistungen zu erzielen. Man beweise das Gegenteil!
Dieter hat Jemanden aufgrund seiner (abgelesenen?!) populärwissenschaftlichen Darstellung eines physikalischen Problems durchaus heftig "kritisiert". Niemand hier hat das als Bashing bezeichnet. Die durchaus ernst gemeinte Frage nach einer besseren EIGENEN DARSTELLUNG als "Bashing" zu bezeichnen, ist da wohl zumindest noch einmal überdenkenswert, zumal bis jetzt lediglich Verweise auf Literaturstellen erfolgten. Das hätte Herr Prof. Lesch auch tun können und wäre ggf. dann hier nicht kritisiert worden - allerdings wäre damit dieser Thread auch gar nicht eröffnet worden - Stichwort: Sommerloch, Heinz 😆
Lassen WIR also den Physikern ihre Fachdiskussionen und beschäftigen uns hier damit, wie diese allesamt theoretischen Konstrukte (= Modelle) der Realität so angewendet werden können, dass unsere Flugmodelle möglichst optimal am Himmel bleiben!
 

steve

User
Also, wenn man die Wahrheit wissen will, sollte man die Philosophen oder Religionsvertreter fragen. In den Naturwissenschaften geht es immer um Modelle und Konzepte. Die Güte der Modelle hängt eng mit der Qualität ihrer Vorhersagen zusammen. Gute Vorhersagen = Gutes Modell
 

Papa14

User
Es geht aber gar nicht darum, ob jemand vollständig recht hat, oder nicht. Es geht darum:

verbreitet Herr Lesch abermals diese schwachsinnige Erklärung unter die Menschen

Lesch hat innerhalb von 20 Sekunden das Prinzip erklärt, warum Tragflächenprofile (i.d.R.) gekrümmt sind. Damit ist das Prinzip des Flugs nicht vollständig erklärt, aber als schwachsinnig kann man das nicht bezeichnen.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten